Beiträge von TakFan

    Touristen? Habe dort noch keinen gesehen, aber auch die wird es geben. Früher war das ein beliebtes Land für Sahara-Reisen bis sich die Entführungen häuften. Bewege mich dort nur mit Militärbegleitung (ist überzogen), da die häufigen Anschläge in anderen Landesteilen stattfinden. Die optischen Geräte sind nicht willkommen, da die Regierung Sorge hat von einheimischen Terroristen ausgespäht zu werden. Deswegen ist die Grenze dafür pauschal dicht. Schade. Für Astronomen könnte es ein Mekka sein.


    Ich nutze nun jede halbwegs klare Nacht zuhause. Sterne auf Vorrat sozusagen und ich sehe es so: habe ein Jahr meine nächste Beobachtungsnacht gründlich vorzubereiten.


    CS
    Dirk

    Hallo Winfried,


    Ja die ATT am 29.05. - das ist ein Muß. Und jetzt rate mal an welchem Datum mich mein Arbeitgeber für ein Jahr nach Algerien schickt :( Aber es kommt noch ein bisschen besser: In Algerien darf man so Maches einführen, außer Waffen, Drogen und Ferngläser / Teleskope. So lerne ich dann mal im Bereich Deep Sky mit dem bloßem Auge dazu. Wenn man die Lichtverschmutzungskarte von dem Land und die Einfuhrbestimmungen sieht kommen einen die Tränen.


    CS
    Dirk

    Hi Andreas,


    Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Erwerbung - 8" sind was ordentliches! Anhand Deiner Fotos habe ich jetzt einmal einen Eindruck vom ICS-Laden bekommen. Ich kaufe dort übers Telefon. Fühle mich bei den Jungs gut aufgehoben, eine Beratung die den Namen verdient. Hoffe dort einmal persönlich vorbeischauen zu können. Die Strecke Essen - Augsburg ist leider nicht von Pappe.


    Wünsche Dir viele tolle Beobachtungsabende! Bin auf Deine Berichte gespannt.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Marco,


    Durchstöbere einmal das Internet nach "Newtonteleskop Bedienungsanleitung AstroMaster". Dort ist was brauchbar erläutertes zu finden. Ohne ein Okular kannst Du das Teleskop allerdings nicht verwenden, denke aber Du hast etwas dabei.


    Schreib vor allem um dir eins zu sagen. Richte das Teleskop -----> KEINESFALLS <---- auf die Sonne! Dies erfordert spezielle Sonnenfilter. Ohne diese bist Du in Sekundenbruchteilen BLIND.


    Schaue einmal wo in Deiner Nähe eine Sternwarte ist. Während der Öffnungszeiten bringst Du einmal das Gerät mit und bittest um Einweisung. Dort wirst Du fachkundige Hilfe bekommen. Astronomen helfen sich gern gegenseitig.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Dirk,


    Nicht-Sichtungen sind genauso interessant wie Sichtungen. Werden bei mir gleichermaßen notiert. Ich probiere sie meist mehrfach. Jeder Abend hat ja unterschiedliches Seeing und Transparenz. Es gibt Objekte die auch nur an einem Abend im Jahr klappen. Dann fragt man sich manchmal ob es Einbildung war. Diese Objekte heb eich mir hervor um sie möglichst bald unter guten Bedingungen noch einmal zu probieren.


    CS
    Dirk

    Hallo Norbert,


    In den letzten zwei Monaten gab es bei uns an der Walter-Hohmann-Sternwarte in Essen einen sehr guten Einsteigerkurs in die Astrofotografie. Dazu gehört, das jeder seine Kamera mitbringen und durch die Teleskope der Sternwarte fotografieren kann. Das sind Optiken die sich ein Normalsterblicher nicht leisten könnte. Schau doch einfach mal Mittwochs oder Freitags ab 20Uhr rein - da laufen alle möglichen Vorträge zu diversen Themen. Im Anschluß geht es dann raus an die Geräte - klaren Himmel vorausgesetzt. Neulinge sind herzlich willkommen.


    Bevor Du irgendetwas kaufst kannst Du Dich so erst mal schlau machen.



    Mehr findest Du unter: http://www.walter-hohmann-sternwarte.de/


    Wenn Essen zu weit für Dich ist: es gibt diverse Sternwarten im Ruhrgebiet: Dortmund, Bochum, Recklinghausen etc.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Kurt


    Wie du merkst ist optische Theorie nicht mein Steckenpferd. Habe beschlossen als Ingenieur bereits genug Theorie gepauckt zu haben. Theorie habe ich auch in Beruf genug. Ich beschränke mich nur aufs beobachten. Ist sicherlich keine vorbildliche Einstellung, ab ich suche halt einen Ausgleich zum Büro.


    Ich bin vergleichend mit anderen Optiken durch die ich schauen durfte sehr zufrieden. Bei meinem beobachtungsstandort kann ich nicht an die Grenzen der Optik gehen. So gesehen bräuchte es kein Tak sein. Aber die Ausführung und das dahinterstehende Zubehör sind etwas was auf Dauer Freude und Ausbaufähigkeit verspricht.


    Hatte übrigens mit einem Quelle Newton genausoviel Freude am Hobby. Die Optik ist nur ein Aspekt. Mit jedem Rohr kann man seinen Frieden schließen. Strehl und Co sind für mich völlig irrelevant.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Dirk,


    Das sich physikalische Chemie Themen - nett verpackt. Siededruck als Funktion der Temperatur verscheidener Stoffe etc. Denke da kennst Du dich aus, ansonsten erinnere mich aus dem Studium noch an den Atkis als ein Standardwerk http://www.wiley-vch.de/publis…ks/ISBN978-3-527-31546-8/


    Der VDI Wärmeatlas hilft auch weiter (Ausleihen - nicht zu bezahlen). Phasendiagramme gibt es in diversen Werken und im Internet sicherlich auch. Im Büro hätte ich ein paar rumliegen, so z.B. Ammoniak, Wasser etc. Interesse?


    Pasende Stoffe dürften z.B. Wasser, Methan, schwefelige Säure und CO2 sein. Stoffdaten für die Säure sind schwer zu bekommen, der Rest ist leicht verfügbar - muß ich mal im Büro suchen.


    CS
    Dirk

    Hallo Daniel,


    Keine Frage - vorgestern hatte ich M13 im Visier, ein recht helles Objekt welches schon bei 5mm dunkel wird. Bei 3,5mm wirds dann echt düster (AP 0,5). Für mich war es noch akzeptabel (dolle Auflösung & scharf), aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Da bleibt dann nur mehr Öffnung - oder die Kamera.


    Jetzt kommen erst mal zwei gute, klare Nächte - wenn auch mit Mond.
    Wünsche Euch ein schönes Wochenende!


    Dirk

    Hallo Saturnbuster,


    Die Aussage Öffnung / 0,7 entspricht in etwa der anderen oft geslesene Aussage Öffnung in mm x 1,5 sei die max. sinnvolle Vergrößerung. Alles darüber sei leere Vergrößerung und damit nicht zielführend. Die dahinterliegende theoretische Ableitung habe ich bis dato nicht versucht nachzuvollziehen, für mich zählt vielmehr die Praxis. Klar, daß bei einer AP von 0,5 das Auge seine Schwierigkeiten bekommt. Deine angedachten 175fach sind schon sehr ambitioniert.


    Habe nicht das Lidl, aber zwei andere APO Refraktoren. Bei diesen ist Öffnung / 0,7 sicher nicht die Grenze. Gerd schrieb ja schon, daß es auf Qualität ankommt. Öffnung x 2,2 ist m.E. ein realistischerer Ansatz bei guten Refraktoren in Kombination mit guten Okularen.


    Beim 78mm/630mm (=f/8) Refraktor kann man sehr gut bis 180fach (3,5mm) gehen. Bei 3,0mm (210fach) wurde ich aber schon nicht mehr glücklich. Beim 120mm/900mm (=f/7,5) Refraktor bringt 3,5mm 257fach. Erst gestern am Mond (sehr gutes Seeing) war klar, daß noch mehr geht (2,5 x Öffnung?), hatte nur nicht das passende Okular. Gestern konnte ich auch durch einen 90mm/620mm APO sehen, dort war 180fach kein Thema.


    Klar ist natürlich, daß dein Bild immer dunkler wird je höher Du vergrößerst, es sei denn Du steigerst die Öffnung. Die max. Vergrößerungen machen deswegen bei hellen Objekten (Mond, Saturn, Jupiter, Mars, etc.) oder aber in erster Linie bei Doppelsternen Sinn.


    Beim Lidl sollte 140fach m.E. noch ein gutes Bild geben - natürlich recht dunkel und gutes Seeing vorausgesetzt. Bei 200fach wäre ich skeptisch. Es wird gehen, aber das Bild ist nicht aussagekräftiger (keine weiteren Details, dafür aber flauer) als ein geringer Vergrößertes Bild.


    CS
    Dirk

    Galaxien im Mondschein - und dann noch aus dem Pott heraus...?


    21.April 2010; 22:00 - 23:45
    Lage: Essen-Haarzopf, Gelände der Walter-Hohmann-Sternwarte
    SQM-L nicht gemessen. 3,9mag visuell mit dem Rücken zum Mond. Anfangs 10, später 4°C, durch den Mond aufgehellter Himmel, recht gute Transparenz, ruhige Luft
    Optik: Refraktor TSA-120 (120mm / 900mm - f/7,5)
    Okulare: 31mm - 29fach / 2,8° / AP 4,1mm
    12,5mm - 72fach / 0,7° / AP 1,7mm
    7mm - 129fach / 0,5° / AP 0,9mm
    5mm - 180fach / 0,4° / AP 0,7mm
    3,5mm - 257fach / 0,3° / AP 0,5mm


    Gemeinsames Beobachten mit Markus (diesmal nur mit seinen Augen bewaffnet), Thomas (10" Reise-Dobson von Reinhard Schulten), sowie einem weiteren Astro-Kollegen mit seinem William Optics Megrez 90mm f/6.9 FD APO an der Essener Sternwarte. Anfangs rund 10°C, später um die 4°C. Recht gute Transparenz, dafür aber der Mond im ersten Viertel und hoch stehend im Sternbild Krebs - die ganze Gegend illuminierend. Die Erwartungen an die Nacht sind aufgrund des Mondes gering.


    Bei unausgekühlter Optik und nur eine Handbreit über dem Horizont stehend, wird Venus zu einem bunten, nicht scharf zu stellenden, hellen Fleck. Taugt gerade mal um den Sucher neu zu justieren.


    Diese Nacht war der Mond selbst das absolute Highlight des Abends - ein Objekt welches ich nicht allzuoft beobachte - doch das wird sich nun ändern. Terminator duchtrennt die Montes Apenninus. Erste Beobachtung um 22:10h, später noch einmal um 23:30h. Das Teleskop war um 22:10 schon ganz gut runtergekühlt während der daneben stehende 10" Dobson seine Schwierigkeiten bzgl. Schärfe noch über einen längeren Zeitraum beibehielt (dafür kann man hier beim Beobachten ruhig eine Sonnenbrille aufsetzen). Sehr gutes Seeing und gute Transparenz resultieren in einem ungemein scharfen Bild bis hoch zu 260fach. Mit einem geeigneten Okular wäre hier eine weitere Vergrößerung ohne Frage möglich gewesen. Der 90mm Williams zeigt ein wenn auch dunkleres, so doch einwandfreis Bild bei 180fach (3,5mm). Krater Aristillus im Becken dunkel mit komplett illuminierten Kraterrand der faszinierende Höhenabstufungen zeigt. Südlich der Montes Apenninus sticht Rima Hygnius mit dem gleichnamigen kleinen Krater hervor, Krater Blanchinus & Werner mit beleuchteten Zentralbergspitze im noch dunklen Kraterbecken, als Kontrast dirket südlich der sehr lange, spitzwinklige Schattenwurf des Zentralberges in Krate Aliacensis. So ging es weiter, ein Bildfeld schöner als das Andere. Die - mir sonst nicht geläufigen - Kraternamen habe ich dem Virtual Moon Atlas entnommen, der mir unverständlicherweise bei korrekt eingestellten Koordinaten, Zeit, Datum & aktivierter Option Libration den Terminator um 12h zu früh an die beobachtet wahre Position setzt. Keine Ahnung woran das liegt. Tipps?


    Saturn wie auch in den letzten Wochen gestochen scharf bei 3,5mm. Monde Iapetus, Titan, Tethys, - Saturn - , Rhea, Dione mit Farbschattierungen auf der Planetenoberfläche. M3 läßt sich weit bis an den Kern auflösen. Bei 5mm & 3,5mm sehr dunkel, aber noch gut zu differenzieren. Beeindruckend. Auch M13 läßt sich weit bis in den Kern auflösen. Vollständig aufgelöst wäre übertrieben, aber es sind zahllose Sterne. Bei 5mm & 3,5mm sehr dunkel, aber noch gut zu differenzieren. Bin sehr überrascht was bei diesem Himmel doch möglich ist. Wie schon beim Mond, im Refraktor mehr Schärfe als im Dobson, bei der Bildhelligkeit den 10" jedeuch deutlich unterlegen. Wie M13 wohl unter gutem Landhimmel wirkt? H & chi flau durch den hellen Himmelshintergrund. h & chi liegt genau in Richtung Essen/Mülheimer Flughafen.


    Nachdem M13 bei Mondlicht gut zu sehen war machte sich Übermut breit. Auf der nach M51 auf M63 gestoßen. Die Galaxie poppte einfach ins Bild - elongiert und deutlich abgehoben schon bei 31mm - trotz des aufgehellten Himmels. Gut bei 7mm / AP = 1 zu beobachten. Ein Sichtung einer 8,5mag / 13,2mag/arcmin² Galaxie bei Mondphotonendusche spornte alle an. Jeder graste den Himmel für sich ab - und so einiges ging.


    Das leidige Suchen im Zenit mit parallaktischer Montierung und ohne Zenitprisma-Sucher machte mir dann das Aufsuchen von M51 madig - wer kniet schon gern vor seinem Teleskop? Also entschied ich mich für das günstiger stehende Paar M81 /M82. Beim Aufsuchen landete ich versehentlich bei Alpha UMa. Vor hier war es einfach M97 anzusteuern. M81 / M82 wurden nicht weiter verfolgt. M97 war noch direkt ohne UHC bei 31mm zu sehen. Bei 7mm und OIII dann dunkel, aber großflächig und mit Kontrast zum Himmelshintergrund. Es mag eine optische Phantasievorstellung gewesen sein, aber ich meine dunklere Bereiche neben dem Zentrum gesehen zu haben. Dafür würde ich aber keine Hand in die Korona legen. Nachdem der UHC wieder entfernt war gab es um die Ecke M108 zu bewundern. Auch hier wieder recht einfach zu finden und bei 7mm als sehr in die Länge gezogene, nebelige Fläche zu beobachten. Im nebligen Fleck sind drei oder vier schwache Sterne, die immer wieder hervorblitzten.


    Den Abschluß des Abends bildete kurz vor Mitternacht M57. Noch niedrig über den Bäumen aber schon gut, selbst 260fach, auszumachen. Wiederum die Ausfransung im Ring im Ansatz zu sehen. Schön abgehobenes, dunkles Zentrum mit UHC und auch OIII.


    An diesem Abend war ich mit geringer Erwartung rausgefahren, angesichts des hellen, hoch stehenden Mondes. Wir waren alle überrascht was trotz des Lichtes an DS aus dem Essener Süden heraus möglich war. Der 10" Dobson von Thomas hat mit Leichtigkeit Markarian´s Chain gezeigt, M51 und auch so manch andere Galaxie. Der 90mm Williams war am Mond bei 180fach gestochen scharf. Ein sehr schönes, ausgesprochen kompaktes Instrument mit 620mm Brennweite. Es war eine rundherum ausgeszeichnete Session die vor allem gemeinsam wieder viel Freude gemacht hat.


    Auf der Fahrt zurück nach Hause habe ich mir eines fest vorgenommen - den guten, alten Mond nicht mehr verächtlich als "störende Funzel" zu betiteln.


    CS
    Dirk


    PS: An Friedrich von der WHS - ich hätte die letzten 20mm nicht missen wollen. Alles ist gut so wie es ist.

    Ja,


    Auf der oberen Skala "N" muß ich 8° nach rechts laufen, d.h. von "135" ausgehend auf "127" bei der auf Seite 16 gezeigten Skala (diese läuft ja nach rechts zu den kleineren Zahlen). Bei der unteren "S" Skala wäre das die "+8°" Position, Du hast recht.


    CS
    Dirk

    Hier ein paar Galaxien und Anderes als Nachschlag:


    19./20.April 2010; 23:00 - 02:30
    Lage: südlicher Stadtrand Essen, rückwärtiger Garten im Wohngebiet
    SQM-L: 19,50 später 19,90 im Zenit (Rekord!). Anfangs 12, später 3°C, zunehmender Mond, ab 1Uhr transparenter Himmel
    Optik: Refraktor TSA-120 (120mm / 900mm - f/7,5)
    Okulare: 31mm - 29fach / 2,8° / AP 4,1mm
    12,5mm - 72fach / 0,7° / AP 1,7mm
    7mm - 129fach / 0,5° / AP 0,9mm
    5mm - 180fach / 0,4° / AP 0,7mm
    3,5mm - 257fach / 0,3° / AP 0,5mm


    Ab 23Uhr bot sich einmal wieder die Gelegenheit zum beobachten. Nachdem das Wochenende nicht richtig ausgenutzt werden konnte muß nun die Schlafreserve für unter der Woche angegriffen werden. Der Himmel wird im Verlauf der Nacht zusehends besser. Anfangs SQM-Werte von 19,50 bei 12°C, gegen Ende 19,90 bei 3°C. Bis 4,8mag visuell.


    Einsteig über unseren Erdtrabanten. Für den Mond war es schon etwas spät. Die unruhige Luft in Horizontnöhe ließ keinen Beobachtungsgenuß aufkommen. Erst war ein Baum an falscher Stelle gewachsen, dann stand der Mond niedrig über Garagen / Hausdächern. Waber-di-Waber. Wenigstens war klar, daß er mir nicht die ganze Nacht heimleuchten würde. Die zunehmende Mondsichel verschwand gegen Mitternacht. Nur Nachbars sinnlose Gartenbeleuchtung blieb mir erhalten. Fokal Fotos mit Nikon F4 auf 400 ASA SW gemacht. Belichtungsserie: 1 x autom. Bel.-zeit und dann von 1/250 bis 1s Belichtungszeit. Bin mal gespannt.


    Anschließend der Herr der Ringe. Er zeigte sich mit seiner fast-Kantenstellung wieder in strahlendem Glanz. Die minimale Ringöffnung ist bei hoher Vergrößerung zu sehen. Der Ring ist vor der Saturnoberfläche ein feiner, scharfer, dunkler Strich. Monde: Titan, Iapetus, Rhea, Dione - Saturn - . Tethys mal wieder in Saturnnähe nicht auszumachen.


    Erste Galaxien: M65 / M66 leiden unter nicht vollkommen transparenten Himmel. NGC3628 war weder bei 31mm noch bei 7mm auszumachen. Piggyback 2min belichtet bei f/4 und 210mm. Dann fokal weitere 2 Minuten. Scharf stellen ist Glückssache. Auch hier wird das Ergebnis spannend. Digital macht das Leben sicherlich einfacher - aber wo bleibt da die Spannung :)


    M44 - Fokal 2 Minuten belichtet. Im Kamerasucher ist gut zu sehen wie das Bildfeld durch den TSA-120 unzureichend ausgeleuchtet wird. Fotografie ist nur mit entsprechender Kamera und Reducer / Flattener sinnvoll möglich.


    Mitternacht und der Startschuß der visuellen DS-Tour waren nun erreicht. Los ging es mit M53. M53 ist bei 7mm am Rand aufgelöst. Kommt aufgrund der Größe nicht an M3 oder gar M13 heran, kann sich aber auch gut sehen lassen. Von hier geht es nun erst einmal weiter, Zick-Zack Richtung Himmelsnordpol. M64 - Bei 120mm und Ruhrgebietsseeing kein schwarzes Auge auszumachen. Vielmehr eine längliche Galaxie mit hellerem Zentralbereich. Jetzt wieder was kugeliges - M3 ist dann die Steigerung zu M53. Hier sind 3,5mm drin. Man muß sich aber auf ein recht dunkles Bild konzentrieren. Belohnt wird man mit einer Vielzahl von Sternen im Randbereich. Und wieder Genrewechsel - Nahe dem Großen Bären wartet M51 auf seine "Entdeckung für die Nacht". Wie Tags zuvor beide Zentren gut auszumachen. Wirken stellar mit diffuser Scheibe drum herum. M63 ist dagegen länglich diffus mit einem helleren Zentrum. Schwächer als M51 aber ebenfalls rel. leicht aufzufindem mit 31mm.


    Gegen ein Uhr gab es dann eine Erstbeobachtung - die Sombrerogalaxie M104. Mittels Starhopping gut auzufinden. Bei 31mm länglich diffus mit hellerem, mittleren Bereich. Gut bei 7mm. Steht relativ niedrig, aber noch in ausreichend Abstand zum Horizont. Staubband jenseits der Möglichkeiten.


    Virgo et al.: Die Nacht wurde mit jeder Stunde vielversprechender. Auch wenn der Wecker um fünf wieder klingelt sollte der Virgo-Haufen noch einmal abgeklappert werden. Wer braucht schon Schlaf? Ziemlich schnell mußte ich feststellen, daß die Galaxien nicht so gut herauskamen wie noch vor gut einem Monat. Der noch präsente Mond und Nachbars Gartenfunzel sei Dank. Für den Virgo-Haufen hatte ich mir im vorhinein eine passend für den Refraktor gespiegelte Detailkarte mit CNebulaX erzeugt. Bequemer geht es gar nicht mehr. Mit dem 31mm Nagler konnte ich die Region anhand der Karte gemütlich mittels Achssteuerung im Sitzen abfahren. Das 31er war hier sicherlich nicht das Optimum, aber das große Gesichtsfeld kam einem Navi gleich. Vorbereitete, gespeigelte Karten sind immer wieder eine Garantie für schnelles Auffinden - zur Nachahmung empfohlen. Der Einstieg erfolgte beim Virgo-Haufen über Epsilon Virgo, der leicht mit bloßem Auge zu sehen ist. Alle Galaxien erscheinen diffus, z.T. mit hellerem Kern. Direkt zu beobachten waren M58, M60, M84, M85, M86, M87, M90. Schwieriger und indirektes Sehen erforderten M59, M89, M99, M100. Grenzwertig war M88 zu sehen während M91 und M98 selbst indirekt nicht wahrgenommen wurden. M49 habe ich ausgelassen, dafür aber den Kugelsternhaufen NGC4147 am westlichen, oberen Rande des Haufens erstmalig beobachtet - bei 31mm an der Wahrnehmungsgrenze. Indirektes Sehen erforderlich. Bei 7mm eindeutig auszumachen. Lichtschwach, diffus und klein. Nicht von einer Galaxie zu unterscheiden.


    Zwei Uhr morgens war durch. Kalte Füße und der Gedanke an den drohenden Wecker brachten mich dazu einen würdigen Abschluß zu suchen. Im Osten war schon die Leier und der Schwan zu sehen. Herkules stand hoch am Himmel. M13 war schnell eingestellt. Und - wow - nach so langer Abstinenz wieder ein Hammer. Am Rand aufgelöst in zahlreiche, vielleicht 100-150 (?) Sterne. Na wenn das nicht ein schöner Höhepunkt war!


    Jetzt brauchte es nur noch ein leichtes Chill-Out-Objekt. M57, der Ringnebel, war zur Stelle. Bei 260fach schwebt der Ring gut abgehoben im Raum - auch ohne Filter. Das Ringzentrum ist deutlich abgegrenzt und der Ring an gegenüberliegenden Seiten unscharf begrenzt. Hier liegen die Ausfansungen die man von den Astrofotos kennt. Diesen Anblick habe ich eine ganze Weile genossen und mich dann an den Abbau gemacht. So gut das Wochenende auch war, diese Nacht hat hier im Ruhrgebiet ab ein Uhr alles getoppt. Die Nacht brachte dann noch genau zwei Stunden Schlaf und müde Augen, aber das ist es doch immer wert, oder?


    In diesem Sinne einen klaren Himmel für uns alle.
    Dirk

    Hallo an EM-200 (EM-500 / NJP ?) Nutzer im Forum,


    Habe eine Frage zur Einstellung des Off-Set-Rings am Polsucher. Das Takahashi Handbuch ist da etwas schwierig zu lesen.


    Habe im Internet auf verschiedenen Bildern verschiedene Skalen gesehen. Meine hat zwei Skalen, eine davon zeigt -10° bis +10°. Nach Studium des Handbuchs war ich zu dem Schluß gekommen, daß ich meine Skala bei rund +7° einstellen muß (Längengrad Essen).


    Hatte die Montierung gestern eingenordert (kann sein, daß ich die Libelle nicht sauber eingestellt hatte, meine aber schon), fuhr aber noch nicht 100% sauber.


    Mache ich die Einstellung des Off-Set-Ringes prinzipiell korrekt? Würde mich über einen Feedback freuen.


    Gruß
    Dirk

    Hallo Matze,


    Probiere nochmals M38 und schaue genau hin. Du wirst in einem Abstand von weniger als 1° NGC1907 sehen (Er ist erheblich dunkler und viel kleiner als M38. Ein sehr schönes Arrangement - beim passenden Okular in einem Gesichtsfeld!)


    Und wenn Du wieder im Löwen bist: Im Kopf des Löwen steckt eine hellere Galaxie die Du mit 114mm gut sehen wirst: NGC2903 (direkt und leichter als NGC3628 - die dritte Galaxie des Leo Triplets. Jedoch einiges schwächer als M65/M66). Hätte eigentlich eine M-Nummer verdient.


    CS
    Dirk

    Hallo Matze,


    Du hast mit Sicherheit NGC3077 im Visier gehabt. Sie ist mit einem 120er Refraktor direkt als diffuse Kreisscheibe mit Verdichtung zum Kern hin zu beobachten. Deutlich schwächer als M81/M82, aber mit 114mm Dobson auf jeden Fall zu machen. Das M81/M82/NGC3077 Triplet ist immer wieder ein Knaller!


    Schöner Bericht, danke
    CS
    Dirk

    Hi Winfried,


    Auch mir gefällt Dein Bericht! Jedes Teleskop hat seinen Himmel und ein 8" allemal.


    Ein Astro-Mitstreiter schlug am Samstag einen Ausflug in das Sauerland vor. War allerdings in Neuss zu Gast, 1Std. von meinem Teleskop und 2,5h vom Sauerland entfernt, sodaß ich ausschlagen mußte. Ich war deswegen so grummelig, daß mich meine Freundin kurzerhand 1 Stunde zur Sternwarte nach Essen fuhr, nicht ohne vorher meinen TSA von zuhause abzuholen. Dafür 1000 Dank!


    Ich hatte mir in dieser Nacht viel vom Himmel versprochen, vermißte dann aber doch die Transparenz die nicht über die Vortage hinaus kam. Letztendlich waren es ernüchternde 4,5mag visuell bei SQM-L von 19,70. Der Himmel mag hier noch so gut sein, über bestenfalls 5,0mag kommt man in dieser Gegend einfach nicht hinaus....


    Meiner Freundin konnte ich zumindest noch einen tief stehenden, schönen Mond, Saturn in all seiner Pracht sowie Mars bieten. M65/M66 waren gut zu sehen, ebenso wie M51 mit seinen beiden Zentren und nebeligem Umfeld (ohne Brücke, natürlich). Diese Objekte hab ich in letzter Zeit recht oft im Bildfeld gehabt, sodaß ich zum Abschluß mal wieder was Neues testen wollte. M3 kam mir gerade passend. Habe ihn fast ein Jahr nicht mehr beobachtet und das seinerzeit mit dem FS-78. Im TSA-120 gab es ein echtes oha! M3 läßt sich im Randbereich ausgesprochen weit auflösen. Ein Gewimmel von Einzelsternen. Bei 260fach wird er bei mir schon recht dunkel, aber er bleibt ein echter Hingucker.


    Mit dem Himmel versöhnt ging es dann 1Std. wieder zurück über die Autobahn. Augen zu war um zwei Uhr morgens. Lektion des Abends: Guter Himmel = raus aus dem Pott. Lektion des Lebens: Ein toller Himmel wird nur von einer wunderbaren Freundin übertroffen!


    CS
    Dirk

    Hallo in die Runde,


    Morgen früh würde ich gerne einmal eine anloge Spiegelreflex Piggyback aufsatteln. Ziel wäre NGC7000 bzw. die Milchstraße im Schwan.


    Mein Himmel ist recht lichtverseucht (4,5mag / 19,65 SQM). Was würdet ihr bei ASA400 an Belichtungszeit bei 35mm f/3,3 nehmen? Ist die größte Blende zu empfehlen? Hätte ggf. auch noch ASA 200 im Schrank.


    CS
    Dirk

    Hier einmal ein kurzes Praxis-Feedback zum TSA:


    Habe die Optik nun 6 Wochen im Einsatz und hierbei an gut zehn Abenden einsetzen können. Standort ist der südliche Stadtrand von Essen mit seiner 600.000 Einwohner-Lichtglocke, also ein Standort an dem nicht wirklich viel geht. An einem dunklen Landhimmel habe ich es noch nicht testen können.


    Thema notwendige Montierung:
    In der Werbung liest man hier und da, daß der TSA-120 von einer EM-11 bewältigt wird. Habe zwar keine EM-11, aber eine EM-10 von Takahashi. Der TSA-120 wird von der EM-10 klaglos getragen - gewichtsmäßig Null Problemo, es ginge sogar mehr. Aber der Hebel ist arg. Die Ausschwingzeit liegt bei 1,5 - 2,0sec, was bei höheren Vergrößerungen selbst visuell schon störend ist, wenn auch noch akzeptabel. So gesehen ist die Werbung zumindest nicht als Falschaussage zu bewerten. Fotografisch ist diese Kombination absolut indiskutabel. Wer einen TSA-120 einsetzen will sollte eine Montierung mit höherer Tragkraft haben. Aus diesem Grund mußte ich letztendlich auf eine EM-200 wechseln. Eigentlich war dies nicht geplant. Für mich war die Wiederverwendbarkeit der EM-10 für den TSA-120 ein Hauptgrund nicht den erheblich schwereren TOA-130 zu nehmen, denn so wollte ich die Kosten für eine andere Montierung sparen - war dann aber doch nicht so. So gesehen hätte es dann auch gleich ein TOA-130 sein dürfen.


    Thema Verarbeitung:
    Takahashi ist und bleibt was es ist - p e r f e k t. Punkt.
    Einziges Ärgernis: Die Schrauben der Taukappen hinterlassen Kratzer im Lack. Die Taukappe sollte deswegen nie festgestellt werden (ist selbst bei Beobachtung im Zenit nicht notwendig). Hier wäre ein anderes Material unter der Schraubenspitze sinnvoll.


    Thema Lieferumfang:
    Takahashi ist und bleibt was es ist - k n a u s e r i g. Punkt.
    Bei dem Preis ist praktisch nichts dabei. Weder Sucher, Rohrschelle, Koffer noch sonst irgendetwas. Der Fokusser hat keine Untersetzung - allerdings muß man hier sagen, daß man auch keine Untersetzung für den visuellen Einsatz benötigt. Der Fokusser ist schon so sehr präzise. Alle Zubehörteile sind - wie bei dem Preis zu erwarten - High-End und perfekt gefertigt. Allein die Takahashi Sucher sind einen Blick wert.


    Thema visuelle Performance:
    Ich kannte seither nur den FS-78 - eine sehr scharfe, empfehlenswerte Optik. Der TSA-120 steht diesem in nichts nach. Das Bild ist bis zum 2,2fachen (260fach) der Öffnung absolut scharf und kontrastreich. Darüberhinaus habe ich es nicht probieren können. Das Bild ist frei von Farbsäumen an Mond, Saturn etc. Die vom Hersteller angegebene Grenzgröße von 12,1 kann ich am Standort nicht austesten, aber 11,2 aus dem Ruhrgebiet bei 4,5mag visuell sind schon mal vielversprechend. Das Auflösungsvermögen von 0,96" kann ich bestätigen.
    Es gelingen sehr schöne Beobachtungen bei Planeten aber auch DeepSky. Klar, daß hier die Öffnung Grenzen setzt. Die Optik ist unglaublich schnell ausgekühlt. Bei Temperaturunterschieden von rund 25°C würde ich 45Minuten ansetzen. Entsprechend weniger bei geringeren Unterschieden. Ein Dobson benötigt da im Vergleich deutlich länger.
    Die Taukappe arbeitet effektiv und ist groß genug dimensioniert. Habe auch bei einer feuchten Nacht keine Probleme gehabt.


    Thema fotografischer Einsatz:
    Habe mal eine analoge Spiegelreflex drangeklemmt. Unzureichende Bildfeldausleuchtung - Flattener / Reducer ist erforderlich. Habe bzgl. Astrofotografie aber bis dato keine Erfahrung.


    Thema Feldeinsatz:
    Da ich keinen festen Beobachtungsplatz habe bedeutet jede Beobachtung einen Auf- und Abbau der Ausrüstung. Stativ + EM-200 + TSA-120 kommen so auf rund 35kg. Bei der EM-10 mit dem FS-78 lag ich bei rund 23kg. Das ist ein deutlicher, nicht zu unterschätzender Unterschied. Problematisch ist hier die EM-200, während der TSA-120 mit 6,7kg als leicht zu bezeichnen ist. Die Kombination ist für den mobilen Einsatz durchweg geeignet. Wenige Meter kann ich die Kombination am Stück heben. Weiter Strecken erfordern aber die Zerlegung in Stativ, Montierung, Gegengewichte und Optik. Als Gegengewichte setze ich 2 x 5kg ein um den Hebel kurz zu halten. Bei voll ausgefahrener Gewichtsstange sollte auch 1 x 5kg Gegengewicht ausreichen.



    CS
    Dirk