21" - Parabolisieren - Genaue Strichführung

  • Hallo Alois !


    Hatte das einmal so gemacht, wie du geschrieben hast.
    Hier nun das Ergebnis:



    Alles schön abgedichtet. Das ging sehr gut. Erst 3 Runden mit dem Malerkreppband am oberen Rand. Danach den Pappdeckel zentrieren und das ganze mit Panzertape versiegeln. Ich hoffe das es so funktioniert.


    Bin gespannt auf die Strichführung zum glätten.


    Viele Grüße und vielen Dank,


    André

  • Hallo André


    Ja das hast du gut gemacht und ist super schönes Teil geworden.
    Jetzt brauchst du nur noch den Spiegel mit ein wenig ganz gewöhnlicher Kernseife und Wasser einreiben
    damit das Pech beim sich Anpassen nicht kleben bleibt. Achtung - weicheres Pech klebt auch leichter.
    Dann brauchst du nur noch einen Behälter mit cirka 60° warmen Wasser bei dem du das Poliertool in der Hand haltend
    auf die Wasseroberfläche 10 Sekunden lang leicht kreisend haltest und zwar so dass nur das Pech alleine in das
    Wasser eintaucht. Dann setzt du das Poliertool mit der Pechseite nach unten auf die bloße Spiegelfläche und drückst
    Mit der Hand darauf und bewegst es auch gleich einmal ein wenig hin und her damit es sich nicht ankleben kann.
    Nach einer Minute kannst du es wegnehmen mit einen Schwamm abwischen und schauen wie viel von der Pechoberfläche
    schon Kontakt hatte. Diese Stellen glänzen wie der Spiegel so genau dass man die darin reflektierenden Gegenstände
    scharf sehen kann. Das kannst du wiederholen bis nur noch ein paar kleine einzelne Ausfallstelen zu sehen sind,
    sagen wir 95% der Fläche Kontakt hat. Dann brauchst du das Tool nur noch einmal mit raumtemperierten Wasser neuerlich
    nass machen mit dem Pech nach unten auf den Spiegel legen und cirka eine halbe Stunde auskühlen lassen.
    Natürlich auch wieder von Zeit zu Zeit ein wenig hin und her bewegen und wen nötig noch Wasser beimengen dass
    Es nicht anhaftet. Mit dem Pech nach unten habe ich deshalb öfters erwähnt will das wichtig ist und sich dadurch
    die Schwärkraft zu Nutze machen kann. Drückt man den Spiegel auf das Pech ist das Gewicht unten und drückt die
    Kanäle zu. Drückt man das Pech auf den Spiegel ist das Gewicht auch unten aber dieses mal dort wo sich die
    Fläche anpassen kann. Eine gute ohne Fremddruck und ausgekühlte Anpassung ist für dies Korrektur wichtig.
    Wenn du das hast dann kannst du die Pechschicht unter fliesenden Wasser, natürlich auch wieder Temperatur angepasst
    mit zu Hilfenahme eines Schwammes die Seife weg waschen. Auf keinen Fall eine Draht bürste oder sonstige Mittel verwenden
    wie ich hier schon manchmal zur Erzielung einer schnelleren Politur gelesen habe. Diese Mittel soll man zum Schluss
    nicht mehr verwenden, weil die machen eine unscharfe Kante. Auch das Fliegengitter zum Anpassen ist bereits schlecht.
    Den Spiegel kannst du vermutlich mit dem Schwamm sauber bekommen.
    Dann legst du das Tool noch einmal und dieses mal nur mit blosen Wasser ungefähr 10 Minuten lang auf und versuchst
    Dann ein paar Polierstriche ohne Poliermittel zu machen um zu sehen ob das Tool schon zügig greift.
    Das ist wichtig weil ohne Poliermittel kann noch nichts pasieren. Es wird zuerst ein bischen bremsen weil die Pechhaut
    Ist ja eine Kopie der Zonen, aber das spürt man wie schnell sich das legt.
    Erst jetzt kannst du das Poliermittel gut aufgerührt mit einen Pinsel auftragen und wie in dieser
    Anleitung zu polieren beginnen.




    Das Poliertool in der Mitte aufsetzen ein paar kleine Kreisbewegungen machen bis man spürt dass das Tool greift.
    Dann bei Punkt 1 beginnen und das Tool langsam unter leichten Druck nach Punkt 2 schieben, dort mit beiden
    Händen anfassen und leicht hoch heben so dass es kein Gewicht mehr ausübt und ein wenig drehen wobei
    Man spürt dass wider frisches Wasser hinein kommt und das Tool dann leicht schwimmend zurückgeführt werden
    kann um neuerlich dann auf Punkt 2 zu fahren usw. Das scheint im Anfang sehr schwierig zu sein und muss
    daher zuerst auch entsprechend langsam gemacht werden und geht dann später in die Gewohnheit über.
    Wenn du in der Lage bist von Punkt 8 Spiegelbildlich zu polieren kannst du das machen. Wenn nicht dann fährst
    Du halt einfach mit dem Tool gelockert zu Punkt 2 und drehst den Spiegel samt Tool um diesen Versatz gegen
    Den Uhrzeigersinn und beginnst vom Neuen. Nach 2 Runden würde ich dann einmal kontrollieren um zu sehen
    was sich getan hat. Bin auch gespannt auf dein Ergebnis.


    Viele Grüße
    Alois

  • Servus Alois!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt brauchst du nur noch den Spiegel mit ein wenig ganz gewöhnlicher Kernseife und Wasser einreiben
    damit das Pech beim sich Anpassen nicht kleben bleibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Könnte man auch Glyzerin (Propantriol) nehmen? Die Wirkungsdauer wäre damit länger.
    LG
    Gerhard

  • Hallo Gerhard.
    Bei Glyzerin bin ich mir nicht so sicher ob die Haftfehikeit erhalten bleibt.
    Weil das wäre wichtig für die Polirmittelaufnahme.
    Viele Grüße
    Alois

  • Servus Alois!
    Ich habe Glyzerin vor etlichen Jahrzehnten als Trennmittel verwendet. Das war zu Hans Rohr's Zeiten in etwa. Das mit der Poliermittelaufnahme könnte echt ein Problem darstellen, stimmt.
    lg
    Gerhard

  • Daß dieser Thread die 10000 Klicks gerade durchbrochen hat liegt sicher an der kontinuierlichen, zähen und fleißigen Arbeit von Dir, André, und an der detailierten Beratung von Horia, Alois und all die anderen fleißigen Helfer!
    Weiter so[^]
    Gutes Gelingen und viieeele Fotos
    cs Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />Ja dann werden wir gerne für das große Publikum weiter machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    OFF TOPIC
    Hallo Alois und auch Horia,


    gibt es eigentlich bereits Literatur von euch beiden. Ich denke, die Informationen dieses Threads gäben schon eine recht gute Grundlage für ein kleines oder auch größeres Buchprojekt ab. Ich persönlich fände es schade, wenn das alles irgenwann in die Weiten des astrotreff-Archivs "sublimieren" würde.
    /OFF TOPIC
    MfG


    Bernhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke, die Informationen dieses Threads gäben schon eine recht gute Grundlage für ein kleines oder auch größeres Buchprojekt ab. Ich persönlich fände es schade, wenn das alles irgenwann in die Weiten des astrotreff-Archivs "sublimieren" würde.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Die Idee ist nicht von der Hand zu weisen. Man sollte die Threads, die es in letzter Zeit dazu gab, zusammenfassen und ein Buch herausgeben und zusätzlich eine elektronische Version konstruieren. Wäre wirklich wichtig!Wer hat die Zeit?
    lg
    Gerhard

  • Hallo Bernhard und Gerhard


    Der Wunsch ein Buch zu schreiben wurde schon öfters an mich heran getragen.
    Leider ist dies sehr schwierig weil diese Ideen noch sehr neu sind und auf Wiederholbarkeit
    und Treffsicherheit erst durch mehrmaliges Anwenden gesichert werden müssen.
    Aber immer wenn ich meine jetzt habe ich es, kommt schon wieder was Neues dazu.
    Ja wann soll ich dann schreiben? Momentan habe ich das Gefühl es ist noch zuwenig ausgereift.
    Vielleicht schreibt Horia auch noch was dazu.


    Viele Grüße
    Alois

  • Servus Alois!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leider ist dies sehr schwierig weil diese Ideen noch sehr neu sind und auf Wiederholbarkeit
    und Treffsicherheit erst durch mehrmaliges Anwenden gesichert werden müssen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gerade das würde so eine Art skript-Mitschrift erfordern, die immer aktualsiert werden müsste. Man müsste echt die bisherigen Ergebnisse in einen grossen Schleif- und Polierthread zusammenfassen und so das Ganze dynamisch gestalten! Das wäre wirklich keine komplexe Aufgabe!
    Bernhard hat da ganz und gar recht! Es verschwindet alles in den Tiefen des Archivs (das allerdings ganz toll organisiert ist), aber, man sucht sich zu Tode später mal.
    Das war ein kurzer Ausflug in die Dokumentation.
    Gruss
    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    Ja wann soll ich dann schreiben? Momentan habe ich das Gefühl es ist noch zuwenig ausgereift.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Alois,


    wie wäre es zuerst mit einer persönlichen Sammlung deiner Erfahrungen rund um's Schleifen. Du könntest dich bei dieser Sammlung von Stathis "Howto" (Tipps auf seiner Homepage) leiten lassen. Das ist ja eine sehr gute Zusammenfassung, aber eben auch nur eine Zusammenfassung. Wichtig erscheint mir auch eine Vertiefung und Präzisierung von Martys Buch zu sein und das kann nur jemand mit viel Erfahrung aus der Praxis leisten. Vielleicht beteiligen sich ja auch noch Stathis und Roland bei dieser Sammlung. Das könnte am Anfang eine Text-Datei zusammen mit einer Bildersammlung von Bild 1 bis Bild x sein, praktisch als persönliche Dokumentation.


    Mit etwas Geduld und "Fürsorge" wachsen solche Dateien und helfen die eigenen Gedanken zu ordnen. Diese Datei könnte dann von anderen erfahrenen Schleifern quer gelesen werden und mit entsprechenden neuen Ergänzungsdateien versehen werden. Man muss dabei nur darauf achten, dass man keine Originale sondern immer nur Kopien verschickt. Ich öffne als (kleine) Hilfestellung auch gerne ein separates Thema, um eventuell Tipps zur datentechnischen Umsetzung zu geben. Ich kenne mich z.B. mit LaTeX etwas aus und damit kann man sehr leicht Postskript- und pdf-Dateien erzeugen, die ihrerseits wieder von kleinen Druckereien leicht in Kleinserie gedruckt werden könnten.


    Die Hauptaufgabe liegt aber erst mal bei dir, die wichtigsten Erfahrungen zu sammeln und zu dokumentieren.
    Gruß


    Bernhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ngc2051</i>
    Ich kenne mich z.B. mit LaTeX etwas aus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/LaTeX
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    und damit kann man sehr leicht Postskript- und pdf-Dateien erzeugen,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    statt: Postskript, bitte Posts[c]ript (scheinbar akzeptiert die Forensoftware kein s[c]ript ohne Klammern)
    MfG

  • Hallo Freunde der Glasmoleküle !


    in den letzten Tagen ist einiges bei meinem Spiegelprojekt passiert.
    Wir hatten das 230mm Tool zum glätten eingesetzt. Dieses hatte nach einer Weile des polierens aber nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Dieses Bild wurde nach der politur mit dem 230mm Tool gemacht.



    Dann gab mir Alois den Hinweis, das ich die Poliermethode beibehalten solle, aber das 320mm Tool dafür nehmen solle. Also musste ich nochmals eine neue Pechhaut gießen. Zuerst musste das Pech wieder mit Speiseöl etwas weicher gemacht werden. Da ich zu einer kleinen Restmenge Pech nochmals 500gr. frisches Pech dazu gegeben habe, konnte ich meine bewährte Dosierung von 3 Teelöffeln Mazola-Öl beimengen. Nach dem Drucktest bei 21°C war das Ergebnis gut. So habe ich dann das Pech gegossen und das Tool an der eingedrehten Schraube auf den Pechsee (Trennmittel zum Spiegel: Alufolie) gehalten. Kurz halten und warten. Wenn das Pech soweit etwas erkaltet ist kann man das Tool loslassen. So hatte ich eine gute und gleichmäßige Pechschicht. Dann wieder die Rillen mit einer Säge einsägen und danach warmpressen. Dann stand die erneute Isolierung des Tools mit Klebeband und einem Karton als Deckel an. Es folgte eine erste Poliersession. Insgesamt wurden daraus 35 Runden als der Spiegel wie folgt aussah:



    Ich werde wohl noch einmal so viele Runden drehen müssen, mit Alois seiner oben gezeigten Methode. Man darf nur nicht rechts und links am Spiegel die Pechhaut überlappen lassen. Sonst zerreißt es einen den Rand wieder.


    Ich muss diesen Thread leider ab Anfang nächster Woche von meiner Seite aus 2 Wochen Ruhen lassen. Der Grund ist eigentlich recht einfach: Meine Hochzeit [:)].
    Danach melde ich mich dann hier wieder...


    Viele Grüße und Clear Skies...


    André

  • Hallo Freunde des Carbos und des Ceri's ;) !


    Nun geht es auch mit dem Spiegel wieder langsam vorwärts.
    Nachdem die Festwoche mit allen Vor- und Nacharbeiten überstanden ist geht es nun frisch ans Werk. Ich habe zunächst den Spiegel mit dem 320mm Tool über die ganze Fläche geglättet. Also den Spiegel mit dem Tool komplett abgefahren. Das Ergebnis sprach für sich. Es glättete wieder weiter und die äußere Abstufung verschwand langsam. Das dauerte so ca. 50 Runden. Hier nun das Ergebnis dieses Schrittes:



    Als nächstes muss ich, wie Alois sagte, noch die Randzonen etwas bearbeiten.


    Viele Grüße und CS


    André

  • Hallo liebe Leute,


    nach fast einer Ewigkeit melde ich mich hier zurück. Es war, seit dem letzten Beitrag von mir, noch ein ganzes Stück harte Arbeit, um den Spiegel in die Sphäre zu bekommen. Und ohne die wirklich sehr enge Zusammenarbeit mit Alois, hier aus dem Forum, wäre die Arbeit eh nicht realisierbar gewesen. Hätten wir jeden Schritt, den Alois und ich besprochen haben, gepostet, wäre der Thread nun um 439 Bilder und geschätzte 80 Seiten länger ;-).
    Was haben wir in den 3 Monaten alles gemacht ?
    Nun das kann man in ein paar Stichpunkte fassen, die ich folgend weiter Erläutern werde.
    Die Punkte waren wie folgt:


    Punkt 1 : Einen Künstlichen Stern mit Hilfe eines Lasers bauen
    Punkt 2 : Überprüfung des Spiegels auf vorhanden Astigmatismus
    Punkt 3 : Gezieltes beheben des Astigmatismus mit Hilfe von Kreuz-Strichen
    Punkt 4 : Den Spiegel glätten und mit Mini-Tools weiter in Form bringen


    Nachdem wir den Spiegel recht glatt gemacht hatten, machten wir mit einem Künstlichen Stern einen Test. Zuvor mussten wir aber noch 2 Dinge klären. Zum einen sei da der Teststand erwähnt, wo der Spiegel drin ruht. Als zweites musste noch ein Künstlicher Stern gebaut werden. Diesen habe ich bei Conrad bestellt. Wichtig ist, das die Optik entfernbar ist und der Laser so keinen Punkt mehr erzeugt.

    Das Bild zeigt den Testaufbau, aufgesattelt auf den Foucaultester. Um den Bündelabstand konstant zu halten, wurde ein M8 Gewinde zwischen Laser und Okular geschoben. Trotz des Panzertapes war alles enorm stabil !


    Das Laser licht bildet nun eine Art Kegelform, die auf den Spiegel trifft. Das reflektierte Laser licht wird nun sehr nahe neben dem Laser in ein Okular geleitet. In meinem Fall war es ein 10mm Plössl Okular. Nun wurde die Entfernung zwischen Okularmitte und Lasermitte auf 30mm eingestellt. Das ist der so genannte Bündelabstand. Zuerst hatte ich das Lichtbündel, welches aus dem Okular kam, ca. 20 cm hinter dem Okular auf ein weißes Stück Pappe projiziert. Dort konnte man schon einen Astigmatismus erkennen.



    Hier sieht man den Astigmatismus schon recht gut. Die Aufnahme wurde gemacht, als wir Intrafokal des Krümmungsmittelpunktes waren. Dieser Strich muss zum Kreis werden.



    Dieses Bild zeigt den Laserstrich Extrafokal. Das ist auch die Achse, die korrigiert werden muss.


    Da ich aber ja ganz neu in der Materie war, fragte ich Alois, ob er mit mir einen Onlinetest am KS durchführen wollte. Dieses ging schon recht gut via Skype. Und ich fühlte mich ein Stück sicherer. Trotzdem war es noch nicht ganz optimiert. Und so überlegten wir beide nach einer Möglichkeit, die Bildqualität noch zu verbessern. Da hatte Alois die zündende Idee, einfach den Projektionsabstand zu erhöhen. Das war ohne weiteres machbar und so versuchten wir unser Glück bei dem nächsten Lasertest. Nun hatten wir einen Abstand von 1,12m. Als Alois sich anschließend das Bild in Skype auf Vollbild stellte, konnte er das Bild viel besser beurteilen. Im Durchschnitt brauchten wir pro Lasertest knapp 2 Stunden an Zeit. Da meine Testeinrichtung auf dem Boden steht, sind natürlich immer mal wieder Luftturbulenzen zu erwarten. So mussten wir immer einen Moment warten, bis das Bild sich beruhigt hatte.



    Die genauen Auflagepunkte, hier durch schmale Panzertapestreifen realisiert.


    Und so haben wir in der ganzen Zeit schätzungsweise 6 oder 7 Tests gemacht. Aber es war notwendig um den weiteren Weg bestimmen zu können. Bei den ersten Tests bekamen wir Differenzwerte von 0,75 mm im Durschnitt heraus. Also war doch recht heftiger Asti im Spiegel vorhanden. So gab mir Alois den Rat, mit einem 170er Tool ( dessen Pech nach der neuen Methode durch den "Weichmacher" Mazola-Öl gemacht wurde ) auf der Astiachse mit sog. genannten Kreuzstrichen zu arbeiten. Wenn man sich den Spiegel wie eine Uhr vorstellt, so wurde die Achse mit dem Astigmatismus auf 12 Uhr gedreht und 5 Minuten lang mit leicht schrägen Strichen in dem Bereich von 10 - 14 Uhr bearbeitet. Der Winkel, in dem die Striche zu einander stehen sollten, war bei mir so ca. 30°. Ebenfalls sollte ein leichter Druck beim herausfahren aufgebaut werden. Als wolle man das Glas nach außen schieben. Wenn man bei dieser Methode mit der Hand, die auf das Tool Druck ausübt, auf Höhe des Spiegelrandes ist, wird der Druck abrupt weggenommen. Sonst greift es den Rand wieder an. Ich machte dabei 1/3 bis fast 1/2 Tooldurchmesser Überhang über den Rand. Als ich herausgefahren war, drehte ich das Tool schwimmend wieder in einer 180° Bewegung auf die Spiegeloberfläche. Auch das ließ den Rand in Ordnung. Diese Prozedur wiederholte ich auf der 6 Uhr Position des Spiegels ebenfalls. Das ganze habe ich anschließend mit meinem 320er Tool etwas geglättet. Danach folge wiederum ein Sterntest.



    Hier ein Foucaultbild nach der ersten Astigmatismusbekämpfung. Müssen wohl 2 Leute auf dem Spiegel gesessen haben ;-).



    Dazu gab es dann auch noch das dazugehörige Bild vom Künstlichen Stern !



    Hier noch einmal ein Zwischenstand während der Glättungsphase. Schön sind die Täler auf der Oberfläche zu sehen, die vom Astibekämpfen herrühren.



    Während des Glättens kam unter anderem auch diese schöne Sanduhr zum Vorschein. Der Lasertest ist doch recht hart und zeigt einem jeden Fehler auf.


    Diese Prozedur musste man solange wiederholen, bis der Differenzwert der beiden Brennpunkte sich auf 0,10 mm näherten. Dann läge die Differenz im Brennpunkt bei 0,05mm, und damit sicherlich unter der Wahrnehmbarkeit bei dem örtlichen seeingbedingten Klimabedingungen. Diese Pendelbewegung zwischen Messen und korrigieren zog sich über 10 Wochen hin. Und ich muss dazu sagen, ich habe in der Zeit vielleicht 3 Tage den Spiegel nicht angerührt. Zwischenzeitlich waren wir kurz über das Ziel hinausgeschossen, sodass sich die Astiachse verlagerte. Und so musste ich nochmals korrigieren.
    Als wir den Spiegel nun viele Male mit dem großen 320er Tool mit W-Strichen mit 1/4 Überhang geglättet hatten und zwischendurch auch mit dem 230er Tool Kreise gefahren hatten fiel uns auf, das er am Rand noch etwas Unregelmäßigkeiten hatte. Der Rand war rundherum mehr oder weniger abgesunken. Der Durchmesser des Wulstes lag um die 25mm vom Spiegelrand zur Spiegelmitte. Für solche Zwecke hatte ich mir durch Alois seinem Tipp noch 3 Tools mit weichem Pech und einer Unterlegscheibe als Träger in 30, 36 und 50mm gemacht. Alle größeren Tools waren aus Gips.



    Das Bild zeigt sehr schön was passiert, wenn man etwas zu übereifrig zu Werke geht. Zwischen 8 und 9 Uhr sollte nur ein Wulst lokal poliert werden. Das wurde er auch..nur leider etwas zu lange :-/.


    Und nun kam der Tanz auf dem Rand. Mit kreisenden Bewegungen wurde mit dem 50er Tool auf dem Wulstgiebel poliert. mit ca. 2,5 cm großen Kreisen und bis 1/4 Überhang wurde dort poliert. Man musste dabei auch in kleinen Etappen arbeiten, da man sich sonst schnell einen persönlichen Schützengraben bastelt ;-). So machte ich immer nur 2 Runden um anschließend wieder unter dem Foucaulttester zu testen. Damit ich mir nicht so schnell eine Furche in das Glas polierte, wurde zwischendurch immer wieder mit einem 80er Tool die Strecke nachgearbeitet. Dies war ebenfalls der Fall, als der Wulstgiebel etwas weiter Richtung Spiegelzentrum lag. Man konnte ohne weiteres diverse Zonen mit dieser Methode bearbeiten ! Egal ob sie in der Mitte oder am Rand lagen. Der Rand blieb selbst bei dem Überhang mit den Minitools sehr schön und kippte nicht noch weiter ab !
    Diese Methode ist wirklich empfehlenswert. Da hatte Alois auch nicht mit gerechnet, das der Rand so schön wurde und auch blieb.



    Das ist das aktuellste Schattenprobenbild. Die kleinen Unebenheiten werden beim Parabolisieren noch weiter verschwinden.


    Alois errechnete dann aus den Bildern und weiteren Daten folgende Werte, die in den Bildern oben aufgeführt sind:



    Das war nun ein kurzer Abriss, was die letzten Wochen und Monate passiert ist. Nun kommt das Finale und das eigentliche Thema des Threads hier: das Parabolisieren.


    Viele Grüße und klare Himmel wünscht,


    André

  • Hallo André,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Grund ist eigentlich recht einfach: Meine Hochzeit <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nach der langen Funkstille war mir klar, jetzt war's das mit dem Spiegelschleifen. Jetzt wird erst einmal das Nest bereitet, ein trautes Heim eingerichtet...
    Aber offensichtlich hast Du eine gute Wahl getroffen[:)]


    Zu der Asti Geschichte:
    Das ist die ganz harte Nummer, allein mit Foucault und Startest! Hut ab!
    Ich habe das letztes Jahr aus Spaß mal versucht und, nachdem ich auch so ein paar lustige Rechteck-Muster erzeugt hatte, schlicht aufgegeben. Mit dem Interferometer war das dann eine Sache von ein paar Poliersessions, ich glaube es war noch eine einstellige Anzahl.


    Du bist jetzt nach der Ausbildung bei Alois vermutlich besser im Polieren als die meisten von uns. Deine Foucaultbilder sehen besser aus als die meisten hier gezeigten.
    Und wenn ich Dir jetzt sage, daß ich selbst äuserst ungern Foucaultbilder fotografiere weil das so ein übles Gefummel ist, und das es viel leichter ist es Interferogramm aufzunehmen, dann gib Dir einen Ruck und bau Dir so ein Ding. Die Zeit holst Du doppelt und dreifach wieder raus.
    Dann einfach das Igramm hier einstellen, irgendwer wertet das dann schon aus, für's erste.


    Viele Grüße
    Kai

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