Beiträge von fraschwol


    Hier mal mein bescheidenes Foto von heute morgen um 5.15 Uhr. Aufgenommen mit 300mm Teleobjektiv. Visuell konnte ich den Kometen mit meinem 15x80 Glas beobachten. Es ist nichts berauschendes, wenn man bedenkt, dass Nishimura schon innerhalb der Merkurbahn um die Sonne zieht. Da er das Perihel noch nicht erreicht hat, kann ja noch was gehen, doch sehen werden wir davon wenig, weil seine Bahnlage nun die Südhalbkugel bevorzugt.

    Es wird ja behauptet (diverse Medien) das Nishimura nun mit bloßem Auge sichtbare wäre, davon habe ich nichts beobachten können. Er kommt ja auch zusehends in den Dämmerungsbereich, sodaß dies immer schwieriger wird. Da werden die interessierten Leutchen wieder nach draußen geschickt und gucken sich vergeblich die Augen aus.


    Grüße

    Franz

    Wieder mal ein staubarmer Komet, wenn man bedenkt, dass sich dieser jetzt schon deutlich innerhalb der Venusbahn befindet und so gut wie gar keinen Staubschweif entwickelt hat. Staubreiche Kometen wie Hale-Bopp, McNaught und zuletzt Neowise haben ihre Staubschweife schon außerhalb einer AE von der Sonne gezeigt. Das ist und bleibt wohl ein Insider-Objekt für Astrofans.

    Hallo,

    meine Sonnenfinsternis-Erinnerungen gehen recht weit zurück. Die erste, die ich beobachtet habe, war jene vom 30. Juni 1973. Zentral fand diese ja in Afrika statt, hier im Schwarzwald reichte es nur für bescheidene runde fünf Prozent Verfinsterung. Es war auch jene Finsternis, in der die damals noch junge Concorde dem Finsternisschatten in Überschallgeschwindigkeit folgte. War schon spät am Abend als ich diesen Text geschrieben habe und dabei glatt übersehen, dass meine astronomische Leidenschaft ja schon viel früher begann, mit der fast totalen Sonnenfinsternis vom 15. Februar 1961. Damals als zehnjähriger Schüler habe ich diese Finsternis miterlebt, die mit fast 95 Prozent Bedeckung bei besten Wetterbedingungen hier zu sehen war. Da gab es weder Sofi-Brillen oder gar Teleskope, man sah die Finsternis durch rußgeschwärzte Glasscheiben und im Gegensatz zu 2015 wurden in den Schulen auch keine Fenster und Rollläden geschlossen.

    Zwei Jahre nach der 73er Finsternis, am 11. Mai 1975 konnte ich die nächste Sofi beobachten, dieses Mal waren es um die 40 Prozent, die verfinstert wurden. Auch hier wieder wie schon 1973 gute Wetterbedingungen.

    Ein Jahr später, am 29. April 1976 folgte schon das nächste Finsternisevent. Bei besten Wetterbedingungen war der Finsternisgrad nochmals höher und erreichte mehr als 50 Prozent.

    Nach einer längeren Pause kam es am 10. Mai 1994 wieder zu einer partiellen Sofi, die aber wegen schlechtem Wetter nicht gesehen werden konnte.

    Besser waren die Wetterverhältnisse am 12. Oktober 1996, wo fast 50 Prozent durch den Mond verfinstert waren. Es war quasi die Generalprobe für 1999.

    Ja und dann war jenes Ereignis da, worauf man schon Jahre oder gar Jahrzehnte hin gefiebert hatte. Der 11. August 1999, sollte eigentlich sowas wie der Höhepunkt der astronomischen Leidenschaft werden, ja Leidenschaft dann aber nur im negativen Sinn. Was von dieser Finsternis blieb, waren ein paar Fotos von einer Sonnensichel, keine Corona, keine Protuberanzen, kein Diamantring - nix nix nix. Wenn Astronomie zu einem Trauma werden kann, dann hat es dieser Tag geschafft. Gespürt hat man es nicht gleich, aber es fraß sich in der Seele fest und immer wenn am 11. August die Sonne scheint, dann bricht die alte Wunde wieder auf, ja und der Wettergott ist gemein, viel zu oft ließ er in den 24 Jahren danach wieder die Sonne scheinen.

    Als fast am Kernschatten im mittleren Schwarzwald wohnend wollten wir (ich + Familie + astronomische Freunde) diese Sonnenfinsternis natürlich in der Zentralzone beobachten, dazu mussten wir kaum mehr als 50 km fahren und bezogen auf einem Weinberg in der Nähe von Bühl (Baden) Position. Nachdem der Tag zuvor noch recht sonnig war, zeigte sich der Himmel am Morgen des 11. schon ziemlich wolkenverhangen und verhieß nicht gerade gutes. Bei der Fahrt zum Beobachtungsplatz gabs zudem einen kräftigen Platzregen. Dort angekommen wars wenigstens wieder niederschlagsfrei. Doch die lästigen Wolken wollten nicht weichen und von der Hornisgrinde her hörten wir auch donnern. Der erste Kontakt verlief hinter den Wolken und die Hoffnung schwand zusehends. Eine viertel Stunde vor der Totalität riß die Wolkendecke dann etwas auf und schüchtern lugte die schmale Sonnensichel durch die Wolkenpampe. Durfte man nun doch noch die Sicht auf die totale Sofi erwarten? Es hätte klappen können, wäre da nicht eine fiese kleine Wolke direkt vor die Sonne gezogen, so blieb uns nur der Anblick der mitten am Tage einbrechenden Dunkelheit. Genau zum Ende der Totalität verzog sich das Miststück und gab kurz den Blick auf die Sonne frei als die ersten Strahlen durch die Täler des Mondes brachen. Wenn wir auch einen schönen Nachmittag mit den Freunden verbrachten, war die Enttäuschung doch spürbar.

    So richtig kam die aber erst in den Tagen und Wochen danach. Und auch all die Jahre, wo wie heute am 11. August ein schöner sonniger Tag zu erleben ist, kann man sich nur schwer damit abfinden, dass ausgerechnet dieser Tag vor 22 Jahren für viele begeisterte Hobbyfreunde so daneben ging.

    Ich konnte dieses "Trauma" durch einen kurzfristig möglichen Flug in die Türkei 2006 etwas vergessen lassen, gab uns doch jene Sofi das Erlebnis was uns 1999 versagt blieb.


    Gruß Franz

    Hallo Manfred,
    schön dass du auch deine Erinnerungen dazu hier niedergeschrieben hast. Ich hatte auf etwas mehr Reaktionen im Forum gehofft, offenbar gibt es aber wohl nur ganz wenige Foristen, welche die Finsternis damals erlebt haben, man musste ja damals auch über fünf Jahre alt gewesen sein, um da noch eine Erinnerung zu haben.
    Gruß Franz

    Hallo Sternfreunde,
    es werden nicht allzu viele hier im Forum sein, welche sich noch an jene Sonnenfinsternis vor 60 Jahren erinnern können. Die Kernschattenzone verlief über Südfrankreich und Oberitalien zum Balkan und von dort weiter über das Schwarze Meer und die Weiten Russlands bis hinauf an den Polarkreis. Bei uns in Süddeutschland war die Finsternis hochgradig partiell, der Verfinsterungsgrad lag bei etwa 95 Prozent! Mit Ausnahme der SoFi 1999 erreichte bislang keine SoFi mehr einen so hohen Bedeckungsgrad. Für mich als zehnjährigen Jungen war das ein großartiges Erlebnis und praktisch eine Initialzündung für die lebenslange Beschäftigung mit der Astronomie als Hobby. All jene Dinge, die für uns heute als Sonnenfinsternisbeobachter selbstverständlich sind: Sofi-Brillen, Schutzfolien oder -gläser, h-alpha Teleskope, Digitalkameras und noch einiges mehr, das gab es damals entweder nicht, oder nur für wenige. Man behalf sich mit rußgeschwärzten Fensterglasscheiben, wer ein Fernröhrchen hatte, mit der Projektionsmethode. Die Schule und die Lehrer zeigten meistens kein großes Interesse, den Schülern zu diesem Ereignis tiefere Erklärungen zu geben. Immerhin wurden die Schüler nicht mit herunter gelassenen Rollläden oder anderen Verdunklungsmaßnahmen wie im März 2015 konfrontiert. Dank des damals über weiten Teilen Europas herrschenden Hochdruckwetters konnte die Finsternis in vielen Gegenden gesehen werden.

    Danke für eure Antworten, helfen mir weiter. Ich schwanke noch etwas zwischen der EOS R und der günstigeren RP. Für den Preisunterschied wäre noch ein besseres Objektiv die Alternative. Gruß Franz

    Guten Tag,
    ich überlege mir in Bälde eine Canon EOS R anzuschaffen, bisher habe ich eine EOS 600D in Gebrauch. Diese könnte ich dann umrüsten. Meine Frage ist, wer hat hier Erfahrungen mit der R und wie wird sie für Astroaufnahmen beurteilt. Setze die Kamera aber nicht nur für Astro-Aufnahmen ein. Vielen Dank und schöne Advents- und Weihnachtszeit.
    Gruß Franz

    Hallo,
    wir waren gestern im Schwarzwald ebenfalls beobachten. Allerdings waren die Bedingungen aus unserer Sicht nicht wirklich ideal. Es waren wohl die Rauchschwaden der kalifornischen Brände, welche bei uns zu einer Trübung der Atmosphäre geführt haben. Die Sonne ging blutrot unter und unterhalb des großen Wagens zeigten sich keine Sterne mehr, ebenso blieben Schütze und Skorpion unsichtbar. Die Milchstraße ziemlich flau. Mit dem SQM habe ich Werte um 20.20 und 20.40 gemessen, obwohl dort laut LPM 21,44 möglich wären.
    Viele Grüße Franz

    Da hat sich Carsten Schwanke heute abend bei Wetter vor acht nicht mit Ruhm bekleckert. Um auf die Aquariden aufmerksam zu machen, zeigte er eine Himmelsaufnahme mit einer Strichspur mit dem Hinweis, dass dies eine Sternschnuppe wäre. Beim genauen hinsehen ist das aber wohl eher eine weiter entfernte Flugzeugspur. Wenn man das Bild anhält, sind in der Spur regelmäßige Leuchtpunkte sichtbar, welche Positionslichter sein dürften.
    Dass man als studierter Meteorologe eine Meteorspur nicht von einer Flugzeugspur unterscheiden kann, ist ja schon eine Lachnummer.


    Amüsierte Grüße
    Franz

    Hallo Manfred,
    ich hab jetzt mein Foto mit dem Film der ja beim Eingangspost verlinkt ist, verglichen. Merkur ist über dem Fleck, den du markiert hast. Noch näher am Sonnenrand befindet sich ein weiterer Fleck, der auf der Aufnahme links davon sichtbar ist. Diesen sieht man auch im Film. Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wie ich die Kamera zum Projektionsschirm gehalten habe. Mir ging es einfach nur darum den Moment dieser "Begegnung" mit dem Sonnenfleck festzuhalten. Es wurde in irgendeiner Astrozeitschrift später die Wahrscheinlichkeit berechnet, wie oft so etwas passieren kann und da war die Aussage, dass dies ein höchst seltenes Ereignis war.


    Gruß Franz

    Hier mal noch ein Nachtrag zum Post von gestern. Habe damals versucht, Merkur und Sonnenfleck zu fotografieren. Man kann es andeutungsweise sehen. War eben nur am Projektionsschirm bei wenig Kontrast.



    Hier mal das Beobachtungsinstrument - ein 110/2720 mm Schiefspiegler von Kosmos



    und noch unsere kleine Gruppe beim beobachten.


    ad/fraschwol/20140820/K800_IMG_4704k.JPG[/img] Bilddaten eingeben und freischalten
    7/11/2014



    Gruß Franz

    Hallo,
    habe diesen Merkurdurchgang auch beobachtet und war fasziniert, dass Merkur genau über diesen Sonnenfleck hinwegzog. Als Instrument stand mein KOSMOS-Schiefspiegler 110/2720 zur Verfügung. Projiziert wurde auf einen Projektionsschirm, ein Herschel-Prisma hatte ich damals noch nicht. Das Projektionsbild war zur Fotografie leider etwas flau und meine Fototechnik auch noch nicht ausgereift. Wir waren eine kleine Gruppe junger Kerls so knapp unter 20 die das zusammen verfolgt haben.
    Es war mein erster Merkurtransit, danach habe ich noch 1973, 2003 und 2016 sehen können.
    Wenn man so zurückschaut gab es doch viele interessante Ereignisse in den etwa 60 Jahren zu sehen, seit ich dieses Hobby betreibe. Angefangen hat es mit der Sofi 1961.
    Gruß Franz

    Hallo Stefan,
    da hatte ich nicht so drauf geschaut, ich hatte mich von der Aussage leiten lassen, dass Christian mit dem 10mm Okular wohl ein kleineres scheinbares Gesichtsfeld überblicken konnte, als mit dem 25mm Okular und deshalb angenommen, dass dies nun tatsächlich ein größeres scheinbares Gesichtsfeld aufweist. Aber wenn es beides Kellner-Okulare sind, ist dein Einwand berechtigt.
    Gruß Franz

    Hallo Christian, du hast da wohl ein Okular mit einem kleinen Gesichtsfeld (Klopapierrolle). Das hat jetzt mit der Vergrößerung zunächst wenig zu tun. Da es sich allerdings um das 10er Okular handelt, mit dem eine 92fache Vergrößerung geht, schränkt dieses kleine Gesichtsfeld den im Okular überschaubaren Raum stark ein. Das 25er Okular scheint da eher ein Weitfeldokular zu sein. Ich würde also empfehlen ein gutes 10mm Okular zu erwerben, das wenigstens um 70 Grad Gesichtsfeld bietet. Das von Peter vorgeschlagene Hyperion-Zoom ist eine Möglichkeit, allerdings auch relativ teuer. Für das Geld gibt es auch drei schon recht gute Einzelokulare. Zoom-Okulare haben auch den Nachteil, dass sich das Gesichtsfeld bei niedriger Vergrößerung etwas verengt, wie stark das beim Hyperion ist, kann ich nicht sagen, weil ich nur drei Normal-Hyperions verwende.
    Gruß Franz

    Hallo, machs einfach mit Photoshop oder falls es die Kamera ermöglicht, mit Doppelbelichtung. So machen heute Fotoamateure Bilder, die dann in den Foren und bei FB super Zuspruch und Likes bekommen. Da ist nichts mehr mit ausrechnen, anpeilen und warten bis der Mond an der richtigen Stelle ist.

    Hallo, ich dachte immer unter uns Hobbyastronomen gibt es auch Hobbymeteorologen. Die klaren Nächte der letzten Tage sind nicht das Produkt eines geringeren Flugverkehrs. Die Luftmasse, die mit dem Ost- und Nordostwind hereingeweht wurde, hatte nur eine minimale Feuchte. Cirren und Kondensstreifen können sich aber nur bilden, wenn die Luft in der hohen Troposphäre feuchter ist. Dann lagert sich die Feuchtigkeit an den in der Luft befindlichen Aerosolen an und werden als kleine Eiskristalle sichtbar. Die Flugzeugabgase aus den Triebwerken sind zunächst sehr heiss und treffen in diesen Höhen auf sehr kalte Aussenluft, welche die Gase stark abkühlt und mit dem Wasserdampf kondensieren lässt. So entsteht der Kondensstreifen. Ist die Luft sehr trocken, reicht das bisschen Wasserdampf nicht zur Kondensation oder der Kondensstreifen löst sich schnell hinter dem Flugzeug auf. In Hochdruckgebieten sinkt zudem die Luft ab, erwärmt sich dabei und führt zur Wolkenauflösung. Arktische und polare Luftmassen sind aufgrund ihrer Herkunft auch sauberer als Luftmassen aus mehr südlichen Zonen. Da findet auch viel leichter dank oft höherer Luftfeuchtigkeit die Kondensierung statt. Da dürfte allerdings der Anteil von Kondensstreifen angesichts des geringeren Flugverkehrs niedriger sein.

    Hallo zusammen,
    bei dem Fotowettbewerb handelte es sich um das Wetterfoto des Jahres von der Landesschau Baden-Württemberg, einer Sendung des SWR. Dazu können beliebige Fotografen ihre Fotos einreichen, die Bewertung erfolgt über Likes und Abstimmung auf der Website. Es gibt also keine Jury. Über Vorgaben zur Einreichung der Fotos habe ich im Netz nichts gefunden. In einem Bericht in der Tageszeitung machte der Bildautor die Aussage, dass er eine Doppelbelichtung gemacht habe, also Landschaft mit Turm und dann vom Mond. Die beiden Aufnahmen hat er dann zusammengeführt.
    Anders wäre es ja auch so gar nicht möglich gewesen, den Mond mit in das Bild zu integrieren. Der Mond (war ja noch kurz vor dem Vollmond) war schon aufgegangen. Ein Mond-Foto gemeinsam mit dem Turm hätte ohne die Alpenkette auskommen müssen, denn in Richtung des Mondaufgangs (nahe ONO) sind keine Alpenberge mehr zu sehen.
    Der Bildautor hat bei der Erstellung dieses Bildes wohl schon auf die Wirkung des Mondes gesetzt um möglichst viel Likes zu bekommen.Dies zeigt sich auch in den Kommentaren über das Bild auf Facebook auf der Landesschau-Seite. Zeigt auch schön, wie wenig Wissen über Mondlauf und Mondphasen bei den meisten Betrachtern vorhanden ist.