Hallo Marty,
danke!
Wenn mir der Spiegel nicht irgendwie runterfällt hat er gute Chancen, es geht voran!
Mir ist bei der ganzen Planung erst so richtig klar geworden, daß die Grenzen für uns Spiegelschleifer hauptsächlich in der Messtechnik liegen. Wenn man eine genaue topografische Karte vom Zielgebiet vorgelegt bekommt, dann ist es letztlich ein handwerkliches Problem die Buckel wegzubekommen. Nicht immer trivial aber machbar.
Openfringe hat nun das Zeug dazu die Grenzen *weit* hinauszuschieben, in jeder Beziehung - Größer, Dünner, wenn's sein muss schneller. Noch im Frühjahr habe ich extra für meinen 21" f/3.7 eine Ross-Null-Linse gefertigt, mit Option bis 28" f/3.
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=88424
Kurz darauf hat Dale Eason und Steve Koehler das Openfringe soweit verbessert, daß damit der 21" f/3.7 sehr gut möglich war. Wenn es sein muss werde ich den Dale Eason persönlich darum bitten, das Programm soweit zu verbessern, daß auch der 28" geknackt werden kann[:D]
In Richtung große und zwangsläufig schnelle Spiegel geht mit normaler Messtechnik nicht mehr viel. Mit Dall-Null ist bei mittelgroßen f/5 Spiegeln definitiv Ende. Habe das mal in OSLO überprüft. Man sieht sicher noch die Oberflächenstrukturen aber wenn man die flach poliert liegt man mehr oder weniger danaben. Waineo-Null (der mit dem sphärischen Loch-Spiegel) geht auch nicht viel weiter.
Ross-Null mit einer *großen* Linse ist neben dem Offner-Null-Test die einzige traditionelle Möglichkeit.
Hut ab vor allen, die allein mit Foucault einen großen Spiegel bezwungen haben! Spätestens wenn die Auswertung in jede Richtung ein anderes Profil zeigt, ist man der Einlieferung in die Psychatrie ganz nah.
Hier ein Beispiel für Ross-Null. Die Sensitivität ist übrigens hier doppelt so gut wie Foucault am Stern! Und damit genauso gut wie bei Doppelpass gegen einen Planspiegel. Dieser 21" f/3.7 hat übrigens Strehl 0.801, und bei den Rinnen ist mir der Schimmel durchgegangen, das sind die Reste meines Zeigefingers. Ich will es ja auch ganz gewiss nicht wieder tun... [^]
Das gleiche mit Openfringe, allerdings "nur" unter Berücksichtigung der ersten 41 Zernikes. Das ist auch nicht immer üblich, oft wird wesentlich weniger angegeben:
Und nun noch einmal mit höchster praktikabler Auflösung von 361 Zernike Termen. Man sieht deutlich, daß eine gewöhnliche Auswertung sicher noch für eine Qualitätsaussage reicht, nicht aber für zielgerichtetes Polieren.
Viele Grüße
Kai