Zwischenbericht 6" Spiegelchen & Fragen

  • Hallo alle,


    lange ließ ich nichts von mir hören, wie es meinem 6" Spiegelchen ergeht. Nachdem ich ja so klug war, während dem Schliff mit K320 die Phase nachzuziehen, musste ich dann mit dieser Körnung einige Extrarunden mit der Schleifschale oben einlegen, um die Muschelbrüche wieder auszubügeln. Daher wird der Spiegel nun f/6.8 statt der ursprünglich geplanten f/6.


    Nachdem er dann auspoliert war (16 Stunden brauchte ich da dafür, wohl aufgrund vieler Anfängerfehler) hatte er einen abgesunkenen Randbereich. Beim Versuch der Korrektur gelangte irgendetwas Böses an die Pechhaut, und das Spiegelchen wurde böse zerkratzt mit dutzenden feinen Kratzern. Nach neuem Feinschliff ab 15my dauerte die Politur dann "nur" noch etwa 10 Stunden [;)]


    Sphären dürften mir überhaupt nicht sehr liegen, als ich das erste Mal Foucault-Messungen und Auswertungen machte, sah ich eine schöne Hyperbel vor mir, etwa 300% korrigiert. Seither bin ich am Weg diese auszubügeln. Nun denke ich, einem fertigen Spiegel schon nähergekommen zu sein, und Foucault-Messungen fallen langsam etwas leichter.


    (Bilder vom Tester - aber nicht lachen: Bild 1, Bild 2 [:D])


    Doch mit der Auswertung und der Planung der nächsten Schritte habe ich noch meine Probleme. Beim Drehen am Fokus-Regler von Figure XP kann ich entweder auf den kleinsten PV-Wert oder auf den kleinsten RMS-Wert fokussieren, die Fläche "verbiegt" sich dementsprechend. Welche der Varianten ist richtig bzw. wie macht ihr das? Man könnte ja auch auf die kleinste verbleibende Glasmenge fokussieren.


    Das Spiegelchen ist jetzt jedenfalls etwa sphärisch bis ca 70% (mit einem kleinen zentralen Bergchen), dann fällt er zum Rand hin ab. Hier der derzeitige Status, erst RMS-Fokus, dann PV-Fokus, beide Graphen zeigen die Abweichung zur Parabel:




    Jeglichen Retusche-Tipps bin ich natürlich nicht abgeneigt. Ausprobieren werde ich aber nur, was mich auch überzeugt [:I]
    Ich habe festgestellt, dass das beim Polieren ein wichtiger Faktor ist, dass man auch selbst glaubt, dass eine Sache richtig ist [:o)]


    Ahja - ich habe nicht vor es zu verwenden, außer es würde notwendig: Aber ich habe eine vielleicht sinnvolle Verwendung für eine Hälfte des Objektivs meiner Lidl-Gurke gefunden:



    Ciao,
    Roland

  • Hmm -
    bei einem 8" oder 10" würde ich sofort zum Daumen greifen. Bei 6" isses etwas kritischer die richtige Zone zu erwischen. Hast Du irgendetwas rundes, 30mm Durchmesser?
    Dann mach Dir daraus ein Minitool und versuche mit tangentialen Strichen (hast Du einen Drehtisch?) die erhabene Zone abzutragen. Aber Vorsicht: das ist scharfer Tobak. Ich hab sowas auch gehabt, nach 3-4 Umgängen hatte ich schon fast eine Rille reingefräst.
    Anschließend noch etwas mit dem Fullsize-Tool 'glattbügeln', dan sollte der Spiegel L/8 bekommen können.


    Gruß und viel Erfolg


    ullrich

  • Hallo Ullrich,


    schönen Dank für deine Antwort. Ein kleineres Tool habe ich schon, das oben abgebildete ist ein 70mm Tool auf Lidl-Linsen-Träger. Aber vermutlich werde ich zuerst versuchen, wie sich mittlere Striche mit dem Spiegel oben und kaum Überhang auswirken, wie im Chat schon von dir geraten [;)]


    Ciao,
    Roland

  • HI Roland,
    bei dem Fringe XP- Profil würde ich das full size tool ca 50- 60% in der Mitte abschaben und TOT mit normaler Strichlänge arbeiten. Danach wird ein Berg in der Mitte übrig bleiben. Den kannst du dann vorsichtig mit dem kleinen tool behandeln.


    Viel Erfolg!
    Gruß Kurt

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!