Planspiegel testen?

  • Hallo Zusammen!
    Um einen Planspiegel zu testen braucht man ja ein Probeglas,
    oder man testet autokollimation mit einer bekannten Optik.


    Da ich weder das eine noch das andere hab, muss ich mir anders behelfen.


    Der Planspiegel ist ein Newton Spiegel, 52mm kleine Achse.
    Jetzt hab ich folgende Idee.
    Eine Kamera ( Eos ), ein Din A4 Blatt mit quadratischem Linienraster.
    und jetzt mache ich zwei Aufnahmen.
    Eine von dem Papier mit dem Diagonalspiegel, eine ohne.


    So das ich zwei aufnahmen hab, die dann miteinander verglichen werden kann.
    Wenn der Spiegel perfekt ist, sollten beide Aufnahmen identisch sein.
    Unabhängig vom Objektiv ( gleiche Einstellung vorrausgesetzt)
    Durch wahl des Abstandes Spiegel / Blatt kann man die Empfindlichkeit des Test variieren, je größer desto empfindlicher.


    Kommt man denn bei 5m Messlänge überhaupt in den Bereich, wo man 1/10 PV noch messen kann?
    Die Auslenkungen sind ja doch minimal.


    macht das denn Sinn?


    gruß Bernd

  • Hallo, ich denke nicht dass es funktioniert.
    Da dass Blatt ja ein mal von vorne aufgenommen wird und einmal durch die 90 grad Verschiebung.Sprich die Linien nach hinten werden schmaler bei der Spiegelung.
    Gruß Erich

  • Hallo Erich


    die Entfernung wird ja nicht durch den Spiegel bestimmt.
    Bei 45° Spiegel ist das Blatt auf 90°
    dann ist die Entfernung zum Blatt genauso wie wenn man direkt aufnimmt.
    So macht man das mit einem Hohlspiegel statt einem Blatt.
    Dann focaultiert man das Spiegelbild.
    Die Frage ist nur die Empfindlichkeit, ob die hoch genug ist.


    gruß Bernd

  • Hi Bernd,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Da ich weder das eine noch das andere hab, muss ich mir anders behelfen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hast Du denn keinen Newton- Parabolspiegel? Der würde nämlich als Referenzspiegel im Ritchey- Common Testaufbau völlig ausreichen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Durch wahl des Abstandes Spiegel / Blatt kann man die Empfindlichkeit des Test variieren, je größer desto empfindlicher.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hab noch nie davon gehört, dass derartiger Test gemacht worden ist. Mein Rat: selber ausprobieren!


    Gruß Kurt

  • Hallo


    im Prinzip hast du recht, man nennt das Nakedeyetest, dabei sieht man sehr flach über den Spiegel auf ein an die Wand gemaltes Kreuz. senkrecht und waagerecht müssen gleichzeitig scharf sein.
    Wie du siehst das direkte Foto brauchst du nicht.
    jetzt braucht es nur noch ein Mathematiker der die Formel für den Krümmungsradius aufstellt und die Focusdifferenz müsste man mit der Meßuhr die Kamera verschieben anstatt am Objektiv zu drehen.
    ?????


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...jetzt braucht es nur noch ein Mathematiker der die Formel für den Krümmungsradius aufstellt und die Focusdifferenz müsste man mit der Meßuhr die Kamera verschieben anstatt am Objektiv zu drehen.
    ?????
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ..das alles ist "garantiert" weniger aufwändig als der RC- Test[:o)]. Aber mach mal! Ich bin ganz gespannt auf das Ergebnis[^]


    Gruß Kurt

  • Hallo


    ne mach ich nich, habe eine Referenzsphäre
    der Test ist eigentlich ja auch ein rein Visueller, das so einzurichten das man im definierten Winkel darüberfotografiert, Meßuhr usw, dann noch Formel erfinden...


    doppelter Durchgang ist mir schon lieber


    es gibt noch die Möglichkeit unter Wasser den Interferenztest hinzubekommen, ist aber auch recht kritisch und etwas langwierig


    bei ausreichender Entfernung geht auch der Test am Stern, aber nicht ohne vertrauenswerten Refraktor


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...es gibt noch die Möglichkeit unter Wasser den Interferenztest hinzubekommen, ist aber auch recht kritisch und etwas langwierig <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kenn ich, den Rayleigh- Wassertest, weil ich den schon in verschiedenen Varianten praktiziert habe. Mit kleinen Planspiegeln geht das relativ problemlos und ziemlich schnell so:



    Das hab ich im Verlauf der Diskussion vorgestellt:
    http://www.astrotreff.de/topic…ge=2&SearchTerms=Rayleigh

    Die quantitative Auswertung der Interferenzstreifen beim Wassertest kann man sehr gut mit "FringeXP", "Openfringe" o.ä. machen.


    Aber sehr vermutlich geht der Planspiegeltest mit dem karierten Blatt Papier noch einfacher[:I]


    Gruß Kurt

  • Danke für die Infos,
    Ich werd es mal probieren mit dem karierten Papier und dem Wasser :)
    Allerdings hab ich keinen grünen Laser, nur einen roten.
    Werd mal schauen ob ich was organisieren kann.


    Demnächst in diesem Thread..


    gruß Bernd

  • Hallo


    bei dem geringen Abstand Spiegel Wasser hast du gute Chancen auch mit dem rotem Laser was zu sehen.
    Allerdings ist die Oberflächenspannung vom Wasser und die sehr langsame verteilung bei sehr dünnen Wasserschichten ein Problem
    vielleicht ist der Kontrast mit rotem Laser nicht gut genug für Fotografische Auswertung, aber für die ersten Schritte wird es langen.


    Wenn man auf einem 100mm Spiegel noch 4 Streifen hat die gerade und parallel aussehen weis ich nicht ob sich dann eine quantitative Auswertung überhaupt noch lohnt ;)
    Einspich: geht das überhaupt so genau einzustellen?



    Gruß Frank

  • Hallo,


    was für einen rudimentären Test auf Astigmatismus auch noch gehen könnte, wäre einen kleinen 60mm (oä.) Refraktor zu nehmen, und diesen über den im 45°-Winkel davor gestellten Fangspiegel auf einen (künstlichen) Stern schauen zu lassen. Wenn keinerlei Astigmatismus erkennbar ist, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Ich selbst nahm zum Fangspiegeltesten einen TAL oder Tchibo-Minispiegel (65 oder 76mm, gut sphärisch) für einen fast klassischen Ritchey-Test.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo


    ich würde jetzt einen Magastar oder einen BigBoss suchen, die haben sehr schöne Spiegel und sind schwerer verkaufbar wie Blei, von entäuschten Anfängern immer wieder abgestoßen


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, liebe Mitleser,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...bei dem geringen Abstand Spiegel Wasser hast du gute Chancen auch mit dem rotem Laser was zu sehen.
    Allerdings ist die Oberflächenspannung vom Wasser und die sehr langsame verteilung bei sehr dünnen Wasserschichten ein Problem
    vielleicht ist der Kontrast mit rotem Laser nicht gut genug für Fotografische Auswertung, aber für die ersten Schritte wird es langen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    soweit ich mich an meine Versuche vor mehreren Jahren erinnern kann, darf die Wasserschicht über dem Prüfling 2mm oder dicker sein. Dann gibt es keine Oberflächenspannungsprobleme. Die rote Laserdiode tut es auch. Aus Versuchen mit dem Michelson- Interferometer weiß ich, dass eine solche Diode mindestens 0,5 m Kohärenzwellelänge bringt. Allerdings ist die Helligkeit der rotemn Lasediode für die oben skizzierte Anordnung zu gering. Wie ich damals ausprobiert habe ist der annähernd klassische Aufbau des Rayleigh- Wassertests besser geeignet um helle und kontrastreiche Interferenzstreifen zu bekommen.
    Der geht so:



    Als Kollimationslinse hab ich eine billige Lupe mit ca. 90mm Durchmesser, 250 mm Brennweite benutzt, Ihr abstabd zu Lichtquelle enspricht ihere Brennweite. Der Abstand Kollimationslinse Flüssigkeitspiegel ist mit einigen mm unktitisch.


    Noch etwas ganz wichrtiges: wenn man fertige Planspiegel, also solche mit Spiegelschicht prüfen will, dann muss die Flüssigkeit semitransparent sein um die recht unterschiedlichen Intensitäten der Reflexion an der Flüssigkeitsoberfläche bzw. Prüfling anzupassen. Bei Wasser geht das am einfachsten mir grüner Tinte, wenn man einen roten Laser benutzt oder umgekehrt. Öl lässt sich durch Auflösung von etwas schwarzem Pech abdunkeln.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wenn man auf einem 100mm Spiegel noch 4 Streifen hat die gerade und parallel aussehen weis ich nicht ob sich dann eine quantitative Auswertung überhaupt noch lohnt ;)
    Einspich: geht das überhaupt so genau einzustellen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig, bei wenigen geraden Streifen reicht zur Auswertung das gesunde Augenmaß. Fotos kann an sich dann auch sparen. Die kleinen Prüflingen geht die Einstellung auf wenige Streifen recht gut, wenn man:
    a) feinfühlige Justierschrauben am Justiertisch hat
    b) der Untergrund nicht permanent zittert (mit Öl als Referenzflächenbildende Flössigkeit wird das Zitterproblem erheblich gemindert).


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    ein Prisma warum dann nicht gleich auf der Achse bleiben? Strahlteiler?
    Diode zu dunkel? wie viel mW hattest du eigentlich? bei den Roten gibt es ja für schmales Geld auch schon 10mW (hatte einen zum grünem Modul dazu bekommen, 6,90€), extra anschaffen ist aber wohl Quatsch, die grünen Pointer sind auch schon recht günstig und universeller


    ich sehe schon, Kurt bekommt das mit dem Wassertest noch anwenderfreundlich hin
    da gebührt ihm großer Dank


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein Prisma warum dann nicht gleich auf der Achse bleiben? Strahlteiler?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    anstatt Prisma geht natürlich auch ein kleiner Planspiegel.


    Strahlenteiler geht ebenfalls, sofern man einen besitzt. Es ist aber nicht zwingend notwendig exakt auf der opt. Achse zu bleiben.


    Wenn man eine Laserdiode verwendet könnte man bei nur wenigen mm Offset senkrecht von oben daran vorbeischauen. Strahlumlenkung mit Prisma, Spiegel oder Strahlenteiler sowie die damit verbundenen störende Reflexionen würden entfallen. Muß ich selber noch mal ausprobieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Diode zu dunkel? wie viel mW hattest du eigentlich?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Den Versuch mit Kollimationslinse gemäß dem obigen Schema hab ich damals mit irgendeinem billigen Laserpointer und mit zusätzlicher Strahlaufweitung verwendet. Keine Ahnung welche Leistung der abstrahlt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich sehe schon, Kurt bekommt das mit dem Wassertest noch anwenderfreundlich hin
    da gebührt ihm großer Dank<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vielen Dank für die Anerkennung.


    Mir scheint dieser Test insbesondere für die Herstellung mittelgroßer Planspiegel (Lowrider- FS) geeignet zu sein. Man braucht allerdings eine Kollimationslinse mit annähernd gleichem Durchmesser wie der Prüfling. Ein 4- 5" kurz- FH Objekiv wäre hier bestens geeignet. Da der Test mit monochromatischem Licht erfolgt muss diese Linse nicht achromatisch sein. Vermutlich ist aber so ein FH-Objektiv billiger als eine gleich große Einzellinse.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    Zu Deinem interessanten Artikel und dem restlichen Thread habe ich
    ein paar Bemerkungen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Öl lässt sich durch Auflösung von etwas schwarzem Pech abdunkeln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Pech würde ich hier lieber nicht verwenden, sondern ebenfalls
    Farbstoff einsetzen. Optisches Pech enthält bekanntlich
    mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gerade geringe Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAH), die bei wiederkehrendem bzw. längerem Hautkontakt stark krebserregend wirken. Gelöst hätte man sogar eine Lösung dieser Substanzen, die ggf. schneller durch die Haut aufgenommen werden würde. Ich habe mal Fotos von einem Tierversuch mit Lösungen dieser Stoffe auf der Haut von rasierten Mäusen gesehen, wo die Lösungen auf die Haut gepinselt wurden. Deshalb würde ich zu Vorsicht raten.


    Fotos habe ich gerade keine gefunden, aber MRT-Aufnahmen in
    diesem Artikel bei Nature:
    http://www.nature.com/labinves…v83/n9/full/3780717a.html
    Bei Einwirkung von 100 Mikrogramm Benzo[a]pyren (BaP), dem typischen
    PAH, welches als Leitsubstanz dient, in 200 Mikrolitern Aceton
    auf der Haut von Mäusen entwickelte sich schon nach 8 Wochen
    Hautkrebs und nur 20% der Versuchstiere überlebten.
    Bei Teer und Pech muss man nach der betreffenden Richtlinie
    (TRGS 551) von einem BaP-Gehalt um 50 mg/kg und mehr
    ausgehen. D.h. der PAH-Gehalt von nur 2 Gramm optischem Pech könnte
    so etwas bereits auslösen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die kleinen Prüflingen geht die Einstellung auf wenige Streifen recht gut, wenn man:
    a) feinfühlige Justierschrauben am Justiertisch hat
    b) der Untergrund nicht permanent zittert (mit Öl als Referenzflächenbildende Flössigkeit wird das Zitterproblem erheblich gemindert).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, man kann evtl. allerdings mit Sorbothan-Pads arbeiten,
    die z.B. von Edmund Scientific vertrieben werden. Die dämpfen
    Schwingungen ganz gut, so dass man mit 4 Pads und einem Stein
    einen Tisch für Holographie bauen kann.


    Es ist ganz interessant zu sehen, wie gering die Genauigkeit mancher
    kommerzieller Planflächen z.T. ist.


    Noch eine Bemerkung zu dem 2. Thread und dem Umbau grüner Laser:
    Die IR-Dioden in den grünen DPSS-Lasern haben viel höhere Leistungen
    im Bereich von 0.5-1 Watt, sind also viel stärker als die Ausgangsleistung bei 532 nm im grünen Licht. Deshalb ist die
    IR-Strahlung sehr intensiv und gefährlich.

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