16Zoll Newton - es wird ernst!

  • Hallo Selbstbauer,


    Hier nun der letzte Stand der Dinge. Die 18Punkt-Hauptspiegelhalterung ist jetzt komplett fertig. Als Auflager habe ich 4mm Korkscheiben von unserem Fußbodenbelag benutzt. Die weißen Filzdinger waren mir zu weich. Außerdem wurde der Hut mit dem Fangspiegel (offset 3,5mm) und motorisierten JMI OKZ komplettiert.
    Ich habe den Fangspiegel so knapp wie möglich gemacht (16%Obstruktion). Es könnte sein, dass mir 0,1m Helligkeit am Rand verloren geht. Dürfte aber nicht so schlimm sein.
    Diese Woche habe ich den Hauptspiegel (408/1909) bekommen. Nach den Prüfbildern eine fantastische, sehr glatte Optik. Zambuto machts nicht besser. Alles was jetzt noch schief gehen kann liegt an meiner Blödheit!


    Morgen wird die Hauptspiegelhalterung endgültig am Unigraphentubus im Dreieckverbund verschraubt - die Halterung plus Spiegel wiegt 15kg. Dann wird der Hut vorn angepasst.
    Das abfahrbare Dach wurde schon durch einen größeren herausnehmbaren Westgiebel verändert.
    Es fehlt nur noch das große exentrische gelagerte Gegengewicht.
    Insgesamt wird die Montierung mit etwa 50kg mehr belastet. Hoffentlich bekomme ich einen einigermaßen Gleichgewichtszustand hin!



    Hier nun die drei Bilder vom Jetztzustand.





    cs Harald
    http://www.unigraph.de


    <font color="limegreen"><font size="1">Verschoben von Technikforum Spiegelteleskope, da Selbstbau. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hallo Harald,


    fertigungstechnisch sieht das ja alles schon sehr gut aus.
    Bin schon sehr gespannt auf Deine ersten Bilder, werden bestimmt einige Referenzbilder dabei herauskommen, so wie ich Dich einschätze.


    Viele Grüsse Leo

  • Hallo Leo,


    Danke für dein Interesse. Ob es mit dem Spiegel irgendwelche Referenzbilder geben wird, liegt mit Sicherheit am Seeing oder der mech. Stabilität der Gesamtkonstruktion. Die Optik wird auf jedenfall nicht der Hinderungsgrund dafür sein. Vor allem möchte ich in der Sonnenweißlicht- und Mondfotografie weiterkommen als bisher. Wenn ich allerdings auf die atmosphärischen Bedingungen im Jahr 2007 zurückblicke und dies auf 2008 extrapoliere, wird es nichts mit Referenzbildern - wobei, mit Seeing haben wir alle zu kämpfen und da sind doch von dir (Mond und Planeten) und anderen schöne Ergebnisse erzielt worden die sich international sehen lassen können!
    Wie ich deiner Homepage entnehmen konnte hast du eine 2,5Powermate. Wie ist die denn gegenüber deinem FFC in der optischen Leistung?




    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    das sieht aber recht stabil und gediegen aus... bis auf die Befestigung im Rohr oder wo auch immer.
    Machst du das nur mit den drei kleinen Winkeln fest?
    Ich habe für meinen 460mm Spiegel diese 18-Punkt Spiegllagerung gebaut:



    Jetzt vergleiche mal die Befestigungswinkel.
    Die laterale Rollenlagerung wird an der Spiegelkiste befestigt.
    Die Spiegellagerung wiegt nur 1 kg und mit dem 18-Zoll Spiegel genau die Hälfte von deiner: 7,5 Kg!
    Das soll ja auch ein flugreisetauglicher Ultralight-Dobson werden.
    CS
    Timm

  • Hallo Harald,


    das Seeing ist schon bei meinen 8-10" der begrenzende Faktor in 90% aller Beobachtungsnächte, das wird bei Deiner Öffnung natürlich noch schlechter ausfallen.
    Es gibt einige gute Barlows die man ohne Qualitätsabstriche machen zu müssen einsetzen kann.
    Dazu zählen meines Erachtens auch die Tele Vue Powermates.
    Der FFC ist was die Abbildungsqualität anbelangt Spitze und natürlich variabler.
    Genaue Vergleiche bei gutem Seeing konnte ich noch nicht machen, schaffe noch nicht mal mein eigentliches Testprogramm.
    z.B. sind meine besten Mondbilder bisher mit meiner 2x TAL Barlow entstanden.


    Viele Grüsse Leo

  • Hallo,


    Tim:
    Gut beobachtet! Es kommt bei den Bildern nicht so richtig rüber wie eigentlich die Fassung festgemacht wird. Da das Instrument parallaktisch montiert wird und es ausserdem noch oberhalb der Fernrohrwiege befestigt werden muss, muss die Sache bombenfest sein.
    Anbei mal die Bilder vom Stand 27.01.2008.







    Die zwei seitlichen Streben die mit der HS Fassung und dem unteren Unigraphengitter ein Dreieck bilden haben oben an der Befestigung ein Langloch. Wird der HS beim justieren leicht gekippt muss dort die Schraube gelockert werden. Stimmt die Justage wird die Schraube wieder angezogen und die HS ist stabil mit dem Sonnenteleskop verschraubt.


    Mittlerweile habe ich auch schon das Gewichtsausgleichssystem an die Fernrohrwiege geschraubt, so dass der Tubus auch bei senkrechter Stellung ausgewogen ist. Die ganze Sache kommt etwa so auf 60kg. Ganz schön viel Holz aber wesentlich leichter ging es nicht.


    Leo:
    Danke für die Hinweise. Ich werde erstmal versuchen mit meinem 4fach Projektiv was zu machen und dann gehe ich auf die Barlows ein - wahrscheinlich Powermate.
    Das Seeing wird der begrenzende Faktor sein, das ist klar aber mit mehr Öffnung habe ich einfach auch mehr Licht! Das hat mich immer bei 8Zoll und starken Grünfilter am Mond in einen Belichtungsbereich reingebracht der nicht akzeptabel war - um die 1/8sek. . Habe ich den Gain voll aufgedreht und bin bei 1/30 bis 1/90 sek gelandet waren die Bilder viel schärfer. Natürlich kann man bei dieser elektronischen Verstärkung die Endresultate in die Tonne klopfen. Aus diesem Grunde bin ich auf die maximal möglichen Durchmesser (Größe der Sternwarte) gegangen.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    das man mit mehr Öffnung auch bei der Fotografie besser da steht ist völlig klar.
    Deswegen habe ich auch schon oft überlegt mich zu vergrössern.
    Da ich aber für die nächste Zeit transportabel sein will, ist für mich bei 10" Schluss.


    Viele Grüsse Leo

  • Hallo Timm,


    solche schönen Leichtgewichtdobsons, wie du sie baust, haben einen hohen mechanischen Anspruch. Um die Parabel zu halten, setzt dies eine exakte Lagerung des Spiegels voraus. Mein Spiegel ist 40mm dick, gibt aber schon bei senkrechter Lagerung und einfachen unteren Haltepunkt nach und die Lambda 1/11 sind nicht zu halten. Wenn deine Optik nur 6 kg wiegt muss diese rund 25mm dick sein. Diese Optik dürfte da noch empfindlicher auf Stauchung usw. reagieren. Nicht umsonst waren die 16Zoll Spiegel früher 50mm dick und LOMO (bei Keller) macht dies heute noch so.
    Für solche dünnen Spiegel stellt Plop andere Haltepunkte bereit die im Radius enger beieinander liegen, wenn es eine 9 Punktelagerung wäre. Wie es aussieht ist dies jedoch bei einer 18 Punktzelle nicht so wie ich deinem Bild entnehmen kann, denn da sehen die Haltepunkte genauso angeordnet aus wie meine. Hast du das mal mit Plop durchgespielt? Dieser Gedanke muss schon ein Problem sein, wenn man sich die verschiedenen Lösungen der Spiegelhalterung anschaut - Stichwort Schlinge.
    Es ist nur so eine Idee von mir, da ich absoluter Spiegelneuling bin, wenn man mal von einem Cassegrain in den 80iger Jahren absieht. Wieviel allerdings die Parabel schlechter wird kann ich nicht sagen. Mein Spiegelhersteller wies mich diesbezüglich auf eine exakte Lagerung, vor allem auch lateral, hin und der hat sicher Ahnung.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    mir ist nicht ganz klar wie die laterale Rollenlagerung funktionieren soll. Diese entspricht dem eines Dobson, bei dem die Spiegelzelle nur in einer Achse gekippt wird. Dein Teleskop soll ja aber auf Deinen Unigraphen auf eine Deutsche Montierung, so dass die Spiegelzelle in mehr als einer Achse gekippt wird. Da funktioniert so eine einfache Laterallagerung nicht mehr (ist auf Deinen Bildern ja auch gut zu erkennen).


    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,



    könnte richtig sein was du anmerkst. Hatte ich mir auch schon gedacht. Aber der Spiegel wird nicht nur über die vier Druckpunkte der Kugellagerungen gehalten, sondern extra auch noch durch die drei (zwei, wenn man oben nicht mitzählt) seitlichen Haltepunkte die verhindern sollen, dass der Spiegel nach vorn rauskippt. Dort sind passende Maramidscheiben angebracht also insgesamt 6 Punkte die mehr oder weniger ins Geschehen eingreifen. Aufjedenfall aber mehrere gleichzeitig und nicht einer immer.
    Es gibt außerdem noch ein zeitliches Fenster der Beobachtung. So wie der Spiegel jetzt liegt, wird er nicht eingesetzt werden können. Die Beobachtungen von Mond und Sonne werden vor allem bei höheren Deklinationen im SO bis SSW gemacht. Ich kann das Teleskop auf Grund der Säule nicht mehr umschlagen (zukünftig soll mal eine Knicksäule gebaut werden), so dass ich mit Einschränkungen leben muss. Der Spiegel wird also nicht so extrem gekippt werden. Wie sich die Optik letztlich verhält werden die Beobachtungen zeigen. Der sehr genaue Planspiegel (150mm) im Unistrahlengang, der unterhalb der 16Zoll Optik sitzt, wird nur durch drei Korkscheiben seitlich gehalten. Da hatte ich noch keine Probleme damit. So ist auch meine Hoffnung, dass alles in brauchbaren Grenzen sich bewegt. Wenns nicht klappt muss ich mir was Anderes einfallen lassen. Mein Hersteller meinte zum obigen Problem, dass bei 40mm Spiegeldicke die Verbiegung der Parabel bei niedrigen Deklinationen aufjedenfall weniger ausmacht, als das allgegenwärtige besch... Seeing in diesen Bereichen.
    Der Einsatz des 16Zöllers auf dem Uni ist keineswegs festgelegt. Sollte mein Nachbar mir ein Wohnhaus vor die Optik setzten, oder ist mir das zeitliche Fenster zu eng, wird der Newton wieder abgebaut und hinten im Garten auf einer Äquatorialplattform betrieben. Da wäre die jetzige seitliche Lagerung nicht umsonst.
    Beim DOT, (meinem Vorbild in Sachen Sonne) sieht man nur eine runde Fassung mehr nicht. Da kommt die Frage schon auf, wie dieses "Problem" die Profis lösen.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    ich würde bei einer parallaktischen Montierung 3 Hebel 120° versetzt auf dem Grunddreieck anbringen. Rechts und links von der mittleren Halteschraube des Hebels würde ich im 30° Abstand Rollen zur lateralen Spiegellagerung drauf schrauben.
    So hast du alle 60° eine saubere Auflage des Spiegels, egal in welcher Position sich die Montierung befindet.
    So wie es jetzt ist, hast du nur in senkrechter Position zwischen den derzeitigen Wippen eine definierte Auflage.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Harald,
    o.k.. jetzt weiß ich, wie du es machen willst.
    Bei parallaktischer Aufstellung diese laterale Lagerung aber nicht gut, da das Teleskop ja auch in andere Richtungen gedreht wird. Das hat ja der Reiner auch bemerkt. Der Jörg macht, wie ich finde, einen guten Vorschlag.
    Zu meinem Leichtgewicht: Der Spiegel ist sogar nur 20mm dünn... aber mit Plop berechnet sind meine 18 Punkte richtig.
    Mein 16-Zöller mit 25mm Dicke hat sogar nur neun mit Plop berechnete Auflagepunkte und der zeigt extrem gute Bilder. Besser geht es nicht... denn trotz 9-Punktlagerung verschlechtert sich der Strehlwert nur auf 0,97!
    Viel Erfolg beim Fertigstellen.
    CS
    Timm

  • Hallo,


    Reiner, Jörg:
    Danke für Eure Ratschläge. Ich werde zusätzlich zu den 6 unterhalb der Mitte liegenden Druckpunkten noch zwei weitere links und rechts der Mitte anbauen entsprechend dem vorzugsweisen Einsatz in südliche Richtung. Wenn dieses sich nicht bewähren sollte, werden die Druckpunkte so verteilt wie Jörg es vorgeschlagen hat. Das ist mir jetzt aber zuviel Arbeit.


    Timm:
    "Strehlverschlechterung" auf 0,97 klingt nicht schlecht!!! Schade das von Euch Dobsonauten so wenig an fotografischen Bildern zu sehen ist.


    Na dann, allzeit guten Himmel mit dem passenden Seeing dazu.


    Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Timm, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Besser geht es nicht... denn trotz 9-Punktlagerung verschlechtert sich der Strehlwert nur auf 0,97!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> laut Plop sind es 3,4 Nanometer RMS, das ist noch kein einziges Prozent Strehlverlust, 3% Verlust wären mir zuviel gewesen.
    Irgendwo gabs ne Tabelle wo man den RMS Wert direkt in Strehl umrechnen konnte (hab die Formel leider nicht im Kopf)
    Klick


    Edit, habs gefunden


    Grüße Roland

  • Hi Roland,
    ich wusste nicht mehr genau, um wieviel sich der Strehlwert ändert (verschlechtert sage ich jetzt nicht mehr).
    Wahrscheinlich hätte der Harald mit seinem 40mm dicken Brummer auch keine 18-Punkt-Lagerung gebraucht!
    Wenn ich die genauen Daten hätte, würde ich ja mal bei Plop nachrechnen...
    CS
    Timm

  • Moin Timm, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wahrscheinlich hätte der Harald mit seinem 40mm dicken Brummer auch keine 18-Punkt-Lagerung gebraucht!
    Wenn ich die genauen Daten hätte, würde ich ja mal bei Plop nachrechnen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich würde ihn auf 6 Punkten lagern, 2,4NM RMS-Fehler (0,36% Strehlverlust)sind garnix. Ausgegangen bin ich von 408/1909mm (steht oben) 40mm Dicke und 50mm Obstruktion (bei 66mm Fangspiegel)


    Grüße Roland

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