Ratlos: Startest passt nicht zu Messwerten

  • Hallo Achim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Seeing war nicht toll, es hat gerade so gereicht. Mit dem 7er ging es noch halbwegs vernünftig, ich habe es auch mit dem 5er Oku (418-fach bei 1,1mm AP) versucht, das war von kurzen Blicken abgesehen aber leider zu viel des Guten.


    Nun stellt sich die bekannte Frage: und nun ???? ;)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei allem Respekt vor Deiner Schleif- und Polierleistung, Startest wenn noch nicht eimal 1,1 mm AP geht kannst Du getrost vergessen, wenn der Spiegel eigermaßen OK ist Du aber die letzten Feinheiten erfassen oder gar korrigieren möchtest.


    Da gutes 18"- Seeing wahrscheinlich nur 1x im Jahr gegeben ist bau Dir lieber ein Interferometer[8D]...Damit kommst Du wesentlich schneller zum bestmöglichen Spiegel. Ersatzweise mit etwas weniger Aufwand ginge es auch mit dem Dall O- Test.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    [/quote]


    Dir lieber ein Interferometer[8D[/quote]


    Ich war schon mal kurz davor ... Da warst Du mit deinem Posting über das PDI schuld [:)] ... das Ganze war dann wieder eingeschlafen, da es am PDI-Plättchen fehlte.


    Ich werde in Ruhe den alten Beitrag nochmals durchgehen, wenn ich mich recht erinnere, ist es bei kreativen Ideen für das nötige 'Löchlein' ohne (für mich) Umsetzbarkeit geblieben.


    Demnächst (ab 22.12.) habe ich endlich Urlaub, wenn's die Frau erlaubt will ich mich gerne auf das Thema stürzen.


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim,


    vergiss das PDI für Deine Spiegelgröße, soviel ich verstanden habe wird das nichts. Man braucht zu viele Streifen dafür. Bei kleinen langsamen Spiegels ist es was anderes.
    Am schnellsten und billigsten dürfte das Michelson sein.
    Du brauchtst He-Ne Laser und eine unbelegte Referenzsphäre.
    Letzere entweder selbst schleifen oder einen Achromaten "entkitten".
    Als Strahlteiler ist eine Glasscherbe nicht optimal, aber für erste Versuche ausreichend. Damit wirst Du auf alle Fälle sehen wie es um Deinen Rand bestellt ist.


    Nur Mut, es dauert wirklich nicht viel länger als der Bau eines Foucault-Testers. Zunächst alles ohne Einstellschrauben hinstellen und ein bisserl rumspielen mit den Streifen, dann siehst Du schon wo man was genau justieren muss und wo nicht.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi Leute,


    unabhängig vom begonnenen Interferometerbau habe ich mich wieder mit dem Spiegel beschäftigt. Ausgangssituation:



    Ich hatte nochmals mit Alois telefoniert. Auf seinen Rat hin habe ich mit einem 85mm Tool weiter gemacht. Ähnliches Prinzip: neue, relativ weiche Pechhaut (23 Grad), das Tool am Rand markieren um Verdrehen bei der Korrektur vorzubeugen. Zentral habe ich eine Blende aus Packpapier mit r = 90mm befestigt, um eine saubere Orientierung zu haben, nach außen habe in den Korrekturbereich mit permanenten Edding-Stift bei r = 200mm markiert. Poliert wurde mit kleinen Kreisen, ca. 1/2 cm Versatz pro Kreis. Nach Abschluss der 1. Runde (aufpassen, dass man genau nicht zu kurz oder zu weit poliert) das Tool abgehoben, etwa 1/2 Spiegelumdrehung versetzt wieder aufgesetzt, dann nochmals 1 Runde poliert. In Summe haben die zwei Runden ca. 6min gedauert. Das Bild anbei dient der Verdeutlichung.



    Ich komme eben aus dem Keller, habe so gut und gründlich wie mir dies möglich ist mittels Foucault das Ergebnis ausgemessen:



    Die Wirkung ist wie gewünscht: der 'Berg' bei r = 140mm ist abgetragen worden.


    Nun hoffe ich auf günstige Bedingungen für den nächsten Star-Test. Ich bin guter Dinge. Sollten sich die Messwerte in etwa am Stern bestätigen lasse ich es gut sein.


    Viele Grüße


    Achim


    p.s. Ich messe immer im stock dunklen, sobald eine Zone sauber ausgemessen wurde kann ich mittels LED-Lampe erst die Messuhr ablesen - das verhindert die Tendenz zu 'Wunsch'-Werten

  • Hi,


    noch eine Ergänzung. Ich habe das Zentrum mit Foucault ebenfalls ausgemessen. Mit damit 10 Messpunkten sieht der aktuelle Stand wie folgt aus:



    Viele Grüße


    Achim

  • Hi Achim,


    saubere Arbeit. Ehrlich gesagt, hab ich auch immer gedacht, daß man mit solchen gezielten Sessions eigentlich an's Ziel kommen müßte. Hab mich zwecks der "rauhigkeiten"-Aversionen bei kleinen Tools aber nie getraut. Und die sonstigen Tips die man immer bekommt laufen dann auf größere Tools mit bestimmter Strichfühurng und Kantendruck usw. hinaus, wo man schon Aufgrund dem Parameter "Handschrift"-Einfluss eher Experimentiert als gezielt arbeitet.


    Dein Ergebnis macht Mut diese Vorgehensweise beim nächsten Projekt auch einfach mal einzusetzen.


    Ich hab zwei Fragen:
    1. Wie aus deinem Foto sehr schön zu sehen ist, hast du bis Zone 7 hinaus poliert? Die Zone war aber doch im grünen Bereich. Du hast also mit einem Sterntool gearbeitet, oder?
    2. Was hast du spezielles unternommen um Rauhigkeiten vorzubeugen? Besonders dünne Suppe? Ich hab immer den Eindruck daß das Tool bei dünnerer Suppe länger braucht um ordentlich zu greifen. Was bei solch gezielten Aktionen dann natürlich voll daneben ist. Oder ist das 23° Pech bereits ein Garant für glatte Oberfläche bei diesen kleinen Tools?



    Gratulation zu diesem feinen Teil. Wahrscheinlich werden wir hier fast zeitgleich unsere Startest Ergebnisse posten. Warte mit meinen 22 Zoll auch grade auf's richtige Wetter.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Harry,


    gerne antworte ich auf deine Fragen:


    Bisher hatte ich auch immer mit großen Tools korrigiert, aus den von dir genannten Ratschlägen / Hintergründen.


    Durch Alois' Trick, das Tool bei der Korrektur nicht zu drehen sondern in immer in der gleichen Orientierung zum Rand hin zu lassen wird vermieden, dass sich der Tool-Rand in die Flanke 'einfrisst'. Die dort bereits merklich vorhandene torische Form ist im angepassten Tool schon eingeprägt.


    Ich habe nicht mit Sterntool gearbeitet, die Pechhaut war 'klassich' bis zum Tool-Rand (dort etwas wellig zur Kante hin), die greifenden Flächensegemente ca. 2cm * 2cm groß. Poliert wurde nur mit Handgewicht, ohne zusätzlichen Druck von oben. Das Poliermittel wurde dünner als normal verwendet, aber nicht allzu wässrig.
    Faktisch dürfte ich bis ca. 195mm Spiegelradius poliert haben. Zum Tool-Rand hin wird ja die effektiv polierende Fläche merklich kleiner.


    Rauhigkeit dürfte man sich mit der Methode nicht einfangen, evtl. leichte Zonen. Da ich davor einige Minuten mit (fast) Fullsize-Tool poliert hatte bin ich aber guter Dinge.


    22-Zoll? eine stattliche Größe. Da tippe ich auf Low-Rider Design. Ich bin schon aufs Teleskop gespannt.


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim !


    Freut mich dass du alles richtig verstanden und es gewagt hast diese Korrektur zu machen.
    Besonders die 10 Zonen Messung bestätigt dir eine gute Fläche.
    Es ist gut das der Rand leicht hoch steht weil bei der Beobachtung er sich dann
    ja leicht herunter senkt und der Spiegel in Wirklichkeit besser ist als dieses Ergebnis.
    Die Glattheit der Fläche bleibt bei so kleinen Korrekturen meist erhalten, weil das
    neu gemachte Poliertool weich und geschmeidig ist und die Poliermittelkonzentration
    dünn ist.
    Für mich ist bei der Korrektur der Abtrag der Zone 3 und 4 etwas zu stark ausgefallen.
    Könnte es sein dass das Poliertool in der Mitte etwas zu wenig ausgeschnitten war
    oder vielleicht noch ein bisschen zu wenig lange angepasst war.
    Ich lasse das Poliertool nach der mit Wasser erwärmten Anpassung noch 2 bis 3 Stunden
    ohne Druck drauf liegen damit das Pech von selber hinunter fliesen kann.
    Es ist fast nicht zu glauben wie gut das noch funktioniert.
    Nach meiner Erwartung hätten die Zonen 3 und 6 und 7 der zehner Maske etwas mehr
    abgetragen werden sollen und es wäre dann ein sehr gleichmäßiger Übergang geworden.
    Aber man kann ja nicht alles gleich auf Anhieb können und braucht dafür die nötige
    Erfahrung um das Gefühl dafür zu bekommen.
    Ich schreibe das ja nicht als Tadel sondern nur als Tipp für das nächste Projekt.
    Jetzt hoffe ich dass du bald einen guten Abend bekommst und einen sicheren
    Sterntest machen kannst.
    Der wird dir bestätigen wie wichtig der Randbereich ist und wie wenig die Vertiefung
    in der Mitte sich auswirkt.
    Alles in Allem schon ein sehr guter Spiegel ob wohl ich dir noch zutrauen würde
    dass du die Zonen 2 und 3 der Zehner Maske auch noch richtig treffen würdest.
    Aber warten wir jetzt einmal den Sterntest ab.


    Freuendliche Grüße und Danke für deine gute Dokumentation.
    Alois

  • Hallo Harry.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab zwei Fragen:
    1. Wie aus deinem Foto sehr schön zu sehen ist, hast du bis Zone 7 hinaus poliert?
    Die Zone war aber doch im grünen Bereich. Du hast also mit einem Sterntool gearbeitet, oder?
    2. Was hast du spezielles unternommen um Rauhigkeiten vorzubeugen? Besonders
    dünne Suppe? Ich hab immer den Eindruck daß das Tool bei dünnerer Suppe länger
    braucht um ordentlich zu greifen. Was bei solch gezielten Aktionen dann natürlich voll
    daneben ist. Oder ist das 23° Pech bereits ein Garant für glatte Oberfläche bei diesen
    kleinen Tools? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Seine Antwort.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe nicht mit Sterntool gearbeitet, die Pechhaut war 'klassich' bis zum Tool-Rand
    (dort etwas wellig zur Kante hin), die greifenden Flächensegemente ca. 2cm * 2cm groß.
    Poliert wurde nur mit Handgewicht, ohne zusätzlichen Druck von oben. Das Poliermittel
    wurde dünner als normal verwendet, aber nicht allzu wässrig.
    Faktisch dürfte ich bis ca. 195 mm Spiegelradius poliert haben. Zum Tool-Rand hin wird ja
    die effektiv polierende Fläche merklich kleiner. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da kann ich noch eine kleine Feinheit hinzufügen.
    Es ist kaum zu glauben wie genau ein gut angepasstes Poliertool die Form überträgt.
    Es ist so das die Parabel zum Rand hin flacher wird und weil das Poliertool herinnen
    angepasst wird ist es etwas krummer.
    Das hat zur Folge das wen man hinaus fährt draußen etwas weniger Druck vorhanden ist
    und man kann sogar ein wenig über die grüne Zone drüber fahren um den Kontakt
    bis dort hin zu bekommen.


    Nun bin ich gespannt auf deinen Bericht und wünsche dir guten Erfolg.


    Alois

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