Von Ufo-Jägern und gekauften Sternen

  • Von Ufo-Jägern und gekauften Sternen - Schweriner Planetarium präsentierte beim Turmfest enorme Vielfältigkeit, von Maren Ramünke-Hoefer
    >Ostorf. Ufos über Schwerin? Gleißende Irrlichter am Nachthimmel? Wenn Susanne Pfeiffer dieser Tage ans Telefon im Planetarium geht, muss sie oft aufgeregte Anrufer beruhigen: Kein Grund zur Panik, die Venus strahlt zurzeit nur besonders hell. Ufo-Fahnder zu beschwichtigen ist eine Aufgabe der Schweriner Sternwarte. Weitere Qualitäten präsentierte sie beim Turmfest. Im 16 Meter hohen Ausguck an der Weinbergstraße kann man bei wolkenfreiem Himmel zwar exquisit Mars, Jupiter oder Saturn beobachten, aber das ist noch längst nicht alles, was die Schweriner Sternwarte zu bieten hat. Sie ist eine kulturelle Einrichtung in der Landeshauptstadt, in der man auch Kindergeburtstage und Betriebsfeste feiern oder sogar Ärztekongresse abhalten kann. Über solche Ansinnen ist Susanne Pfeiffer zwar überrascht, aber ganz und gar positiv. Zeigt es doch deutlich, wie vielfältig nutzbar das Planetarium ist. Viele Schweriner Polizisten rufen lieber bei Susanne Pfeiffer an, um sich für ihre Ermittlungen den genauen Sonnenaufgang bestätigen zu lassen statt ins Internet zu gucken. Und wer nach neu-amerikanischer Art einen "Stern" gekauft hat, kommt ins Planetarium, um ihn sich mal "in echt" anzugucken. "Wir selbst halten diese Verkäufe ja eher für Betrug", betont Pfeiffer, "aber natürlich zeigen wir jedem, was er sehen will.
    "Wir", damit meint sie vor allem die fleißigen und äußerst flexiblen Helfer vom Astronomischen Verein, die ganz individuelle Besucher-Programme gestalten, für Weinert-Schüler ebenso wie für Hochschulabsolventen. Elf Themenkomplexe bietet die Volkshochschule an. Außergewöhnliche Himmelsereignisse werden natürlich auch eingehend unter die Mega-Lupe genommen. In diesem Jahr sollten sich Sternenforscher den 8. Juni rot im Kalender ankreuzen. Am Vormittag geht die Venus durch die Sonne, ein Ereignis, das es zum letzten Mal vor 122 Jahren zu bestaunen gab. Für viele Laien ist aber schon jeder Freitag im Planetarium ein Höhepunkt. Jeweils ab 19 Uhr gibt es dort Planetenschau pur - erst theoretisch, bei guter Sicht dann praktisch. Vielleicht ein Trost für alle, die am Turmfest-Tag nur auf ihre halben Kosten gekommen sind. Wegen dichter Schneewolken fiel die geplante Himmelsbetrachtung am Sonnabendabend leider aus.<
    Quelle: http://www.svz.de/newsmv/lr/swh/08.03.04/start/start.html

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