Blubb, blubb - habe Luftblasen beim Schleifen

  • Hallo Freunde des gepflegten Spiegelschliffs,


    verwirkliche gerade meinen Traum - ein selbst geschliffener 8"-Spiegel - und habe mal eine Frage an die Profis.
    Ich befinde mich mitten im Feinschliff, schleife mit einem Glasrohling als Tool und habe immer Luftblasen mehr oder weniger in der Mitte. Die wandern zwar beim drehen und schleifen, gehen jedoch nicht weg - schlimm?
    Außerdem haften die zwei Spiegel so stark aneinander, dass ich bei jedem Kornnachschub, so ab K180, den oberen Spiegel seitlich weg ziehen muss. Irgend wann lösen sich die zwei Hälften und dann höre ich dieses schlimme Geräusch - Glas auf Glas! Gibt es da einen Trick?
    Für einen Rat wäre ich echt dankbar.
    cs
    Thomas

  • Stathis hatte mir dazu folgende Tipps gegeben:


    > Ich habe immer Luftblasen mehr oder weniger in der Mitte.


    Machts nichts solange der Eddingtest Sphäre anzeigt


    > Irgend wann lösen sich die zwei Hälften und dann höre ich dieses schlimme Geräusch - Glas auf Glas!


    Das sollte man vermeiden, es drohen Randmuschelbrüche.
    Einfach ganz weit abziehen, bis sich die Scheiben ohne Kraft lösen lassen. Immer ein paar Finger darunterhhalten, damit nichts wegrutscht


    cs
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Mit was schleifst Du? Borofloat auf Floatglas oder zweimal Borofloat?


    Die Blasen können zweierlei Ursachen haben.
    Zum einen schlechter Kontakt wegen zu wenig Variation im Strich, versuch mal folgendes zwischendurch:
    Tool oben, Rand auf Rand, mit rechter Hankante und Druck 10-15 kurze (2-3cm) Rubbler bis zur Mitte vom Spiegel. Mit der Linken etwas gegendrücken damit das Tool gut aufliegt. Dann Tool drehen und um den Spiegel weiterlaufen. Zwischendurch über die Mitte schieben, aber das Tool in der Mitte drücken, damit es frei "lupfen" kann.


    Der zweite Effekt ist die Erwärmung des Glases durch die Hände, das wölbt das Glas nach oben. Das kann Dir bei 9my mächtig Ärger machen. Dann kommen die Blasen aber erst später gegen Ende eines "Wet", und es ist keine Luft drin sondern Vakuum. Also Luftpolterfolie zwischenlegen, zwischendurch im Eimer/Mörtelkübel temperieren, etc, eben Wärmeeintrag ins Glas vermeiden.


    Du kannst natürlich auch mit der Diamantfeile oder dem Schleifstein ein Kreuz ins Tool ritzen, aber bei 8" geht es auch noch ohne.


    Viel Erfolg
    Kai

  • Hi,
    im Grunde stört die Luft nicht.
    Aber wie wärs, wenn Du in das Tools mit einem Dremel (Gravierspitze) einfach ein einfaches Kreuz übers Tool eingravierst. Das geht noch schneller mit der Flex, einmal längs und quer drüberziehen. Notfalls eine Bohrmaschine zweckenfremden. Ist fast wie ein Entwässerungs/Entlüftungskanal, wenn die Form schon da ist (also Du im Feinschliff bist) reicht eine Tiefe um einen Millimeter locker. Hilft aber vor allem, wenn die zwei Scheiben mal zusammenkleben sollten. Man hat dann eine Vertiefung in die man einen Holzsplitter als Trennungskeil treiben kann.


    Gruß

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Hallo Thomas,


    Mit was schleifst Du? Borofloat auf Floatglas oder zweimal Borofloat?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich schleife mit zwei Borofloat-Rohlingen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    versuch mal folgendes zwischendurch:
    Tool oben, Rand auf Rand, mit rechter Hankante und Druck 10-15 kurze (2-3cm) Rubbler bis zur Mitte vom Spiegel. Mit der Linken etwas gegendrücken damit das Tool gut aufliegt. Dann Tool drehen und um den Spiegel weiterlaufen. Zwischendurch über die Mitte schieben, aber das Tool in der Mitte drücken, damit es frei "lupfen" kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe deine Methode heute Morgen mehrmals durchgeführt - bringt leider nicht den erhofften Erfolg.
    Schleife im Augenblick mit K320 und dann sieht es so aus:

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der zweite Effekt ist die Erwärmung des Glases durch die Hände, das wölbt das Glas nach oben. Das kann Dir bei 9my mächtig Ärger machen. Dann kommen die Blasen aber erst später gegen Ende eines "Wet", und es ist keine Luft drin sondern Vakuum. Also Luftpolterfolie dazwischenlegen, zwischendurch im Eimer/Mörtelkübel temperieren, etc, eben Wärmeeintrag ins Glas vermeiden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich bei 9my angekommen bin, werde ich den Spiegel nur noch mit spitzen Fingern anfassen. Werde darüber berichten.


    cs
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der zweite Effekt ist die Erwärmung des Glases durch die Hände, das wölbt das Glas nach oben. Das kann Dir bei 9my mächtig Ärger machen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also, das doch ist gerade eine der Stärken von Borofloat, dass es nur eine sehr geringe Wärmeausdehnung hat. Außerdem helfen Handschuhe dagegen, wenn man davor Angst hat.[;)] Der eigentliche thermische Effekt kommt übrigens nicht von den Händen, sondern von der Verdunstungskälte zwischen den Scheiben beim Austrocknen. Don't worry, grind more.[:)]


    Spätestens ab 9my besteht aber generell die Gefahr, dass die Scheiben zusammenkleben, also immer genug Flüssigkeit einsetzen und den Abrieb schön abwischen. Gerade die feinste Körnungen haben eine super lange Standzeit und man macht die Wets länger. Wenn die Scheiben dann mal kleben, hat man das Gefühl, dass man Sekundenkleber als Schleifmittel eingesetzt hat. Wer es noch nicht erlebt hat, will es nicht glauben.


    Die Luft geht nur weg, wenn man sie zur Seite transportiert. Dazu muss man mit 1/3 Überhang die obere Scheibe immer schön drehen, während man sie vor und zurück schiebt bzw. leichte ovale Striche macht. Die Luft bewegt sich wie kleine Kügelchen zwischen den Scheiben.


    Gruß

  • Hallo Thomas,


    Borofloat auf Borofloat - besser gehts fast nicht. Also mach Dir keine Sorgen, nach dem Bild zu urteilen sind das normale Blasen, an mangelnden Kontakt wird es nicht liegen. Mich stören die auch, manchmal ist der Vorteil der freien Sicht auch ein Nachteil...


    Du kannst durch weites Verschieben die Blasen rauslassen, dann zieht es an der anderen Seite zwar wieder welche rein, aber mit etwas Übung bekommt man ab der Hälfte eines Wets alles blasenfrei.


    Wegen der Rillen, die Du aber nicht wirklich brauchst, bei K320 ist's ein bisserl spät dafür. Die Rillenränder müssen ähnlich glatt sein wie die Randfase, sonst bricht da was weg, das ist bei K320 eher schwierig und lohnt die Mühe nicht.
    Und, eine Flex hat auf dem Tool nach dem Grobschliff nichts mehr zu suchen! Never ever!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />Hallo Thomas,
    Dem Foto nach tippe ich auf noch nicht sphärischen Spiegel.
    Die entscheidende Frage ist hier also: Was zeigt der Eddingtest?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe auch vermutet, dass Luftblasen, die nicht verschwinden Hohlräume anzeigen. Also TOT 1/3 Strich exzentrisch und nach 30 Minuten waren die Blasen nicht mehr da. Man konnte sehr schön sehen, das die Blasen immer weiter vom Zentrum nach außen wanderten.
    Der Eddingtest danach zeigt nach 3 Minuten schleifen dieses Bild:

    Alles schön gleichmäßig abgetragen!
    cs
    Thomas

  • Na prima, dann passt ja alles - weiter so!
    Wichtig ist, daß man wirklich spätestens beim 320er Karbo die Sphäre erreicht, besser noch früher.


    Jetzt solltest Du speziell die vorher zu tiefe Mitte als Kontrollzone für Pits benutzen, bevor Du auf die nächste Körnung wechselst.
    Die Zeit für 320er Schliff zählt praktisch erst ab dem Moment, zu dem der gesamte Spiegel sphärisch war. Wenn Du dir jetzt eine halbe Stunde mehr Zeit nimmst, kann sich das später sehr auszahlen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,


    ich tippe auf eine etwas tiefere Schleifschalenmitte, wenn der Eddingtest auch vorher schon gepasst hat. Aber wenn die Blasen jetzt weg sind, passt die Sache sicher.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland,
    ob Spiegel ider Schleifschale unsphärisch ist, kann man unterscheiden. Einfach beobachten, zu welchem Teil die Luftblasen eher ortsfest bleiben. Kann auch beides gleichzeitig gewesen sein (wohl am wahrscheinlichsten).


    Ich habe die "Kuhle in der Hauptspiegelmitte" auch schon ein paarmal gehabt. Das passiert gern, wenn man nicht optimal neutrale Strichführung macht und dann fleißig zwischen MOT und TOT wechselt. Dann bekommt der äußere Spiegelbereich einen längeren Krümmungsradius und die Mitte einen kürzeren, mit scharfem Übergang. Ist aber alles nicht schlimm, denn merke: Was man 'reinschleift oder -poliert, kann man auch wieder ausschleifen oder auspolieren. Dauert halt manchmal etwas länger[xx(][:D].
    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    Das passiert gern, wenn man nicht optimal neutrale Strichführung macht und dann fleißig zwischen MOT und TOT wechselt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kannst du mal den <i><u>optimal neutralen Strich</u></i> genauer erläutern? Also sowas wie 1/3 oder 1/4, exzentrisch oder mittig, kreisend oder gerade?


    cs
    Thomas

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