Riesenfeuerkugel m. Blitzen heute Abend ü. Europa

  • Hallo,


    in einem anderen Forum habe ich Beiträge gelesen, das der Meteorit doch nicht explodiert ist und daß das Geräusch schlicht ein Überschallknall war.


    Das glaube ich aber nocht so ganz. Wo sollen sonst die hellen Lichtblitze herkommen? Außerdem muß die ganze Energie irgendwo hin, wenn der Stein mit 30 bis 50 Kilometer pro Sekunde aus dem All kommend in die tiefen Luftschichten reinrast.

  • Durchaus möglich, dass das Dingens fragmentiert ist, aber schwer abschätzbar. Fragmentierung ist häufig, bei Steinmeteoriten vielleicht sogar die Regel. Ein Überschallknall die Regel bei Meteoritenfällen, Donnergrollen, Druckwellen aller Art auch. Das sagt noch nichts aus. Eine Fragmentierung erhöht aber die Chancen eines Auffindens erheblich. Auf dem Video ist m.E. keine Fragmentierung zu erkennen, aber das sagt auch nichts. Man denke nur an den Vilabeto-de-la Pena Fall vom 4.1.2004. Da fiel die Feuerkugel tagsüber und es gab ähnlich wie in dem vorliegenden Fall einen Endblitz, und wenig Fragmentierungsereignisse in der Leuchtspur. Ein Überwachungskamera-Video dieses Falles .


    http://tierra.rediris.es/merge/bolide_Spain/fire_leon.gif


    (das stationäre helle Objekt neben dem Haus ist der Mond!)



    sieht insgesamt sehr ähnlich aus wie das schwedische Video


    Das Ding fragmentierte NACH der Leuchtphase, es gab ebenfalls allerlei Donnerzauber, und am Ende ein Streufeld von ca 30km Länge und 8km Breite mit wahrscheinlich hunderten Fragmenten. Habe da sogar nach der 2005er Sofi mal (erfolglos) da gesucht, aber es wurden von anderen etliche Meteorite in dem Streufeld gefunden, und es liegen da sicher noch mehr rum.


    Wenn man die dänischen Peilungen so sieht


    http://www.astro.ku.dk/~norup/webcam/obs20090117b.gif


    so könnte die Fallellipse sogar in Lolland liegen. Eine Sichtung aus Rostock würde sogar zu Fehmarn oder Hohwacht passen. Wenn zumindest ein Teil der möglichen Fallellipse auf dem Land liegt, dann KÖNNTE man was finden.


    Es gibt mindestens eine FK-Netz-Kamera, die es beobachtet hat (dicht am Horizont), und, wer weiß, ev. auch noch mehr. Dann kann man den Einschlagpunkt noch genauer festlegegen. Leider sind im Norden wenig Kameras, und das Wetter war ja auch weiträumig schlecht.


    Vielleicht stehen uns spannende Tage und Wochen bevor!


    Hartwig

  • Hallo zusammen,


    möglicherweise war der Meteor noch viel weiter südlich zu bemerken als bisher bekannt. Ich habe gestern zwischen 19:10 und etwa 20:15 in Bonn-Endenich Fotos von Venus und Uranus (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=81371) gemacht und die Fähigkeiten meiner Panasonic an den Plejaden und am Orionnebel ausgetestet (http://twitpic.com/143eo). kurz vor ende meiner Session gab es ein blauweißes Aufblitzen, etwa wie von einer Feuerwerksrakete mit Zerlegerladung. Da das Ereignis nach meinem Eindruck höchstens einige hundert Meter entfernt waw, habe ich den typischen scharfen Knall erwartet. Als der nicht kam, habe ich mich zwar gewundert, mir aber keine Gedanken gemacht. Ein sicherer Nachweis des Meteors ist das natürlich nicht. Zum eine hatte ich den Eindruck, dass der Blitz aus Richtung Süden kam (ich habe mich ja mit den Wintersternbildern beschäftigt). Zum anderen habe ich nicht auf die Uhr geschaut.


    Viele Grüße aus Bonn!


    Stefan

  • Cool, hört sich auf jeden Fall kompetent und sympathisch an... endlich werden die Menschen mal von jemandem aufgeklärt der Ahnung hat.


    Gestern war auf bild.de noch von Ausserirdischen die Rede, die uns besuchen - oh mein Gott.


    LG


    Björn

  • Hallo Caro,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Ja. Ich hab's nicht gehört, wie grausig isses denn geworden? Die Fragen drehten sich irgendwie alle nur um "Wie wahrscheinlich isses, daß uns so ein Teil auf den Kopf fällt?[xx(]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">deine Ausführungen waren völlig okay und m.E. auch für Laien gut verständlich. Aber auch die Fragen der Nachrichtensprecherin fand ich angemessen, nur in der letzten Frage ging es darum, ob so ein Teil auch mal die Erde erreichen kann. Der Bericht fängt übrigens bei 3:30 an.


    Aber ich habe auch noch eine Frage dazu: Gibt es Brocken in der Grösse wirklich weltweit nur 1-2 pro Jahr? Ich habe selber schon 4 Boliden gesehen, die die komplette Landschaft in ein etwa Vollmond-helles Licht getaucht haben. War das Teil noch deutlich grösser?


    Gruss Heinz

  • Moin Caro,
    ich fand den Beitrag gut.
    Hatte zuerst nur mit nem halben Ohr zugehört, bemerkte dann aber sehr schnell, dass es sich nicht um die übliche journalistische Effekthascherei handelte, sondern dass da was dahinter steckte.
    Und als im Abspann Dein Name zu hören war klingelte hier das Telefon, deswegen meine Frage.

  • Der Meteorit wurde, wie man im Meteoros-Forum liest, von Thomas Grau gefunden! Thomas arbeietet praktisch hauptberuflich als Meteoritensucher, und er hat z.B. das erste Fragment von Neuschwanstein und 2 Meteoritenstreufelder in Spanien nach Feuerkugelbeobachtungen entdeckt. Ihm ist es sehr zu gönnen. Noch habe ich keine Einzelheiten, aber, wie ich fast schon erwartet habe, war es auf Lolland. Es soll ein kohliger Chondrit sein.


    Hartwig

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohardy</i>
    <br />Der Meteorit wurde, wie man im Meteoros-Forum liest, von Thomas Grau gefunden!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich habe davon auf spiegel-online gelesen.


    http://www.spiegel.de/wissensc…all/0,1518,613597,00.html


    ... irgendwie kaum zu glauben, dass man soetwas finden kann.

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