Ratlos: Startest passt nicht zu Messwerten

  • Hi Leute,


    mir fällt mittlerweile nichts mehr ein ... ich hoffe von Eurer Seite einen Hinweis zu bekommen, was ich ggf. falsch mache irgendwo muss ich einen Knoten in den Gehirnwindungen haben.


    Seit nunmehr 1 1 /2 Jahren habe ich einen 18er f/4,57 in der Mache. Es gab schon einige ups' and downs', ich bin im Zuge der Parabolisierung 2* übers Ziel hinweggeschossen, hatte mir den Rand versaut und diesen in zig Stunden wieder eingefangen.


    Nach aktuellen Werten müsste ich 'eigentlich' tief im grünen Bereich liegen, doch der Star-Test widerspricht dem heftig (und der hat schließlich recht). Nur: wenn ich nicht weis wo der Fehler liegt, wie dann beseitigen?


    Zum Spiegel und Messaufbau:


    Optischer Durchmesser: 456mm
    Krümmungsradius: 4166mm
    Messung Slitless, mit beweglicher Lichtquelle (Messaufbau auf Kreuztisch)
    Messung mit Couldermaske
    Messzonen: Innen/Außen:
    Zone1 40mm 74mm
    Zone2 74mm 107mm
    Zone3 107mm 131mm
    Zone4 131mm 151mm
    Zone5 151mm 169mm
    Zone6 169mm 185mm
    Zone7 185mm 200mm
    Zone8 200mm 214mm
    Zone9 214mm 228mm


    Krümmungsradius, Messaufbau und Zonenradien sind zig-fach überprüft, um einen 'Systemfehler' auszuschließen.


    Es handelt sich um meinen 10. oder 12. Spiegel, ein 'bischen' Übung ist vorhanden.


    Ausgewertet habe ich mit Foucault-Test Analysis 2B und FigureXP


    Messwerte wurde 'manuell', d.h. mit dem Auge hinter der Messerscheide gewonnen, diese sind mit einer Streuung von max. +/- 0,03mm reproduzierbar.


    Eine Typische Messreihe war:
    Z1 1,05
    Z2 1,72
    Z3 2,31
    Z4 3,09
    Z5 3,70
    Z6 4,42
    Z7 5,07
    Z8 5,75
    Z9 6,56


    Zum Startest: Extrafokal ist ein deutlich ausgeprägter äußerster Beugungsring festzustellen, der auch bei Abblenden von 456mm auf 430mm und auf 410mm unverändert bleibt. Intrafokal ist das Bild ausgefranst, Beugungsringe sind kaum auszumachen. Eine Zentrale Abblendung auf 120mm ändert nichts.
    Ohne die Messwerte würde ich sagen, der Spiegel ist scheinbar gleichmäßig merklich bis deutlich überkorrigiert.


    Eine Idee, was ich noch machen könnte???


    Frustriert / Ratlose Grüße von


    Achim

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AchimS</i>


    Eine Zentrale Abblendung auf 120mm ändert nichts.
    Ohne die Messwerte würde ich sagen, der Spiegel ist scheinbar gleichmäßig merklich bis deutlich überkorrigiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    über 2m Brennweite und nur 120mm Öffnung? bei f/17 müsste eigentlich alles gut aussehen, so schlecht kann man keinen Spiegel machen.


    Vielleicht bist du an der falschen Baustelle, hast du mal den FS geprüft?


    Gruß Frank

  • [/quote]


    Hallo


    über 2m Brennweite und nur 120mm Öffnung? bei f/17 müsste eigentlich alles gut aussehen, so schlecht kann man keinen Spiegel machen.


    Vielleicht bist du an der falschen Baustelle, hast du mal den FS geprüft?


    Gruß Frank
    [/quote]


    Hi Frank,



    ich hatte nicht auf 120mm abgeblendet, sondern die zentrale Obstruktion auf 120mm erhöht um ggf. vorhandene Zentrumsnahe Korrekturfehler aufzuspüren.


    Den FS habe ich nicht geprüft, nein (das wäre der Hammer!). Muss überlegen, wie ich dies beim Planspiegel mache. Ein Prüfglas hierfür habe ich nicht.


    Astigmatismus war nicht festzustellen. Der FS wurde soviel ich weis mit Silikon geklebt. Die FS-Spinne, den FS-Halter und die Befestigung habe ich nicht selbst gemacht, werde mir dies aber demnächst genauer ansehen.


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim,


    Nur ein Paar Ideen, da Details fehlen:


    - Machst Du den Sterntest am Himmel oder am KS? Wenn KS, würde ein zu kurzer Abstand Sphärische Aberration produzieren, und zwar als Überkorrektur.


    - Ich nehme an, der Spiegel ist 25mm dick. Wie lagerst Du den bei der Messung? Ich würde die Messung eher in der Zelle machen und noch dazu das Ganze ca. 30° nach hinten kippen.

    - Kannst Du Foucault Bilder einstellen? Eine Reihe in 1mm Abstand würde schon reichen.


    - Kannst Du mit einem Ronchi-Gitter am Himmel probieren und eventuell Fotos machen? Ca 200 LPI aber gute Qualität (z.B. Edmund Optics) wäre OK.


    Dass der Sterntest extrem empfindlich ist weißt Du bestimmt schon.


    Viele Grüße
    Horia

  • Hallo Horia,


    hier die Zusatzinfos:


    die Spiegeldicke beträgt am Rand 38mm, Material Pyrex. Der Startest wurde im endgültigen Teleskop an Polaris gemacht, in einer 18-Punkt Spiegelzelle gelagert. Lateral mit zwei Wippen gehalten, die im Drehpunkt mittels Kugelbüche achsial geführt werden. Es war kein Astigmatismus festzustellen.


    Ronchi-test hatte ich auch gemacht, der war unauffällig. Beim Gitter handelt es sich um auf Glas aufgedampfte Chromstreifen, mind. 10 Linien/mm.


    Bei meinen Messungen steht der Spiegel senkrecht. Ein Potatochipeffekt war nicht festzustellen, auch sollte der Einfluss nicht ins Gewicht fallen, da die neutrale Line quer zur Spiegelmitte (und damit dicht an den Messzonen) verlaufen müsste.


    Viele Grüße


    Achim


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Horia</i>
    <br />Hallo Achim,


    Nur ein Paar Ideen, da Details fehlen:


    - Machst Du den Sterntest am Himmel oder am KS? Wenn KS, würde ein zu kurzer Abstand Sphärische Aberration produzieren, und zwar als Überkorrektur.


    - Ich nehme an, der Spiegel ist 25mm dick. Wie lagerst Du den bei der Messung? Ich würde die Messung eher in der Zelle machen und noch dazu das Ganze ca. 30° nach hinten kippen.

    - Kannst Du Foucault Bilder einstellen? Eine Reihe in 1mm Abstand würde schon reichen.


    - Kannst Du mit einem Ronchi-Gitter am Himmel probieren und eventuell Fotos machen? Ca 200 LPI aber gute Qualität (z.B. Edmund Optics) wäre OK.


    Dass der Sterntest extrem empfindlich ist weißt Du bestimmt schon.


    Viele Grüße
    Horia


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Achim,
    Du hast ja ziemlich Geduld mit deinen Spiegeln, wie ich weiß, und auch schon einige Rückschläge weggesteckt. Deshalb bin ich sicher, das klappt diesmal auch.


    Banale Fehler schließe ich bei dir eigentlich aus. Ausgekühlt war dein Spiegel bestimmt auch, bevor Du den Sterntest gemacht hast, richtig?


    Um den Focault-Meßaufbau zu überprüfen, würde ich mal einen Spiegel durchmessen, der beim Sterntest gute Ergebnisse liefert. Möglichst mit ähnlichen Eigenschaften wie dein aktuelles Stück. Die Messungen sollten alle unter den gleichen Bedingungen gemacht werden, am besten direkt hintereinander.
    Ich denke, danach wirst Du etwas schlauer sein als jetzt.


    Mein eigener 18" f/4,3 macht übrigens auch erst mal einen überkorrigierten bzw. randabgesunkenen Eindruck, bevor er nach &gt;1 h komplett ausgekühlt ist. Und das bei nur 25 mm Dicke. Du kennst die Scherbe auch, wir haben sie auf dem Chat noch unverspiegelt mit deinem Ronchigitter getestet.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Achim,


    auf die Schnelle fällt mir auch nix ein, ein 25m dicker 18er verhält sich eigentlich gutmütig auf dem Prüfstand.
    Sowas ist mir bis dato auch noch nicht untergekommen, selbst bei Timms 20mm Dünnscherbe nicht.
    Intrafokale Ausfransungen deuten auf TDE hin, hast du einmal eine Bildauswertung mit Shadowanalysis oder FoucaultXL gemacht?
    Wichtig dabei ist eine exakte, millimetergenaue Kalibrierung, dann kann man auch die letzten Millimeter des Randes vermessen. Allerdings müsste es dann nach Abblenden wieder besser aussehen.
    Wie stehts denn mit der Rauhheit? Der FS kommt da auch in Frage!
    Stimmen die Radien der Spiegelzelle? Unterschiedliche Dicken bedingen unterschiedliche Radien.
    Ansonsten bin ich auch ratlos...


    Gruß Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Achim,
    [quote]...Messung mit Couldermaske...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...das halt ich bei diesem Spiegel für Glückssache wenn der so gut werden soll, dass im Sterntest am Himmel kein Fehler mehr erkennbar ist. Ich würde mal ein maskenloses Auswerteverfahren versuchen. Vor geraumer Zeit hab ich dazu das Programm FringeXL von Horia ausprobiert und mit Interferometermessungen verglichen. Die Übereinstimmung war recht gut.


    Gruß Kurt

  • Hallo Achim,


    ich bin auch fast ratlos, aber nur fast. Meine Erklärung, die ich aus eigener Erfahrung kenne: Du hast nicht genug abgeblendet.
    Hier deine Kurve mit %-Angaben der Korrektur für jede Zone:



    Man sieht zunächst einen scheinbar perfekten Spiegel. Die Randzone hat jedoch 113% Korrekur und die davor auch schon 98%. Wenn du aufgrund der diskreten Messpunkte mit den Zonenmasken nicht die ganze Wahrheit getroffen hast, sondern der überkorrrigierte Rand schon bei unter 200 m Spiegelradius anfängt, hättest du geanu das Erscheinungsbild, das dir dein Sterntest mit Abblenden bis auf 205 mm Spiegelradius zeigt.


    Aufschluss darüber gewinnst du nur, wenn du noch weiter schrittweise abblendest, bis der Fehler weg ist. Ich klebe den (noch unbelegten) Spiegel einfach mit Maler Kreppklebeband ab. Es braucht nicht 100%-ig rund zu sein. Das geht schnell und man kann flexible Radien abblenden
    Ich vermute aus deinen Faucaultmessungen, dass eine 380 mm Blende wirkung zeigt, dass also dein überkorrigierter Randbereich breiter ist, als die Kurve zeigt.


    Genau so ein Szenario hatte ich auch schon wiederholt, übrigens auch bei Messungen mit Foto und Auswertung mit Horias FXL. Richtig verstanden hatte ich sie Geschichte auch nicht. Erst als ich die letzten Randzonen auf knapp unter 100% Korrektur brachte, hatte ich Erfolg. Von all' dem war mit Ronchi nichts zu sehen.


    Der Sterntest für überkorrigierten Rand ist extrem gemein. Außer am Sterntest wirst du diesen Fehler sicher nie feststellen.


    p.s.
    - Der Fangspiegel ist es ganz sicher nicht. Ein unplaner Fangspiegel macht Astigmatismus, und sowas hat Achim ja nicht.
    - Rauheit kommt meiner Ansicht nach auch nicht in Frage, diese würde höchstens die Beugungserscheinung zu beiden Seiten des Fokus gleichstark verwischen

  • Hallo Achim,


    mach Dir das Leben nicht so schwer.
    Wie Kurt schon sagte, ein fotografisches Auswertverfahren muss her!
    Entweder das FoucaultXL von Horia, oder das hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=52905
    Download:
    http://www.foucault-test-analy…s/shadowgram_analysis.zip
    (Achtung: Verschiebung nicht mit "Null" beginnen, sondern mit einem Offset, zB 10mm, da ist noch irgendein Fehler drin, oder die Werte in das FigureXP übertragen)


    Und dann würde ich ein einfaches Michelson I-Meter bauen, Auswertung mit OpenFringe (Downloads in der Yahoo-Interferometry-Group unter "files -&gt; opernfringe beta": http://tech.groups.yahoo.com/group/interferometry/),
    das wird Dir die Augen öffnen :o)


    Gutes Gelingen wünscht
    Kai

  • Hallo Miteinander,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..Ich vermute aus deinen Faucaultmessungen, dass eine 380 mm Blende wirkung zeigt, dass also dein überkorrigierter Randbereich breiter ist, als die Kurve zeigt...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...und wahrscheinlich sind nur 3 Stützpunkte von 85% bis 100%D. einfach zu wenig um das Profil in diesem kritischen Bereich richtig abzubilden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Der Sterntest für überkorrigierten Rand ist extrem gemein. Außer am Sterntest wirst du diesen Fehler sicher nie feststellen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit I- Meter und "openFringe" kommt das auch ganz gut[8D].


    Es gibt aber noch die Möglichkeit mittels Kompensationlinse die vorhandene CC zu kompensieren. Dann sieht man das Fehlerprofil im Foucault- Test direkt und man kann es mit der Messung ohne Komp.- Linse vergleichen. Siehe auch
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=1064


    Gruß Kurt

  • Hallo Achim.


    Ich habe mir das auch angeschaut und deine Daten mit Figur XP berechnet und
    komme sehr stark zu der Meinung von Stathis. Nämlich das Du noch zu wenig
    abgeblendet hast. Eine Abblendung auf Zonen r 180 mm wäre richtig.
    Der Randbereich hat einen sehr großen Flächenanteil und ebenso gewichtend
    wirkt er sich im Sterntest aus, was auch richtig ist.
    Du hast vom Rand bis r 214 mm 11,9 % Fläche die nach außen neigt
    und vom r 214 mm bis r 180 mm 28,8 % Fläche die nach innen neigt.
    Das sind bereits 36,9 % der gesamten Spiegelfläche.
    Daraus erkennt man wie wichtig der Randbereich ist.
    Dazu kommt noch das eine Defokusierung vom Randbereich einen
    größeren Streukreis macht als im inneren Bereich wo die Strahlenbündel
    schon schlanker sind.
    Verwirrend wird für dich sein das der volle Spiegel keine klare über und keine
    klare Unterkorrektur zeigt.
    Da wäre es echt Wert den Versuch zu machen und ihn als erstes nur bis
    zum Zonen r 214 mm abzublenden, weil dann wäre die nach außen neigende
    Fläche weg und er müsste dann Unterkorrektur zeigen.
    Erst wenn du bis Zonen r 180 mm, wie Stathis sagte, abgeblendet hast wird er
    sich als guter Spiegel zeigen weil die Abweichungen im inneren Teil sind nicht
    mehr so stark wirksam.
    Wenn das nicht so ist dann müssen wir weiter suchen, es gibt für alles eine Erklärung.
    Wenn das so ist dann hast du die Möglichkeit mit einen kleinen Poliertool
    Durchmesser 30 mm mit kleine Kreisen zwischen Rand und Zonen r 180 mm
    2 Runden lang zu bearbeiten und dann wieder zu kontrollieren und dann wieder
    neu abschätzen wie viel es braucht bis der Rand ein wenig hoch steht
    was als Unterkorrektur als Gegenwirkung für die Abkühlung beim
    Beobachten gut ist.
    Wichtig ist beim Polieren mit dem Minitool das es Markiert ist damit man
    sicher ist das immer dieselbe Stelle zum Spiegelrand zeigt, weil dort
    ist die Fläche schon torisch und es darf daher nicht mehr gedreht werden
    damit es immer schön satt aufliegt und weil das Minitool neues Pech hat
    und daher weicher ist macht es auch eine glatte Politur und somit keine groben Fehler.
    Es muss nur zuerst mit Wasser ohne Poliermittel gut angepasst werden
    und auch ohne Poliermittel ein wenig Übungskreise gemacht werden
    bis man spürt das es gleichmäßig zieht. Ohne Poliermittel kann nichts pasieren.
    Als Rillen genügt ein Kreuz durch die Mitte, aber nicht auf der Seite wegen dem Gleichgewicht.
    Genauer kann ich es dir noch beschreiben wen du es wirklich machen möchtest.


    So jetzt bin ich gespannt auf deine nächsten Berichte.


    Freundliche Grüße
    Alois

  • Hallo Leute,


    vielen Dank für das zahlreiche Feed-back.


    Was mich so irritiert ist vor allem das verwaschene Intrafokale Bild des Spiegels. Ich hatte ein ähnliches vor ca. 3 Monaten als ich bereits dachte fertig zu sein, damals war der Randbereich aber noch deutlicher überkorrigiert, ich hatte 'zu optimisitisch' gemessen. Ich habe das Bild auch auf eine rauhe Oberfläche geschoben. Um dem entgegenzuwirken habe ich das Poliermittel von HPC auf Ceri3000 umgestellt; dies soll glattere Oberflächen machen.
    Auch wurde bei meinen Subsize-Tools ein weicheres Pech (23 Grad) aufgezogen. Als Tools steht mir ein 10-Zoll, 8-Zool und 5-Zoll und ein 3-Zoll zur Verfügung. Beim großen Tool (mit 425mm fast schon Fullsize) habe ich das 28er jedoch draufgelassen, nur mit diesem gehe ich merklich über den Rand, bei härteren Pech ist m.E. die Gefahr die Kante abzurasieren deutlich geringer.


    Leider stelle ich mich für jegliche fotografische Auswertung zu dumm an, habe dies schon mehrfach ohne jeglichen Erfolg versucht, mal mit Webcam, dann mit Digiknipse. Ich denke hier müsste ich jemanden der das kann über die Schulter schauen.


    I-Meter: davon lese ich ab und an mit Interesse, alleine bekomme ich das fürchte ich kaum hin (wobei mich das schon sehr reizen würde). In der Region um Nürnberg (gerne auch 200km weg) kenne ich jedoch niemanden, der mich hier an seinen Erfahrungen offen teilhaben lassen würde. Oder kennt Ihr jemanden?


    Zum Thema Auskühlung: Der Spiegel war den ganzen Tag draußen im Schuppen gelagert, vor der Messung dann auch ca. 1h noch im offenen Teleskop.


    Vom Startest meines 430mm f/4,2 Spiegels der gute Dienste im ADLER leistet habe ich noch eine 380mm Blende, die kann ich direkt verwenden, bin neugierig ob Stathis' Prognose zutreffend ist. Momentan sieht es draußen gut aus, ggf. kann heute abend gleich nochmals getestet werden.


    Viele Grüße


    Achim


    p.s. Mit kleinen Subsize-Tools im Randbereich habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Es hatte darin geendet, dass nach zig-Sitzungen der Randbereich so abgesunken war, dass Netto 15h Polieren mit Fullsize notwendig war, bis ich komplett neu mit den Parabolisieren anfangen konnte.
    Bestätigt sich die Vermutung von Statis würde ich mit dem 17er TOT die Zone um 400mm anfangen zurückzunehmen und dann die Überkorrektur bis über den Rand schieben. Danach würde ich von innen her den Spiegel wieder vertiefen und mich vorsichtig die Korrektur nach außen schieben. Das ist relativ aufwändig war für mich bisher am erfolgträchtigsten.

  • Hallo Achim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe das Bild auch auf eine rauhe Oberfläche geschoben. Um dem entgegenzuwirken habe ich das Poliermittel von HPC auf Ceri3000 umgestellt; dies soll glattere Oberflächen machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nichts gegen Ceri3000, aber bevor Du spiegelbedingte Rauheit im extra- intrafokalen Sterntestbild erkennen kannst muüsstest Du Dich bei der Politur schon fürchterlich ungeschickt anstellen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...p.s. Mit kleinen Subsize-Tools im Randbereich habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    .. .ich auch. Dazu braucht man wohl das Fingerspitzengefühl und die Erfahrung von Alois um nichts zu verschlimmbessern. Ich bevorzuge deshalb angepasste Ringpolierer mit sternförmigen Rändern wenn es um die Bekämpfung von hartnäckigen Zonen im Randbereich geht.


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    ich komme eben aus der Kälte herein, habe mich eben an Startest versucht. Leider war das Seeing grottenschlecht. Das Teleskop hatte ich schon um 16.30h aufgebaut (der HS war schon den ganzen Tag im Freien). Um 18.30h, 19.00h und - nach dem Essen - um 19.50h habe ich mein Glück versucht.
    Ort war der heimische Garten, über das Hausdach auf Polaris gepeilt. Aus der Siedlung heraus ist es bei Minusgraden 'suboptimal'.


    Seeing war so grausig, dass ich es mit max. dem 7er Oku, d.h. mit 1,5mm AP belassen habe. Verwendung fanden ein 435mm, 410mm, 380mm und 350mm Blende.
    Im Fokus hupfte der wabernde Lichtpunkt richtig herum. Defokussiert waren nur blickweise die inneren Beugungsringe auszumachen, eine echte Beurteilung war schwierig - leider.


    Bis zur Abblendung auf 410mm war kaum ein Unterschied zur vollen Öffnung festzustellen, bei 380mm war dann der Intra- und Extrafokale Anblick sehr ähnlich. Es scheint sich die Vermutung von Stathis und Alois zu bestätigen.


    Ich habe mir Alois Vorschlag zur Korrektur nochmals in Ruhe durchgelesen, das ist schon in sich sehr schlüssig. Zum Polierplatz: dies ist ein Tisch mit zusätzlich einer Steinküchenplatte als Unterlage, darauf 6mm dicke Isomatte. Darum herumlaufen kann ich nicht, der Spiegel muss von Hand gedreht werden. Hmmm ... vielleicht mache ich doch ein 3cm Tool mit 23er Pech, markiere den Rand um Drehung zu vermeiden ... bin noch unschlüssig.


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">p.s. Mit kleinen Subsize-Tools im Randbereich habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
    .. .ich auch.
    Dazu braucht man wohl das Fingerspitzengefühl und die Erfahrung von Alois um nichts zu verschlimmbessern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Aber das Fingerspitzengefühl hast du auch und es lohnt sich und ist gar nicht so schwierig.
    Du hast ja nur noch 10 nm abzutragen. Das kostet nicht viel Zeit sondern nur Vorsicht.
    Der Trick liegt darin.
    Deine Zone ist 48 mm breit und das Tool soll nur 2/3 bis 3/4 so groß sein.
    Damit erreicht man dass in der Mitte der Zone immer 1/3 der Fläche Kontakt hat
    und der Bereich zu den Rändern der Zone verlaufend weniger Kontaktfläche
    zum polieren beiträgt.
    Für deine Zone habe ich als Beispiel ein 35 mm Tool genommen
    Mit dem brauchst du nur 13 mm große Kreise mit mäßigen Druck machen und kommst
    nicht über den Rand hinaus. Also bleibt er scharf.
    Das Gewicht der Hand genügt. Den Rest sagt glaube ich eh das Bild.
    Der weise Streifen dient als Orientierung damit die Polierschale nicht gedreht wird.
    Das ist wichtig weil diese Stelle nicht mehr sphärisch ist.
    Die Auflage des Spiegels ist hier nicht mehr so wichtig weil die Kontaktfläche so klein ist.
    Aber wenn du ihn drehen kannst ist wiederum praktisch.
    Ich habe zwar den Vorteil dass ich schon vorgefertigte Metallscheiben habe
    Aber so etwa ähnliches wir dir schon auch gelingen.
    Wichtig ist das es steif ist und nicht federt.
    Als Rillen würde ich bei Dm. 35mm 2 im Quadrat und 12 mm Abstand machen
    Damit sich das Poliermittel gleichmäßig verteilen kann. Ist auch wichtig,
    weil die Kreise klein sind.





    Der Stift als Halterung ist auch wichtig damit der Druck immer im Zentrum bleibt
    und ein Kippwirkung durch falsches Halten gering gehalten wird.
    Die Schritte sind etwa 5 mm weiter .
    Als Zonenbegrenzung habe ich aus Packpapier eine Innenmaske gemacht
    gelocht und mit Tesaband befestigt.
    Als ersten Versuch würde ich nur zwei Runden machen und dann schon kontrollieren,
    weil mehr könnte schon zu viel sein.
    Das Poliermittel habe ich zuerst mit dem Pinsel über die ganze Runde Aufgetragen
    Damit garantiert dass überall die gleiche Konzentration ist.
    Die Konzentration kann etwas dünner sein als wie hier im Beispiel, wo ich es dicker gemacht habe
    um die Bewegung besser sichtbar zu machen.
    Wichtig ist das du bei der Beendung der Runde die begonnene Stelle nur mit dem
    halben Durchmesser des Poliertools überlappst und die nächste Runde auf einer anderen Stelle beginnst.
    Das anpassen des Poliertools ist auch gut von oben damit das Pech nach unten
    fliesen kann und somit ohne besonderen Druck sich anpassen kann.


    Jetzt bin ich gespannt auf dein Ergebnis.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Achim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Darum herumlaufen kann ich nicht, der Spiegel muss von Hand gedreht werden. Hmmm ... vielleicht mache ich doch ein 3cm Tool mit 23er Pech, markiere den Rand um Drehung zu vermeiden ... bin noch unschlüssig...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn der Spiegel nicht stetig drehbar gelagert ist und Du noch nicht einmal um den Tisch herumlaufen kannst sorry, dann ist Murks vorprogammiert.


    Gruß Kurt

  • Hi Roland,


    man achte auch auf die Reifen auf dem Bild ...net schlecht, der Bruch - SO was in der Art hatte ich schon mal mit meiner gepimpten XL600Sb in grauer Vorzeit (passiert in der Sandpiste in Mehlingen !)

  • Hi Leute,


    zurück zum Thema ;)


    ich komme eben aus der Kälte - konnte eben wieder einen Startest durchführen. Ich war dem Rat von Alois gefolgt, hatte mit einem 35mm Tool den Bereich von 400mm bis zum Rand bearbeitet (Vielen herzlichen Dank an Alois für die tolle Erläuterung!). Das Ergebnis ging in die richtige Richtung, nur war mir die Gesamtkorrektur etwas zur hoch, insbes. die 3 äußeren Zonen waren mir zu dicht am Soll-Wert, da ich dort tendentiell scheinbar zur geringe Werte messe. So bin ich dann mit dem 17er Tool TOT in 6 min nochmals ran gegangen. Mir war klar, dass damit alle inneren Zonen verändert werden, doch sah ich darin die Chance die Korrektur der äußeren Zonen zurückzunehmen. Die Wirkung ging etwa in die Richtung, wie ich es mir vorgestellt hatte.


    Den Messwerten nach liegt der Spiegel in grünen Bereich (aber nicht mehr so exorbitant gut), und .... der Startest harmonisiert mit den Messungen! Extrafokal ist äußerste Beugungsring etwas zu dominant, intrafokal ist die Abbildung dazu recht symetrisch; auch hier ist der äußerste Beugungsring klar definiert und merklich kräftiger als die inneren Interferenzringe. Im noch nicht 100% ausgekühltem Zustand ist intrafokal auch der innerste Beugungsring merklich kräftiger, voll ausgekühlt verschwindet dieser Effekt jedoch. Das Bild ist Intrafokal nunmehr nicht mehr so ausgefranst, man kann Beugungsringe gut ausmachen. Die FS-Abschattung ist von der Größe her auch in etwa gleich groß. will heißen bei gleichem Grad der Defokussierung. Den Messwerten und dem Startest nach ist der Spiegel gut, aber nicht herausragend.


    Anbei die Messwerte:


    Zone Wert
    1 0,26
    2 0,95
    3 1,62
    4 2,41
    5 3,10
    6 3,83
    7 4,48
    8 5,09
    9 5,79


    Abblenden auf 430mm und 410mm brachte keine merkliche Veränderung, ebenfalls wurde durch eine zentrale Blende (120mm) die Abbildung kaum verändert.


    Das Seeing war nicht toll, es hat gerade so gereicht. Mit dem 7er ging es noch halbwegs vernünftig, ich habe es auch mit dem 5er Oku (418-fach bei 1,1mm AP) versucht, das war von kurzen Blicken abgesehen aber leider zu viel des Guten.


    Nun stellt sich die bekannte Frage: und nun ???? ;)


    Viele Grüße


    Achim

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!