Eure Klassiker-Fernrohre ?

  • Hallo,


    habe gerade die Anfrage eines Forum-Mitglieds erhalten bzgl. Copyright Rechten : meines Wissens existiert die Firma Butenschön seit ca. 40 jahren nicht mehr. Der Katalog stammt von 1964. Wen soll ich da noch um Erlaubnis fragen ?


    Wenn das aber juristisch doch ein Problem sein könnte, bitte ich um hier um Hinweise. Ggf. werde ich die Bilder aus meinem Beitrag dann sofort löschen.


    Ich dachte nicht, dass das irgendwie Probleme machen würde....[:I]


    MfG Michael

  • ....apropos Lichtenknecker/Kosmos.....



    Den Kosmos Katalog ( mit M31 vorne drauf ) habe ich um 1980 als 13jähriger verschlungen ! Aber diese Geräte waren für mich als Schüler natürlich unerschwinglich und damals waren wir Kinder noch so erzogen, dass wir es gar nicht gewagt hätten, so einen ( teuren ) Wunsch als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk anzusprechen.
    ( wenn man dagegen sieht, was manche Kinder heute wie selbstverständlich als Wünsche äussern ! Da fordert ein 13jähriger zu seinem Geburtstag mal eben schnell das neueste Laptop von seinen Eltern, ohne überhaupt eine Ahnung davon zu haben, wieviel Stunden Vater oder Mutter dafür arbeiten müssen..).


    Mein Vater hätte als selbständiger Friseur ( im 1 Mann-Betrieb ! ) ein solch teures Hobby nie finanzieren können und da mir das als Bub bewusst war, habe ich auch gar nicht gewagt, jemals den Wunsch nach einem Fernrohr auszusprechen.


    Mit Ferienjobs habe ich mir damals mein erstes eigenes "Fernrohr" erarbeitet. Natürlich war es kein richtiges Fernrohr, sondern eher ein Spektiv russischer Bauart aus dem Quelle-Katalog ! Immerhin mit 60 mm Öffnung !
    Heimlich, wenn meine Eltern schon schliefen, schlich ich mich, mit dem Russen-Spektiv bewaffnet, ans Kinderzimmer- oder Küchenfenster und linste auf den Sternenhimmel oder die faszinierende Welt der Mondkrater - durch die Fensterscheibe !


    ....und träumte weiterhin von dem tollen Kosmos LW90 Refraktor, der damals mein Wunschgerät gewesen wäre.


    Nun...vor wenigen Tagen, quasi mit 30 Jahren Verspätung erfüllte sich dieser Jugendtraum. In der Garage steht ein Kosmos LW 90 OTA mit dem Lichtenknecker AK 90/1300 Objektiv. Interessanterweise "durfte" dieses Objektiv wohl nicht den "Lichtenknecker AK 90/1300" Schriftzug tragen.
    Dieser Refraktor ist wirklich wuchtig und lässt manch modernen 4"er richtig schmächtig aussehen. Das Objektiv ist natürlich voll justierbar. Interessant ist natürlich auch das "hintere" Ende, denn dieser Refraktor ist schon für das System 64 eingerichtet ! Am Tubusende schliesst sich das Reduzierstück 89R64 an, dann folgt die Verlängerung V77 und daran wird mittels drei Klemmschrauben der Auszug FO 60 befestigt, in dem wiederum der Zenitspiegel Z31 steckt, der dann Okulare mit 31 mm Steckdurchmesser aufnehmen kann. Möchte man die Groß-Okulare des Systems 64 verwenden, kann man dies nach Entfernen des FO 60 entweder direkt ( dann gradsichtig ) an die V77 anschliessen, oder man müsste sich entsprechend den FOK Auszug "besorgen".



    Das Ganze ist wirklich mechanisch hochwertig verarbeitet mit richtig "Fleisch" und nicht irgendwelchen dünnwandigen Blechhülsen ! Eine wahre Freude !


    Hin und wieder habe ich Kontakt mit dem netten Herrn Ruland von Lichtenknecker und er hat mir auf meine Nachfrage versprochen, mal in seinem Fundus nachzuschauen, ob er noch Zubehörteile zur "Komplettierung" des LW90 hat, der ja im Prinzip ident mit dem Lichtenknecker "R 90" ist und nur wegen des Vertriebsweges über Kosmos/Stuttgart in Deutschland den Namen "Kosmos LW90" erhielt.


    Im Anhang noch einmal die betreffenden 2 Seiten über den Kosmos LW 90 Refraktor aus dem Kosmos Katalog 1979/80.


    <b>Für die "Juristen" unter uns : Für die Veröffentlichung des kompletten Kataloges liegt mir die Genehmigung des Kosmos-Verlages / Stuttgart vor.</b>


    Den kompletten Katalog habe ich auch auf der bekannten Seite von Robert Provin hinterlegt, wo man auch viele andere, klassische Kataloge und Bedienungsanleitungen findet :
    http://geogdata.csun.edu/~voltaire/classics/


    Einfach mal nach unten scrollen.






    Mit Klassiker-Grüßen, Michael

  • ...so,um jeglichen Ärger zu vermeiden : da ich für die über 40 jahre alten Kataloge von Georg Butenschön keinen Ansprechpartner mehr gefunden habe, um zu fragen, ob eine Veröffentlichung hier erlaubt ist, habe ich die Bilder in meinen obigen Beiträgen gelöscht.


    MfG M. Meier

  • Hallo Wambo,


    das Urheberrecht erlischt 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers. Ausnahmen bestimmen aber auch hier die Regel. Du hättest die Aufnahmen aber drinnen lassen können, da es sich um eine erloschene Firma ohne Rechtsnachfolger handelt und die Bilder von einem allgemeinen Interesse sind. Damit verstößt Du nicht gegen das Urheberrechtsgesetz, da Allgemeinrecht vor Eigenrecht gilt.


    CS
    Winfried


    P.S.: sehr schöne und zum Teit wahrlich seltene Geräte habt ihr hier aufgezeigt. Da sollte man ja fast ein Buch daraus machen!

  • Ja Winfried,


    ein solches Büchlein würde mich auch interessieren. Ich habe ja im Laufe der Jahre auch so einige klassische Fernrohre gesammelt und auch tonnenweise Prospekte/Kataloge. Auch habe ich von jedem meiner Sammlungsstücke Fotos gemacht und zu dem einen oder anderen ein paar persönliche Geschichten. Sicher haben auch andere Sammler schöne Geschichten um ihre "Schätze" - wenn man ein solches Büchlein nicht nur trocken sachlich/ernst, sondern auch mit persönlich erlebtem oder z.T. evtl. sogar lustigen oder spannenden Stories zu den Geräten füllen könnte, wäre das sicherlich ein ganz liebreizendes Büchlein.


    Nur,leider wäre wohl kein großer Markt dafür vorhanden...[:I]


    MfG Michael

  • Die folgenden Bilder zeigen auch gleichzeitig das Dilemma der alten „Dinosaurier“ :


    Zunächst einmal der Kosmos LW90 alleine – so weit, so gut –
    Im zweiten Bild sieht man aber nun links ein neuzeitliches Teleskop : einen 160/1300 Newton als Dobson.


    Man beachte die Dimensionen ! Zudem : der LW90 wiegt im vollen „Ornat“ an die 40 Kg [B)], der 160 mm Newton ebenfalls komplett mit Rockerbox gerade mal knapp 12 kg !


    Jaja – wir Klassik-Fans müssen zuweilen schon ganz ordentliche Pack-Esel-Qualitäten beweisen ![:D]







    Mit freundlichen Grüßen Michael

  • Hallo,
    in den späten 80ern hatte ich einen DDR Optik-Baukasten. Damit konnte man verschiedene Fernrohre und Okulare bauen.


    Anno 1990 haben ich von meinen ersten 100DM einen gebrauchten Revue 60/700 Refraktor erworben. Der Sucher mit Klappspiegel ist genial.


    Der Okularauszug ist 2-stufig ausziehbar.


    1993 oder 1994 kam (ebenfalls gebraucht) ein ganz ähnlicher Apollo 60/910 auf einer vernünftigen Montierung hinzu.


    Man beachte die kleine Lampe auf der Ablage des Stativs.


    Die Montierung ist hinreichend stabil und überraschend leichtgängig. Dazu gehört ein Stativ aus Holz. (Schrauben gut festziehen ;)


    Den Apollo habe ich wegen seinem Gewicht irgendwann später wieder verkauft und mir kürzlich über eine Kleinanzeige ein baugleiches Gerät wieder organisiert.


    Beide Teleskope, besonders das Apollo, bringen ordentlich Gewicht auf die Waage. Alles wichtige ist in Metall ausgeführt. Beide sind noch Made in Japan und die Abbildungsqualität ist ordentlich. Unsere Schule hatte für den Astronomieunterricht einen Telementor und als 16-jähriger konnte ich keinen nennenswerten Unterschied zu meinem alten Apollo feststellen. Den neuen alten muß ich erst noch ausprobieren.


    Allerdings weiß ich nicht, welches Baujahr die beiden Teleskope wirklich haben. Ich schätze das Revue auf frühe 80er, das Apollo ist möglicherweise ein paar Jahre älter, vielleicht Ende 70er.


    mfg
    Olli

  • HALLO, Haben Sie jedoch dieses Brachy teleskop? Ich möchte Ihnen einige Fragen stellen. Können Sie mich an vhira(==&gt;)aol.com mailen? Danke. Vivek Hira


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmtriumph</i>
    <br />Nochmal Hallo an alle Klassik-Freunde,


    ich finde ECHTE Klassiker stammen aus dem 19. Jahrhundert:


    Gebraucht gekauft von meinem Urgroßvater so etwa 1910.
    Hergestellt so etwa 1890.


    Gruß, tmtriumph
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo,


    hier ein Gerät, von dem ich nicht so recht weiss, ob es schon ein echter Klassiker ist. Vielleicht noch nicht vom Alter, aber bestimmt vom "Charme" her !


    Es ist der typische Einsteiger-Newton Vixen NP R-114S. Aufgestöbert in einer Kleinanzeige für sage und schreibe 35 € - und das als Komplettpaket !


    Also der OTA auf der schönen Vixen New Polaris Montierung mit orig. Holzstativ - der Clou : im Preis inbegriffen 3 (!) Vixen LV Okulare !


    Dazu ist das Gerät in einem Top-Zustand ( gepflegtes Rentner-Gerät ). Ich hoffe, dass ich mit dem Teil noch viel Freude haben kann, auch wenn ihm der "Anfänger-Nymbus" anhaftet.[:D]


    Beim Googeln konnte ich 2 Dinge feststellen :


    a) leider recht wenig Infos zum Modell R-114S
    b) es gab wohl mindestens 2 bis 3 Modellvarianten auf der NP und zwar :
    NP-R114S,NP-R114M und NP-R114E !


    Was sind denn genau die Unterschiede ?...und wann kamen die Modelle auf den Markt - evtl. so Mitte der 80er Jahre ?


    MfG Michael


  • Hallo zusammen,


    das ist ein toller thread und es sind hier wunderschöne Teleskope gezeigt worden. Bei mir selber wird demnächst der Royal-Astro 76x1200 Refraktor fertig restauriert sein.


    Und mein neu erworbener Tasco 7TE-5 60/1000 (auch von Royal-Astro produziert) macht mir jetzt schon richtig Freude am Himmel.


    Aber warum steht dieser thread eigentlich unter "Geschichte der Astronomie"?


    Bei mir stehen diese Teleskope nicht im privaten Museum, sondern werden ständig benutzt!


    Viele Grüsse


    Michael


    60mm Telescope Club

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo,
    da meine EQ6 gerade außer Betrieb ist, kam der gute alte 8 Zoll Meade-Newton (F6), Bj. 1980, auf "seiner" Montierung zum ATO-Treff in Zwischenbergen zum Einsatz. Das soll Anlass sein, den Youngtimer hier kurz vorzustellen.
    Der Zahn der Zeit hat zwar mit Flugrost an Gegengewichtsstange und anderen Teile genagt, aber das Gerät ist voll funktionsfähig und hat eine passable Abbildugsleistung, auch wenn aus heutiger Sicht der 1 1/4 Zoll Auszug etwas mickrig daherkommt.
    Der Vorbesitzer hatte die Monti verstärkt, aber auch demotorisiert. Ich habe das gute Stück Anfang der 80er erworben.



    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hallo "heizfeiz"!
    Da hast du aber einen tollen Klassiker! Ich hatte mal einen 76/1200mm Unitron, den ich für den Reflektor oben in Zahlung gegeben hatte (damals Anfang der 80er waren die 8 Zöller noch sehr teuer), und an den ich nur gute Erinnerungen habe.
    Schreib doch noch ein bisschen mehr über das gute Stück (vlt. mit Beobachtungsbericht?)!
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hallo Gerd,
    Es gibt mehr oder weniger genaue Regeln, nach denen so ein Bericht erstellt werden sollte (Ort, Zeit, Seeing, Instrumente, etc.), einfach die Suchfunktion bemühen. Aber für mich wäre das bei so einem Klassiker nicht so wichtig. Ich würde mich über ein paar subjektive Eindrücke freuen.
    Ein Beispiel, wo jemand so etwas verfasst hat, wäre hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…Terms=beobachtungsbericht
    Oder hier stellt jemand sein Gerät ziemlich enthusiastisch vor:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=118990
    So viel Arbeit sollst du dir ja gar nicht machen, aber ich (und ich denke, auch einige andere) würden sich ein paar weitere Impressionen wünschen.
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hallo Martin,
    ich werde sicherlich noch ein paar Bilder mehr einstellen, habe aber im Moment nicht sooooo viel Zeit.
    Habe mir Sonnenfilter zugelegt und einen Adapter für Okularprojektion und die will ich ja auch antesten.
    Bis bald
    Gerd

  • Hallo liebe Klassiker-Freunde,


    mir ist es nach längerer Suche und unter freundlicher Mithilfe eines Sammler-Kollegen endlich gelungen für meinen 1979er Kosmos LW 90 Refraktor die passende Montierung zu finden : eine schöne Lichtenknecker M60 Montierung in der finalen Baustufe 3, also mit Motorantrieb + Steuerung.



    Zwischen der Firma KOSMOS / Stutgart und Lichtenknecker Optics gab es in den 70er bis Anfang der 80er Jahre eine Kooperation. So wurden viele Lichtenknecker Teleskope unter dem Label Kosmos in Deutschland vom Kosmos Verlag Stuttgart angeboten.


    Das hier gezeigte Setup ist so ein Beispiel. Der Kosmos LW 90 Refraktor ( 90/1300 mm ) lief in Belgien als Lichtenknecker R90 Refraktor und war gleichzeitig der Einstiegsrefraktor in das System 64. Mein hier gezeigter Refraktor hat allerings noch einen FO 60 Auszug für 31 mm Okulare. Es liesse sich aber ein entsprechender System 64 OAZ nachrüsten.


    Interessant ist auch, das bei den Refraktoren der belgischen Varianten, die Objektive beschriftet waren - bei den deutschen Kosmos-Geräten nicht.


    Beim belgischen R90 Refraktor ist auf der Linsenfassung der Schriftzug "Lichtenknecker Optics AK 90/1300 mm" zu sehen, die Objektive für die Kosmos-Geräte waren selbstverständlich auch Lichtenknecker-Optiken, aber unbeschriftet !


    Wenn der Link erlaubt ist, so kann man hier eine solche Objektiv-Fassung sehen :
    http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=36651#post36651


    Die Säule ist allerdings nicht original, sondern ein schäbiger Selbstbau von mir.


    Mit herzlichen Klassiker-Grüßen, Michael

  • Hallo,
    hier mein erstes Fernrohr, ein 11-cm-Newton von Kosmos (mit Papp-Tubus) auf der stabilen Montierung von Wachter. Das zweite Bild zeigt meinen ersten Selbstbau, einen 60-mm-Refraktor mit der "Flori-Montierung" aus dem Buch "Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten für Sternfreunde" von Anton Staus. Nach den Plänen dieses Buches habe ich später die 3,60-m-Kuppel der Sternwarte Kronshagen gebaut (http://www.gva-kiel.de)
    Viele Grüße
    Antlia

  • Und noch ein kleiner WELTBLICK !


    Hallo liebe Klassiker-Freunde,


    bevor das ganze Thema hier auf Seite 2 verschwindet[;)], schiebe ich noch einen kleinen Klassiker nach, den ich kürzlich per Kleinanzeige erwerben konnte. Es handelt sich um einen Weltblick Refraktor 60/910 mm, der laut Vorbesitzer um 1968/1970 gekauft wurde. Da hier leider schon kein Holzkoffer mehr dabei ist, würde ich eher auf 1970 tippen.



    Hier ein Blick in den geöffneten Karton :



    Der Vorbesitzer war definitiv kein Sammler, sonst hätte er den original Karton nicht als Verpackungskarton missbraucht ![:D]
    Der Kleine macht aber nach wie vor einen sehr wertigen Eindruck ! So klein er auch ist, hat er doch ein beachtliches Gewicht. Alles ist aus Metall – Plastik ist nur bei den Objektivabdeckungen von Hauptlinse und Sucher zu finden. Der Sucher ist ein schönes 6x30 mm Stück mit feinem Fadenkreuz.



    Der Auszug ist solide gearbeitet und endet in einem Vixen 36,4 mm Innengewinde !
    Die Okulare sind natürlich nicht der Brüller, halt das, was man damals so beigab ..



    Wirklich schön gemacht ist die kleine, aber superstabile Montierung !



    Hier zeigt sich, dass bei guter Verarbeitung auch eine kleine Montierung schön stabil sein kann. Ich muss gestehen, dass diese kleine Montierung stabiler ist, als die größere Montierung meines Tasco 10k ! Die wackelt nämlich wie der berühmte Lämmerschwanz !
    Selbst das Stativ dieses 60/910ers ist stabiler, als das Tasco 10k Stativ !
    Schön finde ich an der Montierung auch die verchromten langen Wellen, so wie man sie auch vom Tasco 1oT oder 15T bzw. den Astro Royal Geräten kennt. Ebenso schön die Skalen / Teilkreise an der Montierung.




    Leider fehlt ausgerechnet das Label auf dem Fokussierer, so dass ich nicht eindeutig bestimmen kann, aus welcher Schmiede das Gerät ursprünglich stammte.



    Aufgrund verschiedener Design-Merkmale und auch der wertigen Ausführung würde ich fast auf Royal Astro tippen.
    Bisher war nur ein kurzer Test am Mond möglich, der zeigte aber ein knackscharfes Bild !



    Im Kreise seiner Oldie-Kumpels fühlt sich der Kleine wohl !



    Gruß in die Sammler- und Liebhaber-Runde !
    Euer Michael

  • Moin Michael,


    Schöne Serie wird das hier! Da kommen Erinnerungen auf, da man mit vielen dieser Fernrohre ganz spezielle Erfahrungen gemacht hat.


    Zu dem 60/910er Refraktor kann ich eine lustige Story beisteuern.
    Ich besuchte einmal eines Vormittags einen Sternfreund. 200m vor seiner Wohnung kam ich an einer Mülltonne vorbei, aus der der OAZ dieses Refraktors herausragte. Meine erste Assoziation war "versteckte Kamera". Die Neugier war zu stark, am anderen Ende des Rohrs gab es auch noch das intakte Objektiv, und in der Mitte des Tubus musste eine Dampfwalze rübegefahren sein, jedenfalls war das Rohr auf 20cm Länge sauber platt wie ne Flunder.


    Das Beute über die Schulter legend, besuchte ich meinen Bekannten, der auf meine Frage "wieso entsorgst Du Deine Teleskope eigentlich in Nachbarmülltonnen?" völlig verdutzt war. Er steckte a) nicht hinter dieser Entsorgung, ihm war b) nix von anderen Sternfreunden im Umkreis bekannt, und c) rätselte er natürlich auch, was es mit diesem armen Scope auf sich hatte. Und beim nächsten Sperrmüll passte er auf und erbeutete die komplett neuwertige Montierung. Wenn ich es recht erinnere, hat er sie dann später bei einer Sonnenfinsternis in Chile dabei.


    Die Monti ist bei ähnlichem Gewicht wirklich um Klassen stabiler als die spätere Japanmontierung des 11cm Newtons oder ihr EQ2-Nachfolger.
    Den OAZ des Mülltonnenfernrohrs hab ich noch irgendwo in der Kramkiste.


    Und noch eine Story zum 70/700mm Refraktor von Quelle. Quelle hatte damals einen Ersatzteilshop. Schnell hatten sich in Astrokreisen ein paar Bestellnummern herumgesprochen, unter denen man dort das Objektiv, den Tubus und den OAZ bestellen konnte. Wenn ich es recht erinnere, erhielt man so für ca. 30 DM einen Refraktor-Bausatz. Phasenweise war das DIE Leitrohrbeschaffungsmethode. Mich hatte Qualle damals sogar noch gefragt,ob ich den Klappsucher auch noch will, dann wäre das ganze 10DM teurer geworden. Auf meine Rückantwort ("nein, brauch ich nicht") kriegte ich das Teleskop sogar im fertig montierten Zustand. Die schlimmen Okulare, der schlimme Sucher und die schlimme Montierung waren natürlich nicht dabei, aber ein wahrer Praktiker hätte diese Teile eh irgendwann entsorgt. Dass sowas mal wie ein Oldtimer zum Sammlergegenstand werden konnte, und der Pappkarton den Wiederverkaufsert steigert, konnten wir damals nicht ahnen.


    Hartwig

  • Hallo,


    ein alter Fred neu erwärmt...da kann ich auch noch was beitragen. Vor einigen Wochen fiel mir ein schöner Tasco 15T Refraktor (76/1200mm) im Originalzustand in die Finger. Dieses Exemplar hat eine wirklich erstklassige Optik, ich weiß aber nicht, ob die alle so sind.





    Leider fehlt der Originalmotor und das originale Zubehör, ich benutze ihn mit einem 1.25" Zenithprisma.


    Grüße, Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Michael,


    ja, da hast du einen 60/910 von Royal-Astro, diese kleine Montierung ist eindeutig und die ist auch richtig stabil. Der Refraktor wurde von Royal-Astro als Modell 605 verkauft.


    Ich habe die gleiche Montierung an meinem 60/1000, der ist ebenfalls von Royal-Astro und wurde über Tasco als Modell 7TE-5 vertrieben.


    Mittlerweile habe ich einen weiteren Royal-Astro bekommen, ein R61-D, mit 60/1200. Der hat eine grössere, noch stabilere Montierung, die braucht er aber auch. Das Teleskop ist in einem erstklassigen Zustand und ich benutze es viel. Vor ein paar Tagen habe ich damit den Uranus beobachtet.


    Und so sieht der 60/1200 R61-D aus:


    Das originale Holzstativ ist leider arg wackelig, ich verwende den R61-D mit dem Stativ von einem 76/1200 10TE, das ist wesentlich stabiler.


    Viele Grüsse


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    ja, der f/20 Refraktor von Royal-Astro ist ein sehr interessantes und vor allem erstklassig gutes Teleskop.


    Ein 60mm Refraktor mit justierbarem Objektiv, das hat was:



    Die anderen Royal-Astro Modelle sind aber auch erstklassig. Überhaupt ist die Verarbeitungsqualität von Royal-Astro das Beste, was mir bisher begegnet ist. Alle Teile sind hervorragend verarbeitet, es ist alles aus Metall, kein einziges Stück an diesen Teleskopen ist aus Kunststoff gefertigt worden.


    Interessanterweise sind die kürzeren 60mm Modelle von R-A ziemlich anders aufgebaut, als der lange f/20:



    Unten ist mein 60/1000 und oben mein 60/1200 abgebildet. Bei diesen beiden ist nur die Taukappe austauschbar, alles andere passt nicht.


    Beim 60/1200 ist der Tubus dicker, deshalb ist ein anderer OAZ und eine andere Linsenfassung verbaut. Royal-Astro hat da auch bei der Konstruktion eine den Brennweiten entsprechende Stabilität eingeplant. Da ist mit sehr viel Sachverstand und Liebe zum Detail konstruiert worden.


    Ich vermute mal, dein 60/910 ähnelt eher der 60/1000 Konstruktion?


    Viele Grüsse


    Michael


    60mm Telescope Club

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Namens-Vetter,


    zumindest ist mein 60er nicht justierbar. ich werde mir den Lütten nochmal genau anschauen. Der Tubus ist aber recht schwer und zumindest geschätzt dickwandiger als bei meinem Tasco 10k ( mit der gräßlichen Montierung ).
    Sag' mal Michael, bist Du vielleicht auch im CN classic scopes Forum unterwegs ?


    MfG Michael

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