Beiträge von Avier50

    Hallo Korbinian,
    das sind sehr schöne Bilder! Du brichst hier eine Lanze für die Mondbeobachtungen mit kleineren, auch für Anfänger erschwinglichen Geräten! Es ist nicht nur die Größe, die entscheidet, sondern vor allem der Sachverstand, von dem Du einigen besitzt.
    Vor allem nicht nach dem Motto: "Ich habe mir als Einsteiger einen 11" Schmitz-Cassegrain gekauft, sehe aber im 2,5 mm Okular nur ein ganz verschwommenes Bild. Was kann ich dagegen tun?"
    Angetane Grüße
    Andreas

    Hallo alle,
    führen wir doch die "Diskussion" mal auf die Fakten zurück:
    Irgendein esoterischer Katastrophenfreak mit Verbindung zur Yellow Press hat irgendwann mal mitgekriegt, das da doch was war mit dem Maya-Kalender.... und dies medienwirksam weiterverbreitet. Richtigen Sachverstand hat ja von denen keiner, man lese nur Artikel über wissenschaftliche astronomische Probleme (natürlich außer dem Urknall, schwarzen Löchern und Wurmlöchern, da kann ja jeder ungestraft philosophieren) in den Tageszeitungen und Journalen, da erkennt man grausliges Unwissen, verbrämt mit Phantasie und pseudowissenschaftlichen Formulierungen.
    Nun geht das soweit, dass sich sogar wissenschaftliche Mayaforscher einschalten, um die Gemüter zu beruhigen. Denen glaubt erstens keiner, weil die ja sowieso wie in Roswell die wahren Fakten zurückhalten... und zweitens schreibt über die Äußerungen dieser Wissenschaftler dieselbe Journaille, die vorher geholfen haben, diese kruden Weltuntergangsideen erst den Leuten einzuhämmern. Bei Leuten, die über das Tagesgeschäft hinausdenken und einen irgendwie gearteten weiteren Sinn des Lebens suchen, haben sie natürlich zu einem großen Teil Erfolg.
    Was bleibt uns als Amateurastronomen übrig? Lächeln und zur Tagesordnung übergehen. Wir Älteren haben die Planetenkonjunktion 1980, Halley, Hale-Bopp und Shumaker-Levy überlebt, obwohl jedesmal der Weltuntergang mit größter Sicherheit vorausgesagt war. Nur bei dem schönsten Kometen der letzten Zeit (Hyakutake 1995) war nichts zu lesen! Ganz einfach, der war innerhalb von Tagen da, so schnell konnten sich nicht mal die Untergangsphilosophen vorbereiten, denken und schreiben!
    Überlebensfrohe Grüße
    Andreas

    Hallo alle,
    Austrittspupillen unter etwa 0,7mm sind mir bei der Mond- und Planetenbeobachtung eigentlich schon immer unsympatisch. Ich habe als nunmehr 60jähriger da mit der Zeit auch keine Veränderungen feststellen können.
    Die einzige Ausnahme bilden Doppelsternbeobachtungen. Gerade mit optisch perfekten Refraktoren habe ich es mit der Vergrößerung schon bis zum 4fachen der Öffnung getrieben, um bei perfekter Luft die Beugungsscheibchen zu trennen. Ein schönes Beispiel in den letzten Jahren dafür war gamma Vir, der sich bis unter 1" Distanz der beiden Komponenten mit dem Vierzöller noch als "8" erkennen ließ.
    Grüße
    Andreas

    Hallo zusammen,
    ich hatte (und habe) die Gelegenheit, einen Skywatcher 120/1000 und einen 120/600 nebeneinander zu vergleichen. Als erstes, so schlecht, wie der 120/1000 als "Farbwerfer" immer gemacht wird, ist er nicht. Mit 167x auf dem Mond spazierensehen, ist ein Genuss (ev. mit einem leichten Gelbfilter). Den GRF und seine Umgebung auf Jupiter kann man ebenfalls genießen.
    Im Vergleich zum 120/600 bringt er subjektiv eine etwas schärfere Sternabbildung auch noch bei höheren Vergrößerungen. Die letzte Supernova SN 2011fe in M 101 war überhaupt kein Problem. Auch Doppelsterne sind bis zur Auflösungsgrenze besser trennbar als mit seinem kleinen Bruder.
    Für Kugelhaufen und ähnliches sind beide nicht optimal. Da zählt nur eines: Öffnung! Wenn man 120mm Öffnung hat und es gibt 150 mm, da wechselt man natürlich zum größeren. Hat man 150, dann zu 200, hat man 200, dann zu 250 ... usw. Jedesmal erlebt man eine Offenbarung und möchte nicht zum kleineren zurück.
    Noch ein Hinweis: Ein Fernrohr hat nicht nur das Objektiv. Ganz entscheidend für den Beobachtungskomfort ist das Okular. Da sollte man nicht unbedingt sparen, wobei nicht die Höhe der ausgegebenen Summe entscheidend ist.
    Mit einer EQ 5-ähnlichen Montierung würde ich den den 120/1000 einem fortgeschrittenen Anfänger empfehlen.
    Es muss nicht immer der Newton sein. Ich habe auch einen 150/750, den ich aber nur zuhause auf dem Balkon verwende. Als transportables Instrument bevorzuge ich einen meiner Refraktoren (C 63/840, AS 80/1200, Achr. 120/600). Die Newtons (150/750, 250/1250) bleiben in der häuslichen Umgebung. Das Nachjustieren ist lästig.
    Grüße
    Andreas

    Hallo Markus,
    als fast ausschließlich visuell Beobachtender bin ich immer begeistert von solchen herrlichen und sinnvollen (!) Aufnahmen.
    Im Gegensatz zu Zeichnungen (die aber auch wichtig vor allem für den Beobachter sind!), kommt man richtig ins Träumen.
    Grüße
    Andreas

    Hallo Lambert,
    ich weiß, ich hätte ein smiley hinter das "Nirvana" setzen sollen, bring ich aber (noch) nicht!
    Ich meine damit, dass die Bänder in der Randverdunklung des Jupiter allmählich verschwinden. Man sieht durch immer mehr Atmosphäre.
    Deshalb scheinen die Bänder schon vor dem Jupiterrand zu enden bzw. diffus auszulaufen.
    Es ist also reeller, sie nicht bis zum Rand der Jupiterscheibe in un-
    verminderter Intensität weiterzuzeichen.
    Wenn ich ein Bild reinsetzen könnte, aber s.o.!
    Grüße
    Andreas

    Hallo Lambert,
    eine wunderschöne Jupiterzeichnung ist Dir gelungen! Auch die Kontraste sind etwas weich gezeichnet, wie in der Realität. Jupiter kommt ja niemals so hart in die Kontraste wie z.B. der Mond.
    Zwei Hinweise:
    1. Es war noch ein Zenitprisma oder -spiegel im Strahlengang, das Bild ist seitenverkehrt
    2. Die Bänder am Jupiterrand verlaufen perspektivisch im "Nirvana",
    nicht bis an den Zeichnungsrand heran.
    Hab eben immer was zu meckern!!
    Freue mich schon auf Dein neues Mond-Buch
    Grüße
    Andreas

    Hallo Markus,
    was die Bildorientierung hier im Forum betrifft: Du sagst es!!
    Ich lese schon seit längerem mit und habe lange gezögert, mich anzumelden, um auch mal diskutieren zu können. Ich möchte ja nun nicht gerade als vernagelt oder besserwissend dastehen. Aber gerade als altem Sonnenbeobachter geht mir häufig der Hut hoch, wenn ich die mit großem Instrumentenaufwand und Bildbearbeitungswissen erstellten Bilder im Sonnenforum sehe, die lieblos hingeknallt wurden. Ich kenne die Diskussion von Leuten, die keine Fleckengruppen bestimmen wollen, weil sie in dem Gewimmel nicht durchblicken. Ja, wenn N irgendwo links unten ist, kann ich das auch nicht. Orientiere ich aber astronomisch "sinnvoll", ist das plötzlich kein Problem mehr!
    Für den November habe ich gerade einen Bestwert in 33 Beobachtungsjahren aufgestellt: 21 Sonnenbeobachtungstage!
    Der alte stand bei 20 Tagen im November 2000.
    Viele Grüße
    Andreas

    Hallo Markus,
    die Bezeichnung "richtig" ist in diesem Zusammenhang vielleicht etwas irreführend gewählt.
    Eine "sinnige" Orientierung ist für mich:
    -N oder S oben
    -spiegelverkehrte Abbildung, wenn dazu angegeben
    Eine unsinnige Orientierung ist für mich:
    -N oder S irgendwo, nur nicht s.o.
    -spiegelverkehrte Abbildung, ohne dies anzugeben
    In der Planetenbeobachtung ist es noch von früher her, als man mit langen Refraktoren beobachtete, üblich, kopfstehende Abbildungen (also N unten, O rechts) zu verwenden. Dann kann man nämlich auch unkompliziert mit anderen Beobachtern und Beobachtungen vergleichen.
    Muss man aber jedesmal beim Vergleich sich in die Orientierung hineindenken bzw. sie überhaupt erst mal eruieren, ist das lästig.
    Ich glaube, die Verantwortung für ein sinnvolles Bild sollte beim Autor, der das Bild veröffentlicht, liegen und nicht beim Betrachter.
    Der bekommt ja sonst nur einen Brocken hingeworfen mit der nicht ausgesprochenen Bemerkung: sieh zu was Du damit machst.
    Ganz konsequent gesagt: Die Fähigkeit und das Wissen zur astronomisch sinnvollen Orientierung unterscheidet den Amateurastronom vom Himmelsgucker bzw. -knipser, nicht die Instrumentengröße oder das Computerwissen.
    Leider ist diese Fähigkeit in solchen Foren wie diesem recht schwach ausgeprägt. Nichtsdestotrotz kann man sich an solchen gut gelungenen Fotos wie Deinem erfreuen. Aber man kann ja auch mal darüber sprechen, was vielleich noch den i-Punkt ausmacht!
    Viele Grüße
    Andreas

    Hallo Markus,
    ich möchte die Diskussion nicht ausufern lassen, nur meinen Standpunkt kurz noch sagen:
    -wir sind Amateurastronomen
    -diese kennen sich mit astronomischen Dingen aus, auch mit der Orientierung am Himmel
    -wenn ich so viel Zeit in die Bildbearbeitung stecke, sollte dann auch ein sinnvolles Ergebnis rauskommen
    -so einen (spiegelverkehrten) Jupiter gibt es am Himmel nicht
    -um mich nicht dem Vorwurf auszusetzen, nur "pretty pictures", wie sie der Computer ausspuckt, zu produzieren, sollte nicht nur der technische Computersachverstand mitspielen, sondern auch der astronomische!
    Übrigens würde es nicht einmal einem (japanische) Touristen einfallen, den Kölner Dom spiegelverkehrt und mit den Spitzen nach schräg unten aufzunehmen, mit der Begründung, es ist doch alles auf dem Bild drauf, was es auch in der Natur gibt.
    Wir sind Astronomen!
    Grüße
    Andreas

    Hallo Alexander,
    ich betreibe meinen 120/600 bisher mit dem Original-Auszug. Für Weit-feldbeobachtungen mit längerbrennweitigen Okularen reicht der mir.
    Mein Favorit ist mein Speers Waler f:14 mm. Es gibt nur wenige schönere Anblicke durch diese Kombination.
    Allerdings versagt der Auszug bei stärkeren Vergrößerungen bzw. eben kürzeren Okularbrennweiten. Er ist einfach nicht feinfühlig genug.
    An der mechanischen Stabilität habe ich eigentlich nichts auszusetzen.
    Aber aufgrund der Diskussion hier habe ich Blut geleckt! Ein Crayfort muss doch her! Wann ist noch mal Weihnachten....?
    Noch etwas zum Baader Solar Continuum Filter. Aufgrund seiner geringen Halbwertsbreite beobachtet man praktisch monochromatisch und das sekundäre Spektrum des Objektives interessiert überhaupt nicht mehr! Aus dem kürzesten Achromat wird ein APO. Am APO selbst kann man die Chromasie damit gar nicht verbessern, nur leicht den Kontrast!
    Er ist ein Filter, der jeden Achromat an der Sonne zum Super-Gerät erhebt! Jeder Skylux 70/700 entlockt an der Sonne Begeisterungsstürme!
    Ganz euphorisch
    Andreas

    Hallo 120/600-Besitzer,
    meine Meinung zu diesem Gerät: Wenn ich die Kommentare in Richtung "Farbwerfer" u.ä. lese, zweifle ich immer am Sachverstand der Kommentierenden. Wenn ich mir so einen Kurzbrennweitigen anschaffe, weiß ich doch, was ich tue (oder sollte es wissen). Da kann ich keine APO-Abbildung erwarten. Als ich vor einem Jahr meinen 120er bekam, war ich ob der guten Abbildung richtig erschrocken. Das sollte der vielgeschmähte Farbwerfer sein? Als Vergleichsinstrument zum Testen der Abbildung diente mir mein Zeiss AS 80/1200. Nun gut, etwas untermotorisiert sozusagen. Aber bei der vergleichbaren Vergrößerung 120x schnitt der 120er am Mondterminator besser ab als der AS!Dieser ist da zwar völlig farbfrei, aber mehr Details kamen im 120/600! Nach zwischenschalten eines leichten Gelbfilters war der Sieg endgültig auf Seiten des 120ers.
    Bei der Sonnenbeobachtung zeigt er seine ganze Stärke mit dem Baader Solar Continuum-Filter hinter dem Herschelkeil mit regelbarem Polfilter.
    Der Detailreichtum haut einen um! Granulation, Fackeln, Details in Fleckengruppen, da muss man schon halbblind sein, um sich davon nicht beeindrucken zu lassen!
    Um nicht immer mit voller Öffnung (und voller Hitzeentwicklung) zu beobachten, kann man den kleinen Deckel im Objektivschutzdeckel entfernen und hat dann noch 55 mm Öffnung. Auf den restlichen Deckel habe ich einen Kreisring aus weißem Papier gesteckt, um zu verhindern, dass die Sonne den schwarzen Deckel aufheizt und vor dem Objektiv Thermik entsteht. Den Unterschied mit-ohne merkt man bei der Beobachtung!
    Für mich ist der 120/600 fast ein Universalgerät. Mit Kiste (vom ED 120/900), in die Zubehör und Okulare passen sowie T-Montierung und Stativ passt er in jeden Kofferraum und man hat eben 120 mm Öffnung des Nachts!
    Übrigens: Der 80/1200 ist trotzdem nicht abzugeben...
    Grüße
    Andreas

    Hallo Harald, das sind wunderschöne, fast lehrbuchreife Bilder. Man sieht so richtig deutlich, wie das Filament vor der Sonnenoberfläche am Rand zur Protuberanz wird (nichts anderes ist ja ein Filament). Herrliche Aufnahmen!
    Grüße
    Andreas

    Hallo Stefan, sooo tief habe ich nun wieder auch nicht gegraben...
    Aber wenn ich irgendwo Side oder Kumköy lese, werde ich schon munter, weil diese Sofi nach der verwölkten von 1999 ein so schöner Erfolg war und man im Nova Park das "who is who" der deutschen Amateurastronomie treffen konnte. Ich denke da noch an Dr. G. D., der als einziger den Hotelpool in seiner eigentlichen Bestimmung nutzte...Den Venustransit 2012 werde ich voraussichtlich hier bei Nürnberg beobachten. Beim Merkurtransit 2003 und auch bei der Venus 2004 hatte ich hier von der ersten bis zur letzten Sekunde einen wolkenlosen Himmel. 2012 hoffentlich auch, aber diesmal ohne den Sonnenbrand unter der lichten Frisur!
    Grüße
    Andreas

    Hallo Stefan, das sind sehr schöne und informative Sonnenbilder, gerade auch im Vergleich der unterschiedlichen Wellenlängen. Aber der allerletzte Tick der Bearbeitung fehlt: Sie sind seitenverkehrt, ohne es anzugeben.
    Danke auch für Deinen Link zur Sofi in Kumköy. Da musst Du ja im Zimmer über uns gewohnt haben!
    Manavgat kommt bei Dir zu schlecht weg. Da gibt es z.B. außer dem Basar noch den Wasserfall mit Flussfahrt und abenteuerlichem Dolmusch sowie am Ortseingang einen Berg mit Wasserkaskade, von dem man eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung hat. Für mich war das alles Anlass, 2009 noch einmal dorthin zu fliegen.
    Grüße
    Andreas,
    der gestern seine 227.Sonnenbeobachtung 2011 machte

    Hallo Helmut,
    das von Dir gesehene X ist definitiv nicht das bekannte Mond-X. Dieses liegt beim Krater Werner und ist wesentlich auffälliger, um nicht zu sagen, unübersehbar. Bildbeispiele wurden schon genannt.
    Der Mond hat eine Fülle von Kleinformationen, die bei unterschiedlichen Lichteinfall die interessantesten Bilder zeigen. Der Lichtstrahl im Walter war mir bis jetzt auch noch nicht bekannt, obwohl ich schon öfter bei entgegengesetzt stehender Sonne die Höhe des Zentralberges (ca. 1200m) aus der Länge des geworfenen Schattens berechnet habe. Das ist immer abends. Morgens 6 Uhr Mond beobachten ist mir in meiner langen Beobachterlaufbahn ganz selten gelungen!
    An diesem Beobachtungstipp aber bleibe ich mal dran!
    Grüße
    Andreas