IR-Luminanzaufnahmen mit der iCam

  • Hallo Leute,


    Bevor die Kfz-Versicherung mein Weihnachtsgeld auffrisst, dachte ich daran mir anlässlich der diesjährigen Marsopposition endlich mal eine Astro-Webcam zuzulegen.


    Wolfi bietet eine iCam im Komplettpaket mit Steckhülse und einschraubbarem IR-Blockfilter an. Da ich daran dachte den L-Kanal im IR aufzunehmen erscheint mir eine technisch ausgereifte Lösung mit Einschraubfiltern optimal. Aber nun kommen natürlich die Fragen:


    Ist die iCam ohne massive Umbauten überhaupt für IR-Aufnahmen geeignet oder muss ich da noch an der Hardware oder Software etwas ändern? (Vom Ausbau des internen IR-Sperrfilters natürlich mal abgesehen.)
    Welchen IR-Passfilter sollte ich verwenden? Einen Langpassfilter der das ganze IR durchlässt oder einen Linienfilter, z.B. für H-Alpha?
    Hat hier schon jemand Erfahrung mit einem solchen Aufbau und insbesondere der iCAm im IR?


    Als Instrumente will ich die 100/1000 Russentonne (zum Schnellknipsen) und das C8 verwenden. Erst mal fokal, später etl. in Okularprojektion. Für ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar.


    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    nach Ausbau des IR-Sperrfilters sollte die iCam durchaus für IR-Aufnahmen geeignet sein (wäre sie in dem Bereich nicht empfindlich, bräuchte sie ja keinen internen Sperrfilter...). Meines Wissens verwendet die iCam ja auch mehr oder weniger den selben Chip wie die ToUcam.


    Welcher Filter für Dich der richtige ist, hängt vom Anwendungszweck und der verwendeten Optik ab: Eine Webcam ist ja prädestiniert für Aufnahmen des Sonnensystems, also eher kein Deep Sky. Für diese Zwecke eignet sich kein H-Alphafilter (wir sprechen ja nicht von Sonnenaufnhmen, und auch da wäre ja kein Filte für die Webcam mnötig, sondern für die Objektivöffnung).
    Je später der Filter "aufmacht" (also z.B. der Astronomik "Planet" 80?nm), desto weniger Licht kommt rein. Für solche Filter braucht man mehr als 20cm Öffnung. Nebenbei sinkt die Auflösung mit längeren Wellenlängen.


    Ich würde Dir einen gemäßigteren IR-Passfilter wie den Baader 685nm oder den Astronomik "Planet" 742nm empfehlen. Die lassen genug Licht rein. Hängt aber natürlich auch wieder vom Objekt ab, z.B. ist am Saturn mein 742er Filter am C9.25 schon zu dunkel, bei Mars funktioniert er deutlich besser.



    Hoffe, ich konnte Dir ein bischen weiterhelfen.


    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Paddy777</i>
    <br />Ich würde Dir einen gemäßigteren IR-Passfilter wie den Baader 685nm oder den Astronomik "Planet" 742nm empfehlen. Die lassen genug Licht rein. Hängt aber natürlich auch wieder vom Objekt ab, z.B. ist am Saturn mein 742er Filter am C9.25 schon zu dunkel, bei Mars funktioniert er deutlich besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke für die Tipps, Paddy. Saturn steht auf jeden Fall auf meiner "Abschussliste", dafür sollte schon genug IR auf den Chip kommen. Damit würde es wohl erst mal auf den Baader hinauslaufen, da beide Instrumente eine ähnliche Lichtstärke wie Dein C9.25 haben.


    Wie sieht es eigentlich mit der Steuerung der iCam aus? Hier im Forum finden sich zum Teil recht widersprüchliche Berichte über die Steuersoftware, eventuelle Alternativen und die Lauffähigkeit unter Vista. Komme ich mit der Originalsoftware erst mal zurecht oder sollte/muss ich mich nach Alternativen umsehen?


    Gruß:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    ich habe die iCam seit Weihnachten. Das Objektiv kann ohne Gewaltanwendung ganz herausgeschraubt werden. Am hinteren Ende des Objektivbarrels befindet sich ein kleines, viereckiges, vergütetes Glasplättchen, von dem ich stark annehme, daß es der eingebaute IR-Sperrfilter ist. Der wird also samt dem Objektiv in einem 'Arbeitsgang' entfernt. Im Kameragehäuse sieht man den CCD-Chip hinter einer weiteren, klaren Glasfläche, vermutlich als Staubschutz.


    Wegen üblem Wetter konnte ich die Kamera noch nicht am Himmel testen.


    Die mitgelieferte Steuer- und Hilfssoftware sieht auf den ersten Blick brauchbar aus, ist aber bei weitem nicht so gut wie die der Meade LPI-Kamera - letztere ist aber auch direkt als Astrokamera gedacht gewesen. Zum Aufzeichnen eines Videostreams sollte die mitgelieferte Software aber reichen, bearbeiten muß man später mit anderer Software - zB. Registax, Giotto, etc.


    Was ich bislang nicht geschafft habe ist die Cam unter Linux einzusetzen, sodaß ich sie momentan mit einer Win-XP Hilfspartition betreiben muß. Zum Thema Vista/Win-7 kann ich nichts beisteuern, um diese habe ich mich bislang erfolgreich 'herumgeschlängelt'. [:D]



    Gruß Gerd


    PS: Hat es derweil jemand geschafft, das Ding unter Linux zu beleben?

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

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