Hi Rainer,
man muss ja nicht immer einer Meinung zu sein, um sich trotzdem zu verstehen [:)]
Aber zu dem Fernglas vs. Teleskop möchte ich doch noch was anmerken.
Klar findet man die Planeten schnell mit einem Teleskop, aber das man deswegen nur noch die beobachtet und den Rest des Himmels vernachlässigt, halte ich fürn Gerücht. Jeder der sich ein Teleskop ohne GoTo kauft, beschäftgt sich zwangsläufig mit der Orientierung am Himmel. Ich denke die typische Karriere ist doch, man kauft sich ein erstes Teleskop und meisten noch ne Sternkarte (oder am besten den Karkoschka) und fängt damit an zuerst die Planeten zu suchen und zu finden, nach und nach schau man erste Deepsky-Objekte (M31, M42 etc.) und schon ist man mittendrin im ersten Messiermarathon.
Um die Orientierung zu lernen, braucht man auch kein Fernglas, das passiert v.a. mit blossen Augen. Mit dem Ferglas (so ca. 10x50) hast du nun einige Objekte sehr schön im Überblick, ganz wunderbar gehen da die Plejaden. Aber wenn du kein Stativ hast, ist das schon kein Vergnügen. Mir gelingt es jedenfalls nicht das Bild solange ruhig zu halten, dass man es richtig geniessen kann. Willst du jetzt mal höhere Objekte anvisieren, muss du dich schon hinlegen. Das praktischste ist da ne Liege, aber dann kannst du wieder kein Stativ nutzen. Ausser du bastelst dir selbst was, wie einige der Kollegen hier. Aber schon bist du in einem unglaublichen Aufwand verstrickt und das alles nur, um den Himmel besser kennen zu lernen, ohne dabei wirklich die Objekte sehen zu können, die interessant sind?
Mit einen Lidlskope hast du diese Problem eher nicht, auch wenn ich selbst die Abbildung im Fernglas ästhetischer finde. Das habt eher was mit dem Bino-Viewing und der extrem niedrigen Vergrößerung zu tun.
Also mein Fazit: Fernglasspechteln macht sehr viel Spass, ist eine super "Ergänzung", aber wenn es nur ausschliesslich macht, lernt man nur ein bisschen was von unserem Hobby, die "grobe" Orientierung. Die Feinorientierung kannst du kaum lernen, weil du eben die Objekte gar nicht siehst (Z.B. M27, M57 etc.), sondern nur den groben Rahmen (das Sternbild).
Mit einem Lidlskope als erstes Skope für Einsteiger lernst du auch die Orientierung, den praktischen Umgang mit parallaktischen Montierung und kannst zudem die Planetenstrukturen erkennen. Den Hals bricht man sich auch nicht ab und es ist unnötig eine Liege dabei zu haben.
Das optimale ist aber sicher, beides zu haben. Ich mag Ferngläser ja auch sehr, nur zum lernen finde ich sie halt zu beschränkt in den Möglichkeiten.
lieben Gruss
Micha
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rgerhards</i>
<br />Hallo Micha,
der negative Part fehlt (partiell) auf meiner Homepage, weil ich Deine Meinung halt nun mal überhaupt nicht teile. Den Hals habe ich mir noch nie abgebrochen, der ist immer noch zwischen Kopf und Körper Ich selbst habe nicht mit dem Fernglas angefangen und bereue das sehr. Klar, Du siehst mit dem Teleskop die Saturnringe und auch die Jupiterbänder. Auch den Orionnebel wirst Du wohl immer finden. Und dann betrachtest Du fleißig und immer wieder diese Objekte, weil Du Dich eben am Himmel nicht auskennst. Auf meiner Seite weise ich übrigens auf das Thema "man sieht nicht ganz so viel" durchaus hin. Für die ersten WoW-Effekte ist daher auch der Ratschlag drin, sich jemanden zu suchen, mit dem man beobachten kann.
Viele Grüße,
Rainer
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