Hallo Steffen,
willst du eine einfache Empfehlung oder die technische Erklärung? [;)]
Technisch:
Streng genommen ist das keine Frage der Megapixel sondern von der Pixelgröße. Es hängt also eigentlich von dem Auflösungsvermögen deines Teleskops und dem momentanen Seeing an diesem Abend ab.
Du kannst dich diesbezüglich mal mit "Sampling" beschäftigen. Dort sind Oversampling und Undersampling von Bedeutung.
Im groben heißt dass nur, dass wenn deine Pixel auf der Kamera so klein sind dass das Auflösungsvermögen des Teleskops/Seeing nur erlaubt dass eine Punktlichtquelle (Stern) auf mehreren Pixeln (z.B. 5 Pixel) abgebildet wird, dann hast du Lichtverlust in deinen Aufnahmen. Man kann sich das so vorstellen wie Wassereimer... jeder Pixel ist ein Wassereimer der über die Belichtungszeit für eine Aufnahme Licht ("Wasser") sammelt. Wenn sich das Wasser aber nun während der Aufnahme auf mehrere Eimer verteilt hast du keinen Eimer der richtig voll ist. Sondern nur einige benachbarte die wenig gefüllt sind. Daher der Lichtverlust.
Das Seeing und das Auflösevermögen des Teleskop bestimmen eigentlich streng genommen die sinnvolle Pixelgröße.
Das durchschnittliche Seeing liegt hier in Deutschland bei wirklich guten Abenden um die 2 Bogensekunden.
Mein Teleskop hat z.B. 600mm Brennweite (genau die Hälfte von deinem) und ich nutze an ihm eine EOS 500D. Das ergibt ca. 1,61 Bogensekunden je Pixel. Die Kombination ist bei wirklich gutem deutschen Seeing also leicht oversampled, aber im guten Rahmen.
Wenn es dich interessiert kannst du dir mal folgendes durchlesen:
http://www.sbig.de/universitaet/glossar-htm/sampling.htm
Das Sampling bei deinem Teleskop und der 500D wäre noch mehr oversampled, aber noch okay, jedoch nicht mehr optimal. Du hättest ca. 0,8 Bogensekunden je Pixel Auflösung. Der begrenzende Faktor wird dann tatsächlich das Seeing sein, sodass deine Sterne maximal 2-3 Pixel klein sein können. Kleiner ist dann bei gutem Seeing nicht drin. Das ist aber in Ordnung.
Besser wäre natürlich in deinem Fall eine Kamera mit größeren Pixeln. Aber das kann dir wohl keine moderne APS-C DSLR bieten. da bewegst du dich in ganz anderen Preisrahmen.
Oder eben ein Teleskop mit weniger Brennweite. Das ist aber für dich garantiert auch indiskutabel. Volles Verständnis dafür. =)
Wie gesagt. Das mit der DSLR ist schon okay so.
Einfach:
Du kannst mit den obigen Kameras eigentlich nichts falsch machen.
Sehr sehr Empfehlenswert für das Scharfstellen ist LiveView, womit die 400D raus fällt.
Sensorreinigung ist auch was feines, damit fällt die 1100D weg. Außerdem gab es bei einigen Modellen der 1100D auch Probleme mit Fehlabbildungen (helle Streifen an Sternen, in etwa wie Blooming).
Übrig bleiben die 450D, 500D und 1000D. Zwischen denen würde ich mich entscheiden.
Einen bestimmt auch hilfreichen Hinweis...
Ich habe mich damals für die 500D entschieden, weil sie die erste EOS mit geringem Preis ist die "Magic Lantern" unterstützt.
Magic Lantern ist einfach ausgedrückt "super genial". Es erlaubt dir zum Beispiel automatische Belichtungsreihen einzustellen, an der 500D und 550D mit einer Handbewegung Fernauszulösen und vieles mehr. Sehr praktisch für die Astronomie und vor allem kostenlos. Mit den älteren Modellen geht das nicht (da die älteren ein anderes Betriebssystem nutzen).
Mit anderen Worten erspart das dir den Kauf eines Fernauslösers und Timers für die EOS. Das ist alles in der Software integriert.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Viele Grüße,
Patrick