Beiträge von Lars73

    Hallo Peter,
    wenn ich den Beschrieb von PHD richtig in Erinnerung habe, kann das Programm die Leitsternposition auf 0,2 Pixel genau auswerten.
    Hat das Leitrohr 1/5 der Aufnahmebrennweite, so ergibt das eine Nachführgenauigkeit von 1 Pixel bei der Aufnahmekamera, sofern die Pixelgröße dieselbe ist.
    Das Verhältnis der Pixelgrößen der Kameras bringt halt noch eine Reservere wenn die Guidingkamera kleinpixeliger ist, ansonsten umgekehrt.
    Gruß Lars

    Guten Abend und schönen Dank an alle für die Kommentare.


    (==>) Hans / Roland: Die Erscheinungen um die hellen Sterne entstehen meiner Meinung nach erst im Kamerachip und werden durch die starke Streckung des Materials sichtbar. Ein Vergleich mit dem Bearbeitungsstand ohne die zweite Lumi-Serie ist da vielleicht ganz aufschlussreich - hier wurde weniger gestreckt:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=251347


    Durch die Hinzufügung der weiteren Belichtungen war die stärkere Streckung möglich und sie ist schon grenzwertig, denn das Rauschen im Hintergrund ist in der 100%-Darstellung deutlich sichtbar.
    Es fällt ja auf, daß die Lichtfiguren um die beiden hellsten Sterne eine quadratische Fläche ausfüllen. Dieses Phänomen ist mir schon mal beim Versuch begegnet, Prokyon mit dem begleitenden Weißen Zwerg aufzunehmen. Die Ausichtung der helleren beiden Strahlenpaare ist in Richtung der Chipkanten und somit in Richtung der Pixelkanten. Und dass sich das Licht in der Chipfläche seitlich verteilt ergibt sich schon daraus, dass genügend helle Sterne grundsätzlich mehr Pixel belichten und ggf. in die Sättigung bringen, als es der eigentlichen Abbildungsgröße ihrer seeingbewegten Beugungsfigur entspricht. Dieser Übertritt des Lichtes von einem Pixel zum nächsten endet eben nicht schlagartig, sondern der Efffekt läuft mit Abschwächung nach außen. Wie es dabei zu den diagonal verlaufenden Srahlenpaaren kommt wäre interessant zu erfahren. Jedenfalls bin ich mir sicher, daß wir hier ein Phänomen der Lichtausbreitung auf der Pixelstruktur des Chips sehen.


    Den Beitrag der Filter zur Halobildung hat man ja schon oft diskutiert und manche Filter werden als weniger kritisch beurteilt als andere. Ein Problemklassiker sind ja die OIII-Filter diverser Hersteller. Für LRGB habe ich jetzt noch einen neuen Filtersatz angeschafft, mal sehen was der bringt, die Hoffnung stirbt zuletzt....
    Bei dem M13 hier bitte noch berücksichtigen, daß alles gleich gestreckt ist. Also nicht wie ansonsten bei Galaxienaufnahmen gut möglich mit starnet die Sterne raus und so weiter. Da ich eben auch die schwächsten Sterne herausbekommen wollte, blühen die Halos bei den hellen eben mit auf. Bei zurückhaltender Bearbeitung sehen die Sterne natürlich knackiger aus, siehe den Link.
    Als Gründe für farbliche Ungleichmäßigkeiten in Halos fallen mir übrigens ein:
    - unterschiedliche Luftunruhe bei den Aufnahmen für die Kanäle
    - unterschiedlich getroffener Fokus
    - evtl. unterschiedliche Störungen durch Wind


    (==>) Konrad: M13 würde ich auch gern mal in einem großen Geräte sehen - hatte mich dieses Jahr wieder auf das HTT gefreut.... Dort am 1 m - Dobson habe ich M13 bisher leider immer verpasst ;)
    Diese FTT-Analyse würde mich interessieren - bringt es etwas, anstelle des jpg das tif dafür zu verwenden ?
    Das Stacking hat hier der AstroPixelProzessor erledigt, d.h. die Ausrichtung der RGB-Stacks ist auf dasselbe Referenzbild erfolgt wie der Luminanz-Stack. Eine (atmosphärische ?) Dispersion in einer Richtung wäre demnach nur innerhalb eines Farbkanals möglich.
    (Zu der Bemerkung im Nachbar-Thread: Die hier vorhandenen Störungen an den hellen Sternen können nicht der Refraktoroptik als Beugungserscheinung zugeordnet werden - sie zeigt einen lehrbuchhaften Sterntest.)


    (==>) Andreas: Mit aladin finde ich 20,7 bis 20,8 g-mag für die schwächsten Sterne. Bei der M94-Aufnahme waren es nach Mitteilung eines Kollegen 23,? mag, wobei die Belichtungszeit 4,5 Stunden Lumi und 4,1 Stunden RGB war, zusammen also 8,6 Stunden. Das sind nur 2 Stunden mehr als M13, aber diesen habe ich mit gain 50 aufgenommen statt gain 100, um die Dynamik zu vergrößern. Ich vermute, daß das höhere Ausleserauschen bei gain 50 die Grenzgröße drückt. Bei M94 war auch der Himmel perfekt, während M13 ein Kandidat der Mitternachtsdämmerung war...


    (==>) Peter: Die Strahlen an den Sternen fempfand ich bei der Bearbeitung auch nicht als störend, im Gegenteil betonen sie die Farben der Sterne und das Bild bekommt etwas "individuelles"..


    Die langen Belichtungszeiten sind natürlich bei M13 für die Auflösung nicht optimal. Daher als Gegenstück hier noch eine frühere Variante in Kurzbelichtung (der GRF auf Jupiter ist 4,2 Bogensekunden lang):




    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    nach dem hier schon vorgestellten LRGB aus 3,6 Stunden Material kann ich eine neue Fassung nachreichen, in die weitere 126 x 90 s Luminanz eingeflossen sind. Das entspricht einer Vervierfachung der Luminanzbelichtungszeit, zumal bei Steigerung der Einzelzeit von 30 auf 90 Sekunden.
    Im einzelnen sind verarbeitet:
    L = 125 x 30 s + 126 x 90 s
    R / G / B = 73 / 29 / 40 x 60 s


    Die erreichte Grenzgröße ist etwa 20 mag. Bei einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren erscheinen die Sterne 14,4 mag schwächer als in der Entfernung von 32,6 Lichtjahren, auf welche sich die Angaben zur absoluten Helligkeit der Sterne beziehen. Ein Stern mit der Helligkeit die Sonne wäre in M 13 also mit einer visuellen Helligkeit von (4,83 + 14,4 =) 19,25 mag zu sehen. Somit sind derartige Sterne bereits in großer Zahl in der Aufnahme erfasst.


    Das brauchbare Feld in 33% Auflösung:



    (bei astrobin: https://www.astrobin.com/full/gxi8ir/0/?real=&mod=)


    Und ein Ausschnitt auf das Zentrum in voller Auflösung:



    Gruß Lars

    Hallo Dietmar,


    ich finde die Aufnahme ist sehr gelungen. Dieser PN wird ja nicht so oft gezeigt und er bietet viele Details, wenn die Auflösung wie hier hoch genug ist.


    Die Technik mit dem kombinierten Schmalbandfilter für Farbkameras scheint ganz leistungsfähig zu sein.
    Was man bei dem Bild noch probieren könnte, wäre eine getrennte Bearbeitung (starnet++) von Sternen und Hintergrund mit Nebel, um die Sterne etwas abzuschwächen und ihre Farben kräftiger darzustellen. Das Material gibt das bestimmt her.


    Gruß Lars

    Hallo Ralph,


    in der vorgestrigen Nacht habe ich vom Katzenauge ein paar Testaufnahmen mit dem H-alpha-Filter gemacht. Bei hellem Mond ist das ja gut möglich und ich wollte testen, wie leicht oder schwer im Halo etwas darstellbar ist. Bekanntlich wird der Halo von OIII dominiert, so daß die H-alpha-Verteilung in Farbbildern leicht untergeht.
    Interessant erscheint mir die völlig asymmetrische Anordnung der Filamente angesichts der bipolaren Struktur des Objektes:



    (Aufnahme mit AOM 160/1600, ASI1600mmc, 25 x 300 s, tlws. Schleierwolken)


    Für die visuelle Beobachtung ist der Halo sicher zu schwach. Vielleicht sind mit größerer Öffnung die kleinen "Zipfel" an den Enden der Kernregion zu sehen ?


    Gruß Lars

    Hallo Hubertus,


    es freut mich, daß dir das Motiv gefällt. Ja es ist fast wie in der "normalen" Fotografie - man nimmt etwas auf und entdeckt erst später Dinge darin, die ein ganz neues "Bild" ergeben. Die hinter M101 verstreute Gruppe kommt mir in dieser Form schon bemerkenswert vor, jedenfalls ist mir nichts vergleichbares bei einer anderen großen Messier-Galaxie aufgefallen.
    Zum Vergleich mit der Hubble-Aufnahme hier noch ein Ausschnitt mit voller Auflösung:



    Die Halostrukturen sind an den beiden größeren Galaxien schön zu erkennen und auch die beiden langen Schweife an der kleineren.


    Gruß Lars

    Guten Morgen Amin,


    man könnte sagen, mit einer ASI183 hat man bei 800 mm Brennweite das im Winkelmaß am Himmel gleiche Feld erfasst wie mit Vollformat an (800 mm x 2,7 =) 2.160 mm Brennweite.
    Aber was ist damit gewonnen ? Die Idee vom "Cropfaktor" ist in meinen Augen eine Erfindung der Kameraindustrie, die nur Verwirrung stiftet.
    Es bleiben ja in deinem Fall 800 mm Brennweite, egal wie klein der Chip gegenüber Vollformat ist.


    Praktisch ergiebiger ist doch die Aussage, daß der Himmelsausschnitt mit der ASI183 gegenüber dem Vollformat in der Seitenlänge mit dem Faktor 2,7 schrumpft und in der Fläche mit dem Faktor 2,7 x 2,7 = 7,29.


    Gruß Lars

    Guten Abend zusammen,


    von M101 hatte ich hier zuletzt eine Bearbeitung gezeigt, die auf LRGB-Daten aus dem Frühjahr vom 130er Apo basierte. Das waren 10,5 Stunden Belichtungszeit mit Frames zu je 2 Minuten, davon die Hälfte Luminanz.
    Im April konnte ich noch 162 Minuten Luminanz am 160er Refraktor belichten. Wegen der höheren Lichtsammelleistung entspricht das 4 Stunden am 130er und die Verbesserung des Bildes fiel recht deutlich aus.
    Außerdem kamen 51 x 6 Minuten H-alpha am 130er hinzu, das sind etwas über 4 Stunden. Die Einbindung ist wahrscheinlich zu plakativ geraten und verbesserungsfähig.
    Bei den schwachen Ausläufern von M101 hatte ich mir etwas mehr erhofft, aber die langsamen Öffnungsverhältnisse sind ein Handicap. Immerhin ist die Auflösung durch die Daten vom 160er etwas gesteigert und lässt einige Details interessant erscheinen. Schon durch ihre Färbung fallen einige Objekte auf, die sich beim Abgleich z.B. mit Hubble-Aufnahmen als Hintergrundgalaxien erweisen.


    Hier also das Ergebnis mit 50% Auflösung:



    (bei astrobin: https://www.astrobin.com/xfedzh/?nc=user)
    Die Verteilung einiger Hintergrundgalaxien und ihre vergleichbare scheinbare Größe und Helligkeit lassen vermuten, daß sie tatsächlich eine Gruppe bzw. einen kleinen Haufen bilden. In dem folgenden 100%-Ausschnitt sind einige markiert:



    Zum Vergleich ist diese Hubble-Aufnahme aus 2009 gut geeignet:
    https://hubblesite.org/content…s/2009/07/2477-Image.html


    Hier ein passend gedrehter Ausschnitt mit den gleichen Markierungen:


    Die einzelne Galaxie rechts ist eine schöne Spirale. In der Gruppe links unten ist dank der höheren Auflösung der Hubble-Aufnahme zu erkennen, daß die obere zwei Gezeitenschweife besitzt und die nächste eine Halostruktur, die ebenfalls auf eine gravitative Wechselwirkung hinweist und somit die räumliche Nachbarschaft belegt.
    Dabei sehen wir durch die Spiralscheibe von M101 auf diese Szene in vielleicht 1 Milliarde Lichtjahren Entfernung.


    Gruß Lars

    Hallo Peter,


    möchte mich dem Lob anschließen - ein wirklich interessantes Objekt und ich meine eine vergleichbare Materiebrücke noch bei keinem anderen gesehen zu haben.
    Schön auch die Identifikation des Gx-Haufens. Hast du für den Zwicky-Katalog einen Link ?


    Gruß Lars

    Hallo Peter und Reinhard, danke für die Kommentare.


    Bei der Version im Artikel fand ich es schon bemerkenswert, daß der Halo trotz der kurzen Einzelzeiten erscheint. Hier hilft eben das schnelle Öffnungsverhältnis. Mit f 7,5 würde das nicht passieren ;)


    Wenn ich es richtig verstehe leuchtet der Halo ja im OIII-Licht und das schaue ich mir als nächstes mal mit dem Schmalbandfilter an.


    Stichwort Kurzbelichtung:
    Von der hellen Kernzone habe ich noch eine kaum bearbeitetet Luminanzserie aus 2019 aufgestöbert. Diese entstand am Cassegrain 250/4500 mit der ASI1600mmc. Die Brennweite ergibt 0,17"/Pixel, also ein starkes Oversampling, daher ist die Kopplung nicht optimal. Der Bereich ist 12" x 15,5 " groß, also vergleichbar mit dem aktuellen Mars.
    Das Seeing war nicht perfekt, aber auch nicht ganz schlecht. Verwendet sind 952 von 4.200 Frames zu je 1 Sekunde:



    Gruß Lars


    PS: Thema um "Kern" ergänzt

    Hallo allerseits,


    in der neuesten SuW ist ein Artikel von Peter Bresseler zu einigen PN am Sommerhimmel, der mich wieder an den schwachen Halo von NGC 6826 erinnert hat, dem bekannten "blinkenden" PN.


    Letzte Nacht habe ich also spontan die kurze Zeit genutzt, in der es hier auf 54° Nord ausreichend dunkel war, um ein paar Aufnahmen am 160er Refraktor zu probieren. Nebenher war natürlich Neowise zu bewundern, der in der unteren Kulmination stand. Zum Glück musste bei nur leicht fallender Temperatur an der Fokussierung nicht so viel kontrolliert werden.
    Es sind schließlich 45 Frames zu je 120 s geworden und schon im Einzelbild deutet sich der Halo an. Der Kern ist fast strukturlos in der Überbelichtung und sollte ja besser mit der Kurzbelichtung angegangen werden. Im Feld der ASI1600mmc ( f = 1200 mm) kamen außerdem erstaunlich viele interessante Galaxien heraus.


    Im folgenden Ausschnitt sind es nicht so viele. Das prominente Objekt westlich vom "blinkenden" ist lt. Aladin eine "Galaxie in einer Gruppe von Galaxien" (2MASX J19433942+5032322). Ohne Farbkanäle sind die weiteren Galaxien schwer zu erkennen bzw. von Sternen zu unterscheiden.


    Hier also ein Ausschnitt mit 50% Auflösung:



    Gruß Lars

    Hallo Fabio,


    für die ersten Versuche sieht das schon ganz gut aus. MIt einer EQ-Plattform zu fotografieren ist ja nicht gerade einfach und wird wenig probiert.


    Da die Sterne recht gleichmäßig verzogen sind dürfte dies an der Belichtungszeit liegen - aus deinen Angaben komme ich auf etwa 10 s pro Belichtung bei M57 und 5 s bei M13.
    Vielleicht auf die Hälfte reduzieren ? Mit den ISO-Einstellungen bei DSLR kenne ich mich nicht aus, aber z.B. 800 sollte machbar sein. Immerhin sehen die Bilder vom Rauschen her nicht schlecht aus und das deutet auf Reserven hin beim ISO-Wert, erst recht bei einer längeren Gesamtzeit. (Lieber 1 Objekt in 1 Nacht länger aufnehmen als mehrere kurz.)


    Für eine wackelfreie Aufstellung der Plattform würde ich auf jeden Fall eine Lösung suchen.


    Gruß Lars

    Hallo Leute,


    danke für die netten Kommentare.


    Nach den bisherigen Arbeiten an Galaxien zu urteilen kommt die Leistungsfähigkeit der Optik tatsächlich fotografisch sehr gut zur Geltung. Wahrscheinlich hilft die lange Brennweite dabei, die man im ersten Moment für ungünstig halten könnte. Das Doublet wurde ja mit dem Öffnungsverhältnis 1:10 konzipiert, um mit S-FPL51 die Apochromasie zu erreichen, und es ging vor allem um die visuelle Nutzung. Mit dem Reducer wird daraus 1:7,5 und das ist für Deepskyaufnahmen nicht gerade üppig. Daher ist aus meiner Sicht die gute Kontrastübertragung und Auflösung bei ausreichend hellen Zielen die eigentliche Stärke der Optik.
    >> Andreas: Die Strategie mit den kurzen Belichtungszeiten ist mir gut bekannt, da habe ich viel von Ralf abgeschaut ;) Am besten hat das mit hellen PN funktioniert mit Zeiten bis herunter auf 200 ms.
    Bei astrobin sieht man viele Aufnahmen von Galaxien mit f4-Newtons und 3 Minuten - Belichtungen und länger. Von daher sind 60 s bei f7,5 wirklich sehr knapp, weil trotz vieler Frames das Signal zu tief im Rauschen sitzt. Gerade weil ich eher von den kurzen Zeiten kam konnte ich mich an minutenlange Einzelbilder nur schwer gewöhnen. Technisch haben sie zum Beispiel auch den Nachteil, daß eine Fokusdrift bei fallender Temperatur ungenauer zu verfolgen ist. Tendenziell würde ich also durchaus nicht länger als nötig belichten.


    Aber nochmal zurück zur Kurzbelichtung - ich meine, daß Ralf hier mal eine super aufgelöste Aufnahme vom Zentrum von NGC3718 gezeigt hat. Leider finde ich den Beitrag nicht auf die Schnelle wieder, es ist 2 oder 3 Jahre her. Vielleicht hat jemand den Link ?


    Von NGC3729 kann ich noch die Luminanz zeigen mit der interessanten Struktur im Kern:



    Gruß Lars

    Hallo Christian,


    danke für die Einschätzung. Sitze gerade an M101 und stelle fest, daß die Knoten auch dort schnell zu kräftig werden.
    Oben bei M106 sind die Knoten und der Jet nicht unterschiedlich eingeblendet, daran sieht man wie schwach der Jet ist.
    Man müsste wohl die Knoten gegenüber dem Jet abmildern, also anders maskieren.


    Gruß Lars

    Dankeschön Reinhard, beim H-alpha Jet hatte ich mir etwas mehr versprochen, aber hier braucht es wohl eine längere Belichtung. Eventuell wäre noch eine kleine Anhebung möglich.
    Die Auswirkung bei den hellen Knoten in den Spiralarmen schien mir bei der Einarbeitung stark genug zu sein.
    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    bei der Galaxienauswahl in diesem Frühjahr hatte ich mich recht spontan auch für die interessant geformte NGC 3718 entschieden. Im Nachhinein hat sie sich als weniger optimales Ziel herausgestellt, weil es bei 16 cm Öffnung doch etwas an Licht fehlt. Ferner gibt es kein ausgedehntes helles Zentrum mit schärfungsfähigen Strukturen wie etwa bei M106. In dieser Hinsicht hat die kleine Nachbarin NGC 3729 schon mehr zu bieten. Hier zeigt sich in der Luminanz ein geteilter Kern, der jedoch im fertigen LRGB nicht mehr sehr auffällt. Immerhin wird das Motiv durch die südlich liegende Galaxiengruppe Hickson 56 bereichert (um 400 Mio Lj).


    Die Einzelbelichtungszeiten von 60 s für L und 90 s für die Farben waren wohl für die schwachen Ausläufer zu kurz angesetzt. Für eine L-Serie hatte ich zuletzt auf 120 s erhöht. Bei sechs Gelegenheiten wurden mit der ASI1600mmc gut 13 Stunden Material am AOM-Refraktor (f 1.200 mm) aufgenommen:
    L = 361 x 60 s + 50 x 120 s
    R / G / B = 106 / 61 / 50 x 90 s


    Bei der Farbgebung könnte man sich an einigen Beispielen orientieren, bei denen die äußeren Spiralarme bläulich erscheinen. Dies war aus den Daten aber nicht herauszuholen ohne die Farben im hellen Teil durcheinander zu bringen - vielleicht ändert sich das mit neuen länger belichteten Farbkanälen.
    Jedenfalls ist die Galaxie eine "harte Nuss".


    Hier das Ergebnis In 50% Auflösung:



    und größer bei astrobin:
    https://www.astrobin.com/full/e9ss1k/0/



    Gruß Lars

    Hallo Mario,


    die Kombination aus s/w- und Farbaufnahmen wäre aus meiner Sicht nur effektiv, wenn man gleichzeitig mit zwei Teleskopen aufnehmen kann. Ein Beispiel wäre Mars, wo die s/w-Kamera mit einem IR-Pass Filter die Luminanz liefert und die andere Kamera die parallel aufgenommene Farbe.
    Ansonsten sehe ich keinen Vorteil durch den Aufwand mit dem Wechseln und der Ausrichtung und der Bearbeitung. Bei Jupiter läuft einem die Zeit wegen der Rotation davon, da müsste wieder softwaremäßig derotiert werden... An Saturn ist das weniger kritisch, aber feine Details auf der Planetenscheibe rotieren halt auch und sie werden verwischen, wenn der ganze Aufnahmeprozess zu lange dauert.
    Eine Stelllschraube ist natürlich die Länge des aufgenommenen Videos. Mit der ASI178mc sind ordentliche Planetenaufnahmen möglich. Es kommt auch darauf an, wie gut die Kamera von der Pixelgröße her zum Teleskop passt. Für Farbkameras sollte bei gegebener Öffnung die Brennweite etwas größer sein als für eine monochrome, um den Auflösungsverlust durch die Bayermatrix auszugleichen. Für monochrome Kameras wird ungefähr 3,5 als Faktor angegeben zur Multiplikation mit der Pixelgröße in Mikrometer, um auf die nötige Öffnungszahl zu kommen. Bei Farbkameras ist der Faktor etwa 5.


    Gruß Lars

    Hallo Jonas,
    die Farben finde ich etwas intensiv, aber als solche ganz passend eingestellt und die innere Spiralstruktur kommt schön heraus.
    Ohne mich selbst lange mit dem Objekt beschäftigt zu haben würde ich das gar nicht so sagen können;-)
    Gruß Lars

    Hallo Reinhard,
    im Hintergrund wimmelt es vor Galaxien - das sieht man erst in der vollen Auflösung.
    Bin ja gerade sehr an Farben interessiert. Die Nadelgalaxie sieht etwas "kühl" aus, also der Blaukanal ist dominant und er hat in der Tonwertverteilung den breitesten "Berg".
    Auf der rechten Seite des Kerns gibt es eine Zone wo der Grünkanal am hellsten ist (kenne ich von meinem Bild).
    Mit optimierter Einstellung könnte eine höhere Farbsättigung bestimmt gut aussehen.
    Gruß Lars

    Hallo Roland,
    mittlerweile finde ich ebenfalls, daß man das Zentrum in der Helligkeit etwas abgeflacht lassen kann. Im Fernrohr nimmt man die Helligkeitsverteilung ja auch ausgeglichener wahr.
    Es ist schwer diesen Eindruck im Foto "nachzubauen". Auflösung und Ausschnitt machen viel aus.
    Übrigens sind alle Farbkanäle komplett in die Luminanz eingerechnet.
    Wenn die Nächte wieder dunkel werden gibt es Datennachschub und evtl. experimentiere ich mal mit der vollen Brennweite.


    Gruß Lars

    Hallo allerseits,


    der Trend zur "H-alpha-isierung" von Galaxienaufnahmen ist ja unübersehbar.
    Im Fall von M106 ist der bekannte H-alpha-Jet das Ziel dieser Maßnahme und auch in den beiden hauptsächlichen Spiralarmen gibt es ein paar Sternentstehungsgebiete, die sehr gut darauf reagieren.
    Aus dem letzten Jahr war vom AOM-Refraktor 160/1600 (mit Reducer f = 1.200) eine Luminanzaufnahme in Kurzbelichtung (2584 x 5 s) vorhanden. Die Farbkanäle habe ich in diesem Frühjahr mit dem 130er APQ neu aufgenommen, ebenso gut 3 Stunden Luminanz und 5 Stunden H-alpha bei unreduzierter Brennweite (alles mit der ASI1600mmc).


    Im Rotkanal zeigte sich leider ein weglaufender Fokus, so daß nur 10 lights á 180 s brauchbar waren. Zum Glück hatte ich aus 2019 noch (ungeguidete) Testaufnahmen mit 30 s Belichtung und Reducer auf der Festplatte, von denen die besten 63 hinzugefügt werden konnten - in APP kein Problem.
    Die Luminanz aus 2019 ergab bei knapp hälftiger Gewichtung die rauschärmste Kombination mit den neuen Daten. Das H-alpha-Signal wurde anschließend in die Luminanz und in den Rotkanal eingeblendet.


    Insgesamt sind rund 15 Stunden Belichtungszeit verarbeitet:


    AOM 160 (+ Red. x0,75)
    31.03./1.04.2019 = L = 2584 x 5 sec = 215,3 min
    APQ 130 (+ Flattener):
    24.03.2020 = L = 62 x 180 sec = 186 min
    6.04.2019 = R = 63 x 30 sec = 31,5 min
    16.03.2020 = R = 10 x 180 sec = 30 min
    28.03.2020 = G = 19 x 180 sec = 57 min
    23.03.2020 = B = 23 x 180 sec = 69 min
    5.+7.04.2020 = Ha = 62 x 300 sec = 310 min
    Die Farben sind etwas kräftig geraten, aber wenigstens kommt der geteilte H-alpha-Jet ein bisschen heraus:



    größer:
    https://www.astrobin.com/full/d0l4kk/0/



    Gruß Lars

    Hallo Roland,


    von den Aufnahmen des Rotkanals und der Luminaz konnte ich nochmal etwas weglassen und für eine dritte Version sind übriggeblieben:
    L = 55 x 0,5 = 27,5 min
    R + G + B = 36 + 23 + 24 = 83 min


    Das Zentrum sieht damit so aus:


    Die Streckung ist wegen der schwachen Aussenbereiche etwas stärker und der Hintergrund dunkler gehalten. Es sieht kontrastreicher aus, aber im Zentrum fängt die Überstrahlung an.
    Zur Abrundung hier mal das ganze Feld in 33% Auflösung:


    Der Umbau von visuell auf Foto ist recht aufwendig, daher lasse ich mich darauf nur ein, wenn es für längere Zeit genutzt werden soll. Vom visuellen Eindruck her bin ich auch der Meinung, dass die Kugelsternhaufen im Refraktor sehr ästhetisch aussehen. Wenn ich an M13 zwischen dem 12" Dobson und dem Refraktor hin- und herlaufe hat beides seinen Reiz, aber im Apo fasziniert er mehr und im 10" Cassegrain mit der besseren Feldkorrektur als der Newton sieht er auch schön aus. Der Dobson ist allerdings nicht optimiert was das Streulicht angeht und hat eben keinen Coma-Korrektor.


    Gruß Lars

    Hallo Ralf,


    beim ersten Bild hatte ich den Eindruck, daß es in der gesamten Zone unterhalb des Alpentals eine systematische ungefähr senkrechte "streifenartige" Struktur gibt.
    Als erstes denke ich bei solchen Effekten an eine optische Täuschung. Aber bei den etwa drei gleich großen Kratern im Maregebiet links unten sieht man jeweils eine schwache Doppelkontur unterhalb und ein weiteres Artefakt gleich links. Bei genauem Hinschauen findet man die beiden Artefakte auch bei den kleineren Kratern. Interessant ist, daß es in der rechten oberen Zone des Bildes an den Kratern nicht identisch aussieht, sondern die unterhalb liegende Kontur viel schwächer ausgeprägt ist. So etwas habe ich auch schon beim Stacken herausbekommen und was dagegen hilft weiß ich auch nicht. Vielleicht ist ja an den Einstellungen was möglich. Im schlimmsten Fall liegt es am Seeing, welches vielleicht "gerichtet" ist ?
    Ansonsten ist die Auflösung natürlich super.


    Gruß Lars

    Hallo Roland,


    habe das Material nochmal durchgesehen - der Rotkanal ist hier tatsächlich eine Schwachstelle. Er enthält nach der Bewertung in APP das schärfte Einzelbild, aber auch viele mit großen Sterndurchmessern. Vermutlich lag das an einer nicht optimalen Nachfokussierung oder am Seeing. In der Abkühlungsphase ist die Fokusdrift recht stark und schon nach wenigen Minuten lohnt sich das nachstellen.
    Zur Verbesserung habe ich nun für das Rot-Summenbild die schlechtesten 11 Frames weggelassen. Das bringt einen kleinen Effekt bei den roten Halos.
    Auch bei der Luminanz sind hier nur noch 2,2 Stunden Belichtungszeit vertreten:



    Danke und Gruß
    Lars


    PS: Die Aufnahme, die du verlinkt hast, ist 10,4 Stunden mit einem 8"-Spiegel belichtet. Im Vergleich sind die Galaxien besser "durchbelichtet", aber alle Sterne finden sich mit kleinerem Durchmesser auch in der Aufnahme mit dem Refraktor (wir hatten ja neulich das Thema).

    Hallo Peter,


    M 92 steht ja immer etwas "im Schatten" seines großen Kollegen im Herkules.
    Hier hast du ihn schön in Szene gesetzt. Die Struktur im Zentrum finde ich besonders interessant, also diese recht kleine heller abgesetzte Kernzone.


    Gruß Lars