Posts by Paradoxierer

    Hallo Forum,


    hier drei einfache Paradoxone für Einsteins Relativitätstheorie, die ich einfach nicht lösen kann.


    Das Panzer-Paradoxon:
    Auf einem Planeten mit sehr hoher Schwerkraft soll ein Panzer mit 90% der Lichtgeschwindigkeit über eine Schlucht fahren (Bei dieser Geschwindigkeit wird ein Körper auf ca. 44% seiner Originallänge kontrahiert).
    Der stehende Panzer ist 10 m lang, die Schlucht 9 m breit.
    Kommt der Panzer drüber oder nicht?


    Als Resultat ergibt sich für mich, dass aus einer Perspektive der Panzer hineinfällt und aus der anderen Perspektive nicht. Eine paradoxe Materieverdopplung!


    Eine, wie ich meine, falsche Lösung dafür findet sich bei Sexl/Schmidt und führt direkt zum nächsten Paradoxon:


    Das Ast-Paradoxon:
    Sexl/Schmidt "Raum Zeit Relativität" ISBN 3-528-37236-2
    in Kapitel 8 Aufgabe 8.6.
    "Obwohl aus Sicht der Panzer der Graben wesentlich kürzer ist als der Panzer, fällt dieser hinein, weil sich die Spitze des Panzers, sobald sie sich über dem Graben befindet, sofort hineingezogen wird. Dabei wird der Panzer verbogen. Die
    elastischen Kopplungskräfte des Panzers könnten dies nur dann verhindern, wenn sie sich im Panzer mit Überlichtgeschwindigkeit ausdehnen würden. Dies ist aber nicht möglich ...."


    Dazu der Kommentar einer meiner Gesprächspartner:
    "Hier schließt nun Sexl/Schmidt seine Überlegungen mit dem positiven Ergebnis: Es gibt kein Paradoxum! Ich verstehe nicht, warum Sexl/Schmidt an dieser Stelle mit den Betrachtungen aufhören, haben die beiden denn nicht bemerkt, daß ihre Lösung geradewegs in das nächste Paradoxum führt?
    Der Panzer wird doch nur aus Sicht der Schlucht verbogen, weil nur aus deren Sicht die Kopplungskräfte des mit 0,9 c schnellen Panzers sich mit Überlichtgeschwindigkeit ausdehnen müßten, um ein Verbiegen des Panzers zu verhindern.
    Aus Sicht des Panzers bleibt dieser natürlich starr, wenn er sich über den Graben bewegt, denn die Kopplungskräfte dehnen sich innerhalb des Panzers mit 1 c aus. Wir haben es irgendwie mit dem Paradoxum zu tun, dass aus der RT-Sicht bei zwei verschiedenen Inertialsystemen sich die physikalischen Grundbedingungen verschieden darstellen können. Das führt dann letzlich dazu, dass Schrödingers Katze auch die Größe eines Panzers annehmen kann!" (Zitat Ende)


    Nicht nur, dass Sexl/Schmidt die Begründung mit "... aus Sicht des Panzers" beginnen und dann plötzlich aus Sicht der Schlucht weiterargumentieren, wie mein Gesprächspartner irritiert feststellen musste, Sexl/Schmidt bieten dabei auch gleich eine Vorlage für ein weiteres Paradoxon.


    Wenn ich neben einem Baum mit einem waagerechten Ast stehe, dann ist es nach Sexl/ Schmidt so, dass die elektromagnetischen Kopplungskräfte, welche die Atome des Astes zusammenhalten, sich ungehindert ausbreiten können und der Ast seine volle "Steifigkeit" hat.


    Wenn es aber laut Relativitätstheorie so sein soll, dass meine perspektivische Sicht der Realität immer auch physikalisch real für mich ist, dann müsste ich mich nur mit 99 % der Lichtgeschwindigkeit an dem Ast entlangbewegen, damit aus meiner perspektivischen Realität die Kopplungskräfte im Ast fast völlig gehemmt werden und nicht mehr wirken können (Laut Relativitätstheorie darf ich mich dabei selbst ja als ruhend annehmen, und den Ast als mit 0,99 c bewegt).
    So wie bei Sexl/Schmidt (Zitat):"... die Spitze des Panzers, sobald sie sich über den Graben befindet sofort hineingezogen wird. ...", müsste demnach der Baum-Ast ebenfalls sofort herunterfallen. Also nur dadurch, dass ich mich schnell an ihm vorbeibewege!


    Wieder eine gespaltene Realität: Aus Sicht des Baumes bleibt der Ast dran, aus meiner Sicht fällt er ab. Eine paradoxe Materieverdopplung!


    Ich habe mir dann nochmal das altbekannte Garagenparadoxon genommen und es etwas modifiziert.


    Das Lichtschranken-Paradoxon
    Ein 10 m langes Auto rast mit 0,9c nacheinander durch zwei Lichtschranken, die im Abstand von 2,5 m aufgestellt sind. Die erste Lichtschranke ist ausgeschaltet und wird über ein Lichtsignal von der zweiten Lichtschranke eingeschaltet, welche schon eingeschaltet ist. Ausserdem feuert die erste Lichtschranke nur ein Photon ab. Der Sensor ist entsprechend emfindlich, die Umgebung dunkel.
    (Der Kontraktionsfaktor bei 0,9c ist 44 % der Originallänge)


    Nun die Frage: Kommt das einzelne Photon im Sensor an oder nicht?


    Aus Sicht der Lichtschranken hat das Auto beim Abschuss des einzelnen Photons die erste Lichtschranke schon vollständig passiert, das Photon kommt also im Sensor an.
    Aus Sicht des Fahrers hat das Auto im Moment des Abschusses des einzelnen Photons die erste Lichtschranke noch nicht vollständig passiert, das Photon prallt auf das Auto.
    Bei einer Perspektive kommt das Photon im Sensor an und bei der anderen Perspektive nicht. Eine paradoxe Materieverdopplung!


    Wer kann mir helfen bei der Lösung der drei Paradoxone, die, wie ich meine, für die RT unlösbar sind und die RT damit widerlegen?


    Der Grund hierfür liegt m.E. darin, dass durch die Annahme einer “Relativität der Gleichzeitigkeit“ immer eine Art "Realitätsweiche" möglich wird, bei der unter speziell ausgewählten Rahmen-Bedingungen widersprüchliche "Handlungsstränge" entstehen.


    Eine relative Gleichzeitigkeit ist deshalb genauso unmöglich wie eine reale wechselseitig beobachtbare Längenkontraktion.


    Gruss Paradoxierer