Farbige Schlieren auf Bilder

  • Hallo Bildermacher,


    habe gestern Nacht meine Ausrüstung WO110/770 mit IDEAS P2, einer 2fach PowerMate und einer Canon 310Da an einigen Galaxien ausprobiert. Bei der heutigen Bildbearbeitung sehe ich jedoch auf den gestackten Aufnahmen häßliche, vertikal verlaufende, farbige Schlieren. Auch durch eine überlagerte Unschärfe können diese nicht entfernt werden. Als Beispiel hier ein Detailausschnitt einer gestackten Aufnahme von 8x 300sec am Beispiel von M101:



    Im Unterschied zu bisherigen Aufnahmen habe ich hier nach den Tips&Tricks aus dem aktuellen Buch "Himmelsfotografie mit der DSLR" von Stefan Seip auf S.127 für die ganze Belichtungskampanie nur eine (!) Dunkelfeldaufnahme angefertigt und diese dann von den Aufnahmen subtrahiert.


    Ist hier vielleicht das Problem zu finden? Sollte ich beim nächsten mal doch wieder ein Masterdark aus der gleichen Anzahl an Aufnahmen anfertigen?


    Auf Eure Hinweise wartend
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    Bei der Dunkelbild-Subtraktion solltest Du auf jeden Fall auch den Mittelwert aus mehreren bis vielen Darkframes nehmen, genau wie beim Aufnahmestack.


    Hast Du das "Rezept" im Buch vielleicht falsch verstanden? Ich kenne das Buch zwar nicht, aber Stefan Seip sollte sich eigentlich sehr gut mit der Materie auskennen; so einen Schnitzer würde ich von ihm eher nicht erwarten.


    Wenn Du die Originalaufnahmen noch hast, ist noch nichts verloren. Mach einfach noch mal eine Serie Darks mit denselben Kamera-Einstellungen (möglichst genau bei derselben Umgebungstemperatur wie die Aufnahmen, z.B. im Kühlschrank[:o)].


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Stefan, Hallo Martin,


    habe wie bisher auch die ISO 800 Einstellung benutzt. Diesmal war halt nur die Powermate und eben das eine Dunkelbild neu. Ich dachte erst an ein optisches Problem. Werde aber wohl beim nächsten mal doch wieder ein Masterdark anfertigen.


    Der Tip steht wirklich so im Buch drin. Ich dachte auch erst: Ob das gut geht? Doch dann sagte ich mir das Stefan Seip es eigentlich wissen sollte. Vielleicht funktioniert die Sache auch ganz gut bei relativ kurzen Belichtungszeiten und Top Kameras mit geringem Bildrauschen. Ich bin jetzt jedenfalls eines besseren belehrt.


    In diesem Sinne vielen Dank für die Anmerkungen


    Dirk

  • Hallo Dirk,


    was mir noch dazu einfällt ist, daß ich vor ein paar Tagen auch die Erfahrung gemacht habe, daß das Bildrauschen stärker geworden ist. Ich habe meine EOS1000D erst seit November letzten Jahres und bemerke jetzt, daß das Rauschen stärker wird. Wird wohl an der steigenden Temperatur im Vergleich zu den letzten Monaten liegen.


    Gruß
    Heiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hico</i>
    <br />Hallo Dirk,


    was mir noch dazu einfällt ist, daß ich vor ein paar Tagen auch die Erfahrung gemacht habe, daß das Bildrauschen stärker geworden ist. Ich habe meine EOS1000D erst seit November letzten Jahres und bemerke jetzt, daß das Rauschen stärker wird. Wird wohl an der steigenden Temperatur im Vergleich zu den letzten Monaten liegen.


    Gruß
    Heiko
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe vor einigen Tagen zum ertsen Mal Sternfeldaufnahmen mit meiner Canon EOS 1000D gemacht und habe festgestellt, dass die Bilder besser werden, wenn der automatische Dunkelbildabzug ausgeschaltet wird. Bei ISO 1600 zeigten sich nämlich unschöne horizontale Streifen. Die RAW Bilder sahen ohne Darkabzug am Bildschirm und vom Rauschen her ganz klar besser aus. Vielleicht muss man wirklich mehrere Darks aufnehmen um ein besseres Ergebnis zu erhalten.

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo Dirk,


    es sieht so aus als ob Du viel zu wenige Aufnahmen gemacht hast. Auf jeden Fall ist M101 gnadenlos unterbelichtet und jede Menge thermisches Rauschen sichtbar. Irgendwie hat der Dark nicht zum Bild "gepasst". Wie Heiko schon richtig anmerkte bewirken die jetzt wieder höheren Temperaturen einen deutlich höheren Dunkelstrom. Als Faustregel ist ja bekannt, daß sich der Dunkelstrom alle 7° tiefer ungefähr halbiert, er wächst also mit steigender Temperatur nicht linear an.
    Da hilft wirklich nur belichten bis an den Himmelshintergrund, sehr viele Aufnahmen und ein Masterdark.
    Nur einmal als Frage für einen Doofen: Dein Gerät hat Blende 7, mit der Powermate sind wir dann bei Blende 14 und der Filter schlägt auch noch zu Buche. Sehe ich das richtig so? Wenn ja, dann musst Du deutlich länger belichten. Ich bin im Zusammenhang mit einem CLS-Filter hier auch schon mal auf die Nase gefallen....


    Beste Grüße


    Andre

  • Hi Andre,
    ohne Filter habe ich bisher nur Erfahrungen in der Originalblende 7 machen dürfen und da ist bei meinem (scheiß) Himmel schon nach 3 Minuten Schluss. Der Filter gibt mir dann noch einen Gewinn bis auf 5 Minuten Belichtungszeit. Mit der Brennweitenverlängerung auf Blende 14 kann ich mir beim nächsten mal den Filter wohl ganz sparen. Bei der eingesetzten Kombi komme ich noch lange nicht an die Hintergrundsättigung heran.


    Hi Heiko,
    mit Temperaturen um die 10°C war es schon ziemlich warm. Ich denke da noch mit Grausen an die -15°C im Januar. Da hatte ich aber bisher auch meine besten Aufnahmen gemacht.


    Auf das kommende Wochendende wartend


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... mit Temperaturen um die 10°C war es schon ziemlich warm. Ich denke da noch mit Grausen an die -15°C im Januar. Da hatte ich aber bisher auch meine besten Aufnahmen gemacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    was dann meine Vermutung und meine bisherige Erfahrung dann wohl auch leider bestätigt.


    Gruß und CS
    Heiko

  • Hallo Dirk,


    wie die anderen geschrieben haben, ist die Belichtungszeit viel zu kurz. Warum hast du denn die 2.5x Powermate eingesetzt? Da bekommst du ja eine viel zu lange Brennweite für die "kleine" Öffnung. Der WO110 ist sicher kein ideales Gerät für Galaxien, aber ich würde dir empfehlen auf jeden Fall erstmal ohne Powermate zu arbeiten. Das macht vieles leichter.


    Du musst auf jeden Fall mehrere Dunkelbilder aufnehmen und diese median stacken. Ansonsten bekommst du viel zu viel Rauschen ins Bild.


    Der Fokus ist auch daneben bei dieser Aufnahme, auch darauf würde ich sehr viel mehr achten. Achtung beim Refraktor: Refraktoren sind sehr anfällig auf Temperaturänderungen. Deshalb empfehle ich dir den Fokus mind. alle Stunde zu kontrollieren. Nur aus guten Rohbildern bekommst du was anständiges raus.


    300s sind ja schonmal sehr gut. Mache davon einfach so viel du kannst :-). Belichtungszeit ist einfach (fast) alles.


    Viele Grüsse und viel Glück,


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    in den Aufnahmen mit Originalbrennweite waren mir die Details immer zu winzig. Für diesen Abend hatte ich mir einige Testaufnahmen mit der 2fach PM vorgenommen.


    Leider ist bei uns der Himmel erst gegen 1 Uhr einigermaßen klar geworden und da habe ich nur schnell-schnell gemacht. Autoguiding eingerichtet - Rechner mehrmals abgestürzt -, Kamera an Stern mit Scheinerblende fokussiert, Objekt eingestellt und los gelegt. Das ich beim nächsten mal den IDEAS-Filter weg lassen kann, ich länger Belichten muß und wieder Aufnahme = Dunkelbild machen muß, das weiß ich jetzt. Das Wetter soll ja dieses WE top werden. Bereite mich momentan auf ein schlafarmes WE vor! ;o)


    Das mit dem Fokus ist mir bei einer Kontrollaufnahme auch schon vor Ort aufgefallen. Doch gegen 4Uhr morgens hatte ich keinen Nerv mehr zur Korrektur und die Batterie der Kamera hatte auch nicht mehr viel Saft, da hab ich die Aufnahmen einfach durchrattern lassen. Dahingehend gelobe ich beim nächsten mal eine größere Sorgfalt - Versprochen!


    CS
    Dirk

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