Spiegel nach Parabolisierung "glätten"?

  • Hallo!


    Ich bin momentan in der Fertigstellung meines 14" f/5,2. Ich arbeite mit einem 6" Subdiameter-Tool und bin der Parabel schon ziemlich nahe, ich hoffe sie in den nächsten Tagen zufriedenstellend hinzubekommen.
    Allerdings ist das Foucaultbild relativ ausgefranst. Ist das eine rauhe Oberfläche? Mit Luftschlieren verwechsele ich es nicht, es sind feste Strukturen.
    Ich meine mal gehört zu haben, dass das von einem zu kleinen Werkzeug kommen kann und dass man danach noch einmal mit einem großen "glätten" sollte.
    Meine 14" Pechhaut liegt allerdings schon seit Monaten im Wasserkübel und ich bin mir nicht sicher ob ich sie dafür wieder reaktivieren sollte und möglicherweise Kratzer o.ä. einfange.
    Auch habe ich Angst mir die Parabel wieder kaputt zu machen.
    Ich hatte schon versucht mit wenig Druck, Chaos-Strichen und viel Wasser die Poliersitzung zu beenden, aber das hat nicht viel geholfen.


    Vor kurzem habe ich von einem orange-roten Poliermittel (von dem ich nicht mehr genau weiß, welches es war) auf Ceri HPC gewechselt. Seitdem fängt meine Pechhaut auch extrem an zu glänzen, sie spiegelt richtig. Das ist kein gutes Zeichen, richtig?


    Vielen Dank,
    Florian

  • Florian, kannst Du uns Bilder zeigen? Ich lerne auch noch oder versuche, Selbiges trotz des hohen Alters noch mitzukriegen. [8D]
    Gruss
    Gerhard
    Edit: Bei mir schaut es so aus, dass alle Facetten, die greifen, bei "Spiegel oben" fast schwarz erscheinen. Dort, wo der Kontakt fehlt, habe ich helles Grau. Wo es gar nicht packt, ist die Pechhaut eher matt. In dem Sinne würde eine hochglänzende Pechhaut ja passen.
    Ausserdem gibt es einen Chef im Forum, der das passende CER-Oxyd verkauft:
    http://www.stathis-firstlight.de/
    [:I]

  • Hallo Gerhard,


    Bilder habe ich momentan leider keine Aktuellen, ich werde mal versuchen eines zu machen, wenn ich teste.
    Ob die Pechhaut greift oder nicht, meinte ich nicht. Das sehe ich an der Farbe. Wo sie nicht greift ist sie schwarz und wo sie greift hat sie so ne Art Mokka-Ton. Aber sie glänzt eben, das hat sie vorher bei dem anderen Poliermittel nicht getan.


    Grüße,
    Florian

  • Florian, meiner Ansicht nach ist das eher ein Plus! Es gibt hier genügend Meister, die Dir helfen werden.
    (Poliermittel vom Stathis passt auf alle Fälle!)
    Gruss
    Gerhard

  • Hi Florian,
    Hi Gerhard,


    definitiv läßt sich sagen, daß die Pechhaut, dort wo sie greift einen grau wird. Schwarze Stellen deuten auf keinen oder sehr schlechten Kontakt hin.


    Florian: Wenn du Rauhigkeit siehst, dann kommst du um's Glätten nicht herum. Deine unter Wasser gelagerte Pechhaut kannst du nach warm pressen ohne weiteres wieder benutzen. Unter Wasser trocknet diese nicht aus und es besteht auch keine Kratzergefahr. Allerdings wird durch's Glätten mit dem Fullsize-Tool die Form immer ein wenig verändert. Da mußt du schon den absolut Super-neutralen Strich finden. Macht aber nichts, solange sich die Veränderung im Rahmen hält.


    Daß deine Pechhaut, speziell wenn sie feucht ist, schon fast spiegelt, ist vollkommen in Ordnung. Ja, das Ceri-HPC ist unser aller Poliermittel. Das andere sog. Polierrot wird nur noch von sehr wenigen benutzt.


    Mit Bildern meinte der Gerhard ganz sicher ein Focault-Bild auf dem man die Rauhigkeit beurteilen könnte.


    Generell neigen kleine Tools dazu eine rauhe Oberfläche zu erzeugen. Ein 6-zoll Tool auf einem 14-Zöller wird ich aber noch nicht als kleines Tool bezeichnen. Eventuell hast du mit zu viel Druck gearbeitet? Das erzeugt noch nämlich noch viel schneller rauhe Oberflächen als kleine Tools.


    Zeig uns mal ein Focault-Bild. Und verrate uns noch, wie lange dein Glättungsversuch mit dem Fullsize-Tool gedauert hat.


    Bis bald,


    Harry

  • Hallo,


    hier noch die Bilder:



    Und das jetzt nach einem weiteren Parabolisierungsversuch bei dem ich extrem vorsichtig mit wenig und gleichmäßigem Druck gearbeitet habe.


    Dagegen wirkt das das ich vor "langer" Zeit gemacht habe ar***glatt:



    Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,


    ist Deine Pechhaut vielleicht einfach zu hart? Sollte bei den derzeitigen Temperaturen eher weniger ein Problem sein. Was hast Du den für Pech drauf und bei welcher Temperatur arbeitest Du? Hast Du das Pech von Stathis, Piering oder der VDS?


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,


    ich benutze Pech, das ich von Martin Trittelvitz bekommen hatte.
    Welche Härte kann ich aber jetzt nicht mehr sagen.
    Kann es schon sein, dass ich es schon zu lange auf dem Tool habe und es ausgetrocknet ist, oder alt? Es ist bestimmt schon fast ein Jahr alt, und die letzten Monate hatte ich es auch nicht mehr im Wasser gelagert, wobei ich aber ehrlichgesagt keine großen Bedenken hatte. Das Polieren selbst funktioniert auch ganz gut, zumindest von meinem Gefühl bei den Strichen.
    Ich wollte noch einmal das andere Poliermittel ausprobieren, bin aber gestern nicht mehr dazu gekommen, ich denke dass ich das heute mal tun werde. Ich bin gespannt, ob sich da etwas am Glanz der Pechhaut und an der Rauheit des Spiegels ändert. Polierrot ist es aber glaube ich nicht. Es gibt ja sehr viele orangene/rote Poliermittel. Ich kann ja vielleicht noch einmal nachfragen was es genau ist, aber ob das dann so viel hilft? Probieren geht über Studieren!


    Wie wirkt sich solch eine rauhe Oberfläche eigentlich nachher am Stern aus? Bekommt man das sehr stark zu spüren, oder eher nur bei hohen Vergrößerungen und gutem Seeing?
    Das mit der großen Pechhaut werde ich aber auf jeden Fall am Ende noch versuchen, wenn ich die Parabel drin habe, zumindest wenn sich bis dahin sonst noch nichts an der Rauheit geändert hat.


    Grüße,
    Florian

  • Hi Florian,


    also wenn du die Pechhaut mehrere Monate an der Luft hattest dann mußt du sie entweder neu machen oder rund-erneuern. Auf jeden Fall wäre sie mir für meinen Geschmack zu alt bzw. zu trocken. Du kannst ja mal probieren, eine dünne Schicht mit z.B. einem Messer abzukratzen und die Pechhaut dann neu anzupassen. Das sollte bereits helfen ohne eine komplett neue Pechhaut herstellen zu müssen.


    So rauh wie dein Spiegel im Moment ist, würde ich ihn jedenfalls nicht lassen. Dann hättest du dir gleich einen Chinaspiegel kaufen können. Schließlich machen wir unsere Spiegel selbst um sie so gut wie nur möglich zu bekommen.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Florian,
    Deine rauen Bilder erscheinen mir ziemlich regelmäßig rau. Passen die Flecken vielleicht zum Raster Deiner Pechhaut?
    Wie war dass: 6"-Sub-Tool? Dann scheidet obige These schon mal aus. Oder gibt es da noch ein anderes Tool?
    Lag ein entsprechendes Handtuch etc. als Abdeckung auf dem Spiegel?


    Vielleicht leidet Dein Spiegel unter dem Hundekuchen-Phänomen. Feuchte Stellen, die nicht gerade bearbeitet werden, kühlen beim Verdunsten des Wassers ab, ziehen sich zusammen und bleiben beim nächsten Strich unpoliert, da abgesenkt. Und genau da bleibt der Wasserfilm liegen, und macht die Stelle feucht, ... und von vorne. Dann kommt eine Pause, alles ist trocken und temperatur-ausgeglichen. ->Ddie polierten Stellen sind plötzlich vertieft.
    Wenn dies so ist, hilft nur mehr Feuchtigkeit in der Luft, also nasse Handtücher aufhängen.


    Das jetzt mal als Kausalkette vom Hörensagen.
    Gruß

  • Hallo,
    Ich würde auf keinen Fall die alte Pechhaut einfach noch mal nehmen.
    Ich gieße in so einem Fall einfach neues Pech auf die alte Pechhaut, oder male die Facetten einfach mit heißem Pech an. Dadurch hab ich eine völlig neue Pechfläche.
    In deinem Fall würde ich auf jeden Fall andere Facetten machen. Vielleicht sind die einfach zu gleichmäßig. Und zum Schluss: mach eine Poliermittellösung mit sehr wenig Poliermittel. Wenig Druck beim Polieren damit die Oberfläche glatt wird. Langsam Polieren.
    Leider kann dir niemand garantieren das sich das Oberflächenprofil beim Glätten nicht verändert.


    Die Strukturen

  • Hallo Florian,


    so etwas hatte ich vermutet, das Pech ist wahrscheinlich recht hart geworden. Wie auch die anderen schreiben, ich würde auf jeden Fall die Pechhaut neu machen oder runderneuern, z.B. in dem Du eine zweite Schicht nochmal drüber gießt. Die muss dann auch gar nicht so dick sein.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Vielen Dank für all eure Antworten!
    Ich werde die Pechhaut auf jeden Fall neu machen. Ich habe hier noch Pech von Stathis, das ist 28° Pech. Ist das hart/weich?
    Das mit dem Trocknen bzw. Verdunsten der Oberfläche kann auch sein, ich habe beim Polieren, wenn ich nicht zentrale Striche gemacht habe, diese immer nur auf einer Seite des Spiegels gemacht (natürlich mit Drehen des Spiegels und Tools). Wahrscheinlich ein Fehler, stimmts?


    Hier noch die Bilder von der Pechhaut, das eine um den Glanz zu verdeutlichen.
    Wusste ich doch, dass das ein schlechtes Zeichen ist!




    Aber dann hätte ich ja Hoffnung, dass ich die große Pechhaut nicht mehr auspacken brauche, richtig?


    Grüße,
    Florian

  • Microfacetten halten die Suspension auf der Pechhaut länger. Und die vermisse ich auf dem Bild. Also Fliegengitter o.ä. beim Warmpressen dazwischen legen. Oder mit dem Messer einfach kreuz und quer übers Tool "wetzen".
    Gruß

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