Beiträge von M_Hamilton

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Wild</i>
    <br />
    meiner bescheidenen Meinung nach kann etwas, was sich ausdehnt, nicht unendlich sein!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist die übliche Verwirrung, die durch die umgangssprachliche Umschreibung "das Universum dehnt sich aus" entsteht, weil man damit in der Anschauung verbindet, dass sich das Universum in etwas Größeres hinein ausdehnt.


    In der mathematisch-physikalischen Beschreibung der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) "dehnt" sich nichts aus, weder das Universum noch der Raum, sondern der Abstand (beschrieben durch die Metrik) zwischen festen Punkten im Raum ist zeitabhängig, ohne dass sich diese Punkte bewegen. Das ist das Besondere in der ART, dass die Metrik nicht einfach vorgegeben ist, sondern von dem Punkt in Raum und Zeit abhängig sein kann.


    In unserem Universum wird der Abstand zwischen zwei festen Punkten mit der Zeit größer. Wenn man sich in der Zeit rückwärts dem Urknall nähert, geht der Abstand zwischen zwei beliebigen, festen Punkten im Raum gegen Null.


    Wenn man sich das Universum wie eine 2-dimensionale Ebene (unendliches Universum) oder eine 2-dimensionale Sphäre (endliches Universum) vorstellt, bewegt sich dort nichts, sondern der Abstand zwischen zwei festen Punkten ist eine Funktion der Zeit. Wie die Funktion in Abhängigkeit von der Zeit genau aussieht, beschrieben durch den Skalenfaktor a(t), hängt von dem Masse- und Energieinhalt des Universums ab und kann man mit der ART berechnen.


    Entfernte Galaxien bewegen sich nicht wirklich von uns weg, sondern sind (bei Vernachlässigung der Eigenbewegung) immer am selben Ort. Was sich ändert ist die Metrik, d.h. der Abstand zu diesen Galaxien.


    https://scilogs.spektrum.de/re…pansion-der-skalenfaktor/


    https://de.wikipedia.org/wiki/…e-Robertson-Walker-Metrik


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Jörg,


    da Io um Jupiter gebunden rotiert, hat er eine führende und eine nachfolgende Hemisphäre. Laut diesem Artikel ist die führende Hemisphäre von Io ca. 0.14 mag heller als die nachfolgende (bei Europa beträgt der Unterschied sogar 0.29 mag):


    https://link.springer.com/article/10.3103/S0190271711010013


    Wenn ich mich nicht täusche, war heute Abend bei Io die führende Hemisphäre sichtbar. Eventuell erklärt das (zumindest teilweise) den Effekt, wobei die 0.14 mag etwas zu wenig sind. Morgen Abend zur gleichen Zeit wäre die nachfolgende Hemisphäre sichtbar, vielleicht sieht man da einen Unterschied.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Thomas,


    danke für den arxiv-Artikel. Dadurch wird klarer, was eigentlich das mathematische bzw. physikalische Problem war (Gravitationswellen werden üblicherweise als Lösungen der linearen Näherung der Einstein-Feldgleichungen beschrieben; es war nicht klar, ob es auch nicht-singuläre, wellenartige Lösungen der vollen, nicht-linearen Gleichungen gibt).


    Der überarbeitet Artikel von Einstein und Rosen ist auch online (leider nicht frei verfügbar):


    https://www.sciencedirect.com/…cle/pii/S0016003237905830


    Am Ende des Artikels schreibt Einstein (Zitat aus dem verlinkten Artikel, p.54):


    "<i>Note.--The second part of this paper was considerably altered by me after the departure of Mr. Rosen for Russia since we had originally interpreted our formula results erroneously. I wish to thank my colleague Professor Robertson for his friendly assistance in the clarification of the original error. I thank also Mr. Hoffmann for kind assistance in translation. A. Einstein</i>"


    Das ist die Bemerkung, die du angesprochen hast.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Dieter,


    man muss unterscheiden zwischen der (intrinsischen) Krümmung eines Raums (Riemannsche Mannigfaltigkeit) an sich und der (extrinsischen) Krümmung als Teilraum (Untermannigfaltigkeit) in einem höher-dimensionalen Raum.


    Was du beschrieben hast, z.B. Krümmung einer Kurve in einer Fläche oder einer Fläche in einem 3-dimensionalen Raum, ist der zweite Fall.


    In der Riemannschen Geometrie, wie in der Allgemeinen Relativitätstheorie, betrachtet man den ersten Fall, d.h. die intrinsische Krümmung einer Mannigfaltigkeit, ohne dass sie in einer höher-dimensionalen Mannigfaltigkeit eingebettet ist. Es erfordert einigen mathematischen Aufwand, um das zu definieren (Riemannsche Geometrie), aber man kann die Krümmung (Riemannscher Krümmungstensor) letztlich daraus konstruieren, wie man Abstände und Winkel in diesem Raum misst (Riemannsche Metrik). Dafür muss man den Raum selbst nicht verlassen.


    In der Allgemeinen Relativitätstheorie ist die Mannigfaltigkeit die 4-dimensionale Raumzeit und die Metrik eine Lorentzmetrik. Die Krümmung dieser Raumzeit bzw. der Metrik ist also definiert, ohne dass die Raumzeit in einem höher-dimensionalen Raum eingebettet ist, was in der klassischen ART auch nicht der Fall ist.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Stefan,


    wer sich sehr gut auskennt, ist Dieter Heinlein in Augsburg. Er hat auch das Labor, um solche Funde untersuchen zu können. Vor einigen Jahren habe ich ihm einen vermeintlichen Meteoritenfund eines Freundes geschickt, der Stein war dann aber nur Schlacke (ebenfalls magnetisch). Ich weiß nicht, ob man an Dieter Heinlein immer noch Funde zur Untersuchung schicken kann.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Günter,


    ja, es gibt nur drei (einfach-zusammenhängende, vollständige) Vakuum-Lösungen mit konstanter Raumzeit-Krümmung (s. den Google Books Link oben):


    Lambda = 0: Minkowski
    Lambda &gt; 0: de Sitter
    Lambda &lt; 0: anti-de Sitter


    D.h. wenn man annimmt, dass die Raumzeit-Krümmung konstant ist, ist die Raumzeit-Metrik durch die kosmologische Konstante Lambda bestimmt (die Schwarzschild-Lösung ist z.B. auch eine Vakuum-Lösung mit Lambda=0, aber nicht mit konstanter Krümmung).


    Diese Raumzeiten kann man in verschiedener Weise in Raum und Zeit aufspalten (d.h. ein Koordinatensystem wählen), wobei der Raum mit der induzierten Metrik auch konstante Krümmung haben kann, z.B. die Minkowski-Metrik in einen Raum mit k=0 (euklidisch) oder mit k=-1 (hyperbolisch). Man bekommt dann die von dir erwähnte Blätterung (foliation) der Raumzeit.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Günter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GünterD</i>


    unter 4.6.4 Empty Universe wird das leere Universum mit H &gt; 0, rho = 0, Lambda = 0 und k = -1 (hyperbolische Geometrie) beschrieben. Wie kommst du auf H = 0, k = 0 und a(t) = const.?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt, das war vielleicht etwas missverständlich. Gleichung (4.54) in Abschnitt 4.6.4 hat die von dir genannte Lösung und die Lösung H_0=0, a(t)=const. (die dort nicht genannt wird).


    Genauer gesagt folgt Gleichung (4.54) aus der ersten Friedmann Gleichung (4.21) durch die Implikationen


    (4.21) -- &gt; (4.26) --&gt; (4.28) --&gt; (4.36) --&gt; (4.54)


    Wenn man die erste Friedmann Gleichung zusammen mit der Skalierung von rho_m, rho_r, rho_Lambda in Abhängigkeit von a(t) hat, braucht man die zweite Friedmann Gleichung nicht (s. Absatz am Ende von Abschnitt 4.2).


    H=0 (d.h. a(t)=const.), rho_m=rho_r=rho_Lambda=0 und k=0 ist eine Lösung der ersten Friedmann Gleichung in der Form (4.26).


    Eine Referenz ist noch:


    Tevian Dray, Differential Forms and the Geometry of General Relativity, Abschnitt 9.7


    Google Books Link:


    https://books.google.se/books?…edmann%20equation&f=false


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Günter,


    die Minkowski-Raumzeit ist schon eine Lösung der Vakuum-Feldgleichungen (rho=0, p=0, Lambda=0). In dem Fall ist der Raum flach (k=0) und die Raumzeit ist auch flach. Die Hubble-Konstante ist H=0 und der Skalenfaktor a(t)=const.


    Allerdings gibt es in der Minkowski-Raumzeit keinen Urknall, d.h. keinen Zeitpunkt mit a=0. Wenn man annimmt, dass es einen Zeitpunkt t=0 mit a=0 gibt, bekommt man deine Lösung mit k=-1 und a(t)=H_0*t, H_0 ungleich Null. Allerdings ist auch k=0, H_0=0 und a(t)=const. (ungleich 0) eine Lösung. Siehe Abschnitt 4.6.4 Empty Universe in dieser Referenz:


    http://www.ita.uni-heidelberg.…mology_2011/Chapter_4.pdf


    Die von dir erwähnte Gleichung


    (rho+ rho_Lambda)/rho_kritisch = 1 (*)


    bei k=0, die mit H=0 zu 0/0=1 führt, ist ursprünglich


    H^2 = (1/3)*(8*pi*G)*(rho+ rho_Lambda) - kc^2/a^2 (**)


    siehe Gleichung (4.26) in der Referenz oben.


    Wenn k=0 ist und H nicht 0, bekommt man mit


    rho_kritisch = 3H^2/(8*pi*G)


    genau die von dir erwähnte Gleichung (*). Aber k=0, H=0, rho=rho_Lambda=0 ist ebenfalls eine Lösung von (**).


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Thomas,


    ja, die Existenz von ausgezeichneten Beobachtern ist etwas irritierend und wird im Internet auch diskutiert, da sie scheinbar dem allgemeinen Relativitätsprinzip (alle Bezugssysteme sind gleichwertig) widerspricht.


    Das ist aber kein Widerspruch: Das allgemeine Relativitätsprinzip besagt, dass die Einstein-Feldgleichungen in jedem Bezugssystem dieselbe Form haben, was nach wie vor gilt (auch für non-comoving observers). Eine spezielle Metrik (Lösung der Feldgleichungen) kann aber in verschiedenen Bezugssystemen verschiedene Formen haben und dadurch gewisse Bezugssysteme auszeichnen, z.B. die comoving frames dadurch, dass die induzierte Metrik auf dem Raum isotrop und homogen ist.


    Die comoving observers sind nicht immer eindeutig: In der flachen Minkowski-Raumzeit ist der Raum in jedem Inertialsystem isotrop (und flach), deshalb gibt es dort keine ausgezeichneten comoving observers (solange sie freifallend sind). In der speziellen Relativitätstheorie macht die Aussage, dass sich die Milchstraße mit 552 km/s durch den Raum bewegt, daher keinen Sinn. Die Existenz von ausgezeichneten Beobachtern in der Kosmologie kommt von der Krümmung der Raumzeit.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Thomas,


    es gibt im Universum in jedem Punkt ein ausgezeichnetes Bezugssystem (comoving frame, comoving observer). Nur für Beobachter in diesem System erscheint das Universum isotrop (nicht für Beobachter, die sich relativ zu diesem System bewegen). Diese comoving observer definieren, was das 3-dimensionale räumliche Koordinatensystem im Universum ist, d.h. sie sind im Raum an festen Punkten (die Änderung des Abstands zwischen diesen Punkten kommt dann nur von der Expansion des Universums, d.h. der Zeitabhängigkeit der Metrik). Einige Details dazu findet man z.B. hier auf den ersten Seiten:


    https://preposterousuniverse.c…uploads/grnotes-eight.pdf


    Für einen comoving observer sollte die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB) (annähernd perfekt) isotrop sein. Beobachtungen zeigen, dass der CMB von uns aus gesehen einen Dipol hat, der von der Relativbewegung des Sonnensystems zu dem comoving frame kommt (d.h. die Eigenbewegung des Sonnensystems durch den Raum):


    https://apod.nasa.gov/apod/ap140615.html


    Die Geschwindigkeit der Sonne relativ zu CMB sind ca. 369.5 km/s (in eine bestimmte Richtung, die man angeben kann). Man kann die einzelnen Beiträge zu dieser Geschwindigkeit aufschlüsseln:


    Geschwindigkeit der Sonne relativ zu dem Ruhesystem der nächsten Sterne (LSR): 20.0 km/s
    LSR relativ zu galaktischem Zentrum (GC), d.h. Rotation um das Milchstraßen-Zentrum: 222.0 km/s
    GC relativ zu CMB: 552.2 km/s


    (man muss die Vektorsumme dieser Geschwindigkeiten nehmen, da sie in verschiedene Richtungen zeigen).


    Man kennt auch


    Sonne relativ zur lokalen Gruppe (LG), vor allem auf M31 zu: 308 km/s
    LG relativ zu CMB: 627 km/s


    Referenzen dazu sind:


    https://ui.adsabs.harvard.edu/…3ApJ...419....1K/abstract (insb. Table 3 auf Seite 5)


    https://ui.adsabs.harvard.edu/…9AJ....118..337C/abstract


    D.h. die Milchstraße und lokale Gruppe haben eine Eigenbewegung durch den Raum von ca. 552 bzw. 627 km/s.


    Viele Grüße
    Mark


    <font size="1">(edit: sorry, hat sich gerade mit Günters Antwort überschnitten)</font id="size1">

    Hallo,


    die neue Dokumentation von Todd Douglas Miller kommt Anfang Juli in Deutschland in die Kinos. Vieles von dem Filmmaterial wurde erst vor Kurzem in einem Archiv entdeckt und ist von hervorragender Qualität. In den USA läuft sie seit einigen Monaten, man findet eine Reihe von Trailern und Reviews im Internet, z.B.:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    https://www.theguardian.com/fi…ry-is-a-five-star-triumph


    Detailstudie zur Landeszene:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Eine gekürzte Version läuft jetzt schon in einigen Kinos, z.B. hier:


    https://speyer.technik-museum.de/de/apollo-11


    Im IMAX-Kino wirklich beeindruckend.


    DVD in den USA bereits erhältlich.


    Das Besondere ist: Alles ist Original-Material (Film und Audio), bis auf einige kleine Animationen und den Soundtrack, d.h. keine nachträglichen Kommentare, Interviews, etc.


    Review von Roger Ebert:


    https://www.rogerebert.com/reviews/apollo-11-2019


    Zitat daraus:


    <i>"Apollo 11" isn't like other documentaries about the first moon mission. In fact it isn't like most other movies, period. It's magnificent and unique, an adrenaline shot of wonder and skill.


    Todd Douglas Miller, who edited and directed "Apollo 11," tells the story entirely in the present tense, omitting the historian interviews and vintage news clips that you expect to see in films on this topic. Even though the filmmaker gained access to previously-unseen archival footage and previously-unheard audio recordings, and synced them to create an almost vertigo-inducing sense of immediacy, this isn't a history lesson. It's more like a psychedelic sound-and-light show, conceived in the spirit of a "trip" film like "2001: A Space Odyssey," "Woodstock," "Apocalypse Now" and "Koyaanisqatsi."</i>


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Martin,


    interessante Frage, das müsste so sein.


    Hier steht über die Supernova 1987a:


    https://de.wikipedia.org/wiki/SN_1987A#Neutrinoaussto%C3%9F


    Zitat:<i> "Dies sind bis heute die einzigen nachgewiesenen Neutrinos, die sicher aus einer Supernova stammen, welche wiederum wenige Stunden später mit Teleskopen beobachtet werden konnte.


    Die Neutrinos erreichten vor dem Licht die Erde, da sie praktisch ohne Wechselwirkung (also ungebremst) Materie durchqueren können. So verließen sie den kollabierenden Kern und die Schockwelle direkt nach dem Ereignis – das Licht der Supernova wurde erst sichtbar, als die Explosion die Sternoberfläche erreicht hatte, was ungefähr drei Stunden später der Fall war. Der Unterschied in der Ankunftszeit von wenigen Stunden nach circa 157.000 Jahren bedeutet, dass die Geschwindigkeit der Neutrinos sich höchstens minimal von der des Lichts unterscheidet."</i>


    Es gibt auch ein Frühwarnsystem, sollte wieder eine Supernova in der Milchstraße oder benachbarten Galaxien auftreten:


    https://en.wikipedia.org/wiki/Supernova_Early_Warning_System


    Falls verschiedene Detektoren einen starken Anstieg an Neutrinos registrieren sollten, hätte man noch etwas Zeit, um die optischen Teleskope auszurichten.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: supermaxi22</i>
    <br />
    Ich spinne weiter, sodass sich irgendwann die Lokale Gruppe mit irrer Geschwindigkeit auf den Großen Attraktor zubewegt.
    Würde ich jetzt beim Großen Attraktor stehen und die Uhr auf der Erde beobachen, würde ich feststellen, dass die Zeit auf der Erde viel langsamer vergeht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann man so nicht sagen. Wenn du beim Großen Attraktor stehst, bewegt sich die Erde auf dich zu, aber von der Erde aus gesehen bewegt sich der Große Attraktor auf uns zu. Das führt zu der bekannten Verwirrung mit der Zeitdilatation "welche Uhr geht jetzt langsamer?"


    Es geht in der Relativitätstheorie nicht so sehr darum, welche Uhr langsamer geht, sondern welchen räumlichen und zeitlichen Abstand zwei Ereignisse haben. Diese Abstände hängen von dem Beobachter ab, die Ereignisse selbst sind absolut ("Punkte in der Raumzeit").


    Angenommen es gibt zwei Ereignisse, die für einen Beobachter A räumlichen Abstand


    dx_A


    und zeitlichen Abstand


    dt_A


    haben, und für Beobachter B


    dx_B


    und


    dt_B.


    Dann gilt immer


    -c^2*dt_A^2 + dx_A^2 = -c^2*dt_B^2 + dx_B^2


    mit der Lichtgeschwindigkeit c. Diese invariante Größe


    ds^2 = -c^2*dt^2 + dx^2


    ist der Raumzeit-Abstand der Ereignisse.


    Zum Beispiel, wenn Beobachter A eine Uhr bei sich trägt und die Ereignisse sind "Uhr von A steht auf 12 Uhr" und "Uhr von A steht auf 13 Uhr". Dann gilt


    dx_A = 0
    dt_A = 60 min.


    Wenn sich A von B aus gesehen mit Geschwindigkeit v vorbeibewegt, dann finden die beiden Ereignisse, die für A am selben Ort stattfinden, für B nicht am selben Ort statt. Es gilt


    dx_B = v*dt_B.


    Wenn man das in die Gleichung oben einsetzt und die Vorzeichen umdreht, bekommt man


    c^2*dt_A^2 = (c^2 - v^2)*dt_B^2.


    Da


    c^2 &gt; (c^2 - v^2),


    muss


    dt_A &lt; dt_B


    sein. Deshalb ist der zeitliche Abstand der beiden Ereignisse für B etwas größer (z.B. 2 Stunden), abhängig von der Geschwindigkeit v. Wenn die Uhr von B beim ersten Ereignis auch auf 12 Uhr stand, steht sie beim zweiten Ereignis dann auf 14 Uhr, während sie bei A auf 13 Uhr steht.


    Das ist damit gemeint, dass Uhren langsamer oder schneller gehen, aber es geht um den Abstand bestimmter Ereignisse. Wenn man andere Ereignisse betrachtet, z.B. die Ereignisse "Uhr von B steht auf 12 Uhr" und "Uhr von B steht auf 13 Uhr", dann gilt für B


    dx_B = 0
    dt_B = 60 min


    und für A


    dx_A = v*dt_A.


    Die Ereignisse haben dann für B zeitlichen Abstand 1 Stunde, aber für A zeitlichen Abstand 2 Stunden. Die Uhr von A würde bei dem zweiten Ereignis also auf 14 Uhr stehen und nicht auf 12:30 Uhr. Das ist kein Widerspruch, da es andere Ereignisse sind als die ursprünglichen. Die ursprünglichen Ereignisse finden z.B. für B an verschiedenen Orten statt, die neuen Ereignisse am selben Ort.


    Das ist auch das, was beim Zwillingsparadoxon passiert: A fliegt mit dem Raumschiff davon, B bleibt auf der Erde und irgendwann kommt A zurück. Dann gibt es zwei Ereignisse (A fliegt von der Erde weg, A kommt zur Erde zurück), die für A und B unterschiedlichen zeitlichen Abstand haben können.


    Viele Grüße
    Mark


    <font size="1">Edit: Sorry, kleines Problem mit den Formeln und HTML-Code...</font id="size1">

    Nach der Angabe von Mathias bewegt sich die Andromedagalaxie mit


    120 km/s auf uns zu.


    Das sind ca.


    0.0004c = c/2500


    mit der Lichtgeschwindigkeit


    c = 299792.458 km/s.


    Die Andromedagalaxie bewegt sich daher jedes Jahr


    0.0004 Lichtjahre auf uns zu.


    Nach der Angabe von Stefan beträgt die Entfernung der Andromedagalaxie ca.


    d = 2.52 Mio. Lichtjahre.


    Nehmen wir an, dass das die Entfernung war, als das Licht, das jetzt von der Andromedagalaxie bei uns ankommt, ausgesandt wurde. Dieses Licht war also 2.52 Mio. Jahre unterwegs.


    In dieser Zeit hat sich die Andromedagalaxie


    d/2500 = 1008 Lichtjahre auf uns zubewegt.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Walter,


    Justin Cowart schreibt, dass in einem Foto der Einschlagblitz heller als der hellste Stern (6.9mag) war:


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Mit der Helligkeit kann man ungefähr die Gesamtenergie des Einschlags abschätzen und damit die Größe des Meteoriten und des Kraters.


    Außerdem konnte er die vermutliche Einschlagstelle auf +/- 5km in N-S-Richtung und +/- 15 km in O-W-Richtung eingrenzen:


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Die Unsicherheit in O-W-Richtung ist größer wegen der perspektivischen Verkürzung (der Einschlag war nahe am Mondrand).


    Viele Grüße
    Mark

    Hier ist nochmal der Artikel in National Geographic von gestern:


    https://www.nationalgeographic…lipse-heres-what-we-know/


    Man findet unten die Bemerkung:


    "Editor's note: This article originally misstated the estimated size of the crater. It was between 23 and 33 feet across."


    Der korrigierte Abschnitt lautet jetzt:


    "Still, researchers can work to narrow down the new crater's location—and tease out more details about the impact itself—and then scour LRO data to see whether it passes over the right lunar section. Madiedo and his team are working to estimate the impact's energy and mass to assist in calculations of the crater's likely size and position. His initial estimates suggest that the space rock was about the size of a football, and that it left a crater between 23 and 33 feet across."


    Der Krater hätte also nach dieser Schätzung 7-10 m Durchmesser.


    Viele Grüße
    Mark

    Artikel zu dem Einschlag in der New York Times:


    https://www.nytimes.com/2019/0…-eclipse-meteor-moon.html


    Ungefähre Einschlagsstelle auf dem Mond:


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Darin schätzt Justin Cowart die Größe des Kraters auf 1-10 m Durchmesser.


    Fotos und Videos von dem Event kann man zur Auswertung an Justin Cowart schicken, Details findet man auf Twitter unter #eclipseimpact:


    https://twitter.com/hashtag/eclipseimpact?src=hash


    Viele Grüße
    Mark

    Hier ist eine interessante Arbeit, an der auch der zitierte Jose M. Madiedo mitgeschrieben hat:


    https://arxiv.org/abs/1402.5490


    Darin wird ein Meteoriteneinschlag auf dem Mond vom 11. September 2013 untersucht.


    Aus der Helligkeit des Einschlags kann man die kinetische Energie zu


    E=(6.5 ± 1.0)·10^10 J (15.6 ± 2.5 Tonnen TNT)


    abschätzen. Die Geschwindigkeit des Meteoriten wird mit 17 km/s angenommen. Daraus folgt für die Masse


    M=450 ± 75 kg.


    Die Dichte könnte im Bereich von 0.3 g/cm^3 (Kometenmaterial) bis 3.7 g/cm^3 (Chondriten) liegen. Damit kommt man auf einen Durchmesser des Meteoriten zwischen


    142 ± 9 und 61 ± 3 cm.


    Für diese Dichten liegt die Größe des Einschlagkraters (eine entsprechende Formel findet man auf Seite 13 in dem Artikel, hängt ab von der Masse, Dichte, Geschwindigkeit und Einschlagswinkel des Meteoriten sowie der Mondgestein-Dichte und der Schwerebeschleunigung auf dem Mond) zwischen (bei 45° Einschlagswinkel)


    D=47 m und 56 m.


    Wenn ich das richtig sehe, geht die Masse M des Meteoriten in die Formel für D mit M^0.26 ein. Wenn alle anderen Parameter dieselben sind (Geschwindigkeit, Einschlagswinkel, Dichten) und die Masse des Meteoriten vom Montag M'=4.5 kg ist, ist der Kraterdurchmesser


    D'=(0.01^0.26)*D, d.h. ungefähr 0.3*D.


    Man kommt dann auf einen Krater mit Durchmesser zwischen


    D'=14 m und 17 m.


    Die 6 Meilen liegen also weit darüber...


    Viele Grüße
    Mark

    Nochmal Gratulation zu dem Foto, das ist wirklich etwas besonderes!


    Die 6 Meilen habe ich so aus dem Artikel zitiert, kommen mir aber auch deutlich zu groß vor. Auch die Angabe von einer Masse von 2kg bei Größe eines Fuß-Balls scheint nicht zu passen. Vielleicht wurde Madiedo in dem Artikel falsch zitiert?


    Viele Grüße
    Mark