Eure Klassiker-Fernrohre ?

  • Hallo Klassiker-Freunde,


    nachstehend möchte ich noch einen klassischen Schiefspiegler vorstellen. Das Gerät wurde mitsamt der abgebildeten Säule und Montierung in den 60er Jahren von einem holländischen Werkzeugmacher gebaut. Durch Erkrankung wurde das Gerät dann nicht mehr ganz fertig gestellt und fristete anschliessend einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf in einem Schuppen - mit entsprechenden Korrosions- und sonstigen Zerfallserscheinungen. Die Optik ist ein 110 mm Spiegel mit ca. 2000 mm Brennweite. Alles irrsinnig schwer ( Stahl, Eisen, Messing Alu ). Ein Bekannter hatte dieses Teleskop kürzlich übernommen und mich gebeten, "etwas draus zu machen ". Mit der Restaurierung war ich über 80 Arbeitsstunden beschäftigt. Links im Bild der Ur-Zustand ( ungefähr so sahen auch Montierung und Säule aus !) - rechts das fertig restaurierte Gerät ( auf dem Foto fehlt nur das Leitrohr ).



    CS Michi

  • Aloha Leute,


    schön, daß ich den Klassikerthread wieder gefunden habe, denn ich habe unlängst mal Bilder meines ersten Teleskops digitalisiert. Das ist ein 60mm Schiefspiegler, die Optik habe ich mir damals lose gekauft, war das Einzige, was das gesparte Taschengeld hergab. Der ganze Rest wurde selbstgebaut. Der allseits beliebte Tasco 114er war seinerzeit weit jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten, da bin ich damals manchmal sabbernd vorm Quelle Katalog gesessen.


    Hier mal eine Collage des Schiefspieglers in seiner Urversion Ende der Siebziger:


    Der Antrieb erfolgte anfangs über einen alten Wecker mit Gleichstrommotor und Blechschneckenrad aus einem Metallbaukasten (!). Hat sogar leidlich funktioniert. Anfang der Achtziger wurde das Gerät verbessert, das Papprohr und die Sperrholzspiegelzellen wurde gegen ein Kunststoffrohr und Metallteile getauscht, die Montierung verstärkt und als Primärtrieb diente der Antrieb einer Waschmaschine. Für die Untersetzungsstufen dahinter blieb ich dem alten Wecker und dem Gleichstrommotor treu. Mit dieser Konfiguration konnten erfolgreich Mond, Planeten und Übersichtsaufnahmen gemacht werden. [8D]


    Hier mal ein paar Impressionen dieses damals aufgemotzten 60ers:




    Eine Besonderheit war auch eine erste Version einer verstellbaren Leitrohrhalterung, das Leitrohr war ein Selbstbau Farbwerfer mit Einfachlinse (!) Grandios war auch der Sucher aus Einfachlupenlinsen und Klorollentubus. Der Überhammer ist aber das Zenitprisma mit selbstgezimmertem Holzgehäuse[:D], was für ein Kontrast zu dem richtig luxuriösem Lichtenknecker Focuser, den ich mir von erstem Selbstverdientem geleistet habe. Dieses Teleskop ist heute immer noch im Einsatz, die Montierung allerdings daheim eingemottet, zuletzt während der letzten Mondfinsternis im Februar:



    Der Klorollensucher wurde mittlerweile in Rente geschickt, aber das Zenitprisma ist immer noch im Einsatz, enthält es doch ein Rodenstock Prisma[:p], welches mir mal geschenkt worden ist. Leisten hätte ich mir das nie können. Bis ich die erste Autobatterie hatte, wurde die Stromversorgung über einen Legotrafo bewerkstelligt, das Kabel vom Keller in die Wiese raus verlegt, das hat erstaunlich gut funktioniert. Der Urfocuser, den gibts auch noch, wurde mittlerweile als Höhenverstellung der Messerschneide im Focoulttester verbaut [8D].


    Gruß und CDS


    Haley

  • Hallo Haley,


    was soll ich sagen - einfach nur genial !


    Reich muss man nicht sein, man muss sich nur zu helfen wissen ... [;)]


    Ob diese hohe Kunst der Improvisation in der heutigen Szene mit den guenstig erhaeltlichen Teleskopen Bestand hat ?


    Ich kann mir vorstellen, dass Du Schnecke und Schneckenrad vom "Maerklin Metall"-Baukasten verwendet hast.
    Da hatte ich auch mal so eine Gabelmontierung mit gebaut ... [:D]


    Das Stativ ist interessant ... eine Saeule mit vier Abstuetzungen, sozusagen ein Fuenfbein.
    Das liebe ich so am Amateurselbstbau, dass einfach mal kuriose neue Wege beschritten werden. [:)]

  • Hi,


    hier noch der Klassiker der bei mir Hauptgerät ist, inzwischen mit Motoren in RA und DEK aufgemöbelt:




    Ein Vixen NP-R114S, mit 36,4mm OAZ der sich erstaunlich leicht und genau bedienen lässt. Es wird aber entweder ein Motor-Fokus oder eine Untersetzung noch angebaut. In Rente wird dieser 114er noch lange nicht geschickt, vorher gibts eine "Frischzellenkur" :D


    Gruss
    Jens

  • Aloha Jürgen,


    dieser Geldmangel damals hat meinen Erfindungsreichtum stark gefördert. Ich mußte mir alles aus den Fingern saugen und hatte mir doch vom Anfang weg ein parallaktisch montiertes Fernrohr mit Nachführung eingebildet. Die kleine Lichtenknecker Schiefspiegler Optik, wirklich vom Mund abgespart, ist auch heute noch konkurrenzfähig und versägt bestimmt jeden Lidl Torpedo. Den Metallbaukasten hatte ich auch mal gebraucht geschenkt gekriegt, er enthielt richtige Maschinenschrauben, Blechwinkel mit Löchern und ebenfalls reichlich gelochte Flachbleche und eben dieses Schneckenrad aus 1mm Blech(!) mit zugehöriger Schnecke, die mir unlängst wieder in einer Schraubenkiste zwischen die Finger gekommen ist. Die vier Zusatzbeine kamen recht schnell hinzu, nachdem ich feststellte, daß die hohe Säule, ruhend auf einer dreieckigen Platte mit Gewindestiften als Füßen, herrlich hin- und herschwankte [:)].


    Hier mal ein Mondfoto, gemacht etwa 1981 oder 82 herum, fokal durch den Schiefspiegler bei 1.32m Brennweite:


    Anfang der Achtziger Jahre war mein absolutes Traumfernrohr der 10" Meade Newton, den Kosmos seinerzeit vertrieben hatte, der mit dem Rotationssystem und einer Montierung, die in ähnlicher Form viel später dann, soweit ich mich erinnere, als Starfinder2 verkauft wurde. Die Ähnlichkeit vom Bismarck mit diesem Gerät kommt nicht von ungefähr. Obwohl der Sprung zum Bismarck gigantisch erscheint, war ich immer noch dem Diktat des knappen Etats unterworfen. Keimzelle der Montierung waren immerhin vor dem Schrott gerettete Steckachsen eines Opel Diplomat, ein supernetter Inhaber einer kleinen Metallwerkstatt, der mir sagenhaft günstig Teile fertigte, ein Arbeitskollege meines Vaters und schließlich nette Chefs bei diversen Praktika, die mich selber an die Maschinen ließen. Obwohl heute alles eigentlich leichter ist, kommt manchmal weniger raus, weil man so viel andere Sachen um die Ohren hat. Da warten noch so manche Projekte....


    Gruß und CDS


    Haley

  • Hallo Christoph,


    jetzt habe ich Dich gerade wiedererkannt, Bismarck war das Stichwort !


    [:)]


    Das 1mm Maerklin-Metall-Zahnrad mit Schnecke, 80mm Durchmesser, hatte ich in meinem ersten Vakuummembranspiegelversuchsteleskop (tolles Wort) verbaut. Das Teleskop war ein klassisches "Engineering disaster" und wurde baldigst entsorgt, aber ich habe eine Menge gelernt. Wenn ich daran zurueckdenke ! Saeule und Beine waren Rohre vom Klempner, Tubus war ein Ofenrohr, Gabelmontierung aus Spanholz mit per Holzleim eingeklebten Kugellagern, die man sich an einer Fabrik erbettelt hatte. Und Rollschuh-Kugellager zur Lagerung der Schneckenwelle ... das Teleskop hat mich an Teilen so um die 100 DM gekostet, bei 10 DM Taschengeld im Monat musste ich auch fuer jede Schraube saemtliche Baumaerkte der Stadt abklappern, zwecks Preisvergleich. Auch wenn das erste Teleskop ein Desaster war, ich habe so viel dabei gelernt - nicht nur auf technischer Seite, sondern auch Foerdermittelbeschaffung, Recycling, Projektmanagement ... [;)]


    Der Kosmosnewton (Meade) auf der Typ2-Monti war in der Tat ein Traum. Es gab ja damals den Testbericht in SuW. Grundausstattung kostete um 6500 DM.


    Hier im Cleveland & Darlington AS Planetarium haben die so ein Teil in 8 Zoll, wirklich schoen verarbeitet, kaum Plastik. Damals konnten sie es eben noch ...

  • Hi Jens,


    Dein Vixen ist der 114er in seiner Bestform. Das war damals das sinnigste Fernrohr, das es meiner Meinung nach am Markt gab. Die geniale Optik des 114/900 gepaart mit anstaendigem OAZ in 1.25" (--> gescheite Okulare verwendbar), und auf einer brauchbaren Montierung anstelle der altbekannten Kaufhausmonti. Nicht zu vergessen: 6x30 Finder statt 5x24 Sucher! Ende der 1980er Jahre gab es das fuer 998 DM, also gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der klassische Wackel-114er auch schon um 500 DM kostete.

  • Mein "Teleskop-Museum" wird dieser Tage einen Neuzugang bekommen. Mir ist es gestern gelungen, als einziger Bieter fuer'n Spottpreis ein Tasco 66TR aus der Bucht zu ziehen.


    Das ist der 50/600er auf Azimutalmontierung. Die Tascoversion hat ein schwarzes Metallstativ, und als 66T wurde sie in den 1980ern lange verkauft. Die "TR"-Version bezieht sich auf die Farbe, das Teleskop ist rot lackiert.


    Ich hatte als 13-jaehriger die Bresserversion des Teils (wie der Refraktor von Hannes weiter oben im Thread), mein erstes "richtiges" astronomisches Fernrohr mit achromatischem Objektiv, Sucher (der seinen Namen verdient!) und Wechselokularem mit Zenitprisma ...


    Ich werde nach Erhalt baldmoeglichst ein paar Fotos schiessen und hier einstellen !

  • So, hiermit mache ich meine Drohung wahr ...



    Tasco 66 TR


    Die Kiste ...



    Boah, 180-fach !



    Doch damit nicht genug - dieser Spezialversion liegt noch eine Extrabarlow bei, somit ... 240x fuer zwei Zoll Oeffnung !!



    Und eine Warnung: Dieses Teleskop ist ROT !



    Zurueck zum Instrument daselbst:



    50/600 auf dem ueblichen Tasco-Stahlstativ in Schrumpflackoptik. Azimutal montiert, keine Feintriebe sondern eher Nachschieben a la Dobson.



    Ich kaufte mit 13 ein aehnliches Teil (von Bresser) und damals war es riesig fuer mich ! Mein erstes "richtiges" astronomisches Fernrohr. Achromatisch, mit Zenitprisma, Wechselokus (H20, H12.5, H5) und 1.5x-Umkehrprisma, das ohne Zenitprisma verwendet werden musste. Ich erinnere mich noch, wie ich auf Knien Venus bei 180x nachschubste. Schoen bunt ...



    Die Okularablage mit den fuer heutige Verhaeltnisse winzigen Loechern.


    Ein vergleichsweise winziger, aber gut gearbeiteter Metall-Okularauszug:



    Und das beruechtigte 5x24-Sucher mit Einlinser und Blende, sodass 5x8mm besser waere.



    Ein Blick auf Jupiter durch die (verguetete ?) Linse ...



    liess die Wolkenstreifen kaum erkennen. Auch war das Bild intra- und extrafokal verschieden. Kann es sein, dass der Vorbesitzer das Frontelement falsch herum eingesetzt hat ? Oder sah man durch die Instrumente wirklich so wenig, nur hat man sich an Besseres gewoehnt. Die naechste klare Nacht wird's zeigen !

  • Hi Michi,


    entschuldige meine spaete Antwort - sah Deine Frage jetzt erst.


    Meine Eindruecke mit dem Prinzen ist nicht frisch - ich habe vor ca. 5 Jahren das letzte Mal durchgeschaut, und auch nur mit den Huygenswellensittichaugen. Ich muss ihn mir nochmal zur Brust nehmen, ich habe inzwischen einen 1 1/4"-Adapter, dann kann ich auch richtige Okulare verwenden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hi Michi,


    entschuldige meine spaete Antwort - sah Deine Frage jetzt erst.


    Meine Eindruecke mit dem Prinzen ist nicht frisch - ich habe vor ca. 5 Jahren das letzte Mal durchgeschaut, und auch nur mit den Huygenswellensittichaugen. Ich muss ihn mir nochmal zur Brust nehmen, ich habe inzwischen einen 1 1/4"-Adapter, dann kann ich auch richtige Okulare verwenden.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dear Jürgen,


    feel free to look here :


    http://www.cloudynights.com/ub…lapsed/sb/5/o/all/fpart/1


    My warmest regards, Michael

  • Hallo!


    Ich kann zwar nicht mit einem Klassiker aufwarten, will aber meinen Oldie trotzdem vorstellen.
    Es handelt sich - abgesehen von der Taukappe und der Farbgebung - um einen etwa 80 Jahre alten original Zeiss Refraktor mit einer 130mm-Optik vom B-Typ (lt. Katalog 3-linsiger Apochromat aus Spezialgläsern). Es ist kein echtes Astro-B-Objektiv mit f/15, sondern hat nur f/8.5 und deshalb nicht die legendäre Farbkorrektur der B-Objektive, aber schon sehr viel davon! Die drei Linsen sind in 2 Fassungen untergebracht, die gegeneinander justierbar sind. Tubus, Blenden und Auszug sind ebenfalls original und voll funktionsfähig. Wahrscheinlich wurde das Fernrohr für militärische Erdbeobachtungen gebaut und saß dafür auf einer azimutalen Montierung, wie sie damals für die Zeiss-Aussichtsfernrohre üblich war. Für den astronomischen Gebrauch habe ich das 15kg wiegende Teleskop auf eine WAM-Montierung gesetzt.
    Hier noch ein paar Bilder...



    ...ausgerichtet auf eine Sonnenfinsternis...



    ...beim IHT 2008 nebst TMB 80/600 die Venus verfolgend...



    ...und das Objektiv - 9kg Glas und Messing!


    Viele Grüße von Michael!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hi Michi,


    entschuldige meine spaete Antwort - sah Deine Frage jetzt erst.


    Meine Eindruecke mit dem Prinzen ist nicht frisch - ich habe vor ca. 5 Jahren das letzte Mal durchgeschaut, und auch nur mit den Huygenswellensittichaugen. Ich muss ihn mir nochmal zur Brust nehmen, ich habe inzwischen einen 1 1/4"-Adapter, dann kann ich auch richtige Okulare verwenden.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo lieber Jürgen und andere Klassik-Freunde,


    mittlerweile konnte ich einen fast identischen Klassiker wie deinen Prinz erwerben ! Es handelt sich um einen Japaner mit dem Label "YAMATAR". Die Optik ist ein 76.2/1250 mm Fraunhofer, also f/16.4. Das Gerät besitzt zwar einen 0.96" Zenitspiegel, aber das Schöne ist, dass am Auszugsrohr ein 36.4 mm Gewinde vorhanden ist. Somit konnte ich einen handelsüblichen Adapter 36.4 auf 31.8 mm anschrauben und kann nun ganz normales 1,25" Zubehör verwenden.
    Das Gerät stammt laut Aussage des Vorbesitzers von 1968 und hat KEINE Vergütung ( soweit ich das beurteilen kann ). Der Tubus ist, wie auch bei Jürgens Prinz, wirklich lang. Das heisst man muss nicht ein elend langes Posaunenrohr auskurbeln, um in den Fokus zu kommen ! Alles an dem Teleskop ist solide und wertig gefertigt. Es gibt kein Plastik - auch der Sucherhalter ist aus Metall. Die original Montierung ist ebenfalls solide gefertigt, aber würde von der Dimension eher zu einem 60 mm Refraktor passen. Ebenso das Stativ. Hier werde ich bei der praktischen Beobachtung eine etwas andere "klassische" Montierung einsetzen. Ich arbeite aber noch daran und werde dann ggf. noch ein anderes Bild hier einstellen. Vor einigen Tagen konnte ich leider nur sehr kurz zwischen 2 Regenschauern, vielleicht 10 min. schnell mal den Mond ins Visier nehmen. Dabei nutzte ich das TS-Zoom 7-21 mm und hatte bei V 178X noch ein schönes, scharfes und kontratsreiches Bild. Nach diesem super Kurz-Eindruck bin ich schon recht zufrieden und werde die nun folgenden Schlecht-Wetter-Tage zu weiteren Restaurations- und Bastel-Arbeiten nutzen.


    Schönen Gruss in die Runde der Klassik-Freunde !
    Euer Michi



    P.S. : (==&gt;) Michael


    Ein wunderschöner Zeiss ! Gratulation !

  • Hallo Freunde,
    ich habe gerade diesen Thread entdeckt.
    Bei mir im Keller schlummert auch noch ein Oldtimer.
    Der Tubus wurde von Georg Butenschön aus Hamburg gebaut,
    über die Montierung habe ich keine Angaben.
    Geschätzt wiegt das Ganze bestimmt um die 120 kg
    (Ja, der Keller ist unaufgeräumt ;) )


    Die Montierung:


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hi Michi,


    ja, das ist ganz genau meine Klampfe ! [;)]


    Der Auszug hat das 36.4mm-Schraubgewinde, sodass sich neben der vorhandenen 0.965"-Einschraubhuelse optional ein 1 1/4"-Adapter vignettierungsfrei anbringen laesst. Die haben halt damals noch mitgedacht ... nicht wie spaeter bei der "Posaunenloesung", die einen Flaschenhals darstellt.

  • Hallo Freunde,


    wie "jung" darf das Teleskop sein um gerade noch unter die Kategorie "Klassiker" zu fallen?


    ich habe ein neues Spielzeug - im Zusammenhang mit einem größeren Kauf habe ich ein Vixen 60L als Zugabe bekommen. Das ist ein 60mm Achromat mit 900mm Brennweite. Kein Lidl hat so eine Abbildung hinbekommen wie dieses Ding - der Wahnsinn sage ich nur. Habe mal Mond, Jupiter, ha+chi und M31 damit angepeilt und war absolut sprachlos. Das Teleskop ist 20 Jahre alt und bringt eine unwahrscheinlich knackscharfe Abbildung. Ein tolles Ding was bei mir in der Sternwarte doch eher als "Trophäe" an der Wand hängt.




    Hier das gute alte Stück an einem uralten selbstgebauten 8" f/10 Newton drangeschnallt (so habe ich ihn erworben)




    Und hier in seinem neuen Domizil


    Damit er sich nicht einsam fühlt, wurde ein Vixen R114M dazugehängt. Der ist allerdings nicht so alt, aber wahnsinnig neu ist er auch nicht. Ich weiss nicht wann er als neues Gerät über den Ladentisch ging - ich bin ja Zweitbesitzer. Würde aber schätzen, dass er um die 1o Jahre hinter sich hat.


    Cheerio,
    Sudan

  • Hi Folks,


    hier eines meiner ersten Teleskope: Ein Newton aus Stahl, Gewicht alles in allem ca. 300 kg, Öffnung 270mm, f=2150mm, Horseshoe-Montierung mit Nachführung durch Saitenzug (Klaviersaite), gebaut von Herrn Sänger (Ingelheim) in den 50er Jahren. Der Hauptspiegel lag in einem Topf auf dickem Löschpapier (keine 9-Punkte Auflage o.ä.) und war mit Silber belegt. Als Fangspiegel wurde ein Zeiss Winkelprisma verwendet.



    In dieser Form hat das Teleskop bis ca. 1978 (zuletzt in einer Klappdach-Sternwarte) gedient, danach wurde der Tubus zunächst durch einen geteilten Holtubus, später durch ein Kunststoffrohr ersetzt.



    Meine heutige Ausrüstung ist leistungsfähiger und handhabbarer, doch glaube ich, dass die wichtigsten Augenblicke meiner persönlichen Entdeckung des Weltalls am Okular dieses alten Teleskops und seines winzigen Vorgängers (Ausziehtelesköpchen 25x30) stattgefunden haben. Sofort fühle ich mich um Jahre jünger [:o)]


    CS,
    Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Johannes,


    wieso steht das alte Kuppelfernrohr der Sternwarte bei dir im Keller?? Das Teil galt als verschollen.


    Guggst du




    Caro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist doch mal eine spannende Geschichte. Auch wenn das Teleskop auf dem s/w-Foto größer wirkt (es fehlt der vergleich zu einem Menschen auf dem Kellerfoto) findet man auf Anhieb keine Unterschiede (Ist fast wie "Fehlersuchen" im Quizteil :) ).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JohannesHL</i>
    <br />Hallo Freunde,
    ich habe gerade diesen Thread entdeckt.
    Bei mir im Keller schlummert auch noch ein Oldtimer.
    Der Tubus wurde von Georg Butenschön aus Hamburg gebaut,
    über die Montierung habe ich keine Angaben.
    Geschätzt wiegt das Ganze bestimmt um die 120 kg
    (Ja, der Keller ist unaufgeräumt ;) )


    Die Montierung:


    Viele Grüße
    Johannes
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Johannes,


    sieht ja riesig aus und würde bestimmt einen Riesenspass machen, das alles zu restaurieren !
    Ich hatte letztes Jahr auch mal einen alten Selbstbau-Kutter zum Restaurieren reinbekommen - siehe hier : vorher / nachher



    Gruss Michael

  • Das wird bestimmt spaßig ;)
    (==&gt;) Michael, da ahst du dich aber mächtig ins Zeug gelegt, hast du andere Hobbies? *duk und weg*


    (==&gt;) nother, nun der Tubus ist ohne Spiegelzelle c.a. 1,7 m lang, also ein ganz schöner Trümmer. Die Montierung wiegt gefühlt so viel wie einen Waschmaschine. Die Säule ist so zwischen 1 und 1,2 m lang.


    Dieses Fernrohr hat im gegensatz zum aktuellen Fernrohr der Sternwarte Lübeck einen riesigen Vorteil, es hat Wartungsluken. So kann man, wenn beispielsweise etwas nachgeschwärzt werden muss, ganz entspannt reinangeln und Pinseln.
    Leider ist bei diesem Rohr die Nachführung ein bischen ungünstig konstruiert, das Schneckenrad, dass beim weißen Kabel zu sehen ist, reicht für c.a. 6 Stunden Nachführung (weil 1/4 der Rektaszensionsachse) jedoch wird die Schnekcenwelle von einen Federmechanismus gegen das Schneckenrad gedrückt. Wenn ich nun nachführen will, muss ich die Rektaszensionsachse lösen, was zu folge hat, dass die gesamte Fernrohrlast auf Schneckenwelle und Schneckenrad lastet. Im Idealfall, sprich bei sehr guter austarierung sollte diese Kraft überschaubar sein, aber wenn nicht...
    Die Nachführung selbst erfolgt mit einem aufziehbaren Antrieb über eine flexible Welle, technik die begeistert, nix Mikroschritt.
    Ansonsten ist der Feintrieb in Ra und Dekl. dadurch dass er als Tangetialtrieb ausgeführt ist, in der bewegung eingeschränkt.
    Dafür wird die Montierung vermutlich den mächsten Atomkrieg überstehen, falls denn einer kommen sollte ;)


    Schönen Gruß
    Johannes

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