Okularfrage für 8'' Dobson

  • Hallo zusammen,


    ich plane den Kauf eines 8'' Dobson. Ich bin Einsteiger, habe ein begrenztes Budget, Brillenträger und möchte Monde, Planeten und DeepSky Objekte beobachten.
    Zur Auswahl stehen:


    1. GSO Dobson Teleskop N 200/1200 DOB
    2. Skywatcher Dobson Teleskop N 200/1200 Classic DOB


    Beim GSO ist ein 1,25'' PL 25mm Okular enthalten. Beim Skywatcher zwei Okulare 1,25'' SPL 25mm, SPL 10mm.


    Hierzu habe ich nun mehrere Fragen:
    1. Sind 1,25'' Okulare oder 2'' Okulare besser? Ich habe zwar viel darüber gelesen, bin aber nicht so richtig schlau daraus geworden. Übersichtsokulare sind meist 2'', oder?
    2. Was genau ist ein Übersichtsokular?
    3. Macht es Sinn die den Teleskopen beigelegten Okulare gleich beim Kauf gegen andere Okulare auszutauschen?
    4. Macht die folgenden Zusammenstellung Sinn?
    25mm-30mm: Übersichtsokular
    13mm: Deep-Sky
    5mm: für Planeten
    5. Welches Okular benutzt man für den Mond?
    6. Was ist der Unterschied zwischen PL und SPL?


    So das wars erstmal.
    Vielen Dank
    Herbert

  • Hallo Herbert,


    die beiden Geräte geben sich nicht viel, beide bieten den preisWERTEN Einstieg mit ordentlich Öffnung und dem Poenzial auch steigenden Ansprüchen stand zu halten.


    Der Unterschied zw. PL und SPL siegt im "S" wie SUPER...Marketinggag. Beides sind Plössls.


    Zu den Okularen schau Mal bei Sven auf die Seite, rund um diesen
    http://www.svenwienstein.de/HT…ur_den_8_zoll_dobson.html
    Artikel, der sich speziell mit der Okularwahl für 8" F/6 befasst, gibt es viel zu entdecken und zu lesen.


    Das Übersichts- und Aufsuchokular ist Dein "Tor zum Himmel". Es sollte von der AP (Austrittspupille) her zur vorgefundenen Himmelsqualität passen. Als grob anwendbarer Richtwert kann gelten, dass die am bevorzugten Beobachtungsplatz vorgefundene Himmelsqualität, als Zhalenwert ausgedrückt, die Grenzgröße in MAG, also z.B. 5,0, auch der zahlenwert für die sinnvolle AP des Übersichtsokulars ist.
    Z.B. ergibt ein 30 mm Okular am 8" F/6 Teleskop 5 mm AP (die Berechnung ist im Artikel von Sven erklärt, auf AP klicken).
    Die Himmelsqualität kannst Du z.B. so ermittlen
    http://www.home.uni-osnabrueck.de/ahaenel/aol/lightpol.html


    Die weitere Okularstaffelung im mittleren Bereich hängt in entscheidendem Maß von der Brennweite des Übersichtsokulars ab.
    Unterhalb von etwa 10-8 mm Brennweite wird man langfristig eine engere Okularstaffelung wählen, da man im Hochvergrößerungsbereich zwischen 8 und 3,5 mm Brennweite auch das herrschende Seeing einkalkulieren muss, welches detailreiche Beobachtungen häufig einschränkt.
    Das äußert sich z.B. so, dass 8 mm Brennweite noch wunderbar geht, der Wechsel auf 5 mm aber zu einem wabernden, breiigen Planetenbild führt. Ein 6 mm Okular wäre in dem Fall eventuell noch gut anwendbar gewesen.
    In Deinem Beispiel wäre also der Sprung von 30 mm auf 13 mm durchaus akzeptabel, der Sprung von 13 mm auf 5 mm ist, auch am Anfang, definitiv zu groß.


    Gruß und CS
    Günther


    Gruß und CS
    Günther

  • Hallo Herbet,
    1.
    die Steckdurchmesser der Okular sagen nix über deren Qualität. Es ist einfach nur eine Frage der Brennweite und des Gesichtsfeldes, ob die daraus optisch gebotene Größe der sogenannten "Feldblende" noch in ein kleines Okular oder großes Okular passen.
    Für Plössl-Okus (50°sch. Gesichtsfeld) ist die Grenze bei etwa 31mm Brennweite, für Weitwinkelokulare mit z.B. 68° (Erfle-Bautypen etc.) schon bei 26mm Brennweite, dass man mit 5/4"-Steckdurchmesser nicht mehr auskommt. Alle kürzeren Brennweiten kommen praktisch damit aus. Man kann die Grenze ausrechnen.


    2. Übersichtsokluare sind in Deinem Falle Weitwinkel-Okulare mit z.B. 30mm, die somit "nur" 40x vergrößern und womit Du mehr als nur einen Stern gleichzeitig am Himmel siehst. Die machen vor allem beim Aufsuchen am Dobson Sinn und erschließen Dir auch einige "große" Himmelsobjekte, die zwar lichtschwach aber größer als der Mond sind. Angefangen von den Plejaden, über M31, Cirrus und dergleichen.


    3. Ja und nein. Plössl sind schließlich nicht unbedingt schlecht. Die Hyperion-Okulare wären zwar besser, kosten aber auch mehr.


    4: Übersicht nicht mit 25mm, sondern bei 200-f/6 mit einem 30er Weitwinkel. 13er Hyperion wäre Klasse ein 5er sehr anspruchsvoll, ich würde eher ein 6er nehmen, da hat man öfters mehr von. Oder ein 8er zusammen mit einer 1,5xBarlow, dann aber kein 13er sondern 15 in der Mitte (mit Barlow auf 10 runtergerechnet.)


    5. Alle, angefangen vom Überblick bis zur max. Vergrößerung einzelner Krater. (Graufilter ist hilfreich, damit es nicht blendet.)


    6. SuperPlössl sind, wenn ich mich nicht täusche 5-Linser und damit keine Plössl mehr. Schau mal in die technischen Spezifikationen der Okulare. Oft aber auch einfach eine "bessere" Bezeichnung für ganz normale Plössl, um anzuzeigen, dass die Glasflächen vergütet sind etc.pp. (Werbegag)


    Eine Typen-Übersicht findet sich z.B. hier: http://www.astro-okulare.de/Okutyp.htm


    Gruß

  • Hallo Herbert,
    also, mal der Reihe nach:


    1: 2" Okulare bieten ein größeres Gesichtsfeld als 1,25", sie sind daher vor allem für den Überblick bei niedrigen Vergrößerungen gedacht.( Oder für die Beobachtung sehr ausgedehnter Objekte wie Andromedargalaxie, die sonst nicht mehr ganz ins Gesichtsfeld passen)


    Das heißt, für niedrige Vergr. nimmt man meist 2", für die hohen Vergr. reichen dann 1,25", da ein großes Gesichtsfeld hier keinen großen Vorteil mehr bringt.


    2: Ein Übersichtsokular dient der Übersicht[:D][^]
    Es bietet ein großes Gesichtsfeld (2" und 70° aufwärts) bei niedriger Vergrößerung (bei deinen Telsekopvorschlägen 32mm Brennweite aufwärts).
    Ein solches Okular dient der Betrachtung ausgedehnter Strukturen (s.1.) und ermöglicht das Auffinden lichtschwacher Objekte, die man im Sucher nicht mehr sieht.
    Denn oft ist besonders in sternarmen Regionen die Orientierung im Sucher schwierig- man sucht dann mit dem Übersichtsokular, da das Teleskop viel lichtstärker als der Sucher ist.


    3: hängt ganz von deinem Budget ab: wenn Geld über ist, nachdem du das restliche Zubehör (Sternkarte, Rotlichtlampe, Justierhilfe) gekauft hast, kannst du sie gleich tauschen- wenn nicht, dann reichen sie für den Anfang.



    4: Übersichtsokular würde ich mit 32mm-35mm empfehlen (25 mm sind mit dem mitgelieferten Okular schon abgedeckt, und zw. 25 u. 30 mm ist nicht sooo viel Unterschied)
    Der Rest macht Sinn, wenn du das mitgelieferte 25er "entsorgst", würde ich statt 13 mm eher zu 15-19 mm tendieren (viele lichtschwache Objekte vertragen keine hohen Vergrößerungen)
    5 mm für Planeten ist i.O.


    5: Der Mond vertägt alle Okulare- bei der Öffnung der genannten Teleskope würde ich noch einen Graufilter empfehlen- sonst blendets ziehmlich![:D]


    6: Hierzu gibts nen Link:
    http://www.astro-okulare.de/Okutyp.htm


    Schau dir doch mal meine Okularliste im Anhang an- sie ist "Anfängergeeignet"- Kostenpunkt ca.:230 €
    Besonders das 32 mm Okular wäre für dich geeignet, und die Planetary Okus sind auch recht gut.


    Hier kommt noch ein Link- da kannst du dir für alle beliebigen Okus die Vergr., Austrittspupille (selber googeln[:D]) usw. berechnen lassen:
    http://www.star-shine.ch/astro/vergr%F6sserung.htmlhttp://<br>


    Dass du Brillenträger bist, spielt m. E. eine untergeordnete Rolle, da durch das fokussieren den Sehfehler (kurz-u. weitsichtig) ausgleichen kannst. Möchtest du aber mit Brille beobachten, solltest du auf verstellbare Augenmuscheln achten.


    LG, Markus


    Edit: Da wrn wohl welche schneller![:)]

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten.
    Ich versuche dies nochmal in meinen Worten wiederzugeben um zu prüfen, ob ich alles verstanden habe. Dazu hat sich noch die eine oder andere neue Frage ergeben.


    1. Sind 1,25'' Okulare oder 2'' Okulare besser? Ich habe zwar viel darüber gelesen, bin aber nicht so richtig schlau daraus geworden. Übersichtsokulare sind meist 2'', oder?
    =&gt; besser ist keines von beiden. Ab einer gewissen Brennweite benötigt man einfach einen 2’’ Steckdurchmesser.


    2. Was genau ist ein Übersichtsokular?
    =&gt; ein Weitwinkel-Okular mit z.B. 30mm, das somit "nur" 40x vergrößert und womit man mehr als nur einen Stern gleichzeitig am Himmel sehen kann.


    3. Macht es Sinn die den Teleskopen beigelegten Okulare gleich beim Kauf gegen andere Okulare auszutauschen?
    =&gt; evtl.


    4. Macht die folgenden Zusammenstellung Sinn?
    25mm-30mm: Übersichtsokular
    13mm: Deep-Sky
    5mm: für Planeten
    =&gt; hier nun ein Wechsel zu der folgenden Zusammenstellung:
    30/32mm
    13mm
    6mm


    5. Welches Okular benutzt man für den Mond?
    =&gt; theoretisch alle. Ein Graufilter sollte verwendet werden.
    6. Was ist der Unterschied zwischen PL und SPL?
    =&gt; kann vernachlässigt werden. SPL scheint etwas besser zu sein, wenn es ein echtes „spl“ ist.


    Neue Fragen:
    A. Graufilter sollte nicht aus Plastik sein. Gibt’s hier noch etwas was man beachten muss?
    B. Zu den Okularen: Welche Marken sind hier zu empfehlen? Mein Budget ist begrenzt und ich wollte am Anfang eigentlich nicht mehr als 150 Euro für Okulare ausgeben…


    Vielen Dank für eure schnelle und kompetente Hilfe!


    Herbert

  • Hallo Herbert,


    ich besitze einen 200/1200 Dobson und habe mir auch nach einiger Zeit neue Okulare gekauft. Als Übersichtsokular finde ich das TSWA 32 nicht schlecht. Das kostet neu so um die 70 Euro. Da ich ein großes Gesichtsfeld schätze, habe ich mir dann noch Hyperion Okulare gekauft. Die fallen jedoch aus Deinem Budget. Von den TSWA gibt es auch noch 1 1/4 Zoll Okulare mit mittleren Brennweiten. Die fand ich auch recht angenehm. Die liegen neu bei etwa 45 Euro das Stück. Als Planetenoku habe ich mir ein Zoom gekauft. Da kenne ich mich mit guten Festbrennweiten leider auch nicht aus. Aber Du hast ja auch schon einige Links bekommen, auf denen verschiedene Okulare getestet wurden.
    Hast Du mal auf der Karte hier im Forum geschaut, ob noch andere Sternengucker in Deiner Nähe sind? Da könntest Du dann vielleicht mal Kontakte knüpfen und auch einen Blick durch verschiedene Okulare werfen. Sowas ist eigentlich immer das beste. Dann kannst Du auch ausprobieren, ob Du als Brillenträger mit den Okus klar kommst.
    Ansonsten könntest Du auch mal bei dem Astrohändler Deines Vertrauens nachfragen, ob Du mal ein Oku zur Ansicht bekommen kannst.


    CS,


    Harry

  • Hallo Herbert,


    auch ein willkommen von meiner Seite hier auf Astrotreff.


    Ergänzend einiges von mir:


    Filter: grundsätzlich sollte der möglichst gut sein, Plastikfilter wirst du nur im Billigstbereich finden. Typisch sind auf jeden Fall Metallfassung und Glasträger. Preisabhängig wie gut dieses planparallel geschliffen bzw. poliert und beschichtet ist.


    Tausch der Setokulare gleich beim Kauf: prinzipiell ja- aber es kann sein das der Händler für die nicht gewollten Okulare nicht den vollen Preis anrechnet- er hat die anschließend auf Halde liegen da er sie ja nicht selbst beipackt sondern bereits vom Hersteller so im Set geliefert bekommt. Das oft beigefügte 25mm Plössl ist eigentlich Blödsinn- für Übersicht besser nutzbar wäre hier wenigstens ein 32m Plössl oder eben gleich ein z.B. 2" 30mm oder 32mm Okular Typ Erfle mit mehr Gesichtsfeld.


    zu 4 von dir: 30mm Übersicht (25 zu wenig)
    13mm - 17mm
    fehlt was so um 9mm für dazwischen
    5mm jain- eher 6mm da du das 5mm nicht so oft gut nutzen kannst weil der Himmel die Vergrößerung nicht hergibt.


    Zu neue Fragen B) du kannst durchaus mit den Beipackokularen beginnen oder die gegen geringen Aufpreis gegen zwei andere tauschen. Weitere Okulare wie schon vorgeschlagen möglichst erst mal bei jemand anderem ausprobieren bzw. mitbeobachten gehen und andere Okus in dein Teleskop einstecken um zu testen.


    Zu den Marken- oft empfohlen die Übersicht TS WA, William SWA, Baader Hyperion, für höhere Vergrößerungen die Planetary. Eine Preisklasse höher liegen Speers Waler und noch erheblich teuerer dann Televue und Pentax.


    Nochmals- nicht zu schnell kaufen- erst durchgucken wenn machbar.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Herbert,


    2" Okulare sind da nötig, wo der vor dem Okular noch zu große Strahlenkegel nicht mehr durch 1 1/4" Steckmaß passt, wie es z.B. bei einem Weitwinkelokular von 30-40 mm Brennweite der Fall ist, aber auch bei einem Ultraweitwinkel um 20 mm Brennweite (Televue Nagler 82°, Televue Ethos 100°).
    Ein 32er Plössl mit 47/48° Feld geht noch locker in 1 1/4" Steck und ein 17er Speers oder 16er UWAN (82°) geht auch schon wieder.


    Beipackokulare sind besser als nichts und wenn Du z.B. unter sehr guten Bedingungen beobachtest, die z.B. ein 40er oder 38er Weitwinkelokular als 2" Aufsuch- und Übersichtsokular rechtfertigen würden, dann ist ein 25er Plössl darunter gesetzt, gar nicht Mal schlecht. Wird es ein 30er Übersichtsokular, dann ist das 25er so nahe dran, dass es überflüssig ist und auch vom kleinen Feld her nicht wirklich überzeugt.
    So ein 10er Plössl liegt auch nicht schlecht, wenn man sich in der Mitte für ein 13 mm oder 17 mm Okular entscheidet und dann noch mit einem Okular darunter die Hochvergrößerung abdecken will.
    diese Plössls sind meistens nichts Endgültiges, weil sie auch nicht von herausragender Qualität sind, aber wenn so gut wie nichts dafür angerechnet wird, kann man sie auch behalten und damit Beobachtungserfahrung sammeln.


    Der Graufilter wird dann wichtig, wenn Du mit mehr als ca. 1 mm AP (da geht es auch um persönliche Empfindlichkeiten) Mond und Planeten beobachtest, was bei einem 8-Zöller nicht nur des schönen Anblicks wegen gemacht wird, sondern häufig durch schlechtes Seeing erzwungen wird, weil man die möglichen höheren Vergrößerungen (ergeben kleinere AP) nicht einsetzen kann.
    Es geht also rein um Lichtdämpfung bei Blendung und Überstrahlung von Details durch zu große Objekthelligkeit (Mond und Planeten).


    Die Zusammenstellung Deiner Okulare hängt davon ab, ob es z.B. ein 35er oder 38er Übersichtsokular wird (sehr gute Bedingungen, dunkler Himmel) oder ob es ein 30 mm bis 32 mm Übersichtsokular wird. Willst Du den Beipack integrieren (25er und ev, 10er Plössl) oder nicht?


    150 € pro Okular reichen z.B. eventuell für ein 13,4 oder 9,4 mm Speers Waler oder auch ein 16 mm oder 7 mm UWAN, nicht nur vom Gesichtsfeld her eine deutliche Steigerung gegenüber z.B. Hyperions.
    Auch verschiedene SWA-Okulare um 70° Feld (unter Händlerlables) sind locker im Budgetrahmen und darunter zu haben.
    In der Übersicht gibt es 2" Erfle Okulare, sogenannte WAs mit 26, 30, 32, 33, 36, 38, 40 mm Brennweite, als Hausmarken der Händler oder auch unter Firmennamen wie William, Meade, Skywatcher, die sich in der Leistung eher wenig unterscheiden, weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit vom gleichen Band fallen.
    Bei der kleinen Brennweite für den Hochvergrößerungsbereich bist Du neuerdings nicht mehr an eine Festbrennweite, z.B. 5 mm oder 6 mm gebunden. Man kann z.B. Planetarys, Goldkanten, UWANs, Speers auch verzoomen. In einem solchen Zoomset wird z.B. aus einm 8 mm Planetary ein 7,5 - 3,5 mm Zoomokular. Das ist für unter 150 € drin, was bei den anderen Okularen etwas Luft nach oben gibt.



    Gruß und CS
    Günther

  • Moin
    Hatte es vorhin vergessen zu erwähnen.
    Alle Vorschläge und Meinungen zu den Okularen sind alle Gut und richtig und auch wichtig, aber überfordern den ungeübten Einsteiger total, weil er die Unterschiede nicht sofort erkennt. Am besten ist ersteinmal das vorhandene zu nutzen und dann mal gemeinsam mit befreundeten erfahrenen Spechtlern an deinem Gerät mal was neues und auch besseres probieren bevor du kaufenderweise zuschlägst, denn meistens mutieren Anfänger zu `Jäger und Sammler´ und versenken unnötig Geld in nichtbenutztes Zubehör.

  • Jürgens Aussage muss ich 100% zustimmen!


    Bei mir waren es 3 Okular-"Generationen", bis ich am Schluß bei den Naglers gelandet bin.
    Zumindest den 5er Satz Plössls und die billige Barlow am Anfang hätte ich mir sparen können[}:)]. Immerhin waren zwei davon beim Teleskop dabei gewesen.
    Mein zweiter Okularsatz (TS-WA32 und TS-SWM 20-15-9-6) wird aber immer noch viel gebraucht, wenn ich z.B. bei Veranstaltungen zwei Teleskope aufgebaut habe. Die Naglers lasse ich dann doch nicht gern unbeaufsichtigt.


    Also: Unbedingt erst mal üben, ab und zu gemeinsam mit anderen beobachten, dann mit etwas Erfahrung Okulare ausleihen und vergleichen. Danach erst entscheiden!


    Gruß,
    Martin

  • Hi,
    (==&gt;)Schneidfried, Kalle66, MartinB:
    Also meint ihr ich soll das Teleskop erstmal mit den Okularen kaufen, die standardmäßig dabei sind? Ich dachte vielleicht kann ich die nämlich gleich beim Kauf weglassen und so einen kleinen Rabatt für die neuen Okulare aushandeln...


    Danke und Gruß
    Herbert

  • Hallo Herbert,
    das mit dem Rabatt würde wahrscheinlich funktionieren.
    Jetzt, wos so früh finster wird, gibst vielleicht die Möglichkeit, mal bei einem Händler live durch die Wunschokulare zu schauen und mit deinen zu vergleichen- und die, die dir gefallen kannst du ja kaufen, alle anderen lässt du bleiben.


    Okulare müssen halt "passen", so wie Schuhe. Jeder empfindet und sieht anders, deswegen erhältst du von 10 Leuten 11 Antworten.


    Ich konnte vor kurzem auf genau die Art meinen Okularsatz aufstocken- wir konnten auf unserer Sternwarte ca. 60 Okulare, von billig bis sehr teuer durchtesten, so fällt eine Entscheidung viel leichter, als im Netz ewig über Zahlen und Werbesprüchen zu brüten.


    Vielleicht ergibt sich bei dir solch eine Möglichkeit...


    LG, Markus

  • Hi Herbert,
    ein 30mm-Weitwinkel (oder auch 32mm bzw. 35mm [;)]) kann man sicher gleich mitkaufen. Da ist es eher eine finanzielle Schmerzfrage. Ein 200/1200-Dobson ist so gutmütig, dass fast alle Angebote ab so ca. 60 Euro ein Fortschritt gegenüber den Mitbringsel sind. Für die Beurteilung der Fieberkurve im Geldbeutel, sollte man vielleicht vorab mal durch die Dinger durchgeschaut habe um ein (Beispiel TS-Okularseite) TS-WAE30 im Vergleich zu einem Baader-Hyperion31mm oder Williams 33mm zu beurteilen. Ein Nagler-31 oder Panoptik-35 wäre finanziell wohl Overkill (kostet fast so viel, wie der Rest zusammen, und dann noch was drauf.)


    Gruß


    Denk an Einblickverhalten, angenehmen Augenabstand, unnötige Reflexionen im Inneren des Okulars (Glasoberflächen, Linsenrändern, Hülseninnenseiten), das sind alles Faktoren, die einem das Leben schwer machen können. Wegen Randverzerrungen und -unschärfe brauchst Du Dir bei einem f/6-Teleskop jedenfalls weniger Sorgen machen, das wird dann eher bei einem 10" oder 12"-f/5 relevant.


    Hast Du als Brillenträger einen Augenastigmatismus (Brillengläser mit Zylinderkorrekur inbegriffen)? Dann ist das Einblickverhalten mit Brille ein Muss oder Du gehst den Weg nach Canossa und kaufst ein Televue-Okular mit Dioprix-Korrektur**. Ohne Augenastigmatismus (nur Sehfehler) kannst Du die Brille zum Durchschauen abnehmen, was zwar lästig sein mag (das auf und ab), aber geht. Sag das auf jedem Fall Deinem Händler, damit er Dich gut beraten kann.


    PS: Wenn man dann vor Ort ist, gleich mal einen Telrad oder ähnliches ausprobieren. Die Standardsucher 8*50 halte ich am Dobson nicht für erste Sahne. Das gleich eingetauscht und jeder Groschen ist gespart. Aber auch hier: Selbst die Präferenzen ausprobieren, was man mag.


    **Kenne jetzt keine anderen, die sowas anbieten. Bin aber nicht firm in diesem Thema.

  • Hi,


    die Möglichkeit des Ausgleiches per Zusatz am Okular kenne ich auch nur von Televue- eben das Dioptrix. Ich hatte im Frühjahr die "Preisschlacht" [:D] zwischen Wolfi und Ludes genutzt und mir das Ding günstig zugelegt- ist schon toll und man hat plötzlich tatsächlich punktförmige Sterne anstatt kleiner Kometen [:)].


    Jetzt ist der Preis für das Dioptrix aber wieder bei über 100 angelangt.


    Den Punkt "Okulare gleich beim Kauf tauschen" hatte ich ja schon angesprochen- den Händler fragen und verhandeln. Es wird wohl kaum der volle Preis angerechnet für das Okular aus dem Set, aber wenn man es später verkaufen will springt auch kaum mehr Geld raus. Also wenn es das Budged hergibt dann gleich tauschen. Spart zumindest einmal das Porto.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Herbert,


    Brille und Okulare sind nur dann ein großes Theman, wenn starker Astigmatismus korrigiert werden muss.
    "Normale" Fehlsichtigkeiten lassen imm Beobachtung ohne Brille zu und da hängt man sich sinnvoller Weise die Brille an einem Bändchen um den Hals um sie zum Kartenlesen oder zum freiäugigen Peilen griffbereit zu haben. Asti wirkt sich auch bei kleinerer AP (höherer Vergrößerung) immer weniger ungünstig aus, so dass man gerade da wo z.B. Nagler, Speers, Orthos, Plössls vom Augenabstand her mit Brille unangenehm werden, häufig auf die Astikorrektur der Brille verzichten kann.
    Ansonsten ist es sicher richtig, zu Beginn nicht gleich eine ganze Armada von Okularen zu kaufen. Man sollte mit wenigen Okularen Beobachtungserfahrung sammeln, um die eigenen Bedürfnisse kennen zu lernen und dann immer dort über Lückenfüllung dund Verbesserung nachdenken, wo man selbst merkt, dass man etwas vermisst.


    Dennoch ist es sinnvoll, die beiden Eckpunkte Aufsuche/Übersicht und "Planetenbeobachtung" brauchbar zu besetzen und dazwischen ein bis zwei Abstufungen zu haben (z.B. auch unter Verwendung oder Wandlung des Beipacks).
    So macht es halt von Anfang an mehr Spass.
    Der Spass fängt bei der Wahl einen 2" Übersichtsokulars mit passender AP an und dann muss man sehen, wie man nach unten weiter staffelt. Ausgehend vom 8" F/6 Dobson ist ganz unten ein 4 mm oder 5 mm Okular als Festbrennweite äußerst kritisch, weil zu selten gut einsetzbar. 6 mm wären ein brauchbarer Kompromiss.


    Gruß und CS
    Günther

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