Weichzeichner - Marke Eigenbau oder Software?

  • Moin zusammen,
    bin ja nun seit kurzer Zeit im Besitz einer DSLR und bei meinem ersten Foto [Purus] Firstlight mit EOS400D (Ursa Major) schaut es ja so aus, als wären alle Sterne fast "gleichhell", soll heißen, die Hauptkonstellation des Großen Wagen kommt kaum bis gar nicht zum Vorschein, was ich persönlich recht schade finde [:I]
    Nun las ich desöfteren von Weichzeichnern (z.B. Cokin P830 oder P820) und da stellte ich mir die Frage, ob man den gleichen Effekt durch einen Eigenbau-Filter (sofern der Eigenbau möglich ist?!?! und sei es nur ein Provisorium [:I]) oder evtl. sogar durch Software erreichen kann?
    Es muss nicht 1a sein, aber es soll einfach nur funktionieren [:)] und möglichst wenig bis gar nix kosten [:D]
    Bin für jeden Tipp dankbar!


    Schöne Grüße und Clear Skies,
    Markus

  • Moin Markus


    Wenn du ehe mehrere Aufnahmen zum Stacken machst , dann stelle doch bei
    der letzten Aufnahme etwas unscharf , und belichte nur die Hälfte.


    Einen Versuch wäre es wert......


    CS


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    das kann so nicht gelingen da ein Unschärfekreis (also ein recht hart definierter runder und recht homogen ausgeleuchteter Fleck) nicht zu vergleichen ist mit dem zum Rand hin schwächer werdenden Intensitätsverlauf heller Sterne wie sie bei den Weichzeichner-Filtern zu sehen sind. Denk einfach dran wie ein unscharfer Stern im Fernrohr aussieht, nicht gerade ästhetisch oder? :)


    Gruß, Alex

  • Moin Alex


    Ich schrieb vo einer sehr leichten Unschärfe.
    Dieses , und die wenigeren Sterne durch halbe Belichtungszeit
    könnten die Hauptsterne hervorheben.


    Oder irre ich da?


    Naja , gibt bestimmt noch Tipps von anderen.


    CS


    Jürgen

  • Moin Jürgen und Alex,
    das mit dem leichten Unscharf stellen werd ich mir auf jeden Fall mal merken! Danke für den Tipp!
    Vielleicht melden sich ja noch die ein oder anderen Astrofotografen [;)]


    Schöne Grüße und Clear Skies,
    Markus

  • Hallo Markus
    Sterne unscharf stellen ändert den Abbildungsmaßstab.
    Verwende lieber einen Nebelfilter (Fogfilter Hoya usw), die gibt es in verschieden stärken. 0,1,2 die wirken so als ob sich auf der Optik
    Tau niedergeschlagen hat.
    Normale Weichzeichner möglichst nicht verwenden die diese in der mitte am wenigsten und am Rand am stärksten wirken.


    Gruß Rolf

  • Hallo Markus.


    Aufnahmen bei denen die Sternbild-Hauptsterne hervorgehoben sind, haben mich vor einiger Zeit auch interessiert. Ich hatte mir damals dann den Cokin P830 besorgt. Kostete 14 € bei Ebay direkt aus USA.
    Die Aufnahmen waren eigentlich ganz gut (für einen Primitivling wie mich, jedenfalls).
    Ich könnte mir vorstellen, das könnte man auch in Photoshop hinbiegen, indem man vielleicht den gewünschten Stern einzeln herausnimmt, weichzeichnet und dann wieder als Ebene überlagert. Großer Aufwand, aber umsonst. Hab's aber noch nicht probiert.


    So sah das Foto mit dem Filter aus:



    Gruß
    Frank

  • Weichzeichnen in Photoshop, mal ein Tip von mir, wie ich ihn einsetze:


    - Den Weichzeichnungsfilter in Photoshop erst mal vergessen
    - Ebene duplizieren, man hat also 2x das gleiche Bild auf 2 Ebenen
    - neue Ebene Weichzeichnen, Gaußscher Weichzeichner, so zwischen 25 und 30 Pixel, je nach Bildgröße
    - Deckkraft der Ebene auf 30 reduzieren
    - auf eine Ebene reduzieren, fertig.


    Mit den Parametern muß man spielen, es kommt stark auf die Bildgröße und auf die Auflösung an. Bewährt hat es sich bei mir bei Digitalaufnahmen in der Größe von 19x28 cm bei einer Auflösung von 406 dpi (80er-Raster) mit den oben ganannten Parametern.
    Dieser Weichzeichner ist erheblich besser als das nur unscharf machen durch den Photoshop-Filter.
    Vor allem bei Portraits wirkt der Filter hervorragend, bei Sternbildern habe ich es auch schon so eingesetzt.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Weichzeichnen in Photoshop<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wer Sterne so abbilden möchte, dass helle Sterne groß, schwache Sterne klein abgebildet werden, so wie man es von Sternkarten her kennt und auch mit dem Auge empfindet, kommt um einen Weichzeichnungs-Filter VOR dem Objektiv NICHT umhin. Der Effekt kann in Photoshop NICHT simuliert werden.


    Zudem erhält der Weichzeichner die Farbe der Sterne, so wie oben beschrieben.

  • Hallo napfi,


    probiere es doch einmal aus! Mit hochaufgelösten Aufnahmen funktioniert das schon und die Farben der Sterne werden natürlich erhalten. Der Kokin Filter war übrigens der, mit dem Slavik wohl gearbeitet hat.
    Aber es ging ja auch darüm, mit wenig finanziellem Aufwand das zu erreichen. Eine bearbeitete Datei kann man unter einem anderen Namen speichern, die fotografisch erzeugte Weichzeichneraufnahme lässt sich im Nachhinein nicht mehr verändern, darin liegt ja der Vorteil dieses Verfahrens!


    CS
    Winfried

  • Hi Winfried.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />probiere es doch einmal aus!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hehe. Das sagst Du dem Richtigen. [;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Mit hochaufgelösten Aufnahmen funktioniert das schon und die Farben der Sterne werden natürlich erhalten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein. Die Gründe sind:


    Helle Sterne werden mit Digitalkameras nicht größer, sondern gesättigt. Dabei gehen die Farbinformationen flöten. Und mit wachsender Belichtungszeit werden schwächere Sterne den helleren immer ähnlicher. Ohne 'Malerei' ist das mit Photoshop oder dgl. nicht mehr zu fixen.


    Hier ein Bild ohne (links) und mit (rechts) Weichzeichner:



    <font size="1">There is *no* way to convert the left into the right with Photoshop.</font id="size1">

  • Hallo zusammen,


    Stefan hat recht, helle Sterne im Nachhinein aufzublasen um damit den visuellen Eindruck zu "simulieren" funktioniert nicht. Wie Stefan schon sagte, wird ein Stern mit wachsender Sättigung immer Farbärmer, weil ein Pixel ja, vergleichbar mit einem Wassereimer, irgendwann mal voll ist. Und dann ist da kein Platz mehr für Farbinformationen. Und wo nix is, kann man (legal) auch nix rausholen [;)]


    Mit einem Weichzeichner vorm Objektiv selbst wird der Stern sozusagen aufgesplittet, das Licht des Sterns wird auf viel mehr Pixel verteilt, es dauert also eeeewig bis diese Pixel gesättigt sind (wenn überhaupt). Da ist dann natürlich viel mehr Platz für die Farbinformationen.


    Ausserdem finde ich es wichtig, dass man so viel wie möglich beim Rohbild realisiert (perfekter Fokus, perfektes Guiding, Weichzeichner usw usw), damit man in der eigentlichen Bildbearbeitung so wenig wie möglich zu tun hat. Das ergeben m.E. die schönsten Bilder.


    Viele Grüsse,


    Daniel

  • Hallo,


    mit der Photoshop-Variante wollte ich ja nicht ausdrücken, daß dies der beste Weg sei. Es ging darum, mit wenig finanziellem Aufwand zu einem Ergebnis zu kommen. Der Kokin-Filter hat die bessere Wirkung, das stelle ich nicht in Frage. Trotzdem ist die Photoshop-Bearbeitung eine, wenn auch kompromissbehaftete Möglichkeit, seine Astrofotos als scharfe Aufnahmen erstmal zu behalten.


    CS
    Winfried


    Zu nafpi: etwas weniger Hähme und Ironie wäre mir angenehmer.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Zu nafpi: etwas weniger Hähme und Ironie wäre mir angenehmer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn Du fest und steif Dinge behauptest, musst Du damit rechnen, dass es Menschen gibt, die anderer Meinung sind und andere Erfahrungen haben.


    Offenbar gehst Du grundsätzlich erst einmal davon aus, dass außer Dir niemand diesbezüglich Erfahrungen gesammelt hat. Wie sonst sollte ich Deine - sicher gut gemeinte - Empfehlung


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />probiere es doch einmal aus!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    verstehen?


    Im übrigen kann ich weder Hähme noch Ironie in meinen Beiträgen entdecken.

  • Hallo Leute,
    das Grundproblem bei der nachträglichen Bearbeitung kann man vielleicht umgehen:
    Wenn man zwei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungszeit macht, eine so kurz belichtet, daß auch die hellsten Sterne nicht in die Sättigung gehen, müßte es klappen.Ich würde dann den Weichzeichner nur auf die kurz belichtete Aufnahme anwenden und dann beide Bilder überlagern.
    Wer probiert's mal aus? Ich selbst bin leider nicht dafür ausgerüstet.


    p.s. An Stefan und Winfried:
    Mir scheint, Ihr habt beide ziemlich viel know-how und Erfahrung. Versucht das bitte positiv 'rüberzubringen zum Vorteil von uns "Hobbyknipsern"! Es wäre schade, wenn Ihr euch hier im Forum zu sehr beharkt und ständig gegenseitig beweisen müßt, wer denn nun in einer bestimmten Detailfrage mehr Recht hat. Ich beziehe mich da auch auf diesen Thread. Vielleicht könnt selbst Ihr noch voneinander lernen?
    Sollten irgendwelche Animositäten bestehen, von denen ich nichts weiß, dann will ich auch weiterhin nichts davon wissen - macht das bitte unter euch aus!


    Gruß,
    Martin

  • Hi Markus,


    für die Software Version eines solchen Filters kann ich dir IRIS empfehlen!
    Da gibts einen speziellen Befehl, der solche Effekte bewirkt.
    Der nennt sich "sblur [a] [b]", selektiver Blur.
    Das "Ausbluren" ist umso stärker, je höher der Pixelwert des Sterns ist.
    Diese dürfen dabei natürlich nicht gesättigt sein.
    Also immer schön kurz belichten, und einige Bilder addieren.
    a und b sind Parameter, mit denen man rumspielen kann (Radius, und Gamma).


    Mit dem Unscharf stellen klappt das auch ganz gut.
    Hier habe ich mal ein Beispiel:
    M44 mit 3 verschiedenen Unschärfen addiert, und dann noch geglättet (Gaussfilter).


    Die beste Methode ist nätürlich die mit dem Weichzeichner.


    Gruss,
    Thomas

  • Hallo Markus


    Ich habe mir so eine Weichzeichner mal selbst gemacht.


    Eine saubere Glasscheibe / UV Filter aus großer Entfernung ganz kurz mit Klarlack einnebeln, so daß sich kleine, einzelne Klarlacktröpfchen auf dem Glas niederschlagen.


    Vielleicht geht ja für einen ersten Test auch Haarspray ???


    Über die Dichte der Tröpfchen kann man die Stärke des Weichzeichner Effekts gut steuern.


    Bei Nichtgefallen einfach mit Lösungsmittel wieder abwischen.
    Astrofotos habe ich damit aber noch keine gemacht.


    Gruß Erik

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />
    mit der Photoshop-Variante wollte ich ja nicht ausdrücken, daß dies der beste Weg sei. Es ging darum, mit wenig finanziellem Aufwand zu einem Ergebnis zu kommen. Der Kokin-Filter hat die bessere Wirkung, das stelle ich nicht in Frage. Trotzdem ist die Photoshop-Bearbeitung eine, wenn auch kompromissbehaftete Möglichkeit, seine Astrofotos als scharfe Aufnahmen erstmal zu behalten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Naja, wenn man es genau nimmt, ist der finanzielle Aufwand durch Kauf der Photoshop Software erheblich höher als beim Kauf eines Weichzeichnungsfilters [;)]


    Aber Spass bei Seite, ich wollte ja auch nur betonen, dass es immer besser ist, wenn man bei der späteren Bildbearbeitung so wenig wie möglich eingreifen muss. Es gibt sicher Tricks wie man es per Software hinbiegen kann, aber man wird es später immer merken.


    Martin:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man zwei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungszeit macht, eine so kurz belichtet, daß auch die hellsten Sterne nicht in die Sättigung gehen, müßte es klappen.Ich würde dann den Weichzeichner nur auf die kurz belichtete Aufnahme anwenden und dann beide Bilder überlagern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Problem dabei wird sein, dass die hellen Sterne auf der kürzer belichteten Aufnahme weniger hell erscheinen, relativ zu den "Hintergrundsternen" in der lang belichteten Aufnahme. Das Ziel des Weichzeichners ist ja, den natürlichen (visuellen) Eindruck zu erhalten.


    Viele Grüsse,


    Daniel

  • Hallo Nafpie und andere,
    verstehe ich das richtig, dass ihr den Weichzeichner dazu missbraucht, um mehr Dynamikumfang im Foto abzubilden? Die Argumentation mit der Pixelsättigung und der für die nachträgliche Bearbeitung bestehende Informationsverlust deutet darauf hin.
    Weichgezeichnete Ränder von "schwachen" Sternen gehen im Rauschen unter, die hellen Sterne verteilen ihre Lichtenergie auf mehr Fläche und erscheinen größer.


    Das hört sich für mich als Laien an wie: Per Weichzeichner und mit längere Belichtungszeit, verbessere ich den Signal-Rausch-Abstand...auf Kosten der Schärfe von hellen Sternen...


    Oder mache ich da einen Denkfehler?
    Gruß

  • pssssst... Hallo Winfried.


    guckst du hier.
    Kein Mensch ist unfehlbar, aber Stefan kann man im allgemeinen sicher glauben und seinen
    Einschätzungen vertrauen.
    So hat das ganze auch nichts mit Hähme und Ironie zu tun. Das passt schon so...


    Just my 2 Cents and good night everybody!

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert,


    guckst Du hier... funktioniert bei mir leider nicht. Bekomme immer einen "Ladefehler" gemeldet. Allerdings ist mir gestern mein Google total abgestürtz, seltsamerweise gleichzeitig auf 2 Computern, die unabhängig voneinander arbeiten.
    Zur Sache mit den verschiedenen Arten der Weichzeichnung möchte ich mich aber nicht mehr äußern, da hier jemand ist, der alles sofort in Widerrede stellt. Das gleiche Spiel ist das ja auch in der Fragestellung, ob die analoge Fotografie out ist. Auch hier weiß er es besser, naja, jeder wie er will. Und da ich mich hier nicht streiten möchte, gehe ich nicht mehr darauf ein.


    Ich arbeite des öfteren mit ganz unterschiedlichen Weichzeichnern, da ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Angefangen vom Imagon über das Mamiya Sekor SF, das man unterschiedlich einstellen kann bis hin zu Glasscheiben, die mit Vaseline bestrichen wurde, mal parallel aufgetragen, mal kreisförmig. Die Strumpfmethode war in den 70ern die wohl beliebteste, da billigste.


    Ich selbst setzte Weichzeichnungseffekte aber meist bei älteren Analogaufnahmen ein, um die Körnung des Films zurückzufahren. So hat jeder seine eigene Idee des Filtereinsatzes.


    Schreib doch mal, welchen link Du meinst, ich kann es ja dann eintippen.


    CS
    Winfried

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