Beiträge von Stathis

    Hallo Andi,


    dein Leo Triplet gefällt mir gut: Ich finde selbst bei der kleinen Darstellung Sterne bis 17 mag, das ist recht ordentlich für einen 150 mm Newton und knapp 1 Stunde Gesamtbelichtung mit DSLR! Wie gut ist dein Himmel? Auch die Entwicklung gefällt mir: Hintergrund schön neutral, gradientenfrei (wie hast du das sogar ohne Flats so gut hinbekommen?), 10% Hintergrundhelligkeit, also nicht zu dunkel, Galaxienkerne nicht ausgebrannt, Galaxien mit guten Details, schöne Sternfarben..., nur die Galaxienkerne sind für meinen Geschmack ein klein wenig zu rot.


    Auf der kleinen Darstellung sehen die Sterne bei den 30 s Einzelaufnehmen selbst ohne Guiding rund aus, prima! Wenn die Montierung so ruhig läuft, könntest du zum guiden auch etwas länger belichten, z.B. 3 s und müsstest damit auch mit der unempfindlicheren Farbkamera genug Guidesterne einfangen, wenn dein Himmel nicht gar zu schlecht ist. Das ist jetzt von mir grob geschätzt, ich kenne diese Kamera nicht. Vielleicht können andere mehr zum guiding mit Farbkameras sagen.


    Ich guide Teleskope mit bis zu 1,20 m Brennweite (testweise auch 1,60 m) mit dem ZWO 30/120 mm Mini Guidescope, was ja deinem angedachten SVBony Sv 165 entspricht. Siehe auch meine Erfahrungen mit größeren Guidescopes. Als Kamera habe ich die ZWO ASI 120MM Mini, also eine Mono Kamera. Ich guide eine alte Losmandy G11 ohne GoTo über den ST4 Guideport mit PHD2 Guiding. PHD2 findet mit dieser Kombination bei 1 bis 1,5 Sekunden Belichtungszeit meist auch unter meinen Stadtbedingungen (Bortle 8), genug Sterne für das Multistarguiding und ich kriege runde Sterne mit RMS~0,7" Guidinggenauigkeit (in Horizontnähe schlechter durch das Seeing). Lediglich bei Mondnähe, Zirren oder an manchen Stellen weit abseits der Milchstraße findet PHD2 nur wenig Sterne und das Guiding verschlechtert sich deutlich.

    Natürlich kann man mit einem sehr kleinen Sensor auch mit "kurzer" Brennweite Planeten filmen. Aber erwarte da bitte nicht zuviel.

    Er könnte doch z.B. eine 3x oder 5x Barlowlinse verwenden, um mit den 3,75 my Pixeln eine hinreichende Abtastrate für Planeten zu erhalten? Ich kenne mich mit Planetenfotografie nicht aus, da müssen andere was sagen. Zur Zeit stehen die Planeten Mars, Jupiter und Saturn ungünstig, das wird erst ab ca. August wieder besser.

    Hallo Andi,


    Full Well Capacity (FWC) = Sättigungsladung/ Pixel: Der Wert gibt an, wie viele Elektronen ein einzelnes Pixel maximal aufnehmen kann. Je höher der Wert, um so größer ist der mögliche Dynamik Umfang (= Fähigkeit, helle und dunkle Bereiche gleichzeitig aufnehmen zu können). Details siehe z.B. hier, oder hier. Große Pixel haben in der Regel eine höhere FWC als kleine Pixel. Der größere Eimer kann mehr aufnehmen bis er voll ist. Siehe auch Einfluss der Pixelgröße von CMOS- Kameras bei Deep Sky


    Quantuum Efficency (QE) = Quanteneffizienz = Quantenausbeute: Wirkungsrad der Kamera, mit dem die Photonen in Elektronen (Kamerasignal) umgewandelt werden können (siehe z.B. hier). Die Angaben beziehen sich fast immer auf den Monochip als solchen ohne den potentiell vorgeschalteten Bayermatrix- Filter oder weiterer Filter. Bei Farbkameras ist durch den vorgeschalteten RGGB Filter die effektive QE wesentlich geringer als bei Monokameras. Daher finde ich bei Farbkameras Angaben von QE=75% irreführend, bzw. man muss genau definieren, auf was sich die 75% beziehen. Siehe Interpretation der relativen Quanteneffizienz.


    Was kommt dir an dieser Kamera interessant vor? Nach welchen Kriterien? Wofür willst du sie hauptsächlich nutzen? Mit welchem Setup? Die ASI 224 MC hat einen sehr kleinen Farbchip von 4,9x3,7 mm. Je nach Setup (Guidescope? Offaxis- Guider?) kann es schwieriger werden, genügend Sterne zum Guiden zu finden. zum guiden sind die Mono Sensoren besser geeignet.



    p.s.

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    Ich habe noch zwei superdünne Galaxien anzubieten.


    NGC 4019 in Coma Berinices, 2,91'x0,34' groß und 14,1 mag hell, in Gesellschaft mit etlichen weiteren Galaxien. Daher zeige ich das volle 1,3°x0,86° Feld mit dem 10" f/4 Newton und ToupTek 2600 Farbkamera. Es herrschten Schleierwolken teilweise dicker Mond, daher brauchte ich über 10,5 Stunden in 2 Nächten, damit sie sich einigermaßen aus dem Stadtsumpf herausschält. Die Sterngrenzgröße liegt bei 19,4 mag. Details siehe Bild. Klick aufs Bild zeigt eine größere Version auf meiner Webseite:



    UGC 7321 ebenfalls in Coma Berinices, 13,1 mag hell und mit 5,54'x0,36' extrem dünn, da passt nicht mal ein Bulge hinein. Hier waren die Bedingungen besser (laut ASAP im Mittel 18,1 mag/arcsec^2), die Sterngrenzgröße liegt bei 20,1 mag. Ebenfalls fast 10 Stunden in 2 Nächten belichtet. 49'x36' Crop:



    Die UGC 7321 hatte ich bereits mit einem 80 mm ED-Apo auf unzureichender Star Adventurer Montierung aufgenommen. Laut diesem wissenschaftlichen Paper ist sie ca. 30 MLJ entfernt, und typisch für viele Superthins: Viel Wasserstoff, wenig entwickelt, keinen sphärischen Kernbereich (Bulge). In Simbad ist sie als "Emission-line Galaxy" gelistet.


    Vor vielen Jahren visuell mit 24" Dobson notierte ich (siehe auch meine Zeichnung mit Norden unten und Osten Rechts) :

    Zitat

    UGC 7321 im Coma Berenices. 24" f/4,1 Dobson auf 900 m Höhe fst: 6m1 (Bortle 3) Seeing 3: Wieder eine sehr lange dünne Nadel (ca. 5' lang) in O-W ausgerichtet. Im 15 mm Panoptic (167x) diffuse homogene Zigarre, leicht direkt zu halten. Im 9 mm Nagler (280x) sehr kleiner Kern in der Mitte, der direkt in den Körper übergeht, also kein abgehobener Kernbereich (Bulge). Ost- Ende etwas spitzer, östlich vom Kern etwas Struktur in der Mitte. West- Ende diffuser und etwas breiter.

    Eine der schärfsten kosmischen Holzlatten wo gibt!

    Aufgrund ihrer geringen Flächenhelligkeit braucht sie visuell einen guten Himmel. Die Astrotreff Suche bringt weitere Berichte von Ben, Norman, Tim, Uwe..., aber ein Foto habe ich nicht gefunden.

    Hallo Christoph, ja richtig! Koposov spricht in der Original Enddeckungsveröffentlichung noch von losen Kugelsternhaufen mit drastischer Massensegregation (Erläuterung des Begriffes siehe Mass segregation), im obigen Artikel Reinvestigating the clusters Koposov 1 and 2, steht hingegen:

    Zitat

    On the basis of their size, present day stellar MFs, and location, we find it probable that the clusters are not heavily stripped globular clusters but, rather, they may be open clusters removed from the Sagittarius dwarf by tidal stripping of that galaxy.

    Dies wird durch spätere Untersuchungen bestätigt, siehe z.B. Stellar mass segregation as separating classifier between globular clusters and ultrafaint dwarf galaxies.


    Auf Biankas Bild finde ich schwächste Sterne bis 18,8 mag, auf dem Bild von Eike bis 19,7 mag (Laut Stellarium Web mit Gaia Daten). Nach dem SDDS und dem 4,3 m DCT Teleskop Bild und dem zugehörigen HR-Diagramm liegen die meisten Haufenmitglieder bei ca. 22 mag und schwächer. Da fehlt noch Öffnung... oder Belichtung ^^.

    Hallo Robin,


    17 mag Galaxien mit dem 20" Dobson, da musstest du ja echt jedes Photon einzeln auswringen, deepest Deep Sky Observing, wow!


    PGC 1981854= A2261-BCG muss ein wahrer Riese sein, um in dieser Entfernung noch sichtbar zu sein.

    In Cloudy Nights habe ich diesen Artikel gefunden: 3 billion light year galaxy club? Interessantes Projekt.

    Das HST Bild von Abell 2261: Monster Galaxy May Have Been Stirred Up By Black-hole Mischief

    Im vorläufigen Paper Discovery of a dormant 33 solar-mass black hole in pre-release Gaia astrometry steht, welches Objekt es ist.

    Simbad sagt hierzu: LS II +14 13 -- High Proper Motion Star = Gaia DR3 4318465066420528000

    Position: RA: 19h39m18.7s, DE: +14°55'54" (J2000.0), ein Stern mit 11,3 mag Helligkeit im Sternbild Adler, knapp 7° NNW von Altair.


    Wer beobachtet das schwerste und nach Gaia BH1 von der Erde aus gesehen nächste stellare Schwarze Loch?

    Hallo Bianka, hallo Eike, hallo alle,


    was für ein Extremobjekt, ihr seit ja echt sportlich unterwegs! Ich habe noch nie zuvor davon gehört.

    Was genau ist jetzt der Kugelsternhaufen? Ich finde die Galaxie LEDA 1768640, die auch bei Bianka beschriftet ist, dann NO davon die Galaxie WISEA J075817.55+261521.5 (Aladin Lite aufrufen und WISEA J075817.55+261521.5 in das Suchtarget kopieren). Um diese WISEA herum sehe ich in der SDSS- Ansicht einige schwache Sternchen in lockerer kugelförmiger Anordnung, ähnlich wie das Cala Alto Bild. Soll das der Kugelhaufen sein? Simbad Koposov 2 zeigt genau auf diese Stelle.


    Unter Simbad Koposov 2 finden sich zahlreiche Quellen, z.B. Reinvestigating the clusters Koposov 1 and 2, inclusive Bilder mit dem 4,3 m Teleskop.

    Bernd hat sich auch dort versucht, siehe Koposov-2 von Bernd Gährken mit dem 80 cm der VSW München

    Hallo Christian,


    interessante Objekte hast du wieder vorgestellt, danke für's zeigen.

    Das Doppel supermassive Schwarze Loch OJ 287 hatte ich auch bereits mit dem 24" beobachtet.


    Auf M60-UCD1 hatte Matthias Kronberger auf dem DSM 2023 berichtet und ich hatte es daraufhin in meinen SN2023hrs Aufnahmen identifiziert. Die 14,2 mag müssen ein Schreibfehler sein. Der in Wikipedia zitierte Originalartikel spricht von 17,4 mag(g) und SDSS J124335.96+113204.6 sagt 17,5 mag(g).

    Hallo Christian,


    ja, der Schmalbandfilter reißt es bei solchen Objekten raus. Dieser Filter dunkelt bei mir aus der Stadt den Himmelshintergrund um ca. Faktor 30-45 ab, das sind fast 4 mag/arcsec^2 Unterschied, du weißt, wie viel das ist.


    Hier die reinen 113x2 min = 3,8 Stunden ohne Filter. Sie zeigen nur einen ganz zarten Nebel und dafür richtige Sternfarben, da ja das volle Spektrum enthalten ist:



    Und hier die reinen 374x2 min = 12,5 Stunden mit dem OIII / H-alpha Dualband Filter. Dramatisch viel mehr Nebel, da man durch den dunklen Himmelshintergrund das Bild viel stärker strecken kann, dafür wesentlich schwächere Sterne mit komischen Sternfarben, da das Kontinuum fehlt:



    Bei schwächeren PNs würde bei diesen Bedingungen ohne Filter gar nix gehen, oder man müsste belichten, bis der Arzt kommt.


    Stimmt, der Zentralstern scheint etwas aus der Mitte. Das kennt man ja bei alten, stark expandierten PNs, die mit dem Gas und Staub der Umgebung interagieren. Dieser liegt jedoch in der Hydra und somit weit abseits von potentiellem Gas und Staub der Milchstraßenebene. Vielleicht kommt das durch die leicht unsymmetrische Helligkeitsverteilung?

    Bin immer wieder sehr positiv überrascht, was man aus der Stadt bei diesen Bedingungen so alles machen kann.

    Mich hat das anfangs auch sehr gewundert. Etwas vereinfacht erkläre ich mir das mit dem Signal zu Rausch Verhältnis (Signal to Noise Ratio=SNR):

    - Bei der visuellen Deep Sky Beobachtung erhöhen wir das SNR durch mehr Öffnung und dunkleren Himmel. Hinzu kommt natürlich die Beobachtungserfahrung, um mittels indirektem Sehen selbst enorm schwache Details herauszukitzeln.

    - Bei der Deep Sky Fotografie kommt noch die Belichtungszeit als dritte Einflussgröße hinzu. Schlechteren Himmel kann man hier durch mehr Belichtungszeit kompensieren. Das Ganze hat aber seine praktischen Grenzen, da das Himmelsrauschen sich nur mit der Wurzel der Belichtungszeit verbessert. Wenn ich das SNR verdoppeln will, muss ich 4 mal so lange belichten. Wenn ich 1 mag = Faktor 2,512 tiefer kommen will, muss ich 6,3 mal so lange belichten, das wäre in diesem Fall 100 Stunden, uff!


    Anders herum betrachtet, bin ich immer wieder erstaunt, wie gut unsere Deep Sky trainierten Augen sein können. Auge + Hirn kann nur ca. 1/15 sek. "belichten", und doch schaffen es gewisse Leute ;), Weiße Zwerge in M44, oder ultrakompakte Zwerggalaxien bei M60 zu erkennen. Tagsüber wiederum können wir mit unserer 1-2 mm Öffnung erstaunlich scharf die Gazelle im Busch, oder die Spurrille bei Tempo 80 Berg runter auf dem schüttelnden Fahrrad erkennen. Unsere Bio-Signalverarbeitung ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Ok, ich schweife ab ins Philosophische :exploding_head: .

    Ich habe wieder einen Abell Planetary den Widrigkeiten der Stadtlichtverschmutzung, und teilweise dickem Mond + hartnäckigen hohen Wolkenschleier abgetrotzt. Es ist der für Abell-PN Verhältnisse mittelhelle Abell 33 in der Wasserschlange mit einem Durchmesser von 4,5'. Durch die zufällige Konstellation mit dem 7,2 mag hellen Stern HD 83535 am Rand des Nebels trägt er den Namen "Diamantenring Planetary". Insgesamt kamen 3,8 Stunden RGB + 12,5 Stunden mit Dualbandfilter zusammen, ich zeige einen Crop von 39'x29':



    Abell 33 konnte ich bereits im 10 Zoll Reisedobson unter durchschnittlichem Landhimmel (Mallorca auf dem Feld) visuell erkennen, siehe Beschreibung. Mit seinen 2 dunklen Flecken erinnert er mich an eine schwächere Version vom Eulennebel M97, ist jedoch 30% größer als dieser. Der Zentralstern WDS J09392-0247A wird mit 15,9 mag angegeben und gilt als weiter Doppelstern (siehe Wide binaries in planetary nebulae with Gaia DR2). Er kommt auf dem Bild schön blau daher - wie es sich für einen PN Zentralstern gehört.


    Bilddaten:

    Teleskop: Getunter TS-UNC Newton 250/1000 + TS-GPU Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ToupTek 2600 Color @ Gain 100 für RGB und Gain 300 für die Filteraufnahmen, Kühlung auf -10°C.

    Guidecam: ASI 120MM mini

    Guiding: ZWO 30/120 mm mini Guidescope + ASI 120MM mini Guidecam, PHD2

    Bedingungen: Stadthimmel, Laternen, teilweise Mond, oft Schleierwolken. Im Schnitt SQM= 17,7 mag/arcsec^2, Bortle 8, fst 3,7 mag.

    - 113x2 min in 2 Sessions ohne Filter für die Sterne.

    - 374x2 min in 4 Sessions mit Antlia ALP-T Zweibandfilter (je 5 nm Bandbreite für OIII+Ha) für den Nebel.

    Belichtungszeit Total: 16h14m.

    Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.

    Aufnahamesoftware: SharpCap

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Farbkalibrierung + Hystogrammstrecken mit Siril. Feintuning (Farbanpassung, Rauschreduzierung) in RawTherapee.

    Die Filteraufnahmen mit Starnet++ die Sterne entfernt. In Gimp beide Ebenen mit "Bildschirm" = "Screen"= "Negativ Multiplizieren" kombiniert. Im gesamten Prozess keine Schärfungsalgorithmen, lediglich Rauschreduzierung.

    anscheinend bin ich einer der ganz wenigen, der das Bildfeld nach dem Platesolving rotiert.

    Damit bist du eher in der Minderheit, jedoch bei weitem nicht allein. Ich hatte zu dem (für mich wichtigen) Thema sogar eine Umfrage gestartet, siehe Wie sollen Bilder orientiert sein?


    Ich orientiere meine Bilder, wenn irgend möglich, entlang der Ra/Dec Koordinaten und setze auch einen Richtungspfeil ins Bild.


    Für deinen Fall konnte ich mir einen Schnellkupplung/ Rotationsadapter zwischen Filterrad und Kamera vorstellen, z.B so was oder so was (auf die passenden Gewinde achten). So könntest du das Filterrad nach oben setzen, damit es nicht anstößt, und könntest trotzdem die Kameraorientierung frei wählen. Hättest du noch viel Backfokus frei?

    Jetzt hat es tatsächlich aufgeklart und ich habe bei der Supernova SN2024gy nachgeschaut. Ganz frisch (10:04:2024, 21 UT) aus der Farbkamera mit UV/IR- Fenster ohne weitere Filter. Ich schätze mit Vergleichshelligkeiten aus Stellarium Web (Gaia Daten) 15,55 mag (+/-0,1):



    ASTAP gibt mir 16,1 mag, was ich jedoch nicht glauben kann, da es die Vergleichshelligkeiten der umliegenden Sterne alle ca. 0,5 mag schwächer anzeigt als die Gaia Helligkeiten.


    p.s. Hier die SN2024gy AAVSO Lichtkurve

    Hallo Sergej, spannendes Projekt, ich lese natürlich laufend mit. Kurt hatte vor vielen Jahren so einen unverspiegelten Solar Newton auf dem ITV und der zeigte extrem scharfe Bilder.


    Einen Unterschied zwischen mit oder ohne Rillen beim Granittool hatte ich eigentlich nur bei großen Tools ab 40 cm feststellen können.


    Das Festsaugen in der Mitte passiert immer dann, wenn die Scheiben noch nicht sphärisch sind und nicht gut aufeinander passen. In diesem Szenario bildet sich beim überfahren Mitte über Mitte ein Vakuum in der Mitte, was zum festsaugen neigt. Einfach weiter schleifen mit etwas weniger Überhang, bis sich die Scheiben besser angleichen. Bei den feineren Körnungen kann es auch saugen, wenn man die bereits ausgeschliffene Charge noch lange "weiterquält".


    Dein Sphärometer ist nur von 0,01 mm Genauigkeit, außerdem ist deine Basis ziemlich klein und aus Plastik - das ist alles sehr ungenau. Wenn du die Brennweite bzw. Krümmungsradius (ROC) genauer treffen willst, empfehle ich die Reflexmethode. Im K80 Stadium kann ich den ROC auf ca. +/- 10 cm, bestimmen, bei K180 noch deutlich genauer, jedenfalls ähnlich genau, wie ich es mit meinem 0,001 mm Sphärometer mit 100 mm Basis messen konnte. Dazu sollte der Spiegel allerdings bereits einigermaßen Sphärisch sein, sonst misst man alles mögliche zwischen Mittenkrümmung und Randkrümmung.


    Die Prüfung auf Sphäre und Kontakt ist viel genauer mit dem guten alten Eddingtest (siehe Feinschliff unter "Prüfen auf Kontakt").

    Meine Güte, was für ein grandioses Bild! Das soll nur ein Zwischenstand sein?


    Ich würde mir eine größere Version als die 1830px Breite wünschen, das Bild müsste doch mindestens 3000px vertragen? In der Galerie kann man auch größere Formate hochladen und hier verlinken.


    Abell 6 hatte ich mit dem 24" Dobson visuell erhaschen können und gezeichnet, das war nicht gerade einfach (siehe auch alten Beitrag Simeiz 22 + schwere Abells). HFG1 wurde ebenfalls schon visuell gesichtet, jedoch nicht von mir (siehe Große Planetaries in der Cassiopeia von Reiner und Uwe).


    Haben die großflächigen H-alpha Regionen auch eine Bezeichnung? Ich konnte keine finden.

    Hallo Christian, feine Bilder hast du uns mitgebracht!


    Kannst du abschätzen, um wie viel besser dieser Standort gegenüber dem bei dir zu Hause ist? Könnte man z.B. mit ASTAP ermitteln.


    Zur Identifikation nehme ich SkySafari pro, oder Stellarium Web oder Simbad Database, oder Aladin. In Simbad finden sich oft auch Angaben zur Rotverschiebung z, woraus man die kosmologische Entfernung (Hubble Flow) ableiten kann und meist auch Links zu wissenschaftlichen Papers.


    Siehe z.B. die Mrk 1262 = UGC 5869 = PGC 32119 am unteren Bildrand. Simbad gibt eine Helligkeit von 14,4 mag (g) an und "Active Galaxy Nucleus Candidate",was typisch ist für Markarian Galaxien mit kompaktem Kern und UV- Überschuss. Die Rotverschiebung z=0.02189 ergibt nach dem Edward L. Wright. Tool eine Entfernung von (Lichtlaufzeit) 303 Mio. Lichtjahren, also ca. 10x so weit weg wie M95+M96.


    Du hast sogar die 2MFGC 8391 drauf, die Edge On mit noch höherer Rotverschiebung, die durch den östlichen Spiralarm von M96, durchblinzelt, wow!


    Du hast lediglich eine 1.500px. breite Version hochgeladen, ich gehe in der Galerie meist auf 3.000 px zum besser rein zoomen zu können. Auf deinem Bild finde ich Sterne bis ca. 20 mag, nicht schlecht für 2 Stunden mit 8 Zoll! Eine größere Version müsste sogar noch etwas tiefer zeigen?

    Ich sehe auch einige verdächtige rote und blaue Pixel, wo keine Sterne sind. Ich denke, das sind Hotpixel. Sind die nicht durch die Darks oder Kappa-Sigma Stacking Methode verschwunden?


    Ich vermute, dass du mit Mittelwert oder Median gestackt hast, weil ich außer den Hotpixeln auch 2 süße kleine echte Asteroiden Strichspuren finde (mit Unterbrechung durch deine 2 Belichtungen?). Siehe mit ASTAP Asteroid annotierte Version zentriert auf 2024/04/06, 23hUT, mit (4246) Telemann (was für ein cooler Name!) und (28342) Haverhals. Gratuliere:




    M95+M96 war im letzten April Objekt des Monats, siehe OdM April 2023, M95+M96

    Ich hab's auch mit DSS versucht: In den Einzelframes werden 2-9 Sterne erkannt (Sternerkennungsschwellenwert auf 2%), trotzdem meckert er mit "zu wenig Sterne" und stackt nur ein Bild. Hartmuth, wie hast du geschafft, dass er bei dir stackt? Hat er wirklich alle 48 Stk. gestackt? Update: Ah, doch nur ein Bild gestackt, beruhigt mich, dass du auch nur mit Wasser kochst :) .


    JogiNet, Hättest mal mit einem Teleskop aufnehmen sollen statt mit Spielzeugroboter ;) .


    Dann in ASTAP: Meckert wegen zu wenig Sternen, kann nicht platesolven. ABER es gibt dort unter Alignment "Manual Alingment", bei dem man den Kometenkern auf jedem Frame markieren muss. Der Komet hüpft in den Einzelframes lustig hin und her, und doch funktioniert es! Hier ein Siril Autostretch des 48x10s Summen .fits:



    Und hier in Siril nach beschneiden, Hintergrundabzug und manuellem Stretch:



    Das rohe Summen .fits, so wie es aus ASTAP kommt, siehe Anhang

    Hallo Jens, hallo alle, interessantes Thema!


    Ich konnte keine Fehler in deiner Herleitung finden. Statt der Kalibrierung mit einem Luxmeter kann man auch die Sterne selbst zur Kalibrierung verwenden. So macht es ASTAP, wie Alex bereits erwähnt hat. Soweit ich das verstehe, wird dabei die Intensität von Sternen und Hintergrund auf gleiche Weise errechnet und in Beziehung gesetzt. Bei Oversampling wird das Sternlicht ja ohnehin ebenfalls auf mehre Pixel verteilt.


    Hier ein Beispiel aus meiner Belichtungsreihe vom 06.04.2024, dunstiger Stadthimmel:

    - In ASTAP laden eines Rawfiles und des Masterdarks (in meinem Fall .fits File einer Touptek 2600C an einem 10" f/4 Newton ohne Filter). Am besten ein Bild mit viel Hintergrund und wenig ausgedehnten Nebel oder Galaxie verwenden).

    - Platesolven lassen

    - Unter Tools, SQM Report based on Image klicken

    - Eingabe von Höhe und Breite des Standortes


    Aus Standort, Zeit (aus dem Bildheader) und Ra./Dec Koordinaten des Bildes wird die Höhe über Horizont und daraus die AirMass berechnet und auf AirMass=1 normiert. Aus den nun bekannten Sternmagnituden wird deren Intensität (ADUs auf dem Bild) mit der des Himmelhintergrundes verglichen und daraus der SQM in mag/arcsec^2 ermittelt. Das sieht in ASTAP SQM Measurement so aus:



    Statt ein Dark mit reinzuladen, kann man auch den Offset (=Pedestal) direkt eingeben.

    Ich habe das Tool inzwischen an diversen Beispielen ausprobiert (mit Mond, bei Dunst, mit Stadion Flutlichtern, ohne Mond bei guter Transparenz, hoch am Himmel, tief am Himmel), es kommen konsistente Ergebnisse heraus, die sich ganz passabel bei Vergleich mit einem Unihedron SQM deckten. Lediglich einmal bei Aufnahmen unter gutem Landhimmel kriege ich Werte um 26 mag/arcsec^2 heraus, was natürlich nicht sein kann. Ich habe noch nicht verstanden, woher dieser Fehler kommt.


    Ich hoffe, ich trage hiermit keine Eulen nach Athen und dass es nicht zu Offtopic für deinen Ansatz ist.

    Der planetarische Nebel Longmore-Tritton 5 (LoTr 5) = PK 339+88.1 in Coma Berenices ist in mehrerer Hinsicht ein Exot: Extrem groß, extrem schwach, falscher Ort, falscher Zentralstern.


    Er ist mit 9 Bogenminuten Durchmesser sogar etwas größer als der Hantelnebel und auch absolut gesehen mit 3,6 Lichtjahren Ausdehnung einer größten PNs am Himmel. Im Galaxiensternbild Haar der Berenike erwartet man keine planetarischen Nebel, Lotr 5 hat die höchste galaktische Breite aller bekannten PNs. Er ist visuell äußerst scheu und eine große Herausforderung selbst unter gutem Himmel (siehe meinen Beobachtungsbericht mit 24 Zoll Dobson WDHS 1, LoTr 5 und 3 Abell PNs). Auch fotografisch braucht die zarte Hülle reichlich Belichtung mit Schmalbandfiltern, siehe LoTr 5 Referenzbild von Bernhard Hubl mit 12" und 45 Stunden Gesamtbelichtung. Als weitere Besonderheit fällt sofort der mit 8,8 mag vergleichsweise viel zu helle und mit Spektralklasse G5 viel zu kalte "Zentralstern" auf. Es handelt sich nämlich um ein Mehrfachsystem. Wir sehen die schnell rotierende und leicht veränderliche Komponente IN Com. Der echte Zentralstern, der für die Anregung des PN verantwortlich ist, ist viel schwächer und mit 150.000 K einer der heißesten weißen Zwerge (siehe A new look inside planetary nebula LoTr 5: a long-period binary with hints of a possible third component).


    Als Liebhaber dieser großen schwachen galaktischen Blassen musste ich LoTr 5 natürlich auch fotografisch versuchen. Leider war das Wetter anhaltend schlecht mit wenigen klaren Nächten und auch noch meist schlechter Transparenz. Hier ein leichter Crop (49'x36') aus dem APSC Format Bildfeld mit dem 10 Zoll f/4 Newton, Kombiaufnahme aus 2,8 Stunden ohne und 14 Stunden mit Schmalbandfilter aus der Stadt:



    Die Aufnahmedaten:

    Teleskop: Getunter TS-UNC Newton 250/1000 + TS-GPU Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ToupTek 2600 Color @ Gain 100 für RGB und Gain 300 für die Filteraufnahmen, Kühlung auf -10°C.

    Guidecam: ASI 120MM mini

    Guiding: ZWO 30/120 mm mini Guidescope + ASI 120MM mini Guidecam, PHD2

    Bedingungen: Stadthimmel, Laternen, teilweise Mond, mesit Schleierwolken oder Dunst. Im Schnitt SQM= 17,7 mag/arcsec^2, Bortle 8, fst 3,5 mag.

    - 83x2 min in 1 Session ohne Filter für die Sterne.

    - 424x2 min in 5 Sessions mit Antlia ALP-T Zweibandfilter (je 5 nm Bandbreite für OIII+Ha) für den Nebel.

    Belichtungszeit Total: 16h54m.

    Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.

    Aufnahamesoftware: SharpCap

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Farbkalibrierung + Hystogrammstrecken mit Siril. Feintuning (Farbanpassung, Rauschreduzierung) in RawTherapee.

    Die Filteraufnahmen mit Starnet++ die Sterne entfernt. In Gimp beide Ebenen mit "Bildschirm" = "Screen"= "Negativ Multiplizieren" kombiniert. Im gesamten Prozess keine Schärfungsalgorithmen, lediglich Rauschreduzierung.

    Ich habe auch weiter nachgelegt, nunmehr 9,4 Stunden mit dem Schmalbandfilter, davon jedoch nur knapp die Hälfte bei besserer Transparenz. Gestern kamen noch 3,7 Stunden RGB ohne Filter für die Sterne dazu, wieder bei Wolkenschleier, dieses Wetter macht mich fertig. Voila:



    Hier eine invertierte, kontrastverstärkte Schwarz/weiß- Version mit Markierung des Zentralsterns. Das stellare Objekt direkt über dem Zentralstern ist die 17,6 mag(g) Galaxie 2MASX J09525889+1345086. Die schwächsten Sterne in dieser Darstellung haben ca. 19,4 mag:



    Asche auf mein Haupt, mit diesem OdM habe ich es übertrieben.

    Danke Ralph noch mal für diese Wahl, solche Objekte bereichern das Buffet. Die Bandbreite und Vielseitigkeit zeichnet ja gerade die Objekte des Monats aus. Dir gebührt auf jeden Fall der Pokal für das mit Abstand anspruchsvollste Objekt der bisherigen ODM- Geschichte. Ich schätze, dass mindestens 95% der Astrotreff Deep Sky Beobachter nichts von einem Riesen Planetary im Löwen wussten, ich kannte es jedenfalls nicht - das hat sich hiermit geändert.


    @janka: So ein "Nichtergebnis" finde ich genau so aufschlussreich. Die tiefen Bilder im Netz und auch das von Seraphin und mir zeigen, dass OIII noch mal deutlich schwächer sein muss als das ohnehin schwache H-Alpha. Das passt zu deinem Ergebnis mit lediglich OIII-Filter + RGB. Da sieht man mal, wie gut unsere Augen sein können, wenn es doch Leute gibt, die den mit OIII Filter visuell geknackt haben. Bin gespannt, ob sich noch jemand visuell bei sehr guten Bedingungen heranwagt.

    Hallo Markus,


    die rohen fits. sind grünlastig, das ist bei meiner Toupcap 2600C aber auch so, ich denke das ist normal, da ja bei RGGB grün doppelt gewichtet ist. Rot und Blau ist trotzdem da. Ein Rohbild mit Autostretch in Siril sieht so aus:



    Ich habe mit dem Deep Sky Stacker gestackt: Lights, Darks, Flats und Bias verwendet, Flatdarks nicht verwendet), RGGB als Bayer, RGB Kanäle Hintergrundkalibrierung. Das Autosafe.tif mit Siril Autostretch sieht schon fast neutral aus:



    Dann in Siril Hintergrundabzug, photometrische Farbkalibrierung, Strecken mit Asinh und Histogramm Transormation, Farbsättigung erhöhen liefert das hier:



    Ich kann nichts verdächtiges erkennen, alle Farben sind da. Dass die Sterne fast alle neutral weiß sind, ist abseits der Milchstraße recht normal.


    Schicke M95+M96, die waren im April 2023 Objekt des Monats :thumbup:

    Eine Weitfeld Kamera hat einen möglichst großen Chip. Die Brennweite der Optik wird einzig und allein vom optischen System selbst bestimmt und ist unabhängig von der Kamera, die hinten dran hängt. Dein FMA 180 hat 180 mm Brennweite, egal ob du eine APSC für große Felder oder eine MiniChip Planetenkamera dranhängst. Nur der Bildausschnitt wird kleiner, davon kriegst du jedoch nicht plötzlich 500 mm Brennweite, auch nicht durch croppen. Bei der Fotografie spricht man ohnehin nicht von "Vergrößerung" sondern vom "Abbildungsmaßstab" und "Bildfeld".


    Meines Wissens ist die 533MC und die 2600MC bis auf die Chipgröße gleich. Gleiche Pixelgeröße, gleiche Technologie, gleiche Kenndaten, gleiche Ansteuerung. Ich habe jedenfalls im Handling und Performance der beiden keine Unterschiede feststellen können. Wenn dir die 2600MC zu teuer ist, könntest du auch bei deiner 533 bleiben und große Felder durch Mosaike abdecken. Das Ergebnis wird gleich sein, nur dass du für das Mosaik mehr Gesamtbelichtungszeit aufwenden musst.


    Wenn man sich unbedingt an das ZWO Universum fesseln will, muss man halt zur Zeit für die APSC Kamera bei gleicher Leistung 1.000 Euro mehr zahlen. Ich war dazu nicht bereit, und habe mir die Touptek 2600C besorgt, mit der ich nach etwas Einarbeitung sehr zufrieden bin.


    ...mein Askar FMA 180 Pro eine Kamera ... für widefield Aufnahmen von großen Nebeln und Galaxiehaufen

    Welche Galaxienhaufen schweben dir vor, mit 40 mm Öffnung und 180 mm Brennweite fotografieren zu können?

    Hallo Tommy,


    beeindruckend, wie tief du in 7,5 Stunden mit den kleinen Röhrchen gekommen bist. Wie gut war dein Himmel (SQM, Bortle oder NELM)? Die Bearbeitung ist wie immer erstklassig, auch wenn für meinen Geschmack der Hintergrund etwas zu rot ist.

    ...dass das Bearbeitungsprogramm wie gewohnt einen neutralen Hintergrund produzieren will,

    aber den gibt es in dieser Gegend nicht - er ist völlig erfüllt von zart leuchtendem Wasserstoff

    Ja, die Gegend ist großflächig erfüllt von ionisiertem Wasserstoff (H-II), wie man schön an dem MDW Hydrogen-Alpha Sky Survey mit 3nm H-Alpha Filter sehen kann, aber das ist nicht alles. Der weit ausgedehnte Orion Molekülwolken Komplex strahlt je nach nach Gas/Staub- Dichte, Zusammensetzung und Anregung auch im Kontinuum bis weit in's Infrarot. Der Flamme/Pferd Teil gehört zu Orion B (siehe Übersicht, oder OMC Submilimeter Untersuchung mit ALMA). Christopher H. hat dazu vorige Woche einen hochinteressanten Vortrag auf dem Deep Sky Meeting gehalten.


    Ich denke, du hast mit deiner modifizierten DSLR+ Breitbandfilter neben H-alpha an den Randgebieten auch einiges von diesem Kontinuum eingefangen. Ich hatte mit einer nicht modifizierten Olympus DSLM ohne Filter diese Bereiche ebenfalls abbilden können und erhielt davon eine eher rötlich/braune Farbtönung. (Siehe mein Bild). Seraphin hat in seinem M78 Bild in LRGB mit Monokamera ebenfalls eine rötlich braune Tönung des Hintergrundes. Wäre es nur reines H-alpha, hättest du mit einem engbandigen H-Alpha oder Dualband Filter mehr Kontrast erhalten und ich hätte mit meiner unmodifizierten Kamera praktisch gar nichts davon auf dem Bild gehabt.

    Hallo Tillmann,


    ok, du standst schon recht dunkel, da sollte von hinten oder von der Seite kein nennenswertes Licht durchkommen. Was für ein rotes Kameralicht ist das? Ist das auch während der Aufnahme an? Wenn ja, würde ich das unbedingt irgendwie ausschalten oder abkleben.


    Zu den Filtern: Die Alltagskameras (DSLR, DSLM) haben eingebaute Sperrfilter, die das H-alpha stark wegfiltern und sie damit für H-alpha wenig empfindlich machen. Bei den Astromodifizierungen, bei denen der Filter komplett ausgebaut wird, wird neben dem gewünschten vollen H-alpha Durchlass auch viel Infrarot durchgelassen. Vielleicht ist das der Grund deiner rotsalstigen Bilder? Das ist eine reine Vermutung von mir, da ich bei meinem Stadthimmel IR-Lichteinfall hatte, Konkretes müssen die Nutzer sagen. Ein UV/IR-Cut Filter für die Astronomie lässt das H-alpha noch voll durch und sperrt erst danach das weitere IR weg.

    Vielleicht lässt sich die Canon zusätzlich noch in den Einstellmenüs in der Farbbalance anpassen? Auch bei Astrofotografie sollte man mit dem Funktionsumfang einer DSLR gut vertraut sein, da lässt sich im Vorfeld schon einiges optimieren.

    Nein, auf keinen Fall irgendwelche Farbabpassungen oder sonstige Optimierungen aktivieren, sondern nur die reinen RAWs, wie sie von der Kamera kommen, verwenden. Das hat Hartmut oben bereits betont. Soweit ich weiß, wirkt sich die Farbbalance (Weißabgleich) ohnehin nur auch die .jpgs aus, die für unsere Zwecke nicht sinnvoll sind.


    André, welche Filter haben bei dir bei Kontinuumsstrahlern (Galaxien, Sternhaufen, Reflexionsnebel, Dunkelwolken...) eine Verbesserung gebracht? Bei mir haben alle solche sog. "Stadtlichtfilter" oder "Deep Sky Filter", die ich probiert hatte, nichts oder fast nichts genutzt. Nur der bereits erwähnte UV/IR-Sperrfilter war bei IR-empfindlichen Kameras nötig. Daher diese Empfehlung an Tillmann.