Kratzer (schon wieder)

  • hallo leute,


    ich hab mich dazu entschlossen unter die glasknirscher zu gehen [:)]


    nun gleich einen 6" rohling bei stathis bestell und losgelegt.
    bis heute lief auch alles gut bis ich nun einige kratzer in halb poliertem spiegel entdeckte [:(]



    was sagt ihr, zurück zum feinschliff oder gar zum kargo 320?
    oder ssind die kratzer nicht der rede wert?


    danke im voraus für euren rat.
    gruss philipp

  • Hallo Philipp,


    sorry vielleicht ne doofe Frage, aber bist du sicher, dass die Kratzer nicht auf der Unterseite sind und nur durchscheinen ?


    Wenn sie so deutlich in der Schlifffläche zu sehen sind, mußt du wohl in der Körnung zurück ;(


    Grüße


    Klaus

  • Schaut nach einer gröberen Carbo-Körnung aus. Ich habe nach jedem Umstieg auf eine feinere Sorte ziemlich alles, was möglich ist, weggeworfen. Auf jeden Fall sämtliche Wischtücher und die Kunststoffolie, mit der ich den Schleiftisch abdeckte. Wird eine Sprühflasche verwendet, so sollte man die gründlichst reinigen. Ich verwende drei Holzstopper, die ich mit Schrauben auf dem Schleiftisch befestigt habe. Die habe ich jedesmals vom Tisch abgeschraubt und gründlich mit einer Zahnbürste unter Wasser gesäubert. Die gröberen Körnungen sind vorher sofort in einer gut verschließbaren Kunststoffdose gelandet und weit weg vom Schleiftisch aufbewahrt worden.
    Guter Rat für das Polieren: Das Tool immer unter Wasser aufbewahren! Bedingt durch all diese Vorsichtsmaßnahmen konnte ich bis heute keinen nennenswerten Kratzer feststellen.
    Gruß
    Gerhard
    Nachsatz: Ich würde die Oberfläche nicht so lassen! Hat zwar auf die Bildqualität wahrscheinlich keinen extrem störenden Einfluß (da können Dir die Fachleute besser raten als ich Anfänger), aber Du hast ja auch keine Freude mit so einem Spiegel, schätze ich mal!
    Noch etwas: <b>Kratzer</b> lassen sich beseitigen, <b>Muschelbrüche</b> nicht.

  • Hallo Philipp,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...oder ssind die kratzer nicht der rede wert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    doooch, das sind echte Schönheitsfehler ohne nennenswerte Auswirkung auf die Bildqualität. Im Vergleich zu den unvermeidbaren "Kratzern" in Form der Fangspiegelhalterung sind sie allerdings so gut wie nicht vorhanden. Ich würde den Spiegel zu Ende polieren und gebrauchsfertig machen.


    Gruß Kurt

  • Kurt, Du denkst also wie dereinst Fraunhofer, der sich auf eine kritische Bemerkung eines Besuchers bezüglich Kratzer auf seiner Optik dahingehend äußerte, daß seine Linsen nicht zum Anschauen sondern zum Durchschauen gemacht seien? ;) Aber, mein Ratschlag, das Poliertool unter Wasser aufzubewahren, ist nicht ganz verkehrt, oder?
    LG
    Gerhard
    Denn, durch eingetrocknete Poliermaterial-Klümpchen kann es "sleeks", oder wie die Viecher heißen, geben (feinste Kratzer) und DIE erzeugen jede Menge Streulicht. Die paar "Fahrer" auf dem Spiegel schauen zwar ungut aus, haben aber die obige Wirkung nicht. Kurt bemerkte ja außerdem schon, daß die Fangspiegelhalterung (Spinne) und der Fangspiegel selbst weit mehr Unheil anrichten. (Kurt ist der Optikerchef hier im Forum und Stathis der perfekte Praktiker)

  • mhm ich glaube ich werde das lehrgeld bezahlen und nochmal zum feinschliff zurückgehen.
    hab mir ja vorgenommen diesen spiegel sogut wie möglich zu machen, alls vorbereitung für einen "grossen [;)]"


    danke noch für eure hilfe leute!


    gruss und cs philipp

  • Hallo Phillip,


    bevor Du die polierte Fläche wieder einreißt musst Du zunächst die Ursache für die Kratzer finden.
    Wenn Du die Ursache gefunden hast, brauchst Du auch nicht mehr zum Feinschliff zurück :o)
    Pechhaut unter Wasser lagern wäre perfekt.
    Am besten Du machst Dir eine neue Haut und probierst damit verschiedene Polier- und Parabolisier-Techniken aus. Denn das ist der Lerneffekt den man für großere Spiegel braucht, Feinschliff kannst Du ja schon.


    Viele Grüße
    Kai

  • Philip,
    Kratzer haben bei einem Erstlingswerk immer zwei Dimensionen. Eine "tatsächliche" und eine "gefühlte". Die "tatsächliche" ist im Ergebnis wohl zu vernachlässigen, wenn man denn nur wüsste, wann und wie sie entstanden sind. Denn sie belegen, dass Du irgendwo entweder ein "arbeitshygienisches" Problem hattest (u.U. hast, weil Du diese Dimension unterschätzt) oder eventuell auch ein handwerkliches Problem hast (bröckeldes Tool oder dergleichen).


    Wenn es nun in Deiner ATM-Karriere nicht beim 150mm-Spiegel bleiben soll, dieses nur ein "Gesellenstück" sein soll, dann mach es bitte perfekt, sonst fällst Du bei Deiner Meisterprüfung durch. ...will sagen, lerne und übe/trainiere daran solange, bis solche Schnitzer nicht mehr auftreten, denn sie sind tatsächlich vermeidbar. Bei den großen schwierigen Spiegeln/Planspiegen und andere exotischen "Formen", die man so vielleicht im Hinterkopf hat, will man nicht auch noch solche Probleme bekämpfen müssen, sondern eigentlich im Griff haben.



    Über die "gefühlte" Tragweite dieser Kratzer hilft nur ein starker "Charakter". Man muss zu seinen Fehlern stehen können. [:D].


    Gruß

  • Kratzer beim Polieren können verschiedene Ursachen haben:


    1. Kontamination aus Grob- oder Feinschliff.
    Sämtliche Arbeitsutensilien (z.B Wassersprühflasche) gründlichst waschen und abbürsten, Schleifunterlage komplett austauschen, Zimmer saugen. Ich lege beim Schleifen immer alles mit Zeitungen aus, die ich nach jeder Körnung einfach zusammenrollen und wegwerfen kann. Auf keinen Fall mit Karbo verseuchten Fingern durch die Wohnung rennen, weil das Telefon klingelt, sonst kleben K180 Körner an Türklinken und Telefonhörer und später womöglich auf der Pechhaut[}:)]


    2. Kontamination der Klamotten.
    Die Klamotten vom Schleifen sind vor allem an den Ärmeln und vor dem Bauch mit Karbokörnern durchsetzt. Auswaschen hilft hier NICHT! Beim Polieren an besten kurzärmlich mit T-Shirt, das noch nicht beim schleifen verwendet wurde, arbeiten.


    3. Steinchen im Polierwasser aus dem Wasserhahn
    Beim Befüllen der Blumenspritze halte mit Schnipsgummi etwas Watte oder Papiertaschentuch vor dem Wasserhahn. Andere verwenden sogar destilliertes (demineralisiertes Wasser). Letzteres halte ich persönlich nicht für nötig.


    4. Bröselndes Tool
    Kann bei Glas oder gut abgebürstetem Granittool nicht passieren.
    Superhartgips Brösel sind zu weich und daher ebenfalls unbedenklich (habe ich extra mal getestet). Tools mit Fliesenkleber, Beton usw. müssen 100%-ig versiegelt sein, da sie Sand enthalten


    5. Polierpinsel
    Neuen Pinsel nehmen und ab und zu auswaschen. Da man den Pinsel meist in der Poliersuspension aufbewahrt, rostet oft die Blechmanschette vom Pinsel und diese Rostkrümel machen fiese dicke Kratzer.


    6. Körner rieseln von der Decke
    Die Gefahr sehe ich bei groben Kellerdecken. Wenn man unsicher ist, einfach die Decke über dem Schliefplatz mit Malerfolie abhängen


    7. Eingetrocknetes Poliermittel auf der Pechhaut
    Nach dem Arbeiten, die Pechhaut mit einer neuen (nur dafür zu verwendenden) Nagelbürste unter Wasser ordentlich abbürsten. Sofort danach Klarsichtfolie über die Pechhaut legen oder in eine saubere Mülltüte stecken. Unter Wasser lagern mache ich nicht, geht auch nur bei 100%-ig wasserresistenten Tools (Glas, Granit)
    Auch Pinsel und Poliermittel verschließen. Eingetrocknetes Poliermittel erzeugt sog. "Sleeks" (sehr feine aber zahlreiche Kratzer, die man oft nur bei bestimmtem Lichteinfall sieht). Diese Sleeks kann man nach 1-3 Stunden wieder wegpolieren.


    8. Zu trockenes Polieren
    Dies erzeugt ebenfalls Sleeks. Die Spiegeloberfläche muss immer nass sein, also immer wieder mit Blumenspritze nachfeuchten und mit Pinsel verteilen


    9. Zu viel Poliermittel
    --&gt; wirkt wie zu trockenes Polieren


    10. Kontaminiertes Poliermittel eventuell aus unbekannter Herkunft. Polierrot aus frühreren Zeiten neigte zum klumpen. Das Ceri HPC oder Ceri 3000 fülle ich für euch direkt as der Tüte wie sie von Pieplow kommt unter verschärften Reinheitsbedingungen bei mir ab (alles mit frischen Zeitungen ausgelegt, fabrikfrische Ablülltüten, doppelt verpackt usw.), so dass ich Kontamination beim Abfüllen ausschließen kann.


    11. Kontaminiertes Pech.
    Den Platz mit Zeitungen auslegen. Sauberen Topf zum Schmelzen nehmen, Im übrigen siehe 10.


    12. Andere Gründe, hinter die man manchmal auch nach jahrelanger Erfahrung nicht hinter kommt und manchmal gewillt ist, an böse Geister oder metaphysikalische Phänomene zu glauben


    Als häufigste Ursachen schätze ich 7+8 ein, spätestens bei 12 die Kratzer einfach ignorieren und sich auf das eigentlich wichtige konzentrieren --&gt; möglichst genaue Parabel. Einzelne Kratzer sind reine Schönheitsfehler. Sie haben keinen Einfluss auf die Bildschärfe, sondern nur auf das Streulicht. Ihr Streulichteinfluss so groß wie ihr Flächenanteil (und der ist sehr gering!).


    Philipp, welcher Grund könnte es bei dir sein? Sind die Kratzer plötzlich gekommen, oder nach und nach? Ich sehe die Sache so wie Kai. Oder anders herum formuliert: Wenn du den Grund nicht findest, rasselst du beim nächstem Mal wieder in dasselbe Problem.

  • Mir schaut das am ehesten nach Deinem Punkt 1.) aus, Stathis.
    Punkt 2.) hatte ich sehr an den Hausschuhen bemerkt (so Filzschlüpfer). Die waren komplett voll mit Carbo!
    Punkt 5.) hatte ich auch schon. Habe mir sofort einen neuen Pinsel zugelegt. Die billigen Dinger rosten wirklich ganz schnell an der Manschette.
    Und ein unter Wasser gelagertes Pech-Granittool ist wirklich empfehlenswert, finde ich. (Vor allem, wenn man so lange braucht wie ich ;-))
    Gruß
    Gerhard

  • Hallo leute,


    ich denke mal es ist war ne kombination von punkt 1 und 4.
    punkt 4 obwohl ich ein granittool habe, aber bin mit der pechhaut an die tischkannte gestossen, und dachte mir ist ja nich weiter schlimm... nun ja dem war dann wohl doch nich so [;)]
    auf jeden fall hab ich jetztt das karbo 320 und microgrit 25 my schon wieder durch [:D]


    gruss und cs


    philipp

  • Hallo Philipp,


    die paar Kratzer ändern nichts an der Bildqualität. Es ist allerdings unschön, weil sie nach dem Vespiegeln sehr deutlich zu sehen sein werden. Wenn man dann jemanden seinen selbstgeschliffenen Spiegel zeigt, ist es nicht schön, wenn da Kratzer drauf sind, das stimmt.
    Ich hatte sogar so ziemlich in der Mitte eine matte Stelle auf dem Spiegel, die habe ich erst nach dem verspiegeln gesehen. Aber wie gesagt, das ändert an der Qualität des Spiegels nichts, besser ist es den so gut wie nur möglich zu parabolisieren.


    Gutes Gelingen. Alex.

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