Qualität von planparallelem Glas - Interferenz?

  • Hallo zusammen,


    bin ein Neuling in diesem Forum... hallo erstmal :)
    Ich habe den Eindruck, daß hier einige Experten unterwegs sind, die vielleicht auch zu meinem Problem eine Lösung haben.


    Es geht nur indirekt um Teleskop-Selbstbau-Optik - indirekt deswegen, weil ich keine klassischen Spiegel prüfen will, sondern (zunächst mal) planparallele Glasscheiben (Dicke: 0.55mm; Größe: 100mm*200mm). Wir wollen prüfen, wie groß die Dickenschwankungen in der Scheibe sind, und da war die Idee, das über Multiple Beam Interference zu machen.


    Wir halten das Scheibchen also unter eine Natriumlampe und beobachten das Interferenzmuster der von der Vorder- und Rückseite reflektierten Strahlen. Das ist in den meisten Fällen ein doch durchaus recht unregelmäßiges Streifenmuster.


    Meiner Meinung nach müßte man bei einer perfekt planparallelen Platte die sogenannten Haidinger-Ringe beobachten können (Kurven gleicher Neigung). Diese Haidinger-Ringe werden dann überlagert durch die wahren Unebenheiten in der Scheibe, was dann dieses unregelmäßige Muster ergibt.


    Mein Problem ist nun die Interpretation des beobachteten Streifenmusters: wie kann man davon quantitativ auf die Dicke des Glases schließen - hat da jemand Erfahrung? Echtes Bild minus Haidinger-Ringe - aber wie macht man sowas? Und wie kann ich diese Art "Höhenlinien" interpretieren; dumm gefragt: woher weiß ich, was Delle oder Beule ist? Geht das vielleicht über Verschiebung des Glases (bei Dickenzunahme müssen doch Ringe dazu quellen, während sie bei Dickenabnahme verschwinden, wenn ich mich nicht irre)?


    Und: ich bin da über so Programme wie OpenFringe oder FringeXP gestoßen. Sind die für sowas zu gebrauchen? Wie würde ich damit in diesem Fall vorgehen?


    Im Endeffekt werden aus diesen Scheiben übrigens tatsächlich Spiegel für Teleskope, aber das dauert noch ein wenig...


    Für Input und Ideen aller Art bin ich Euch sehr dankbar!


    Gruß, Megana

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    Meiner Meinung nach müßte man bei einer perfekt planparallelen Platte die sogenannten Haidinger-Ringe beobachten können (Kurven gleicher Neigung).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wobei es aber auf den Betrachtungs-Abstand ankommt. Wenn der Abstand sehr gross wird, oder wenn mit einem telezentrischen Objektiv beobachtet wird, dann sind keine Ringe mehr zu sehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    Mein Problem ist nun die Interpretation des beobachteten Streifenmusters: wie kann man davon quantitativ auf die Dicke des Glases schließen - hat da jemand Erfahrung? Echtes Bild minus Haidinger-Ringe - aber wie macht man sowas? Und wie kann ich diese Art "Höhenlinien" interpretieren; dumm gefragt: woher weiß ich, was Delle oder Beule ist? Geht das vielleicht über Verschiebung des Glases (bei Dickenzunahme müssen doch Ringe dazu quellen, während sie bei Dickenabnahme verschwinden, wenn ich mich nicht irre)?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Mehrdeutigkeit Delle/Beule kann man beseitigen, indem man die Dicke verändert. Das geht aber hier nicht, weil die Dicke der Glasplatte nicht verändert werden kann.
    Eine andere Möglichkeit wäre, die zu vermessenden Oberflächen um einen bestimmten Winkel gegeneinander zu neigen. Das hat zur Folge dass die Streifen immer dichter zusammen rücken, und dass keine geschlossenen Ringe mehr da sind. Das geht aber in diesem Fall auch nicht, weil der Winkel nicht verändert werden kann.


    Es gibt Interferometer, bei denen die Wellenlänge der Lichtquelle leicht verändert werden kann. Damit kann man alles auf einmal messen: Die Vorderseite, die Rückseite, die Dicke und die Homogenität des Glases. Der Nachteil soll nicht verschwiegen werden: $$$$$$
    Siehe http://www.zygo.com/?/met/interferometers/verifire/mst/


    Wenn es nur darum geht, die Dicke zu messen, und wenn man annimmt dass das Glas homogen ist, dann genügt aber auch ein Fizeau-Interferometer, mit dem die Glasplatte im doppelten Durchgang gegen einen Referenzspiegel gemessen wird.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Megana,


    die Idee, die Plattendicke eventuell über die "Interferenz gleicher Neigung" zu überprüfen, ist ganz pfiffig. Die "Haidingerschen Ringe" entstehen in der Tat dadurch, dass die Phasenverschiebung zweier interferierender Strahlen für einen konstanten Winkel um das Lot gleich bleibt. Daher müssten im Idealfall konzentrische Kreise zu erwarten sein. In Abhängigkeit von der Beugungsordnung lässt sich auch der Winkelabstand von einem Ring zum nächsten bestimmen.


    Wenn nun aufgrund unterschiedlicher Schichtdicke diese Ringe von der Kreisform abweichen, könnte die Winkeldifferenz zu dem "idealen" Kreis benutzt werden, um die Dickenänderung zu bestimmen.


    Im Optikbuch von Eugene Hecht habe ich auf die Schnelle zwei Formeln für die Interferezmaxima und -minima in der Reflexion gefunden, die für den Fall der Interferenz gleicher Neigung gelten:


    Maxima: d * cos(theta) = (2 * m + 1) * lambda / 4
    Minima: d * cos(theta) = 2 * m * lambda /4


    mit


    d: Schichtdicke
    theta: Einfalls-/Ausfallwinkel (vom Lot)
    m: Ordnung (m = 0, 1, 2, ...)
    lambda: Lichtwellenlänge


    Mathematisch könnte man dementsprechend auflösen bzw. etwas Differenzialrechnung anwenden, um auf eine Dickenänderung "delta-d" zu kommen.


    Die Natriumdampflampe dürfte auch eine ausreichende Kohärenzlänge für diese Messung haben.
    Untersuchen müsste man vielleicht noch, ob die absolute Durchbiegung der Glasplatte einen signifikanten Einfluss hat.


    Mit OpenFringe usw. habe ich persönlich keine Erfahrung gemacht und kann auch nicht beurteilen, ob solche Programme für die Anwendung hilfreich wären.


    Viel Erfolg und Grüße
    Robert

  • Hallo Megana,


    ist das richig, oder ein Schreibfehler: 0,55mmm Dicke?


    Dazu dann die Größe.... das würde ich gleich wieder vergessen. Das verbiegt sich ja schon, wenn man es nur schief ansieht.
    Welche Art von Spiegel (ich gehe mal von Planspiegeln aus) bzw. für welchen Zweck sollen die Spiegel sein?


    Grüße,
    Florian

  • Ah super, vielen Dank schonmal für die Ideen!


    Michael:
    Das Zygo-Ding sieht ja wirklich sehr "fancy" aus. Ich habe aber doch noch die Hoffnung, daß wir das selbst irgendwie hinkriegen (es sieht eben auch wirklich sehr teuer aus...).


    Robert:
    jaaa genau so in etwa hab ich mir das vorgestellt. Echtes Muster minus perfekte Ringe. Ich hänge jetzt aber an der Frage: wie genau bilde ich denn diese Differenz? Also, jetzt wirklich programmiertechnisch? Ich habe ein Foto mit den beobachteten Streifen; gleichzeitig habe ich über die von Dir zitierten Formeln die Stellen, an denen die Haidinger-Ringe sein sollten. - Und jetzt?! Bild minus Bild? Abstand an jeder Stelle jedes Streifens vom Idealstreifen? Dazu kommen die Graustufen der einzelnen Ringe... Und dazu kommt, daß das echte Bild leider kein Ringmuster mit kleinen Abweichungen ist, sondern etwas äußerst unregelmäßiges. - Ich werde mal versuchen, ein Bild anzuhängen...


    Und, Michael: das mit dem großen Abstand haben wir auch probiert (Du hast natürlich völlig recht: da sollten die Ringe verschwinden. Sollte in unserem Fall bei etwa 3,5m Abstand der Fall sein). Leider haben wir da immer noch sehr viele und enge Streifen - was wohl heißt, daß die Scheibe einfach große Schwankungen aufweist...


    Florian: kein Schreibfehler. Wäre die Scheibe dicker, würden wir auch viel zu viele viel zu enge Streifen sehen. Sooo unstabil sind die Scheiben gar nicht mal. Die mit 0,145mm sind da schon eher mal zerbrochen... (aber da waren die Streifen auch breiter und schöner zu sehen). Wir stellen die Dinger übrigens senkrecht hin, da haben wir mit der Durchbiegung nicht so das Problem. Übrigens: auch bei waagrechter Lagerung auf den Kanten hängt die Scheibe nur um die 30µm durch (Simulation) - das Ding wiegt ja nix.


    Letztlich wollen wir die Scheiben über thermisches Glasabsenken in Form bringen. Also: Scheibe auf Form, ab in den Ofen, wieder raus. Und genau dafür brauchen wir eine Abschätzung der Dickenschwankung - damit wir wissen, wie sehr die Scheibe auf der nicht-Kontaktseite von der Form der Absenkform abweicht.


    Grüße,


    Megana

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    wie genau bilde ich denn diese Differenz? Also, jetzt wirklich programmiertechnisch?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist unmöglich, aus einem einzelnen statischen Interferogramm die Dicken-Information zuverlässig zu errechnen. Immer dann, wenn geschlossene Streifen ("Kringel") im Interferogramm enthalten sind, kann man nicht entscheiden ob es sich um eine Beule oder eine Delle handelt.


    Dieses Messproblem ist eine typische Anwendung für ein phasenschiebendes Fizeau-Interferometer.
    Man misst zunächst den Transmission Flat gegen einen Referenzspiegel, und fügt dann die Glasplatte in den Strahlengang ein und misst nochmal. Die Differenz beschreibt dann die Laufzeit-Unterschiede aufgrund der Dickenschwankungen der Glasplatte. Die eigentliche Messung ist in wenigen Sekunden erledigt, und als Ergebnis erhält man die gesuchten Dickenschwankungen der Glasplatte, ohne irgendwelche Mehrdeutigkeiten.


    Gruss
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>


    Es ist unmöglich, aus einem einzelnen statischen Interferogramm die Dicken-Information zuverlässig zu errechnen. Immer dann, wenn geschlossene Streifen ("Kringel") im Interferogramm enthalten sind, kann man nicht entscheiden ob es sich um eine Beule oder eine Delle handelt.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und wenn ich zwei Fotos mache und die Scheibe dazwischen ein Stück verschiebe? Die Haidinger-Ringe bleiben ja an der selben Stelle, während sich die echten Unebenheiten mit dem Glas mitschieben. Das Muster ändert sich also. Das müßte mir doch eigentlich eine Information geben!


    Ich werde mir aber das mit dem Fizeau-Interferometer mal ansehen, vielleicht ist das echt die schnellste / beste Lösung.

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    Und wenn ich zwei Fotos mache und die Scheibe dazwischen ein Stück verschiebe? Die Haidinger-Ringe bleiben ja an der selben Stelle, während sich die echten Unebenheiten mit dem Glas mitschieben. Das Muster ändert sich also. Das müßte mir doch eigentlich eine Information geben!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das könnte theoretisch funktionieren, aber ich fürchte die dazu notwendige Software wirst du selber schreiben müssen.


    Gruss
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    Und wenn ich zwei Fotos mache und die Scheibe dazwischen ein Stück verschiebe? Die Haidinger-Ringe bleiben ja an der selben Stelle, während sich die echten Unebenheiten mit dem Glas mitschieben. Das Muster ändert sich also. Das müßte mir doch eigentlich eine Information geben!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das könnte theoretisch funktionieren, aber ich fürchte die dazu notwendige Software wirst du selber schreiben müssen.


    Gruss
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das fürchte ich auch - und so ganz einfach kommt mir das auch nicht vor... Ich werde aber mal versuchen, da etwas Hirnschmalz reinzustecken. Und mir mal zwei solche Fotos genau anzusehen.

  • Hallo Megana,


    das von Michael vorgeschlagene Verfahren ist natürlich "die saubere" Lösung. Ich weiß ja nicht, was dir an Equipment zur Verfügung steht bzw. was du investieren kannst.


    Die eigene Auswertung der Haidinger Ringe stelle ich mir auch nicht leicht vor, gerade wenn du besagte "Unregelmäßigenkeiten", die Kringel sein sollten, hast. Würde mich interessieren, wie die Muster aussehen!


    Mit den Graustufenbildern müsstest du schon etwas an Bildverarbeitung anwenden, die sich auf morphologische Merkmale beziehen, also Formen, Umrisse usw. Du müsstest über ein Verfahren den jeweiligen Umriss eines "Kringels" extrahieren, also dort, wo der geschlossene Kringel im radialen Schnitt jeweils einen Extremwert hat.
    Ein Möglichkeit könnte sein, von dem "gemeinsamen" Zentrum der Ringe irgendwo in der Mitte des Bildes einen Schnitt zum Rand des Bildes zu ziehen und diesen Schnitt in gewissen Schritten um 360° zu drehen. Aus diesem Schnitt müsstest du die "Höcker" (Minima und Maxima) als Abstand vom Mittelpunkt detektieren, so dass du mit diesen Stützpunkten die Umrisse nachzeichnen kannst.


    Ich stelle aber schon just in diesem Moment bei der Formulierung fest, dass es programmiertechnisch schon einiges an Aufwand ist, weshalb ich erst einmal auf weitere Ideen verzichte... *grübel*


    Aber wie gesagt, Beispielbiel der Interferogramme würde ich gerne einmal sehen! [:p]


    Grüße
    Robert

  • So, mal sehen, ob das mit dem Bild klappt:




    Das zweite Bild ist gegenüber dem ersten um ca. 2cm nach rechts verschoben worden.


    Ihr seht schon - so offensichlich ist das nicht, wo hier das Zentrum ist und was da noch zu den Haidinger-Ringen gehört. Die Kringel haben sich offensichtlich alle mitverschoben. Wir haben das Ganze auch in einem Abstand von , naja 1m, beobachtet - da sollten nicht mehr als 3-4 Haidinger-Ringe sichtbar sein.


    Alles, was ich sehe, ist, daß an manchen Stellen die Ringe etwas breiter geworden bzw. etwas nach außen gewandert sind. Wie man das nun quantitativ machen soll, ist mir noch ein bißchen ein Rätsel...


    Ich habe es sogar schon geschafft, die Bilder in SW-Linienprofile umzuwandeln (GIMP und ein bisserl Spielerei machen's möglich).


    Robert:
    Das mit den Schnitten rund im das "Zentrum" hatte ich mir auch so vorgestellt - und dann kann man wunderbar sehen, wo die Streifen nach außen verdrückt scheinen (Beule) oder nach innen (Delle).
    Tja, und dann hab ich das Bild angeguckt...


    Die Scheiben haben übrigens eine angebliche Qualität von bis zu 10µm Dickenschwankungen. Könnte in etwa hinkommen - bei der Wellenlänge wären das ja um die 30 Streifen. Nur "greifbar" ist die Sache für mich noch nicht...

  • Hallo Megana,


    du hast doch einfach deinen Holztisch aufgenommen! [;)] Das sind ganz tolle Aufnahmen, würde sie fast als Kunstwerk an die Wand hängen... *g*


    Nein, im Ernst: Die Aufnahmen sind qualitativ sehr gut, so dass man die Konturen gut extrahieren könnte, wenn das Ganze nicht so unglaublich komplex wäre... Jetzt weiß ich auch, was du mit dem "Zentrum" meintest! [:)]


    Was man intuitiv sehen kann, sind diese x-förmigen Gebilde im Streifenmuster, wo irgendetwas passiert. Allerdings bin ich nicht geübt im Interpretieren solcher Interferogramme und müsste noch etwas darüber nachgrübeln... [|)]


    Aber dennoch interessantes Thema! [:)]


    Grüße
    Robert

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobRgb</i>
    Was man intuitiv sehen kann, sind diese x-förmigen Gebilde im Streifenmuster, wo irgendetwas passiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Sattelpunkte, also Punkte, an denen die Fläche in einer Achse konkav ist und in der anderen Achse konvex. Die Mittelpunkte der Kringel sind Minima oder Maxima.


    Gruss
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Megana</i>
    <br />
    Die Scheiben haben übrigens eine angebliche Qualität von bis zu 10µm Dickenschwankungen. Könnte in etwa hinkommen - bei der Wellenlänge wären das ja um die 30 Streifen. Nur "greifbar" ist die Sache für mich noch nicht...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">




    Hallo,
    Bei 10 my ist das Interferogramm zu empfindlich, das kann man locker mit einer Messuhr messen. Erst wenn man in Richtung 1/2 my kommt dann wird das mit em Interferometer sinnvoll.
    Gruesse marty

  • Der Abstand zwischen 2 Ringen ist doch immer lambda - vom Zentrum nach außen zunehmend. Du kannst also die Helligkeit an jedem Punkt auf einen Wellenlängenunterschied zum Referenzpunkt zurückrechnen. Dann noch den Winkel aus dem Wellenlängeunterschied zum Idealfall rausrechnen, und über den Winkel zum Dickenunterschied zurückrechnen. Fertig.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobRgb</i>
    <br />Hallo Megana,


    du hast doch einfach deinen Holztisch aufgenommen! [;)] Das sind ganz tolle Aufnahmen, würde sie fast als Kunstwerk an die Wand hängen... *g*


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gell, so ein Olivenholz-Schreibtisch ist schon was feines [:p]


    Tja, schön wärs. Leider muß ich mit den Dingern arbeiten. Ich habe hier als zweites Beispiel noch eine Scheibe:



    Gleiche Größe, gleiche Dicke, gleiche Glassorte, aber eben nicht die <i>selbe</i> Scheibe.


    Nachdem die Haidinger-Ringe der perfekten Scheibe ab einem gewissen Beobachtungs-Abstand keine Rolle mehr spielen (schon im ersten Bildpaar haben sie ja kaum noch Einfluß gehabt), handelt es sich hier im Prinzip schon um das echte Höhenprofil der Scheibe.
    Das mit den Sattelpunkten ist sicher auch richtig, wie Michael es sagt. Also, für Kosmologen: k = -1 an solchen Stellen, während k = +1 an den Kringel-Mittelpunkten (ist das jetzt sehr geeky, wenn das mein anschaulichstes Bild ist... [:)] )


    Ich hänge aber einfach gedanklich noch an dem Punkt fest, wo ich anfangen soll mit der Interpretation... Ich bilde mir ein, wenn ich von einem Kringel-Mittelpunkt weiß, ob es eine Beule oder Delle ist, dann ist doch das ganze Bild damit eindeutig festgeleg. Und im ersten Bildpaar stelle ich ja - durch die Verschiebung von ein paar Zentimetern - auch einen Unterschied fest. Da muß diese Info doch irgendwie drinstecken - ich weiß aber einfach noch nicht, wie ich die "festnageln" kann!


    Mit einem Interferometer mit Referenzfläche und so wäre es natürlich auf jeden Fall sauberer. Aber ich möchte jetzt nicht alles umbauen und erweitern müssen, wenn ich doch (wie ich meine) schon so nah dran bin...


    Marty:
    Da hast Du recht - aber im Endeffekt sollen die Scheiben auch <i>deutlich</i> besser werden als 10µm. Wir wollen durchaus in den Bereich von wenigen nm mit der Oberflächenqualität, aber als Testobjekte haben wir natürlich noch nicht so gute (also teure) Scheiben da. Jetzt geht es erstmal darum, das Prinzip technisch und analytisch in den Griff zu kriegen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: starrookie</i>
    <br />Der Abstand zwischen 2 Ringen ist doch immer lambda - vom Zentrum nach außen zunehmend. Du kannst also die Helligkeit an jedem Punkt auf einen Wellenlängenunterschied zum Referenzpunkt zurückrechnen. Dann noch den Winkel aus dem Wellenlängeunterschied zum Idealfall rausrechnen, und über den Winkel zum Dickenunterschied zurückrechnen. Fertig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Fast - der Abstand ist Lambda/2. Ja, und das Problem ist dann eben genau der Referenzpunkt. Ein Kringel ist ein Extremwert, soviel ist klar - das heißt, so lange es sich nicht um das Haidinger-Zentrum handelt(!). Aber: geht's von dort aus bergauf oder bergrunter?

  • Ein Servus an alle


    Wie groß ist denn der Bildauschnitt?
    Weil man sieht ja immer wieder Bereiche wo die Linien mehr oder weniger parallel sind. Solche Stellen (vielleicht auch bei dickerem/dünnerem Material) könnte man doch als "Spiegel" oder Strahlenteiler für ein I-meter missbrauchen, oder?


    LG
    Günther

  • Hallo,


    man suche sich mit einem klassischen Haidinger-Interferometer ein Minima oder ein Maxima. Das ist mit einem Haidinger eindeutig zu bestimmen. Anschließend kann man mit den obigen Interferogtammen weiter machen. Im übrigen möchte bei der Auswertung die Brechzahl des Glases berücksichtigt werden.


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Hallo


    was soll das denn mal werden? die Planparallelität ist jetzt schon lausig, ich meine schlechter als Borofoat, nach der thermischen Umformung wird sich die Dicke durch Stauchung und Streckung sicherlich noch ändern.
    Hat doch kaum Sinn vorher zu messen? Da wird doch bestenfalls ein Lampenschirm draus.


    ??


    Gruß Frank

  • Erst mal Gratulation zu den guten Aufnahmen !


    Bei Spiegeln kippt man den Spiegel so weit, bis keine geschlossenen Linien mehr auftreten (wie Michael schon erwähnte).


    Diese Verkippung (Tilt) kann man dann per Software wieder herausrechen z.B. in OpenFringe oder nutzt es sogar für die Auswertung ( Stichwort FFT ).


    Ob das Ganze dann eine Verdickung oder Verdünnung ist bekommt man so nicht heraus.


    Es wäre vielleicht einen Versuch wert, die Mitte eines "Kringel" zu erwärmen. Wenn die Anzahl der Linien geringer wird, dann war diese Stelle dünner als der Rest und wurde durch das Erwärmen dicker und andersherum.


    (Ich hoffe der Brechungsindex von Glas ändert sich nur wenig mit der Temperatur ??)


    Gruß Erik

  • Günther:
    Der Bildausschnitt entspricht der gesamten Scheibe von der Größe 10 * 20 cm. Wie Du das mit den parallelen Streifen als Strahlteiler meinst, ist mir noch nicht ganz klar...


    Raphael:
    Wie sieht denn ein klassisches Haidinger-Interferometer aus - und wie genau komme ich damit an die Eindeutigkeit Minimum-Maximum?


    Frank:
    Du hast recht, es wird sich mit der thermischen Umformung ändern. Und wie sehr es sich ändert, genau das wollen wir herausfinden. Ergo: Messung sowohl vor als auch nach der Umformung.


    Hier wäre als Beispiel nochmal die erste gezeigte Scheibe; erstes Bild: vor der Umformung, zweites: danach.




    Aber das mit der verformten Scheibe und den unterschiedlichen Winkeln, unter denen man draufguckt, richtig zu interpretieren, das ist nochmal ein ganz anderes Paar Stiefel... Ihr seht schon, daß die Unterschiede am Rand größer sind; da ist der Winkelfehler auch am größten... Naja, aber alles der Reihe nach.


    Erik:
    Danke [:)]
    Erwärmen?! Interessante Idee... Du meinst also, durchs Erwärmen gleichen sich die Unebenheiten aus? Muß ich mal drüber nachdenken...


    Ich bilde mir inzwischen ein, daß eine leichte Zunahme der Ringe nach Verschiebung (im allerersten Bildpaar) vom Zentrum weg eigentlich nur ein Minimum bedeuten kann: wäre es ein Maximum, müßte eine Abnahme der Ringe stattfinden, da die Weglängendifferenz nach außen hin abnimmt, und eine Dickenzunahme der Scheibe diese Abnahme quasi kompensiert. Eine Verdünnung würde jedoch die Weglängendifferenz noch kleiner machen und somit mehr Ringe produzieren. - Oder bin ich hier auf dem Holzweg?!


    Und jetzt sollte ich das ganze noch mathematisch in den Griff kriegen - und das beobachtete Muster konkret in ein Höhenprofil umwandeln.

  • Hallo Megana,


    man betrachtet die Platte im konvergenten Strahlengang - Das kann man z.B. durch eine einfache Sammellinse erzielen. Durch die Bewegung der dann sichtbaren Ringe kann man während einer Bewegung der Platte eindeutig feststellen, ob die Platte dicker oder dünner wird.


    Im Allgemeinen sei als Literatur "Optical Shop Testing" von Daniel Malacara empfohlen.


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Sooo, jetzt hab ich meine These "empirisch" nachgewiesen:
    Ich habe eine der Scheiben mit dem optischen Sensor vermessen und danach im Interferometer fotografiert, und weiß nun genau, welcher Kringel ein Berg und welcher ein Tal ist. Es ist so, wie ich mir das schon mit gesundem Menschenverstand aus den Fingern gesogen habe: Verschiebung vom Zentrum weg und Zunahme der Ringe heißt Berg, entsprechend umgekehrt. Das heißt: hab ich einen Berg eindeutig identifiziert, ist der Rest der Scheibe klar.


    Und jetzt kommt der schwierige Teil: wie bringe ich dem Compu bei, das Foto in ein Profil der Scheibe umzuwandeln? Hobby- oder Profiprogrammierer? Irgendwer...? Mit Knetmasse könnt ich's basteln (sprich: die Info ist komplett); nur wie sagt man dem Computer "wenn hier Berg, dann eins weiter -Lambda/2 bis Sattelpunkt, dann wieder Berg bzw. wenn bis Kringel dann Tal"... Oh oh (ich sollte mal einen Kurs "Programmieren für militante Anti-Programmierer" belegen)...

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