Filter für CCD Fotografie

  • Liebe Sternfreunde,


    seit einem Jahr bin ich stoltzer Besitzer eines CGE 8" SC. Die Fotoerfahrungen mit einer Nikon D40X waren echt ennttäuschend, so dass ich mir jetzt eine ST-4000XCM bestellt habe. Zu dieser CCD Camera welchen Filter würde am Besten passen? Ein UHC, OIII oder H-Alpha? Danke für Eure Tipps.


    Gruss,

  • Hallo Admilson,


    als Universalnebelfilter der UHC und zwar einer, der auch H-Alpha durchlässt, wie der Astronomik. Die TS-Filter sperren diesen visuell uninteressanten Bereich.
    Verabschiede dich aber von der Idee, dass du damit noch natürliche Sternfarben bekommst. Dafür dämpfen Nebelfilter zuviele Spektralbereiche.


    Gruss Heinz

  • Hallo Admilson,


    diese Kamera ist ja eine Farbkamera und der Uv/IR Filter ist schon eingebaut. Du brauchst deshalb normalerweise keine zusätzlichen Filter. Falls du Probleme mit Lichverschmutzung hast, dann kommen die gleichen Filter in Frage wie bei einer DSLR, vor allem wohl der IDAS.


    Schmalbandfilter wie H-Alpha und OIII machen m.E. bei einer Farbkamera nicht viel Sinn. Wenn man so etwas machen möchte, dann sollte man besser gleich zu einer SW-CCD greifen.


    Gruß
    Torsten

  • Hallo Heinz,


    ich habe einen UHC-E von Astronomik vor ein Paar Tagen am M42 getestet mit dem Ergebnis, dass alles blau wurde. Meine frühere Fotos ohne Filter waren ziemlich besser. Deswegen bin ich etwas skeptisch mit UHC Filter, für fotographische Zwecke wohl gemerkt, geworden. Wäre eine härterer OIII für die Fotografie nicht besser?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Admilson</i>
    <br />Wäre eine härterer OIII für die Fotografie nicht besser?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Damit wird alles grün. Nebelfilter lassen nun mal nur Licht in einem bestimmten Spektralbereich durch. Das ist das Merkmal von Schmalbandfiltern.
    Wenn es richtig bunt werden soll, müssen mehrere unterschiedlich gefilterte Aufnahmen kombiniert werden.

  • Hallo Admilson,


    wenn man deine Fragen so liest, dann kann man eigentlich nur raten, die 4000XCM ganz schnell wieder abzubestellen und dir erst mal etwas Grundlagenwissen anzueignen. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, daß du dann eine ganz andere Kamera haben willst.


    Gruß
    Torsten

  • Hallo Admilson,


    ich habe auch das Gefühl, dass du da ganz falsche Erwartungen hast. Vor allem, weil du mit den Farben deiner DSLR unzufrieden bist und dir dann eine Farb-CCD anschaffst.
    Erwartest du wirklich wesentlich andere Ergebnisse von der Astrocam? Die ist vermtl. für H-Alpha etwas empfindlicher als die DSLR und rauschärmer, dürfte aber ansonsten ähnliche Bilder bringen.
    Sieh dir mal die guten CCD-Aufnahmen an. Die Meisten wurden mit einer SW-CCD gemacht und sind fast immer die Kombination mehrerer unterschiedlich gefilteter Aufnahmen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Freunde,


    vielen Dank für die Inputs. Ich bin wirklich ein Anfänger in Sachen CCD, Filter u.ä., so sorry für mache trivialen Fragen. Zum Thema ST-4000XCM, ich weiss das ist eine Farbkamera, die ich für einen guten Importpreis kaufen konnte (Hauptgrund!). Ein Paar kleine grosse Unterschiede zu meiner heutigen unmodifizierten Nikon D-40X sind aber nennenswert:


    a) sie is eine Astrokamera mit viel höherer Sensibilität im ganzen Spektrum, speziell im H-a Bereich wo meine
    Nikon soviel wie gar nichts zeigt,
    b) sie ist self-guiding (doppel CCD Sensor),
    c) sie hat Peltier Kühlung, so dass längere Aufnahmen (bis zu einer Stunde) garantiert sind. Heute schaffe ich maximal 10min mit sehr bescheidener Qualität.


    Ausserdem,


    d) ich kann mir eine SW-CCD Kamera mit einem 15mmx15mm Chip nicht leisten,
    e) ich wollte die Astrofotografie nicht allzukompliziert machen, mit mehreren Aufnahmen pro Farbkanal; vor Allem wenn man so wenige Sternestunden im Jahr hat,
    f) ich erwarte mit der ST-4000XCM nicht die Qualität von einer STL-11000MC!


    Zum Thema Filter, es gibt Leute in USA, die H-a Filter mit DSLR verwenden (s. z.B. http://www.pbase.com/ccoop/image/94167709/). Momentan werde ich zunächst mein UHC-E ausprobieren. Vielleicht brauche ich effektiv keinen Filter, wie Torsten erwähnt hat.


    Ja, ja, "dieser Weg ist steinisch und schwer..." (und teuer)


    Viele Grüsse,

  • Hallo Admilson,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Admilson</i>
    <br />sie hat Peltier Kühlung, so dass längere Aufnahmen (bis zu einer Stunde) garantiert sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Kühlung verringert zwar das Rauschen, längere Einzelaufnahmen ermöglicht sie aber nicht. Wenn dir mit der DSLR nach 10 min der Hintergrund absäuft, dann wird das mit der ST-4000XCM auch so sein, wahrscheinlich sogar eher, weil diese ja empfindlicher ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Admilson</i>
    <br />ich kann mir eine SW-CCD Kamera mit einem 15mmx15mm Chip nicht leisten,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das verstehe ich nicht, eine Artemis 4021 kostet doch weniger als die ST-4000XCM? Einen Guiderchip hat die Artemis allerdings nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Admilson</i>
    <br />es gibt Leute in USA, die H-a Filter mit DSLR verwenden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, aber die Effizienz ist dabei extrem schlecht. Für H-Alpha stehen ja nur die roten Pixel (= 25% der Gesamtzahl) zur Verfügung und durch die doppelte Filterung geht zusätzlich Licht verloren. An die Möglichkeiten einer SW-CCD kommt man damit nicht annähernd heran.


    Gruß
    Torsten

  • Hi Torsten,


    du hast vollkommen Recht, was die Technik betrifft. Allerdings, für etwas mehr als 3000 EUR (was mir diese ST-4000XCM gekostet hat, inklusiv Import- und MWSt.) bekomme ich keine Artemis 4021 + Guidescope + guiding Kamera + Filter und andere Zubehör. Die Bilder von der kleineren Kamera ST-2000XCM, die ich sehen konnte, erfüllen momentan meine Erwartungen. Übringens, danke für den Tipp mit dem Filter IDAS: ich habe mir schon eine bestellt.


    Gruss


    Admilson

  • Hallo Admilson


    Bitte lass Dich nicht entmutigen mit der ST-4000XCM! Eine Astro-CCD ist nicht einfach so mit einer DSLR vergleichbar. Und ich denke, man soll Deine Entscheidung respektieren, für eine 'astronomieoptimierte Digitalkamera' auch einiges ausgeben zu wollen. Eine Canon 5D kostet ja auch ein Heidengeld, aber gekühlt und gut Halpha-empfindlich ist sie deswegen nicht!


    Das ist halt etwas abseits vom Main-stream, ich muss zugeben ich war im ersten Moment auch verwirrt von Deiner Idee. Andererseits werkle ich ja auch ab und zu gerne abseits vom Main-stream herum, das macht einfach Spass und man lernt viel neues dabei. Vielleicht kann ich deshalb ein wenig zu Deinen Fragen beitragen:


    Ich hoffe Du hast den IDAS LPS-P2 bestellt! Falls es der LPS-V3 ist, unbedingt umbestellen. Der V3 wirkt viel zu stark und 'blendet' so quasi ganze Galaxienarme aus; zu sehen sind dann fast nur die Nebelgebiete, für die wurde er optimiert! Zudem wirkt der P2 schon sehr stark ohne gross die Farbabmischung zu verändern.


    Schmalbandfilter wie OIII oder Halpha scheinen doch besser zu gehen mit einem Farbsensor als man das vermuten würde. Allerdings sind dabei zwei Sachen zu berücksichtigen:


    Ob sich z.B. mit einem nicht besonders engbandigen Halpha-Filter tatsächlich viel mehr Kontraste abbilden lassen als mit dem Rotkanal des Farbbildes, das würde ich zuerst mit zwei Aufnahmen am gleichen Objekt ausprobieren. Der 'gewöhnliche' Rotkanal eines Astronomik CCD-Rotfilters zeigt nämlich bereits fast den Kontrastreichtum eines 13nm Astronomik-Halpha bei wenig Lichtverschmutzung!


    Bedeutender bei der Verwendung von Schmalbandfiltern ist wohl, dass man mit dem Guiderchip kaum mehr Leitsterne finden kann. Die Lichtreduktion an Sternen ist einfach schon zu gross, da hilft keine Brennweitenreduzierung und Rotation der Kamera. An Deiner Stelle würde ich nicht eilen mit Schmalbandfiltern, sondern zuerst die Eigenschaften der Kamera gründlich kennenlernen.


    Viel Freude mit der neuen Kamera! Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    vielen Dank für die aufmunternde Worte und Tipps. Ja, ich habe genau den IDAS LPS-P2 in 2" Ausführung bestellt. Die Kamera kommt nächste Woche und ich hoffe bald ein Paar Bilder mit Euch betrachten zu können.


    Gruss,


    Admilson

  • Hallo zusammen,


    es stimmt schon dass eine Farb-CCD-Kamera nicht so gut für die Narrowband Photographie geeignet ist, da nur ein geringer Teil die Photonen überhaupt noch wahrnimmt
    (beim Halpha Filter die Roten) und die anderen beim Einsatz eines Filters blind sind. Aber unmöglich ist es natürlich nicht. Wie Jan bereits sagte bloss nicht entmutigen lassen,
    einfach ausprobieren und schön fleissig lange belichten ;-).


    Die ST4000 kann man nicht sehr gut mit einer DSLR vergleichen. Die Bilder werden garantiert besser werden, da die Astro-CCD gekühlt ist, über Selfguiding verfügt und so weiter. Dafür muss man die Kamera erstmal beherrschen, aber das ist übungssache.


    Wenn du einen Halpha Filter verwenden willst, dann achte drauf, dass du einen breiten nimmst, da kommt auch noch mehr Sternenlicht an und der Kontrast ist noch so extrem hoch. Ausserdem ist der "Einbau" des Halpha Bildes in ein RGB einfacher.


    Viele Grüsse,


    Daniel

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