Beiträge von Galaxien-Spechtler

    servus Andreas,


    etwa 90% mache ich in Fitswork, lediglich den Schlussteil in PS (Tonwertanpassung, Gradationskurve, Farbbalance).

    Fitswork ist ein sehr feines Programm, mit dem ich sehr zufrieden nicht nur kalibriere und stacke, sondern auch viele andere Dinge mache. Wahre Wunder wirkt der DDP-Filter, ein Tiefpassfilter, der die Details erst so richtig herauskommen lässt.

    Aber auch Gradienten entfernen geht mit Fitswork wunderbar.


    CDS
    Stefan

    servus zusammen,


    danke für die tröstenden Worte ;)


    Ich wollte damit nicht sagen, dass mir mein Ergebnis nicht gefällt, oder dass ich in irgendeiner Form neidisch bin (naja, irgendwie schon, weil ich mit meinem Bearbeitungswissern und -können nicht mehr weiter komme). Ich frage mich halt nur: kann ich aus meinen Daten, die ja vorhanden sind und offenbar ziemlich gut, nicht noch mehr die Sachen herausarbeiten und darstellen, die mit wichtig sind? , und auf die es mir ankommt? Ich mache bestimmt nichts falsch, aber der eine oder andere Kniff fehlt mir scheint's doch. Aber ich lerne gerne und bei jedem Bild dazu.

    Vielleicht hab ich's mit meinem Gejammere auch übertrieben :)


    CDS
    Stefan

    servus zusammen,


    nachdem ja neulich durch 03sec/Ralf eine wirklich unglaubliche Aufnahme hier präsentiert wurde, hab ich etwas gezögert, ob ich meine Aufnahme überhaupt zeigen soll - dagegen verblasst ja beinahe alles. Ich mach's dennoch, weil ich eigentlich vom Ergebnis meiner Lichtsammlung sehr zufrieden bin.

    Aufnahmedaten:

    Optik Galaxy RC 10" f/8 + CLS-Filter

    Kamera Canon EOS 6D(mod) @ ISO 2.500

    69x 8min belichtet im Frühjahr 2021 in 3 Nächten


    Beachtlich finde ich neben den vielen Galaxien im Hintergrund (fast jedes Mini-Sternchen ist kein Stern, sondern eine kleine Galaxie) den schönen kleinen Galaxienhaufen unterhalb des hellen Stern rechts. Auch die Gezeitenschweife sind gut sichbar.


    Auf der Auschnittvergrößerung kommen auch die kleinen HII-Regionen in M 51 gut raus:


    Viel Spaß beim Betrachten.


    CDS
    Stefan

    servus Hanswerner,


    der Hauptgrund, warum ich in Fitswork die Farbkorrektur mache, ist: Fitswork arbeitet im Fließkomma-Bereich, während PS in TIFFS nur 32 oder üblicherweise 16 bit Tiefe anbietet. Dadurch bekommt man in PS etwas mehr Rauschen in die Bilder.

    Gerade bei großen Serien zahlt sich die Fließkomma-Tiefe der Helligkeitgsstufen aus.

    Wenn Du Dir in Fitswork mal das Histogramm der drei Farbbereiche anschaust: es kommt nicht auf die Höhe der Peaks an (so hat z.B: ein Bild, in dem ein großer roter Gasnebel ist, immer einen Rot-Überschuss). Sondern darauf, dass die Flanken auf der hellen Seite der Histogramm-Peaks möglichst deckungsgleich sind. Das kann man in Fitswork sehr gut mit Addieren und Multiplizieren von Werten machen. Erster Schritt ist aber immer, die Kurven etwa deckungsgleich zu bringen. Das geht in Fitswork mit der rechten Maustaste in einem sternfreien Bereich und dann den Schwarzwert 15x15 anpassen. Damit ist schon viel gemacht, der Rest ist Feintuning.


    CDS

    Stefan

    servus Hanswerner,


    da ich nach dem Stacken als allererstes eine Farbkorrektur mit Fitswork mache, bemerke ich dann in der weiteren Bearbeitung praktisch keine Farbverschiebung oder "komische Farben" bei den Sternen. Das klappt bei mir sehr gut und auch sehr schnell, dauert i.d.R. kaum länger als 3-4 min, bevor ich die weiteren Bearbeitungsschritte durchführe.


    CDS
    Stefan

    servus Ben,


    sehr schöner und stimmungsreicher Bericht von der WInterstube. Ich beneide Euch schon ein bisserl, denn grad geht visuell leider nichts wegen der Ausgangssperre. Auch die Objektauswahl ist gut gelungen, und ruft viele nette Erinnerungen bei mir hervor.


    CDS

    Stefan

    servus Hanswerner,

    ich verwende mit großer Begeisterung den Astronomik CLS-Filter an meinem RC f/8. Und zwar in der Version "Einschraub-Filter" im Wide-T-Adapter.

    Ich habe möglicherweise bessere Bedingungen als Du, was die Lichtverschmutzung angeht, und zwar sowohl bei mir zuhause als auch im höher gelegenen Bereich.

    Dabei hat sich in etwa folgender Zusammenhang bei der maximalen Belichtungszeit ergeben:

    - Bel.zeit lichtverschmutzte Umgebung + CLS-Filter = Bel.zeit ländliche Umgebung ohne Filter

    - Bel.Zeit Bel.zeit ländliche Umgebung +CLS-Filter = Bel.zeit Gebirge ohne Filter

    - Bel.zeit Gebirge + CLS = BelZeit Super-Himmel (z.B. Spanien) ohne Filter.


    Verwendet man eben keinen reinen Linienfilter, sondern den CLS-Filter, kommt genügend Licht insbes. bei Sternhaufen und Galaxien durch. Schmalbandigere Filter nützen also oft nur bei Gas- und planetarischen Nebeln, und sind weniger geeignet für Galaxien.

    Ein weiterer Vorteil des CLS: er nimmt etliches vom gelben Spektrum weg, wodurch die Galaxienkerne nicht so schnell ausbrennen.

    Somit verbessert der CLS-Filter nach meiner Erfahrung das S/N-Verhältnis deutlich.

    Ein weiterer Vorteil: mit dem CLS kommen die HII-Regionen in den Spiralarmen viel besser heraus. Das funktioniert aber natürlich nur richtig, wenn Du eine modifizierte DSLR einsetzt. Das wäre mein unbedingter Rat: Kamera modifizieren lassen!



    CDS
    Stefan

    servus Arthur (und auch die anderen),


    ich bin mittlerweile ein "Filter"-Verwender.

    Dabei nutze ich sowohl für Gasnebel als auch für Sternhaufen und Galaxien den Astronomiok CLS-Filter. Der ist zwar nicht so schmalbandig wie reine Bandfilter oder andere Filter auf dem Markt, hat aber dabei doch auch Vorteile.

    - da der Filter zwar sich auf die wichtigsten Emissionslinien konzentriert, aber dabei nicht so schmalbandig ist, kommt auch bei Kontinuums-Objekten wie Sternhaufen und Galaxien genügend Licht an.

    - dennoch nimmt er viel von der künstlichen Beleuchtung weg, sodass man vie länger belichten kann. Meine Erfahrung ist: das S/N-Verhältnis ist mit Filter bei mir im Dorf (einige Straßenlaternen, aber recht günstig gelegen) ähnlich wie ohne Filter auf meinem Beobachtungsplatz im Vorgebirge (SQM meist 21.4-21.5).

    - der CLS-Filter trennt die sich überlappenden Empfindlichkeitsbereiche der roten und grünen Bayer-Matrix-Maskenteile. Dadurch werden Gasknoten in den Galaxien viel deutlicher sichtbar.

    - Zusätzlich sorgt der CLS-Filter dadurch, dass er das gelbe Licht dämpft, dafür, dass die hellen Galaxienkerne nicht so ausbrennen.


    CDS

    Stefan

    servus Arthur,


    ich habe leider keinen Vergleich unmodifizierte ggü modifizierte Kamera, zumindest nicht die gleiche Kamera.

    Ich hatte vorher mit einer unmod. EOS 1000D fotografiert, und dann den Schritt auf eine modifizierte 6D gemacht.

    Der Vergleich hinkt natürlich, da die 1000D weniger Bit-Tiefe beim AD-Wandler hat, und mehr rauscht. Aber soweit iost es klar: Gasnebel oder auch Strukturen in den Spiralarmen fotografieren macht nur mit einer mod. DSLR Spaß. Es kommt vorher natürlich auch was auf den Chip , aber viiiiel weniger.

    Die Frage nach DSLR vs. CMOS ASI ist bei mir eine nach der Mobilität gewesen. DIe ASI und artverwandte CMOS/CCD brauchen immer einen Laptop, und eine externe Stromversorgung, insbesondere bei Kühlung. Das kann man mit einer zweiten großen Autobatterie machen (eine braucht man sowieso für die Nachführung). Aber mit einer DSLR und 2-3 kleinen Akkus für die KAmera ist man da deutlich beweglicher und kann dunkle Gegenden anfahren. Und: bei einer DSLR kann ich durchschauen und das Gesichtsfeld viel schneller meinen Vorstellungen anpassen.

    Die CMOS-Kameras sind halt empfindlicher und haben meist eine höhere Auflösung, was ich aber mittlerweile durch mehr BRennweite kompensiere.

    Ich bin somit mit meiner 6D (mod) sehr zufrieden, denn ihr termisches SIgnal kist auch noch vergleichsweise gering.


    CDS
    Stefan

    Servus zusammen,


    so langsam wird meine Aufnahmetechnik und Verarbeitung so, dass ich zufrieden bin.

    Hier mal ein früher M 13 (die Saison geht ja erst grade richtig los), aufgenommen mit meinem 10" Ritchey-Crétien "von dahoam". Ich habe dazu Aufnahmen über 3 Nächte hinweg gesammelt, und die Belichtungszeit auf 4 min pro Einzelaufnahme reduziert, um das Zentrum nicht ausbrennen zu lassen.

    Zunächst das gesamte Gesichtsfeld (naja, etwa 90 Prozent, den Rest musste ich wegen Überlappungslücken wegschneiden).


    Aufnahmedaten:

    Optik Galaxy RC 10" f/8 + CLS-Filter

    Kamera: Canon EOS 6d (mod) @ISO 2.500

    48x 4min belichtet in 3 Nächten im März 2021


    Die kleine Galaxie oben ist nicht etwa die bekannte "Begleit-"Galaxie NGC 6207 (die tatsächlich ja viel weiter entfernt ist als M 13), sondern die dichter dran stehende IC 4617.


    Detailvergrößerung:

    Die Aufnahme ist nur ganz leicht geschärft, was für das gute Seeing während der Fotonächts spricht. Ich habe die Einzelaufnahmen vor der Morgendämmerung aufgenommen, da war offenbar die Luft auch etwas ruhiger als am Abend.


    Viel Spaß beim Betrachten.


    CDS
    Stefan

    servus Jens,


    sehr feines Bild, und die Auflösung ist bei der kleinen Brennweite ganz beachtlich! Zwar schauen Deine hellen Sterne etwas "komisch" aus, und die kleinen sind recht hart bearbeitet, aber es steht ja der Nebel im Vordergrund.


    Was mir auch gut gefällt, ist die Farbgebung: da ist nicht nur das knallige rot des Nebels, sondern auch ein dezenter Blauschimmer, vor allem in NGC 7000.


    Schöne Aufnahme ! Und das so früh im Jahr.


    CDS
    Stefan

    servus zusammen,


    der Wettergot war mir im März und April bisher ausgesprochen gewogen, sodass ich ein komplettes Langzeitbelichtungsprogramm für die Galaxie NGC 2403 abschließen konnte. Insgesamt nutzte ich 6 klare Nächte in 5 Wochen, um Licht zu sammeln. Bei f/8 braucht es halt schon eine ganze Menge Belichtungszeit....

    NGC 2403 steht im Sternbild Giraffe und gehört physikalisch wohl zur M81-Gruppe, ist also gar nicht so weit von uns entfernt (ca. 10 Mio LJ). Ihre Ausdehnung ist mit 23' x 12' richrig groß.



    Aufnahmedaten:

    Optik: Galaxy RC 10" f/8 + CLS-FIlter

    Kamera: Canon EOS 6d(mod) @ISO 2.500

    91x 8min belichtet in 6 Nächten im März/April 2021


    Durch die Verwendung des CLS-Filters kommen die HII-Regionen in den Spiralarmen richtig gut zur Geltung. Ohne den Filter würde das Licht auch auf die grünen Bayer-Pixel fallen und dann mit den Spiralarmen "verschmelzen".



    Viel Spaß beim Betrachten


    CDS
    Stefan

    servus Markus,


    probier mal in Fitswork die Funktion "Bearbeiten - Glätten - Rauschfilter" aus.

    Werte für den Anfang:

    Schwelle: 5.00

    Radius: 2.5

    Gauss -> Cauchy: 50.0


    Darüber hinaus könntest Du bei einem so hochdynamischen Objekt wie dem Orionnebel mal einen DDP-Filter in Fitswork ausprobieren.


    Aber aller Verarbeitung sind natürlich die Grenzen der Mathematik gesetzt: 20 Einzelaufnahmen liefern nicht besonders viel Statistik. Um das Ergebnis signifikant zu verbessern (S/N verdoppeln), brauchst Du leider 4x so viele EInzelaufnahmen. Aber schon doppelt so viele Einzelaufnahmen bringen ein sichtbar besseres Ergebnis.


    CDS
    Stefan

    Servus Dietmar,


    ich vermute mal (weil ich Dein setup nicht selbst kenne), dass der Hersteller der Steuerungselektronik diese so ausgelegt hat, dass sie bei einer Nennspannung von 12V auch mit Eingangsspannungen bis 30V funktionieren würde. Dies macht man in der Regel mit einem Spannungsregler, der die EIngangsspannung von 30V auf 12V reduziert. Dabei ist aber der Strom gleichbleibend. Die Spannungsdifferenz wird in der Regel dann als Wärme verbraten.

    Kleine Rechnung: Deine Steuerung braucht 1A Strom. Bei 30V Eingangsspannung wäre die Gesamt-Leistungsaufnahme 30W, wovon 12W in die Steuerung gehen und 18W als Wärme abgeführt werden. Somit hättest Du eine Heizung mit Motorsteuerungs-Eigenschaften :) .

    Außerdem musst Du die Leistung ja irgendwie zuführen. Bei Netzstrom-Anschluß stellt das in der Regel kein Problem dar, sehr wohl aber bei mobilem EInsatz, wo man ja mit Powerbanks oder Autobatterien unterwegs ist.


    CDS

    Stefan

    servus Holger,


    die Daten aus den verschiedenen im Internet zugänglichen Quellen bedürfen immer einer Interpretation, der man glauben kann oder auch nicht, oder die nicht immer die Realität vor Ort wiedergeben. Ich würde an Eurer Stelle mal den direkten Messvergleich vor Ort probieren. Als Messgerät bietet sich da ein SQM (Sky Quality Meter) an. Damit misst man die Helligkeit des Himmels an seinem Beobachtungsplatz. Das ist natürlich immer auch wetterabhängig, oder vom Abstand zum Milchstraßenband.

    Wenn Deine Umgebung (= Verursacher der Lichtverschmutzung) mitspielen würde, könnte man eine Messung mit und ohne Licht machen, bzw. eine Messung vor und nach der Abschaltung. Ich kann mir vorstellen, dass das für alle Beteiligten lehrreich und eindrucksvoll ist. Bei lightpollutionmap sind auch viele Messungen mit SQM's hinterlegt als Vergleich zu den Werten, die Du ermitteln könntest.


    CDS
    Stefan

    servus Chris,


    sehr beeindruckend, die vielen Nebel und die Galaxien dazwischen (sind natürlich eigentlich dahinter) auf einem Bild zu sehen. Da müsste mal jemand zum putzen kommen ;) .

    Die Belichtungszeit ist natürlich den Hammer, da kommst Du dann zu keinem anderen Objekt mehr. Aber für dieses Bild hat es sich wirklich gelohnt.


    CDS
    Stefan

    servus Robin.


    tolle Objektauswahl und tolle Zeichnungen und Beschreibungen. Hat mich zum Suchen der genannten Objekte, die nicht im NGC stehen, angeregt. Danke dafür.


    NGC 1554 (Hinds Variable) ist ein mehr als interessantes Objekt. Fotografisch eine superspannende Region, hab ich visuell im 14."5 Dobson trotz etlicher Versuche und bestem Wetter nicht mal einen Hauch gesehen. Insfern ist Deine Beobachtun mit 20" nochmal ein Ansporn. Denn bsilang hab ich nicht gelesen, dass den jemand visuell sehen konnte - außer Hind natürlich :-). Ob der auch mit weniger als 20" geht?


    CDS
    Stefan

    Servus Peter,


    sehr gut gelungen ! Vor allem der längliche Gezeitenschweif links von NGC 3628 ist drauf, nach dem schau ich bei der Galaxiengruppe immer zuerst.
    Die beiden Messier-Galaxien erscheinen bei der Verarbeitung irgendwie unnatürlich hart bearbeitet: das Zentrum sehr kontrastreich, und dann praktisch kein Übergang. Mir würde da ein fließenderer Übergang besser gefallen, aber dann sieht man halt nicht so gut ins Zentrum.


    CDS
    Stefan

    servus Norman,


    ich geb zu, sprachlich konnte ich nicht immer folgen. Aber die Erlebnisse hast Du wieder lebens- und vorstellungsnah wiedergegeben. In dieser Gegend war ich noch nie, schade, dass es wohl auch dort immer schlimmer wird mit dem Licht. Wenn NGC 2359 nur mäßig geht, weiß ich immer, wie gut wir es hier im Süden haben - da knallt er einen mit OIII Filter regelrecht an, und man braucht fast einen halbe Stunde, um alle Details zu erfassen.
    Habt Ihr wirklich die kleinen Kaulquappen gesehen? Da hab ich mich noch nie rangetraut.


    CDS
    Stefan

    hm, mit PHD2 kenne ich mich nicht aus. Ich nutze einen LAcerta MGEN.


    Schau mal 3-4 verschiedene Aufnahmen genau an: sind die zueinander versetzt, und zwar nicht immer in der gleichen Richtung? Und beutzt Du beim Stacking auch Sigma-Clipping?
    Wenn das dithern klappt und das Stacking so angewendet wird, sollten die Bilder das Muster eigentlich nicht zeigen.


    CDS
    Stefan