TS Aspheric 85mm f/1,4

  • Hallo Leute,


    sogar ich brauche jetzt eine "tickitale" Spiegelreflex. Haupteinsatz ist Dokumentation meiner Arbeit, Optiktests (Foucault, Ronchi, Sterntest...) und Astrofotografie.
    Fest steht die Kamera: Es wird eine Canon 450D, es sei denn, jemanad kann mich überzeugen, dass die 500D substantiell besser ist.
    Als Allroundobjektiv habe ich mir das Tamron AF 2,8/17-50 SP XR DiII LD ausgeguckt.


    Jetzt hätte ich gerne noch ein lichtstarkes Objektiv im Bereich von 50-100 mm Brennweite, das bei mögichst kurzen Belichtungszeiten genug Sterne einfängt, damit ich vom Stativ aus oder mit einfachster Nachführung meh und schärfere Sterne draufkriege, als diese hier, die mit der Canon 20D und dem Kitojektiv EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 II entstanden waren.


    Hat jemand das TS Aspheric 85mm f/1,4 auch bei voller oder fast voller Blende ausprobiert? Bei Foto Walzer habe ich ein verdächtig gleich aussehndendes Walimex pro 85/1,4 IF gefunden. Ist dies baugleich mit dem TS?


    Kann jemand irgendwelche auch alternativen Empfehlungen abgeben? Ich könnte eventuell auch mit f/1,8 und einer etwas anderen Brennweite leben, wenn die f/1,8 auch wirklich nutzbar sind. Autofokus ist kein muss, ich würde aber für die vielseitigere Nutzung auch ein paar Europas drauflegen Z.B. finde ich das Canon EF 85mm f/1.8 USM für 330,- Euro.

  • Hallo Hartwig, danke für die Testverweise.


    Daraus ergeben sich für mich einige Unstimmigkeiten bzw. ich kann es nicht richtig einordnen (Sorry, in Sachen moderner Atrofotografie bin ich noch total "unterbelichtet").


    1. In lenstip.com wurde per Photo-Spektrometer eine beeindruckende Transmission gemessen - Werte von über 90%-97% im relevanten Spektralbereich, das ist ja technisch kaum noch zu toppen. Trotzdem wird im zweiten Test dem 85 mm Nikkor mit ebenfalls f/1,4 unter schwachem Licht eine höhere Helligkeit im Sucherbild bescheinigt. Ich behaupte mal, dass es unmöglich ist, Unterschiede von 5% in der Transmission per einfachem hin und her Vergleich zu erkennen, da braucht es doch eher eine 1/3, oder gar 1/2 Blendenstufe Unterschied.
    Kann es sein, dass am Ende die f/1,4 nicht stimmen? Wie wird die max. Blende bei Photoobjektiven ermittelt? Kann man das selbst irgendwie nachprüfen? Einfaches Messen des Frontlinsendurchmessers wie bei Teleskopen ergibt ja nicht unbedingt die effektive Öffnung, oder?


    2. In Lenstip.com kommt eine gute Schärfeleistung auch bei großer Blende heraus. Trotzdem hat Wolfi sein Bild mit f/4 gemacht und spricht davon, es mit (zaghaften) f/2,8 versuchen zu wollen. Warum soviel Glas mitschleppen, wenn man nicht gleich mit den vollen f/1,4 oder wenigstens f/1,8 rangehen kann? Die Atik 4000 hat doch auch nur 23 mm Diagonale. Stefan Seip hatte Freihandbilder mit dem teuren Canon EF 85/1,2L II USM gezeigt, die leider wieder gelöscht wurden[V]

  • Hallo Stathis,


    die 1.4 wird schon stimmen. Die F-zahl ergibt sich aus dem Durchmesser des Bildes der Blende zur Brennweite (müßtest mal nach Eintrittspupille googeln). D.h. wenn Du von vorn auf die Optik schaust, siehst ja nicht die Blende, sondern eine etwas verkleinerte Abbildung.Deren Durchmesser ist relevant.
    Ich glaube nicht, dass man da einfach schummeln kann.
    Aber die ganzen Tests für den Normalgebrauch ersetzen leider nicht den Test am Stern. Koma und Astigmatismus fallen bei terrestrischen Objekten oft kaum auf, deswegen lassen sich die meisten Fernrohr-Linsenoptiken ja auch ohne Flattener gut bzw. sehr gut als Teleobjektiv einsetzen.
    Ich habe ein Nikon 1.4 50er, das bei offener Blende aus Sternen wunderschöne Kissen zaubern kann. Da muß ich auch auf 2.8 runter, um halbwegs brauchbares rauszubekommen.
    Insofern heißt es warten auf einen Astro-Praxis Bericht.



    Gruß
    Norbert

  • Hallo Stathis,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich könnte eventuell auch mit f/1,8 und einer etwas anderen Brennweite leben, wenn die f/1,8 auch wirklich nutzbar sind<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich würd mir da nicht allzuviele Hoffnungen machen. Das 85mm im Titel wird bisher bei Blende 4 für Astro verwendet. Ansonsten musst für jedes Objektiv in dem Brennweitenbereich um mindestens eine Blende schliessen, ist meine Erfahrung.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Stathis,


    unter Samyang findest Du mehr zu der Optik im weltweiten Gewebe.


    Es gilt generell bei Fotografischen Optiken, dass sie üblicher weise die beste Abbildung 1 - 2 Blendenstufen unter der maximalen Öffnung erreichen, wenn Du also mit 1,4 anfängst bist Du bei 2 - 2,8 für das Optimum, wobei bei kleineren Blenden die Bildfehler zurückgehen bis etwa 11 (so habe ich es im Laufe der Praxis als Fotoamateur gelernt), danach wächst nur noch die Schärfentiefe, wenn Wolfi u.a. Bl. 4 anwenden ist das durchaus normal.



    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    <br />ich würd mir da nicht allzuviele Hoffnungen machen. Das 85mm im Titel wird bisher bei Blende 4 für Astro verwendet. Ansonsten musst für jedes Objektiv in dem Brennweitenbereich um mindestens eine Blende schliessen, ist meine Erfahrung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Stimmt. Meine Erfahrung nach vielen getesteten Objektiven: Ein sehr gutes Objektiv muss man nur eine Blende schließen. Ein "normales" zwei Blenden. Und der Rest macht gelinde gesagt keinen Spaß mehr.


    Mein "Geheimtipp" sind alte Festbrennweiten mit ca. 50mm Brennweite (bis vor wenigen Jahren waren das die Standard-Objektive). Die haben ebenfalls eine Offenblende von f/1,4 - f/2 und sind bei f/4 meist akzeptabel. Vorteil: Die Investition ist relativ gering.


    Ein sehr gutes hochöffnendes 85er kostet wahrscheinlich vierstellig.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein sehr gutes hochöffnendes 85er kostet wahrscheinlich vierstellig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja. Das von Zeiss. Für Canon, Nikon usw.


    Kostet 1149.-- € und ist m.E. jeden Cent wert.



    https://photo-shop.zeiss.com/de/Products/1767-826

  • Hallo Stathis,


    bin auf der Suche nach den Astro-Eigenschaften des Canon 85mm f/1.8 über Google hier gelandet. Sozusagen einmal im Kreis gedreht[:D]
    Schlage mich auch gerade mit der Entscheidung für eine digitale Kamera herum und werde morgen bestellen:
    Canon 450D + EF 85mm f/1.8
    Nach allem was ich dazu gelesen habe sollte das für meine Zwecke ausreichen, und zwar:


    - Kinder únd Familie ablichten ---&gt; schneller AF des 85mm Objektivs, Porträtbrennweite für schön unscharfen Hintergrund


    - ein paar Astro-Experimente ---&gt; Live-View mit 10xLupe zum fokusieren, vielleicht gehts auch fokal am Dobson. Und übel wird das 85mm auch nicht sein.


    - Interferogramme aufnehmen ---&gt; mit 85mm passt ein f/3 Spiegel hervorragend ins Bild und die vertikale Auflösung (2848 Pixel) ist theoretisch ausreichend um alle Streifen sauber darzustellen. Ein paar Experimente mit einer 350D waren jedenfalls sehr erfolgversprechend.


    Das Canon 85mm f/1.8 ist natürlich Kompromiss, aber alles andere ist unverhältnismäßig teuer und der Einsatzzweck Nr. 1 geht bei mir ganz klar vor, ich schwöre[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi Kai,


    der Schwur überführt Dich [:o)]


    Ist aber auf jeden Fall keine schlechte Wahl, die Regel mit dem Abblenden sollte auch für Deine anderen Einsatzzwecke durchaus angewendet werden.


    Beste Grüße und "Viel Spaß"!


    Jörg


    <i>Nachklapp zu Preisen:


    Es gab eine Reihe von 85mm-Objektiven von Zeiss für das Yashika/Contax-Bajonett, das sich wegen des Auflagemasses auch sehr gut an eine EOS adaptieren lässt. Der Adapter rastet im Objektiv ein und sitzt dort durch eine Feder fest, so dass es keine Probleme gibt. Möglicherweise sind diese Objektive auf dem Gebrauchtmarkt günstiger zu erwerben, die Lichtstärke ging je nach Modell bis <font size="3">1:1,2</font id="size3">!</i>

  • Hallo,


    die 450D und das 85mm f/1.8 sind da!
    Übertrifft die Erwartungen in jeder Beziehung und ist auch für abgefahrene optische Experimente eine Offenbahrung. Vorallem der Liveview, mit und ohne Lupe, sprechen sehr für die 450D (bzw 500D und 1000D). Freihand-Astrofotos gehen im Moment nicht, aber das ist sowieso zu 80% eine Frage der richtigen Bildbearbeitung von der ich im Moment noch keine Ahnung habe. Ein Kritikpunkt wäre die Begrenzung auf ISO 1600, die 500D kann da evtl mehr. Anderseits ist mir beim Ablichten von Interferogrammen (HeNe Linie 632.8nm) aufgefallen, daß die modifizierte 350D meines Kollegen um über drei Blenden empfindlicher ist. H-Alpha liegt noch weiter im roten und somit wird im Astroeinsatz eine Modifzierung deutlich mehr bringen als mehr ISO. Das fällt aber bei mir aus, wegen dem oben geleisteten Schwur[:D]


    Zum Objektiv kann ich nur soviel sagen:
    Es ist sehr schnell und sicher im Autofocus, kann manuell jederzeit ohne Umschalten manuell korrigiert werden, Handling und Verarbeitung sind Klasse. Für "normale" Aufnahmen ist Offenblende super geeignet, evtl theoretische Unschärfen verschwinden in jedem Fall im "Out-of-focus" Bereich, der wie gewünscht sehr reichlich ausfällt. Einzig die sehr offenliegende Frontlinse verlangen einen Schutzfilter oder diese riesige Gegenlichtblende, eins von beiden muss ich noch bestellen.
    Auf der Wunschliste steht irgendwann noch ein Macro, da das 85mm da sehr eingschränkt ist.


    Hier, speziell für Dich Stathis, ein Foucaultbild vom 28" f/3, der Rand ist z.Z. nur anpoliert, die inneren 14" sehen schon ganz nett aus. Ich habe das Bild 90° gedreht, damit es dem normalen Anblick entspricht, ist nur ein Schnappschuss mit waagerechter Klinge und zur seltsamen Form schreibe ich im anderen Thread was...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    zum 1,8/85 würde ich in jedem fall die Gegenlichtblende empfehlen! Von Schutzfiltern rate ich ab, da mir bisher nur selten wirklich fehlerfreie Filter mit Durchmessern größer als 55mm begegnet sind. Ich finde das Abhalten von Sreulicht auch immer wichtiger als den Schutz der Frontlinse vor Staub ect., zumal die Blende auch schon viel Schutz bietet. Es gibt ja auch preiswertere Nachbauten der Original-Blende, da muß es nicht das teure Canon-Plastik sein.


    Grüße


    Dietrich

  • Hallo Stathis,


    allen extrem lichtstarken Objektiven ist eines zuzusprechen: die hohe Lichtstärke dient nur dazu, im Dämmerlicht besser scharfstellen zu können oder der Schärfenautomatik zu "helfen".
    Zum Fotografieren ist eine Blende von 1,4 oder 1,8 nicht gedacht und nicht geeignet. Auch bei modernen Optiken gilt nach wie vor: Abblenden um 1,5 bis 2 Stufen. Alles andere wird Dir keine randscharfen Ergebnisse bescheren.


    Die wirklich besten Optiken dieser Art waren (damals) mein SSC 1,8/85 von Canon an der F1 und heute das entsprechende Objektiv von Nikon. Ich denke, das alte SSC 1,8/85 hat man optisch nicht so verändert als daß es schlechter geworden wäre. Von Billigangeboten, seien sie auch noch so gut bewertet, würde ich Abstand nehmen und lieber auf ein gebrauchtes zurückgreifen. Vielleicht ist das SSC 1,8/85 auf die neuen Anschlüsse adaptierbar (?).


    CS
    Winfried

  • Hallo Stathis,


    leider kann ich dir keinen rat zu den Canon linsen geben,aber die Offenblende 1,8 nutze ich nur bei Nächtlichen schnappschüssen und Videoaufnahmen ohne Stativ z.b. bei Konzerten,ich habe ein Nikkor 50mm f 1,8 das bietet ab Blende 4,5 ein Knackscharfes bild,ich habe ein Beispielbild bei Offenblende bei einer Fotocom:http://www.eda-fotocom.de/deta…image_id=5558&mode=search


    Gruß,Christos.

  • Hallo,


    das FD ja wegen der kurzen Schnittweite leider nicht, den alten Teilen trauere ich heute manchmal noch nach, ich hatte das 1,8/85 in der schwarzen Version ...


    Aber zu Deinen Anmerkungen betreffend Blendenwerten mit einer "1" davor kann man nur zustimmen.


    Jörg

  • Hallo!


    Ich belas mich gerade im www zum Canon FD 1.8/85mm S.S.C. und kam so völlig zufällig überraschend an Eurem Diskussionsstrang vorbei :)
    Siehe da, hier gibt es ein mir vorher unbekanntes Forum mit hochinteressanten Themen!


    Als Einstieg möchte ich folgende Idee beisteuern: Es gab in der DDR ein Carl-Zeiss-Jena Pancolar 1.8/80mm. Mit M42-Anschluss liegt so eines in meiner Schublade. :) Bis vor nicht allzu langer Zeit für Porträts, Landschaft und auch Sternstrichspuren bzw. Kometen (Hyakutake, Hale-Bopp) genutzt, kann ich sagen: Eine "rattenscharfe" Optik und selbst mit voller Öffnung nicht zu verachten.


    Die Gebrauchtpreise bewegen sich immer noch auf recht hohem Niveau. (laut eBucht)


    Gruss
    Waldschrat

  • Moin Leute


    Tja , dann hole ich mal diesen Thread wieder aus der Versenkung.


    Gibts denn mittlererweile neue Erfahrungen mit dem
    Aspheric 85/1,4?


    Von den Produktdaten klingt es sich ja echt lecker , und
    preislich gehts auch runter.Bloß , was ist das alles im
    Astroalltag wert?


    Neugierige Grüsse , und

  • Jürgen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibts denn mittlererweile neue Erfahrungen mit dem
    Aspheric 85/1,4?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau, wer besorgt sich das Glas und testet es am Sternhimmel und am 1,6 Crop und Kleinbildformat [:p][:p][:p][:p].


    Bis jetzt habe ich immer nur normale Tageslichtfotos gesehen, die mit der Linse aufgenommen wurden.



    Grüße
    Christoph

  • Moin Christoph


    Tja , ich habe mich geopfert , und eins bestellt.


    Zum einen brauche ich ehe noch ein Objektiv mit 85mm
    für meine Allskykamera , zum anderen habe ich schon ne
    Menge Filter mit 72mm Gewinde von meinem Tair3 und auch ne
    anständige Gegenlichtblende/Taukappe , und natürlich eine
    Bathinovmaske.


    Bin selber gespannt , was das Objektiv drauf hat....


    Pass auf , jetzt , wo ich bestellt habe gibts gleich viele
    Postings , die mir abraten...


    Ich werde berichten....

  • Hallo,


    ich habe das 85/1.4 an einer Nikon D200 im Einsatz. Leider beschränkt sich dieser auf Auswertefotos am Interferometer und Portraitaufnahmen. Dort macht es einen guten Eindruck. Auch von der Mechanik her gefällt es mir gut, auf jeden Fall besser als die billigen, alten Nikon Kitobjektive aus meiner analogen Zeit.


    Da ich aber keine Astrofotografie betreibe, kann ich euch hier leider nicht weiterhelfen. Fragt doch direkt mal bei TS an.


    Beste Grüße


    Alex

  • Hallo Jürgen,


    coole Sache, danke dass du dich opferst.


    Ich bin schon auf die Ergebnisse gespannt, der Wolfi hat ja auch schon mal durchgeknipst aber nur mit kleinem CCD-Chip.


    Grüße
    Christoph

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