Datum: 07.03.2010 / 08.03.2010
Uhrzeit: 21:00 - 00:30
Ort: Taunus
Temperatur: ca. -9° bis -12°, Schnee, Windstille
Seeing: ca. 1,5 arcsec
Grenzgröße: ca. 6,0 mag (eher weniger) im Zenit
Teleskop: 12" / 1600mm (Don Q)
Okulare: N-26mm, N-17mm, Pen-XW-10mm, Pen-XW-7mm
Nach einer am Ende etwas rutschige Fahrt über den Feldweg bin ich um ca. 20:30 am Platz angekommen. Die fleißigen waren schon da: Thomas, Benny, Andreas und Oliver (hier bin ich mir nicht ganz sicher). Etwas später kam noch der Jan und, noch später, auch der Armin. Mit drei 12"-er Dobsons, einige Ferngläser, ein 100mm Refraktor und ein 114mm f/4 Mikro-Scope (Spiegel), war die Optik gut repräsentiert.
Der Aufbau ging ohne Überraschungen, die Kollimation hat auf Anhieb gepasst. Das kommt auch davon, dass ich Stangen durchnummeriert sind und so kommen sie immer an den richtigen Platz. Dann schnell die Winterausrüstung noch angezogen und los geht's. Lange auskühlen brauchte der Spiegel nicht, nachdem er, samt Speigelbox, den Sonntag im Kofferraum verbracht hatte. Die 7-8 Grad unterschied zu Wiesbaden hat der Ventilator schnell ausgeglichen.
M1 - Glückstreffer nach der Kollimation. Bei 61-fach (26mm Okular) sehr schön und hell, gut gezeichnet. Im 17mm, bei 94x, etwas Struktur zu erahnen.
NGC2017, zwischen Orion und Lepus, absolut unscheinbar. Kaum als Haufen wahrnehmbar.
M42 - Wie immer ein super Einblick. Im 26mm-Nagler Strukturen ohne Ende. Noch nicht mit einem UHC oder O-III Filter angeschaut. Im 10mm (bei 160x) sind die Trapez-Komponente A bis F sehr klar getrennt. Nur der Ventilator meldet sich mit einem leichten Zittern. Kurz ausgeschaltet - ist Ruhe.
M78 in Orion. Sehr interessantes Bild. Der Nebel ist asymmetrisch, stark konzentriert auf einer Seite, fächerförmig auslaufend auf der anderen. Wird von zwei gut sichtbaren Sternen überlagert, welche den Nebel auch beleuchten.
Sigma-Ori mal kurz angeschaut und als getrennt deklariert. Da ich aber keine Ahnung hatte welch ein komplexes Gebilde sich dort versteckt, habe ich nicht richtig geguckt. Muss nachgeholt werden.
Riegel im 10mm Okular ganz locker getrennt. Wie das Leben so ist, lag der B-Stern, der auch ganz schwach ist, direkt auf einen Spinnen-Spike.
NGC 2111 - nicht gefunden oder nicht identifiziert.
NGC 1746 - eine uninteressante Sternenansammlung. Sollte, mit etwas mehr Feld rum herum, besser aussehen. Ist eigentlich kein zusammenhängendes Objekt.
M35 und NGC 2158. Der Kontrast zwischen den beiden ist immer beeindruckend. M35 sehr reich und brillant, der NGC 2158, obwohl genau so groß, schwach und kondensiert. Der Abstand macht's: der kleine ist 6-mal weiter als M35. Mit 26mm, beide in gleichem Gesichtsfeld zu sehen.
NGC 2129 zwischen Zwillinge und Stier - ein unscheinbares Häufchen.
M37 in Fuhrmann. Sehr schön im 26mm. Der mittlere orangen Stern leuchtet kräftig und liefert ein beeindruckender Kontrast zu den restlichen, eher bläulichen, Sterne.
M36 - Der war auch dabei.
M38 und NGC 1907. Ein wunderbares Paar. Beide im 26mm gleichzeitig gut zu sehen.
NGC 2683 - eine Edge-On Galaxie. Hell in Zentrum und von zwei prägnanten Vordergrund-Sternen flankiert. Einer davon liegt wie eine Supernova fast am Rand der Galaxie.
M67 - Der Sternhaufen in Krebs. Schön, nicht spektakulär.
NGC 2419 - der Intergalaktische Wanderer. Nach ewig lange suche, mit Hilfe von Andreas endlich gefunden. Sehr schwach - 270.000 lJ ist doch eine ordentliche Entfernung - und nicht aufgelöst. Im 10mm Okular konnte ich mir vorstellen etwas Granulation zu sehen, war aber sehr wahrscheinlich nur Wunsch-Sehen. Am Ende einer dreier Sternkette, sieht wie ein Morse "V" aus: Punkt. Punkt, Punkt, Platsch.
NGC 4559 - eine kleine, dicke Galaxie im Coma.
NGC 4565 - die Spindelgalaxie. Gut sichtbar, es fehlte aber die Brillanz. Das Staubband kaum zu sehen. Am Donnerstag (4. März) war etwas besser.
NGC 4562 - die kleine neben der Spindelgalaxie war nicht zu sehen. Hat sie jemand im 12" wahrgenommen?
Als letztes, weil schon über den Horizont, noch M13 kurz angeschaut. Auch im Armins Fernglass (20x90) sehr schön zu sehen.
Voll gefroren aber zufrieden haben wir nur noch eingepackt und sind langsam nach Hause gefahren. Es war halb eins.
Viele Grüße,
Horia
