Verrückte Teleskop Idee

  • Moin Astrovolk !
    Gabs bestimmt schon Überlegungen zu - aber warum müssen Spiegelteleskope immer aus einem kompletten Spiegel bestehen, würde nicht auch ein um den Brennpunkt rotierendes Spiegelsegment genügen
    um Licht zu sammeln ? Was spricht gegen soein Rotoskop [:D]

  • ich würde mal sagen: vibrationen.....das müsste so fein ausgewuchtet werden, um bei den hohen vergrößerungen keine schwingungen zu produzieren, dass es sich sicher nicht rechnen würde.....und bei den min. nötigen 1500 rpm ist das sicher unmöglich...!

  • morgen mr jones
    Wo hast du denn die 1500 rpm her, hast das wohl schon durchgerechnet[;)],
    Spiegelschleifen ist auch nicht so trivial aus meiner Sicht , hab mal ne Doku gesehn wo sie son Spiegel für irgensoein Large Teil gebastelt haben das war auch nicht ohne..
    LG Jan

  • Ok, vorrausgesetz das mit den Vibrationen hätten wir im Griff..
    Die Photonen dürften ja nun nichtmehr gleichzeitig das Bild zusammensetzen sondern eher seriell Einströmen - Frage wäre dann so eine Art Speicherung ? oder würde das menschliche Auge vielleicht eh nix mitkriegen, wegen der zu geringen zeitlichen Auflösung ? Paar Gedanken mal so in den Raum geschmissen[:p]

  • teil mal die 1500 durch 60 sekunden :) das menschliche auge braucht mindestens 25 bilder pro sekunde, um kein flackern wahrzunehmen.....daher die umdrehungszahl.....


    aber ich frage mich grade, wie es mit der lichtstärke, sprich bildhelligkeit ausschaut.....es werden ja auch nur die photonen auf der fläche des spiegelsegmentes reflektiert! egal wie schnell zu drehst......


    ich würde sagen: durchgefallenes system ;)


    aber es gibt eine idee, die funktioniert. z.b. quecksilber in rotation versetzen und du hast eine perfekte parabel.....
    http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=9349


    ich frage mich allerdings, warum man nicht so spiegel herstellt?! es wäre sicherlich möglich, ein material unter kontrollierten bedingungen im flüssigen zustand zur rotation zu bringen, bis sich die parabel ausgebildet hat. mit verschiedenen viskositäten kann man sicherlich auch verschiedene radien erreichen.....dann das material verfestigen, und schon hat man den glattesten spiegel überhaupt......

  • Hi,


    du würdest genau das sehen, was du mit einem vollen Spiegel der bis auf ein kleines Segment abgedeckt ist sehen würdest, ob sich der dreht oder nicht ist dabei wurscht[8D]. Sie ganzen Beugengserscheinungen und sonstiges wären da auch noch zu berücksichtigen.....


    Gruß
    Johann

  • Hallo whitehole,


    mal reduziert auf den rein physikalischen Nachteil: das Spiegelsegment hätte weit weniger Fläche als die üblcherweise volle Spiegölfläche. Dadurch würden das Auflösungsvermögen und die erreichbar Grenzgröße drastisch gemindert. Ist ganz einfache Physik, die dahinter steckt.


    Gruß Kurt

  • Günther,
    Nein. das Ganze würde explodieren.
    Das Segment eines Spiegelshat weniger Oberfläche als der Spiegel.
    Vorteil ist, dass ein aus Segmenten hergestellter Spiegel in leichtere Einzelteile zerlegt werden kann, eventuell billiger ist, was aber alles nur bei grossen Spiegeln gilt. Ein Riesenspiegel könnte aus einer grossen Zakl von Planspiegeln hergestellt werden, diese müssten nur richtig gerichtet werden. Das Seeing könnte sogar per Computer korrigiert werden. Ich glaube, das existiert schon in anderer Form.

  • hi!
    - von allen technischen nachteilen abgesehen - Du hättest die Oberfläche des spiegelsegments als lichtsammelnde fläche. wieso soll sich durch die rotation dieser kleinen fläche ein vorteil ergeben
    - rotierende quecksilber spiegel dürften dasselbe problem wie sog. Mercury Flats haben - sie sind extrem vibrationsanfällig, was die erforderliche oberflächengenauigkeit von 1/4 lambda sofort ruiniert. der aufwand geht also in das vibrationsfreie rotationssystem. ausserdem muss man die dinger gegen abdampfung schützen, was in der literetur mit silikonöl vorgeschlagen wurde. das macht optisch allerdings auch was, da der brechungsindex != 1 ist.


    mit anderen worten - vergessts es [;)]
    lg
    wolfi

  • warum vergessen....wenn du meinem link oben folgst, dann siehst du, dass es für grosse spiegel offenbar bereits funktioniert....


    GRÖHL...passt ja wie die faust aufs auge ;)
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=73566


    ich glaube das probiere ich mal aus. eine schale, motor dran und einfach mal mit epoxid-harz befüllen. warten bis das hart ist und schon hat man einen spiegelträger, den man bedampfen kann ;) hach wäre das schön.....


    nur wie ist das thermische verhalten von diesem material?! durchbiegung könnte man sicher in den griff kriegen, indem man hinten dann eine platte mit ähnlichem ausdehungskoeffizienten aufbringt, oder?!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: IceyJones</i>
    <br />
    nur wie ist das thermische verhalten von diesem material?!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... beschissen wäre geprahlt ... [:D]


    lg
    wolfi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- rotierende quecksilber spiegel dürften dasselbe problem wie sog. Mercury Flats haben - sie sind extrem vibrationsanfällig, was die erforderliche oberflächengenauigkeit von 1/4 lambda sofort ruiniert. der aufwand geht also in das vibrationsfreie rotationssystem. ausserdem muss man die dinger gegen abdampfung schützen, was in der literetur mit silikonöl vorgeschlagen wurde. das macht optisch allerdings auch was, da der brechungsindex != 1 ist.


    mit anderen worten - vergessts es
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Einspruch [:)]! Das Prinzip wird scheinbar erfolgreich in Kanada eingesetzt, bei einem Teleskop mit immerhin 6 m Spiegel. Zur Zeit bewegen sie sich am atmopshärischen Auflösungslimit. Allerdings kann das Ding natürlich nur den Zenit abbilden.


    Link: Large Zenith Telescope


    Viele Grüße,
    Andreas

  • offenbar ist das thema aber wirklich nihct neu:
    http://www.atmlist.net/piperma…/2006-January/011487.html


    ziel muss es also sein, die epoxid-schicht so dünn wie möglich zu halten. bin mal gespannt, wann man die spiegel in tüten kaufen kann ;)


    aber dennoch frage ich mich, warum nciht grosse teleskop-hersteller diese methode nutzen?! passendes glas schmelzen und in einer schale in rotation versetzen und währenddessen die heizung aus und erstarren lassen.....müsste doch präziser und schneller gehen als schleifen und polieren.....

  • Wir muessen hier unterscheiden:


    - Rotierendes Spiegelsegment: So schnell rotieren, dass Auge einen Vollspiegel wahrnimmt. Ist physikalischer Nonsens: Die Flaeche ist und bleibt die gleiche, und auch die Aufloesung steigt nicht an, da beim Auftreffen der Wellenfront das Segment immer nur an einem Ort ist. --&gt; Tonne. Erinnert mich an einen Asterix-Comic, wo die Roemer mit der Hand so schnell ueber dem Kopf wedeln, dass ein Regenschirm entsteht und sie nicht nass werden. Wenn die Hand wesentlich schneller als die Fallgeschwindigkeit der Tropfen ist, funktioniert das sogar wegen der endlichen Dicke der Hand. Womit wir wieder bei der Ueberlichtgeschwindigkeit waeren - aber hat die reflektierende Schicht eine endliche Dicke ? Quantenmechanisch gesehen, ja.


    - Rotierende Fluessigkeitspiegel: DAS klappt - siehe Kanada. Ein Kollege von mir hat seinen Doktor darin gemacht, er plant jetzt Arrays der 6m-Klasse. Nachteil ist allerdings die alleinige Ausrichtung zum Zenit. Das schraenkt die Nutzbarkeit fuer Astronomie auf Transitdurchmusterungen eines durch den Zenit laufenden Streifens ein.


    Wers selber machen will: Plattenspieler, flache Schale drauf und Wasser rein. Oder was Aushaertendes (ich hab mit dem Kumpel Gips und Goetterspeise ausprobiert - letzteres waere etwas fuer essbare Optik). Leider wird die Oberflaeche beim Haerten stets schrumplig. Ausserdem frage ich mich, was der Alumensch denkt, wenn man ihm eine Schale Himbeerwackelpeter zum Beschichten schickt ...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>


    Einspruch [:)]! Das Prinzip wird scheinbar erfolgreich in Kanada eingesetzt, bei einem Teleskop mit immerhin 6 m Spiegel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    servus!
    jo - eh. nur ist es nicht trivial, quecksilber so rotieren zu lassen, dass man einerseits eine rotationsparabel mit lambda/4 hinkriegt, andererseits aber alle vibrationen ausdämpft ...


    was das epoxy-problem angeht, sehe ich neben dem wirklich furchtbaren ausdehnungsverhalten von epoxy nicht ein anderes - vielleicht theoretisches - problem. die rotationsparabel ergibt sich durch das zusammenwirken von den scheinkräften aus der beschleunigten drehbewegung und der gravitation. für eine zähe pampe wie epoxy kommt aber noch eine dritte kraftwirkung durch die viskosität ins spiel - oder täusch ich mich da jetzt?


    lg
    wolfi

  • Auch wenn man ein Silber- Alu- oder Sonstwasbad rotierend erstarren lässt, gibt es keinen schönen Spiegel sondern Lunkerbildung und Spannungen.
    Hans

  • Hallo Hans!
    Das mit den Spannungen sollte sich im Nachhinein beheben lassen. Da sehe ich nicht das große Problem!


    Aber bei der Lunkerbildung, die bei JEDEM Gussteil auftreten kann sehe ich ein großes Problem! Je nach größe der Lunker und ihrer Nähe zur Oberfläche des Gußteils kann man bei der Bedampfung mit Aluminium große Probleme bekommen, da die Vakuumstabilität des Bauteils nicht gewährleistet werden kann.


    MFG und CS
    wünscht
    Martin

  • naja....lunker enstehen ja primär durch kontraktion des materials beim erstarren durch grosse temperaturdifferenzen. sicherlich ein thema, wenn man z.b. glas schmilzt und dann mit dieser methode giessen würde....


    aber epoxid härtet ja nicht so aus.....glaube nicht, dass hier lunker eine grosse rolle spielen würden.....könnte mir auch vorstellen, das zeug in mehreren schichten mit immer stärker abnehmender schichtdicke zu giessen. damit sollte die lunkerbildung zur oberfläche hin immer mehr abnehmen...


    kann aber auch völlig daneben liegen mit meinen optimistischen vorraussagen ;)

  • Hallo zusammen,


    am ehesten klappt die Epoxy-Geschichte noch als Abformung eines Negativs, siehe hier: der ultimative Leichtbauspiegel


    Beim Aushärten ohne Form kann anscheinend nicht die erforderliche Genauigkeit gewährleistet werden. Auch mit Form ist es leider nicht trivial, sonst könnten wir uns alle für 'n Appel und 'n Ei die herrlichsten großformatigen Spiegel backen. Schade eigentlich...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> jo - eh. nur ist es nicht trivial, quecksilber so rotieren zu lassen, dass man einerseits eine rotationsparabel mit lambda/4 hinkriegt, andererseits aber alle vibrationen ausdämpft ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, trivial ist das bestimmt nicht. Zudem einer der großen Nachteile natürlich die begrenzte Signalintegration sein dürfte, d.h. ein 6m Flüssigkeitsspiegel kann auch bei Objekten im Zenit maximal einige wenige Minuten integrieren.



    Viele Grüße,
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Johann_S</i>
    <br />.....sorrry, aber das ist doch alles Schwachsinn hier....


    [:o)][:o)][:o)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die clowns retten deinen "produktiven" beitrag auch nicht

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