Beiträge von niki

    Wenn ich es richtig sehe, sind die Strahlen von der Fase des Hauptspiegels, die Streulicht hinauf sendet. Deshalb sollte die Kante des HS geschwärzt werden. ;)) Tommy Nawratil von TA hat mir letztens jedenfalls so einen Fall gezeigt.


    Deshalb sind dort, wo die Klammern sind, die Strahlen abgedeckt. Klammern abfeilen nimmt also nicht den Strahlenkranz weg -> Fase schwärzen.


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    Niki

    Hmmm... ich denke gerade, dass es zwar jeder "weiß", wie das so ist mit Öffnung, AP und Zäpfchen und Stäbchen... aber keiner weiß es so "wirklich". Solange das keiner ausrechnet mit Photonen pro Zäpfchen bei einer gewissen EP und Vergrößerung und einem gewissen Betrachtungsobjekt bleibt das Thema ein wenig subjektiv. Ob man es objektiv dann besser "versteht" ist allerdings auch nicht gewiss. ;)


    Da ist man dann schon in einem ziemlichen Wust an Diagrammen von Kontrasten, Empfindlichkeitsschwellen und Wahrnehmungs-Psychologie etc... ich habe dieses Thema zwar vordergründig begriffen, aber tief verstanden (also im Sinn einer durchgehenden, übersichtlichen Kette vom Objekt bis ins Auge beim Nacht-Farbsehen ) habe ich es noch nicht.


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    Niki

    Tja... man bestelle sich einen Spiegel bei Carl Zambuto in USA, warte eineinhalb Jahre auf die Lieferung, dann hat man mal den HS zum Preis von einem kompletten, hochwertigen Selbstbau-Newton. Das verstehe ich dann mal unter einem perfekten Spiegel. Dann muss man nur mehr weitermachen mit dem passenden Sandwich-Carbon-Tubus und final steht irgendwann der 4.500,- (aufwärts) Euro Newton im Wohnzimmer... der ist dann allerdings... GUT. :)


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    Niki

    Find ich super gemacht! Informativ, weil gut zusammengefasst. Statt einzeln in Wikipedia über jeden Stern zu lesen (was man schnell wieder vergisst), sieht man bei Deiner Darstellung auf einen Blick zusammengefasst Entfernung, Klasse, Helligkeit, etc. --> selten so übersichtlich gesehen! :)


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    Niki

    Warum Pentax das 40er nicht mehr macht, weiß ich nicht (vermutlich braucht man heute eher kurze Brennweiten, weil alle einen Dobson kaufen ;) ), bei uns auf der historischen Sternwarte (Refraktor 270/3500) ist es das Übersichtsokular schlechthin. Perfekte Qualität. Gebraucht sicher eine ebenso gute Wahl.


    Gute Qualität mit gutem Gesichtsfeld wiegt halt immer, weil da braucht man viele, ordentliche Linsen. ;))
    Beim Sternegucken geht´s letztlich ja ums Bild im Okular, vielleicht bekommst Du das "Gewichtsproblem" ja in den Griff? "Nicht so optimal" bedeutet eventuell (wie beim Ethos) nicht unmöglich? Das würde sich in guten Nächten wohl auszahlen.


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    Niki

    Hallo!


    Also eine Beratung sollte m.E. schon beides berücksichtigen: den technischen Aspekt und den psychologischen. Wenn jemand ein bestimmtes Teleskop sympathisch findet, dann darf er natürlich nachfragen, was die Kollegenschaft hier dazu meint. Und keiner ist verpflichtet, "ihm nach dem Mund zureden", wie Andreas es ausdrückt. Aber "seine Präferenz zu berücksichtigen" wäre sicher kein Fehler, also muss man ihm auch nicht "gegen seinen Mund" reden.


    Es wäre wohl ein Irrtum, es als Beratungsschwäche abzutun, wenn jemand eine Präferenz des Einsteigers ernst nimmt und ihm deshalb vielleicht nicht mit vielen Gegenargumenten den Wind aus den Segeln nimmt. Oder die Vorfreude ausredet, ein bestimmtes Gerät haben zu wollen, solange die Geräteauswahl nicht seinen ggf. geäußerten Beobachtungswünschen stark widerspricht.


    Man kann ja auch jemanden in seiner Auswahl bestärken (selbst wenn man persönlich anderer Meinung ist) und ihn sanft auf eventuelle Nachteile hinweisen, ohne ihm die (wichtige!) Freude an seiner Idee zu rauben. Denn wenn er dann tatsächlich gegen seine Präferenz etwas anderes kauft, als er ursprünglich wollte, heißt das nicht, dass er damit dann glücklicher ist! Ich würde das jedenfalls so handhaben.


    Also ist für mich eine "sinnvolle Beratung" eine, die einen bestehenden Gerätewunsch immer berücksichtigt und ihn nicht unbedingt wegberaten will. Das finde ich schon sehr wichtig. :)


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    Niki

    Hallo Hanswerner,


    naja, ich denke, ein Thread in einem Forum ist halt immer ein wenig wie Roulette spielen. :)
    Man kickt die Kugel (Thread) in den Kessel, ruft dann "nichts geht mehr" und kann dann nurmehr zusehen, was passiert.


    Einzige Alternative: jeder hat ein eigenes, privates Unterforum, wo er der einzige Teilnehmer ist. Dann wären wir wie Ärzte, jeder mit eigener Praxis, und der Besucher sucht sich einfach eine Tür aus. Dort redet er 1:1 mit seinem "Arzt" und niemand stürmt später herein und sagt dem Arzt, seine Diagnose sei Quatsch, oder sein Stil fraglich - zur Verwunderung des Patienten.


    Und wenn der "Patient" nicht zufrieden ist, geht er nachher einfach zu einem anderen Arzt.
    Hier aber treffen sich quasi alle Ärzte im Vorraum und wenn es klingelt, dann wird der Fragesteller hereingebeten und alle gehen gleichzeitig in die Ordination. Und dort analysieren alle das Anliegen und stellen ihre Diagnosen, beginnen dann teils untereinander zu diskutieren und Rezepte zu schreiben... tja, das ist in etwa ein Forum, oder?


    lg
    Niki

    ...und manchmal scheint es
    als würde beim Klingeln eines Einsteigers
    so mancher ganz schnell zur Tür rennen
    damit er ja nicht in falsche Hände gerät...


    man traut ja nur seinen eigenen Empfehlungen
    und nicht den Empfehlungen anderer... ;)))


    :)


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    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Planeten (Refraktor?) und Deep Sky Objekte ((Reflektor?)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen!


    Naja, beides würde sich eher an Deep Sky orientieren. Weil wenn ich Dir einen 150er Maksutov empfehle, gehen zwar Planeten super und scharf, aber der hat eine lange Brennweite und daher einen relativ keinen Blickwinkel (Gesichtsfeld). Also müsste man sich dann technisch eher einem Newton nähern, der "dick und kurz" ist, der ist bei Deep Sky vorne (großes Gesichtsfeld für Nebel, Sternhaufen, Galaxien)- für Planeten braucht man dann halt nur eine Barlow-Linse dazu oder kurzbrennweitige (und gute!) Okulare.


    lg
    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt für Einsteiger ein Problem! Die wissen nämlich selbst noch nicht, was sie eigentlich machen wollen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Exakt das finde ich das größte Problem. Wie soll man das auch wissen. Insoferne ist das eine fast "unmögliche" Fragesituation, weil der Einsteiger mit sich selbst keine Erfahrung hat, was ihn später wohl faszinieren wird. Ich hätte auf die Frage "was willst gucken" wahrscheinlich auch gesagt: "Keine Ahnung, Planeten, Nebel, alles halt. Und vielleicht fotografieren."


    Ich hatte anfangs mein C8 auf einer GP, gekauft bei Gerald Rhemann in Wien. Da war nix mit Dobson vor 35 Jahren. Rhemann war damals bereits ein bekannter Astrofotograf, und der ging davon aus, dass jemand wahrscheinlich auch mal fotografieren wollte. Und damals noch auf Film. :)) Deshalb eine Vixen GP und gut is.


    Den C8-Topf habe ich nie ästhetisch gefunden, aber brauchbar. Trotzdem ist mir heute mein Refraktor lieber, warum auch immer. Ich mag jedoch trotzdem alle meine Geräte, auch die Spiegel, aber da eher den Mewlon, als den Schmidt.


    Insoferne sind die Stimmen auch nicht verkehrt, die sagen, geh mal zu einem Vereinsabend, zu einer Sternwarte, guck durch, besuch ein Teleskoptreffen, was auch immer, aber wer schon ganz "nervös" ist und trotz aller Unsicherheit gleich loslegen möchte, der braucht trotzdem SOFORT einen Tipp, weil der will nicht warten. Verständlich, aber es wird letztlich immer ein Sprung ins kalte Wasser sein. Egal wie viel man vorher berät. Es schützt jedoch vor krassen Fehlkäufen (Wackeldackel und "seh gar nix").


    Wäre interessant, wie viele beim 8" Dobson geblieben sind?
    Oder sind die dann später umgestiegen?


    Dem Einsteiger würde ich eigentlich fast sagen: "es ist egal, womit Du anfängst, fang einfach mal wo an". Das muss kein Dob sein. Aber ich verstehe das Budget-Argument, und ich verstehe den "Sicherheitsgurt", ihm lieber 8" zu "verordnen", damit er nicht zu früh alles wieder hinschmeisst, nur weil er von Deep Sky nix sieht. ;)


    lg
    Niki

    Hallo Rolf,


    sicher auch eine Möglichkeit mit dem ES, Okulare müsste man aber immer einmal persönlich antesten, vielleicht kannst Du das Explore dann bestellen, wenn klareres Wetter angesagt wird, damit Du es ggf. zurücksenden kannst, wenn es nicht entspricht. Das Einblickverhalten und Deine Vorstellungen von Randschärfe und Augenabstand und Beaningneigung... letztlich hilft nur durchgucken. :)


    Ich würde das ES probieren, wenn es Dir sympathisch ist.
    Heinz findet das Hyperion ok, aber man hört bei ALLEN Marken verschiedene Meinungen, soviel habe ich schon mitbekommen und mitgelesen. Von "super" bis "hab ich am nächsten Tag zurückgesendet". Da sieht man, wie verschieden die Erwartungen wohl waren.
    Wenn Heinz es aber ok findet, dann treue ich dem Oku zumindest optische Qualität zu. Dem ES allerdings auch. "Leider" hab ich nur Panoptic und kenne die beiden anderen nicht.


    lg
    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenns ein bisschen "mehr" sein darf das Panoptik 35mm.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Absolut. Mit knapp 730 g ist es natürlich ein schweres Trumm. ;))
    Dafür hat es 68 Grad, was bei weitem Feld schon genussvoller ist.


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    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sogar nach nur 6 Jahren "Abstinenz" musste ich min 1 Monat erst mal alles checken,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Völlig richtig! Was mich dabei auch ärgert, ist, dass wir oft dieselben Produkte dazu noch unter verschiedenen Markennamen bekommen, und das letztlich fast alle Mainstream-Astro-Artikel vom Händler gelabelt sind und allesamt aus China und Taiwan kommen. Auch wenn die Qualität mittlerweile oft stimmt, eine Kaufentscheidung wird da meist zum Rätsel. Wo sollen da noch die Unterschiede zwischen 3 Okularen sein, die allesamt dasselbe kosten und angeblich "Spitzenqualität zu erschwinglichen Preisen" bieten... ;)


    PS: bei quote muss hinten ein /quote kommen...


    lg
    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nochwas ist mir aufgefallen und auch das kann ich berufsbedingt ableiten, wenn ein sehr unsicherer Fragesteller von zu vielen Leuten Informationen erhält verunsichert ihn das häufig sogar mehr, besser ist wenn in so einem Fall max. 2-3 Leute beraten die eine möglichst konsistente Richtung vorgeben ohne das noch allzugroße Diskussionen unter den Beratenden herrscht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sehe ich genauso. Nur gibt es keine lenkende Kraft, die das sicherstellen würde, auch wäre es letztlich undemokratisch. Aber: ja, oft wird der Beratene zugeschüttet mit gut gemeinten Aspekten und richtigen, aber ausufernden Fakten. ;)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wichtig, man sollte sich auf die Leute einlassen und nicht zwingend immer eine 0-8-15 Antwort geben, manchmal nützlich, manchmal kontraproduktiv.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch das sehe ich ebenso. Ich nenne es mittlerweile die "8-Zoll-Dobson-Antwort". So richtig sie im Grunde ist, so wenig scheint sie oft individuell ausgerichtet. Auch im Astro-Geschäft stehen neben der Eingangstür meist ein 8" und 6" Dobson. Sonst muss man manchen Kunden erst erklären, dass sich eine EQ5 so komisch herumdreht, weil die Erdachse schiefsteht. Einen Dobson hingegen verkauft man in 15 - 20 Minuten: "Aufstellen, durchgucken und staunen, hier noch ein Okular dazu, bitte, gerne, viel Freude damit!" ;)) Das vermeidet also eher eine "Überberatung" und Verunsicherung. Und das weiß natürlich auch der Händler.


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    Niki

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So richtig schlau werde ich nicht, warum man sich aus ökonomischer Sicht genervt fühlen muss. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Alex :) ja, klar, das mach ich freiwillig, ich "muss" ja nicht "ökonomisch genervt" sein. Ich hab als Wirtschaftsingenieur und Betriebstechniker oft die Ablauforganisation in Unternehmen optimiert und so würde ich natürlich auch liebend gern einen "Einsteigerfragebogen" entwickeln, der auch hier alle Fragen und Antworten einfach und möglichst vollständig klärt. Der schon mal alle Fragen enthält, die auftreten können oder schon aufgetreten sind.


    So könnte man allen Beteiligten viele Nachfragen "was willste denn überhaupt gucken, Planeten? Nebel?" und "hastn Auto?" und "was willstn ausgeben?" ersparen. Aber dann wird´s halt bürokratisch. Ein Fragebogen! Huch! Ein Beamter! Hier unter uns! :) Manche private Webseiten haben das auch ganz gut versucht, all die Fragen vorweg zu beantworten, ohne halt dabei auf spezifische Probleme eingehen zu können.


    Ein Monolog ersetzt nie eine Dialog, aber es kann nicht schaden, sich selbst ein wenig vorzubereiten, wenn man Fragen hat, denn im Gegensatz zu vor 30 Jahren gibt es Internet. Ich kenne auch keinen Autokäufer, der beim Händler ankommt und sagt: "Was soll ichn fürn Auto kaufen? Nen Truck oder istn Diesel besser? Odern kleinen Benziner? Oder sollt ich mal mit nem Motorrad anfangen?" Natürlich wissen wir schon viel über Autos, und wozu sie da sind. Und natürlich fragt der Händler nicht gleich mal zurück: "Hey, Junge, hast überhaupt nen Führerschein?". Unhöflich. ;)


    So gibt es auch zu diesen Punkten verschiedene Meinungen. Ich bin eher dem Selbststudium zugetan, bevor ich frage. Aber eines geb ich zu: bevor ich mit dem Herumschmökern beginne, habe ich essentielle Fragen, die ich sehr wohl stellen könnte und wollte: um herauszufinden, ob etwas grundsätzlich Sinn macht für mich. Wenn ich Null Ahnung habe. Aber die Beantwortung können mir andere auch nicht wirklich abnehmen, sie können mich nur "begleiten" - gerade WENN ich Null Ahnung habe und keine Erfahrungen damit. Und diese Begleitung funktioniert meistens ganz gut, finde ich, aber etwas chaotisch, da sie ja nicht industriell betrieben wird. ;))


    Mein Ansatz wäre daher ökonomisch und technisch nett, aber bürokratisch. "Wennst ne Frage hast, dann lies Dir bitte den Fragebogen E1 durch und gib bitte Deine momentanen Antworten darauf in Deiner Frage mit an." :)) Dadurch sehen sowohl der Fragesteller, als die Berater, worüber man sich bereits Gedanken gemacht hat (Was will ich denn beobachten? Was darf es kosten? Wo stelle ich das auf?) und könnte dann besser beraten. Jeder Doc macht ja eine Anamnese vor der Diagnose und den Therapievorschlägen.


    Aber das ist nur mein Traum von optimierten Prozessen, und wir hier sind keine Maschinen - trotzdem könnte meine Idee Sinn machen. Generell bleibt wohl nur zu sagen, was bereits vorgeschlagen wurde: wer Anfängerfragen nicht gut aushält, sollte weiterklicken. :) Andere stehen ja bereit, sich drauf einzulassen.


    lg
    Niki

    Eine Analyse aller Faktoren wäre so lange, dass sie keiner mehr lesen mag. Bei der Einsteigerberatung spielen viele Faktoren eine Rolle. Was weiß der Fragesteller? Hat er sich bereits ein wenig informiert? Ist er nur unsicher und fragt deshalb vor einem Kauf nach? Oder will er ohne sich selbst ein wenig einzulesen alles erklärt haben, weil das für ihn einfacher ist (was es meistens nicht ist!)? Und selbst wenn es so ist: ist das ok? Oder ist vorher auch Eigeninitiative gefordert?


    Ich habe alles an Reaktionen bereits gelesen. Von unvoreingenommener und elendslanger Beratung bis ins kleinste Detail, geduldig und nett, bis zur ruppigen Abfuhr, dass man sich doch erst selbst mal schlau machen soll, bevor man hier alle Experten zur Tastatur bittet.


    Was mich aus ökonomischer Sicht (und nur aus jener) fast wahnsinnig macht ist die Tatsache, dass immer alles von vorne beginnt. Und hier immer wieder dieselben Antworten auf dieselben Fragen gegeben werden. Das sind Stunden über Stunden Schreibarbeit, um jemand den Unterschied zwischen Spiegel und Linse zu erklären. Abgesehen von Glaubenskämpfen und gegenseitigen Zurechtweisungen, was man zu empfehlen hat. Es werden also immer dieselben Antworten in die Foren getippt. Weil es ja auch nur eine begrenze Anzahl an sinnvollen Informationen für Anfänger gibt.


    Phase zwei ist die Erstellung von Homepages, in denen man alles, was man fragen kann, beantwortet. Wir kennen viele. Dort steht schon mal alles drinnen über Okulare, Teleskope, Brennweiten, AP, Bildfelder, alles. Und man kann das dort dutzendfach nachlesen, wenn man es wissen mag. Trotzdem ist es normel, hier zu fragen, als das zu lesen, was bereits online steht. Weil es einfacher ist und schneller geht. Warum 3 Webseiten durchkauen, wenn ich hier nochmal fragen kann: "Hey, was soll ich mir kaufen? Einen 150/700 ED oder FH oder einen 150/1800 Mak?" Powww. Gute Frage. Also, von vorne: was willst Du denn gucken? Weil für Deep Sky brauchst Du ganz was anderes! Und für Fotos ist ein FH schlecht. Und bei dem Mak, herrje, die Brennweite, was hastn für eine Montierung?


    Und dann geht es rund. Das braucht jetzt 10 Seiten. Von Montierung, Standort, Objektwahl, Fernrohrauswahl, Kostenlimit, Transportfähigkeit, Okularauswahl, Foto ja/nein, Guiding, Hebel, azimutal?, Taukappe und Batterie und...


    Naja, und eine Woche später fragt der/die Nächste und alles beginnt von vorne. Ähnlich, nicht ganz gleich, aber doch schon. Und die frage wird sein: ist der/die dann nicht überfordert? Öffnungsverhältnis? 0,7mm AP? Abberation? Komakorrektor? Häääää? Ich wollte doch nur fragen, ob...


    Wie will man das lösen? Eben. Ein Teil der User wird sich freuen, alles zwanzigmal im Jahr individuell erklären zu dürfen. Ein andere User wird sagen: bitte guck doch mal ein paar dieser Beratungen an und schau, was genau Deine Fragen sind, und ob sie nicht dort schon beantwortet wurden. Beides ist legitim. Beides sollte freundlich geschehen. Aber es geht ja auch um Kommunikation, um das Eingehen auf individuelle Fragen und Budgets, Beobachtungsorte und Transportmöglichkeiten... um vieles! Wie kann man helfen?


    Und dann kommen die "Kauf Dir einen 8"-Dobson"-Überzeugten und die "vielleicht will der eher einen kleinen Refraktor?"-Mutigen, und man wird sehen, was dabei dann herauskommt. Einst schrieb mal jemand in Verzweiflung: "vergiss all diese verdammten Foren, geh zu einem Teleskoptreffen und rede mit den Leuten und guck durch. Alles andere ist von zweifelhaftem Nutzen." Vielleicht hatte der recht. Weil selbst, wenn man hier oder anderswo umfassend und fachlich fundiert beraten wurde: neutral war das wohl kaum. Und neutral wird es auch nirgendwo sein. Nicht bei einem Händler, nicht bei einem Teleskoptreffen.


    Meine erste Antwort auf jedwede Frage müsste wohl sein: entscheide Du selbst, was Dir wichtig ist, und folge Deinem Bauch. vertraue ihm mehr als allen Antworten. Wenn Du einen Refraktor willst, lass Dir nichts anderes einreden. Wenn Du einen Dobson willst, auch nicht. Aber hör zu, hör auf die Für und Wider, die es gibt. Aber kauf, was Dir Spaß macht.


    Das Fachliche sollte für mich 50% ausmachen. Genauso wichtig ist es, einen Newcomer nicht zu verunsichern mit 1.000 Parametern, deren praktischen Nutzen er noch gar nicht verstehen kann. Das wäre mein Ansatz einer Beratung. Und manchmal gelingt das den Kollegen hier sogar recht gut. ;)


    lg
    Niki

    " Inzwischen wird aber darüber diskutiert, wieso Fragende nach den erhaltenen Antworten oft nichts mehr von sich hören lassen und ob das mit gesellschaftlichen und sozialen Umgangsformen zu tun hat."


    Tja, so ist das halt in einem Forum. Jeder Mensch trägt bei, was ihm eben dazu einfällt. Das kann exakt eine Antwort auf die Frage sein, oder einen Nebenzweig eröffnen, eine Alternativmeinung sein, ein Weiterspinnen der Gedanken von anderen Beiträgen, eine Reaktion auf die anderen Antwortenden. So entwickeln Menschen im Allgemeinen ja miteinander immer umfassende Sichten zu jedem Thema.


    Und natürlich beziehen sie sich auch aufeinander, nicht nur streng auf die Beantwortung einer Frage. Es verzweigt sich.


    Du bist ebenfalls ein Beispiel einer Meta-Betrachtung, Du beobachtest, wie Forenbenutzer aufeinander reagieren, fragst Dich und uns laut, ob meine Meinung, es hätte manchmal vielleicht auch etwas mit gesellschaftlichen Umgangsformen zu tun, (nicht) zutreffen kann, warum jemand schweigt - und reagierst somit ebenfalls auf mich und die Meinung anderer hier. Ich hab wiederum auf die Worte von Kalle und Hanswerner vor mir Bezug genommen, nicht auf den Threadstarter.


    Natürlich wird das meist passieren, dass ein Fragender hier zusieht, wie sich die Foristen gegenseitig wieder mal die Meinungen sagen und zu diskutieren anfangen. Hier im Forum wiederholen sich die Beiträge recht regelmäßig. Es geht ja immer wieder um dieselben Themen. Und der 8" Dobson ist meist der Sieger... ;)


    Ich denke, das wird sich auch kaum ändern, weil dieselben Leute mit denselben Meinungen und denselben Kommunikationsstrategien meist zu denselben Themen hier schreiben. Insbesondere bei der Einsteigerberatung. Und insgesamt hast Du recht: statt einer Antwort beginnen wir hier alle dann mit internen Diskussionen unserer Meinungen, als müssten wir einander "überzeugen" - aber letztlich bekommt der Threadstarter so auch einen Einblick in die Meinungsvielfalt, und sieht, dass es offenbar nicht eine einzige Wahrheit gibt. ;))


    Just my 1 cent ;)


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    Niki

    Also ich denke, wenn man eine Frage stellt und Antworten erhält, darf man sich dafür bedanken, schließlich ist ein Forum kein Automat, in den man eine Frage einwirft und unten kommen gratis 10 Antworten raus, die man sich dann einfach einsteckt und heimgeht.


    Wenn wir die gesellschaftlich und sozial vereinbarten Umgangsformen im Zweifelsfall darauf reduzieren sollen, dass wir möglichst keine Erwartungshaltungen mehr haben dürfen, dann hört sich der Konsens eines fruchtbaren Dialogs weitgehend auf. Noch dazu, wo man innere Erwartungshaltungen nicht einfach beliebig canceln kann, auch wenn man das gerne möchte.


    Ein Gespräch ist ein Dialog und auch hier gilt, wenn jemand etwas bekommt, schuldet er Ausgleich. Für den geringsten Fall haben wir uns den Dank einfallen lassen, der nur verbal signalisiert, dass man sich bewusst ist, etwas bekommen zu haben, das man nicht ausgleichen wird. Nicht mit Geld, nicht mit Arbeit, nicht mit einer Gegenexpertise, nada. Wenn man den Dank oder eine Rückmeldung auch noch weglässt, dann ist das vielleicht für manchen "Zeitgeist", gesellschaftlich ist das jedoch schlicht unkonsensual.


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    Niki