Weichzeichner in der Astrofotografie!

  • Hallo,


    mich würde mal interessieren welche Weichzeichner ihr für die Astrofotografie verwendet!


    Zur Zeit sind mir nur die Cokin P820/830/840 Steck-Filter bekannt!


    Gibt´s noch weitere empfehlenswerte, auch Schraubfilter[?]


    Bin mal gespannt auf eure Vorschläge!


    Nachtrag:


    Obwohl es die genannten Filter laut Hersteller auch als Schraubfilter gibt, werden sie zumindest in Österreich nicht angeboten![:(!]


    Wie sieht´s denn in der "näheren Umgebung aus?


    Liebe Grüße
    Alfred

  • Hallo Alfred,
    ich würde so ein Filter nicht benutzen.
    Mach so viel Aufnahmen wie es geht, diese dann mitteln (Fitswork, Maxim DL).
    Wenn denn das Rauschen noch zu hoch ist, gibt es in den Programmen Tools, mit dem
    man das Rauschen wirkungsvoll unterdrücken kann.
    Die von Dir genannten Weichzeichner sind meines Wissens gut für die Portraitfotographie
    geeignet.
    gruß Astroholgi

  • Hallo Holgi,


    solche Filter werden nicht dazu benutzt um das Rauschen einer Aufnahme zu vermindern, dieses wird ja von der Kameraelektronik erzeugt und läßt sich somit nicht bei der Aufnahme herausfiltern.
    Diese Filter streuen das Licht heller Sterne auf eine größere Fläche um sie besser hervorzuheben und um differenziertere Sternfarben zu erzielen.


    Nach den was ich bisher an Aufnahmen gesehen habe sind die Cokin mit Abstand die besten für diesen Zweck.


    Gruß Alex

  • Hi,


    lasse diese Filter weg, es gibt bessere Möglichkeiten dafür, die Dir die Aufnahme im Original belassen!
    Beispiel:


    - Aufnahme öffnen in Photoshop.
    - Vorhandene Ebene duplizieren.
    - Diese dann weichzeichnen (Gaußcher Weichzeichner, ca. 30-40%)
    - Danach diese Ebene auf etwa 30% Deckkraft setzen, etwas rumspielen.
    - Dann das Ergebnis auf eine Ebene reduzieren.
    - Bitte unter anderem Namen speichern, dann hast Du immernoch das Original.


    CS
    Winfried

  • Hallo Holgi,


    ich schließe mich Alex an: soweit ich weiß (und das "Wissen" habe ich selbst aus einem Vortrag von Stefan Seip) sind die genannten Cokin die besten Weichzeichner an Sternen. Bei anderen wurden nur schlechte bis gar keine Effekte erzielt.

  • Hallo Phillip,


    probiere mal an irgendeinem Foto meinen Tip aus. Dann wirst Du sehen, daß man damit den absolut gleichen Effekt erzeugen kann.
    Das ist ähnlich wie bei einem Imagon-Objektiv: ein scharfes Bild wird von einem unscharfen überlagert.
    Genau das macht man mit den beiden Ebenen des gleichen Bildes in Photoshop oder anderen Programmen, die mit Ebenen arbeiten können.


    Der Vorteil dabei ist noch, daß ich nicht mehrer Cokin-Filter benötige, da ich den Weichzeichnungseffekt genau steuern kann und die scharfe Aufnahme mir erhalten bleibt.


    CS
    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann wirst Du sehen, daß man damit den absolut gleichen Effekt erzeugen kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das kann ich so nicht ganz untermauern. In gewissen Grenzen geht das schon. Ich habe es auch so gemacht wie Winfried beschrieben hat. Die Ebenen habe ich dann per AUFHELLEN übereinander gelegt. Allerdings kommt das Ergebnis (auch bei anderen Ebenenfunktionen) nicht ganz an die Cokin-Filter heran.
    <font color="red">Hier</font id="red"> sind mal ein paar Bildbeispiele.

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

    meine Website

  • Hallo Frank,


    nicht mit aufhellen!
    Du mußt lediglich die weichgezeichnete Ebene reduzieren. Je nach gewünschtem Effekt habe ich sie (bei Damenportraits) auf 30% gestellt. Ergibt einen duftigen Effekt. Etwas weniger (20%) hilft auch noch, um Hautunebenheiten zu entfernen.


    An der Astrofotografie hab`ich`s aber noch nicht oder nur sehr marginal versucht. Aber immerhin preiswerter als ein Filtersatz, denn je nach Objekt wird man wohl 3 verschiedene Cokinfilter brauchen.


    Grüße von
    Winfried

  • Hallo an Euch,


    da hab ich mal ne Frage: Was bringt es denn, wenn ich die Ebene erst dupliziere und stark weichzeichne um sie im Anschluss wieder, in der Deckkraft reduziert, auf die Hintergrundebene zurückzuführen?
    Habe ich nicht dasselbe Ergebnis, wenn ich das Bild einfach nur so weichzeichne, ohne Ebene kopieren?Was ist da der Unterschied?


    Danke für Eure Antworten!


    Oli

  • Hallo Winfried,


    bei Tageslichtfotografie kommt da sicher ein gutes Ergebnis bei raus. Meine Aussagen beziehen sich aber ausschließlich auf Astrofotos - Sternfeldaufnahmen.


    Deshalb auch die Sache mit dem Aufhellen-Modus. Das hat imho den Vorteil, dass die hellen Sterne feine Höfe bekommen und die schwachen Sterne nicht verschwinden durch den Weichzeichnereffekt. Trotzdem ersetzt das nur in Ansätzen einen Filter vor dem Objektiv.

    VG Frank

    _____________________________________________________________________________

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  • Hallo,


    also meiner Meinung nach funktioniert die elektronische Variante nur mit Tageslichtbildern. Der "analoge" Weichzeichner macht nämlich etwas, was kein digitaler Weichzeichner kann. Er verteilt das ankommende Licht auf eine größere Fläche und verhindert dadurch die Übersättigung des entsprechenden Sternes bei der Fotografie des Nachthimmels. Je heller ein Stern ist, desto größer wird dann die beleuchtete Fläche, welche somit proportional zur Sternhelligkeit ist. Zudem wird dadurch auch schon die natürliche Farbe des Sterne wiedergegeben. Anderst bei dem digitalen Weichzeichner. Ein schon überbelichteter Stern besitzt keine/kaum noch Farbe, höchstens noch einen Farbsaum/CA's. Wird dieser Stern dann Weichgezeichnet erhält man einen hellen Matschfleck ohne/mit falscher Farbe, dessen Ausdwehnung nicht mit der Sternhelligkeit in Relation steht. Überbelichtete Sterne blähen sich während der Belichtung nämlich nicht mehr aus. Dies ist auch der Grund warum ein digitales Bild des Nachthimmels nicht dem natürlichen Eindruck mit unterschiedlich hellen Sternen entspricht.


    Mit einem analogen Weichzeichner lassen sich hingegen recht natürlich wirkende digital Bilder des Nachthimmels erstellen.
    Bei einer Aufnahme auf analogem Film relativiert sich der Effekt etwas, da überbelichtete Sterne deutlich stärker auseinanderlaufen als bei der digitalen Technik.


    Grüße Levin

  • Hallo Levin,


    genau richtig, so verhält es sich. Damit hast Du richtig gestellt, was ich fälschlich falsch dargestellt habe, bezogen auf die Astrofotografie.


    Trotzdem, für die "normale" Fotofragie möchte ich die Frage noch einmal beantworten. - Aus der Sicht des Fotografen.


    Die Ebenentechnik ist hier einfacher als der Weichzeichner vor der Kamera. Dies begründet sich in zweifacher Hinsicht:
    1. Der Blick durch den Sucher (SLR und DSLR) vermittelt mir beim Weichzeichner ein nahezu unscharfes Bild, das schwer scharfzustellen ist. Man weiß kaum, wo der Schärfepunkt wirklich ist. Und der sollte bei Personenaufnahmen auf dem vorderen Auge liegen.
    In der Astrofotografie kann ich zum Scharfstellen den Filter wegnehmen, bei Personenaufnahmen eben leider nicht.
    2. Die Ebenentechnik erlaubt mir, ein scharfes Bild anzufertigen, das ich abspeichern kann. Durch die Überlagerungstechnik kann ich den Weichzeichnungseffekt so steuern, wie es mir beliebt und so lange "rumspielen", bis er mir gefällt. Durch verschiedene Maskentechniken kann ich auch diverse Bildteile unbeeinflußt lassen, was manchmal von Vorteil sein kann.
    Wohlgemerkt, ich spreche hier von der "normalen" Fotografie, nicht von der speziellen Astrofotografie.


    Ich hatte diese Technik vor ca. 7 Jahren entwickelt und viele Portraitfotografen (ich bin keiner) nutzen diese Möglichkeit bei Damenportraits und Hochzeitsaufnahmen.


    Im Vergleich zum Cokin (den ich übrigens sehr gut finde) habe ich dabei immer ein etwas schärferes "Unterbild", dessen Prozentanteil am späteren Bild ich variieren kann. Darin liegt der Vorteil, denn ein mit 25% gesoftetes Bild sieht bei einer Vergrößerung im 18/24cm Format anders aus als eines im 40/50cm Format. Hier müsste ich mir 35% rangehen.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    abr wieso muss man mit Ebenen arbeiten?Welchen anderen Effekt hat es, wenn ich nur die Hauptebene (das Bild) weichzeichne?Gibt es durch die Ebenenfunktion einen Vorteil?


    Gruß...


    Oli

  • Hallo Oli,


    probiere es einfach mal!
    Wenn Du das Original in PS weichzeichnest, dann machst Du es lediglich unscharf. Wenn Du es probierst, wirst Du sehen, daß das nicht sonderlich schön aussieht. Der Weichzeichnungsfilter, auch in CS3, ist ein Filter für die Tonne.
    Teste es einfach mal so aus wie ich es beschrieben habe. Speziell bei einem Portrait. Da wirst Du die Unterschiede schon am Monitor sehen.


    CS
    Winfried

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