Der barbierte Spiegel

  • Hallo Leute,


    gestern fand der monatliche GvA Spiegelschleifkurs in der Max-Beyer-Sternwarte in HH-Bergedorf statt.
    Hier war schon öfters ein etwas älterer Sternfreund durch findige und origienelle Ideen aufgefallen.
    Diesmal hat er allerdings den Vogel abgeschossen.
    Er hatte seinen 8" Spiegel auf einem Microfasertuch (normales Haushaltstuch)über die Schleifschale gelegt und den Spiegel darauf poliert.
    Das Ceroxy wurde getunt, indem er es in Rasierschaum eingerührte, damit die Sache besser "flutscht".
    Nach einer Stunde Polierzeit wies der Spiegel schon eine sehr gute Politur auf.
    Äußerlich musste man schon etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, dass der Spiegel noch nicht auspoliert war.
    Ein Foucaultest scheiterte leider daran, das der Tester von Helge Schlinzig sich funkensprühend und qualmend verabschiedete.
    Ja, wir hatten gestern wieder einmal viel Spass.


    Viele Grüße

  • Hi Rüdiger,
    neben der Schwierigkeit, für Deinen 28"er ein passendes Haushaltstuch zu finden[:D], frage ich mich, wie es beim Parabolisieren werden soll, wenn sich ja auch die Form des Tools mitändern sollte (oder tut sie das gar nicht? hm grübel?)


    Gute Frage: nimmt das Tool eine inverse Parabel an? Oder bleibt es sphärisch und die Parabel kommt durch den Überhang und die Striche?
    Unterschiede bei Volltool (kleine Spiegel wie der Fall hier), undgrossen Spiegeln und kleineren Tools?[?][?]


    Ansonsten ist die Idee schon gut, da gibt es gar nix zu rütteln.

  • *grübel*


    Durch die Weichheit des Tuches - kommt es da nicht in kürzester Zeit zu einer abgesunkenen Kante?


    Der Foucault-Test eines so polierten Spiegels täte mich schon interessieren...zumal man so ja eine Menge Zeit sparen würde, selbst wenn man nachher für die Präzision noch eine Pechpolitur nachlegen müßte...


    Gruß


    ullrich

  • Moin,


    die Sache ist nicht ganz abwegig. In Grossserien z.B. werden viele Optiken auf Filz mit Cer poliert.


    Die erreichbare Präzision hält sich natürlich in Grenzen, reicht aber bei Optiken für Beleuchtungszwecke oder ähnliches völlig aus und geht sehr schnell.


    Viele Gruesse

  • Ich hab noch ne Flasche Badezusatz seit Jahren im Bad stehen.....
    Wenn der Hamburger Polier-Freak interessiert sein sollte - für weitere
    Experimente versteht sich - schick ich sie ihm gerne zu.[:D]

    Pioniere braucht das Land!


    Gruß

  • Hallo Leute,


    wahrscheinlich wird der Spiegel durch diese Art der Politur ziemlich rauh.
    Bei meinem 24" habe ich mit relativ weichen Filzpads poliert, da ist die Kante bis auf ca. 5 mm unversehrt geblieben.
    Ich bin au den nächsten Termin in knapp 4 Wochen gespannt, da werden wir mehr wissen.


    Viele Grüße

  • Hallo,



    das funzt schon recht gut, Polyurethan geht genauso gut oder Filz. Allerdings ist die erreichte Genauigkeit zumindest auf Filz und Tuch nicht so doll und die Rauhigkeit Oh, Oh. Aber man spart ne ganze Menge Zeit. Ich poliere meine Spiegel auch erst mit PU aus um sie dann auf Pech zu veredeln.


    Frohe Ostern


    Sven

  • Hallo Leute,


    heute war wieder Spiegelschleifkurs und wir konnten den "barbierten" Spiegel diesmal erfolgreich testen.
    Das Teil war nahezu perfekt spährisch und hatte einen fast fehlerfreien Rand.
    Großartige Rauhigkeiten waren nicht erkennbar.
    Mal sehen wie es aussieht wenn er richtig auspoliert ist.


    Viele Grüße

  • Das ist dann ja ein gute Sache, denn das auspolieren dauert ja meistens ewig.
    Wenn also zum Schluß nur noch wenige Polierstunden notwendig sind um die Kurve zu kriegen, was man ja problemlos auf Pech dann machen kann, um die Güte zu verbessern.
    Wann ist denn wieder Treffen?


    Gruß


    ullrich

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