Neumond und bestes Wetter war angesagt, trotzdem war außer mir keiner vom Astrotreff oben auf der Edelweißspitze, nicht mal Friedel oder Uwe konnte ich sichten, aber 4 Österreicher und jemand vom Niederrhein waren auch da, beeindruckend besonders ein wunderbarer 18-Zoll-ICS-Dobson. Beobachtet hab ich mit Phoenix von Goldammer, Penelope von Ithaka und der Kat:ze von der Almwiese (siehe unten) von 21.15 Uhr bis 05.00 Uhr in der Nacht vom 30./31.8.08.
Es war ein ca 6.4 mag Himmel, kein Wind, keine Wolke, ca 9 Grad "warm" (volle Winterbekleidung incl. Benzintaschenofen hatte ich angelegt), allerdings sehr starke Luftunruhe, so dass Vergrösserung nur bis ca 200-fach gut ging. Es waren daher großflächige Beobachtungen mit niedriger Vergrösserung angesagt.
Dabei bin ich auch lange und gemütlich mit dem Miyauchi und dem Fujinon durch die wunderbar helle Milchstraße gestreift. Besonders beeindruckend für mich war diesmal M31, die sowohl im meinem 14-Zöller als auch im 18-Zoll-Dobson riesig, hell, und strukturiert zu beobachten war. Erstmals hab ich visuell den Pelikannebel tatsächlich auch als Pelikan erkennen können (30 mm Meade-Okular mit OIII-Filter). Und neu entdeckt hab ich zufällig die drei kleinen Galaxien-Funzelchen 7337 (15.4 mag), 7335 (14.4 mag) und 7340 (14.7 mag) neben der in der Nacht großartigen 7331-Galaxie bei StephansQuintett. Auch den Saturnnebel hab ich schnell mal gesucht und ganz leicht gefunden, nachdem ja Achim kürzlich hier geschrieben hat, wie schwer wir beide uns letztes Jahr in Namibia getan haben, den zu finden (weil der Capricornus dort so blöd auf dem Kopf stand). Den Mitbeobachtern konnte ich den Quasar PG1634+706 (8.8 Milliarden LJ Entfernung) und die Aufsuchroute dazu zeigen. Dafür hat man mir mit einer lebenswichtigen kleinen Schraube ausgeholfen: auf dem Rücktransport des Dobsons von Griechenland nach Hause letzte Woche hab ich doch glatt die Schraube zur Okularklemmung von der 1.25 Reduzierung verloren, jemand konnte mir eine ausleihen (Danke). Und beim Abbauen um 5.15 h in der Früh hab dann ich tatsächlich diese Schraube im Autokofferraum wieder gefunden. Nicht wieder gefunden hab ich leider einen Objektivschutzdeckel vom Fujinon, keine Ahnung, wie der in der Nacht verloren gehen konnte. Natürlich hab ich auch viele Standardobjekte mit Begeisterung beobachtet, großartig hier auch die 891-Galaxie in Kantenlage mit Dunkelband quer durch, und zum Abschluß, wie fast immer, auch den Pferdekopfnebel, der diesmal sehr schön auch direkt zu halten ging (natürlich nur die dunkle Ausbuchtung). Als ich mit dem Abbauen fertig war, ging Albireo im Westen unter und Sirius im Osten auf, dazu eine wunderbare Morgendämmerung. Beim Aufwachen um 9.00 h ein strahlendblauer wolkenloser Sommerhimmel, der mich noch zu einer kleinen Rundfahrt über die Großglocknerstraße verleitet hat, wirklich eine grandiose Berglandschaft:
in der Bildmitte die Edelweißspitze (2571 m) von Süd-Osten aus mit dem ebenen Parkplatz bzw. Beobachtungplatz oben
Blick von der Edelweißspitze in Richtung Süd-Osten zum Hochtor
Blick von der Edelweißspitze in Richtung Süd-West
Blick von der Edelweißspitze in Richtung Norden (unten Zell am See)
Gletscherlandschaft
Blick von der Edelweißspitze zum Großglockner (in der Bildmitte im Hintergrund, etwas von der "Toblerone-Spitze" verdeckt)
Blick vom Hochtor in Richtung Süden (unten das Wallackhaus)