Optimal schwärzen?

  • Hallo!


    Igendwann will ich mich aufraffen und meinen GSO-Dobson von innen etwas schwärzen.
    Da gibt es, wie ich bisher erfahren konnte, verschiedene Verfahren:


    1) Ausrußen. Wird wohl seit den 50ern nicht mehr gemacht. Kondenswasser im Tubus und der Spiegel wird fleckig...


    2) Veloursfolie. Man hat mir eine kleine A4-Probe zugeschickt, sieht ja nicht so schlecht aus, aber fusselt... Nix für den Bären im Wald.


    3) Schultafellack. Mit oder ohne Zuschläge wie Sand, Sägespäne...


    4) Kameralack. Hier im Forum einmal erwähnt. Gab es zu meinen Fotolaborzeiten als kleine Flasche, heute auch als Spray.


    Hat jemand vielleicht schon einmal einen Vergleich angestellt, was Aufwand und Nutzen dieser Methoden angeht? (Den Ruß einmal ausgeschlossen)


    Gruß,
    Jens

  • also ich aknn sagen, dass der aufwand bei velourfolie gleich null ist... fangspiegle und hauptspiegel ausbauen... velourfolie stücker rein kleben, mit einem kutter messer löcher für oaz ausschneiden... fertig. hat bei mir 20 minuten gedauert.

  • Hi,


    ich hab so ziemlich alles was es an Lacken gibt ausprobiert, nichts kommt m. E. auch nur annähernd an Veloursfolie, vor allem natürlich bei flach einfallendem Licht, wie es ja leider bei Teleskopen einfällt.


    Das fusseln der DC-Fix Veloursfolie ist total unproblematisch.
    Es wird vor dem Einbau mit einem Staubsauger gründlich abgesaugt und dann mit Fusselrollen entfusselt.


    Was dann daran hängen bleibt ist wohl Produktionsbedingt lose Faser, die nicht richtig an der Folie klebt.


    Ich habe meinen 10" seit Ende 2004 kpl. mit Velours tapeziert.
    Auf dem HS klebt so einiges, aber nichts vom Velours.


    Siehe auch: http://www.pteng.de/astro/gso880/tubus/frame_r.htm


    Nach meiner Erfahrung ist der positive Nebeneffekt von Velours, daß das Tubusseeing sichtbar geringer wird.


    Wenn Du was endgültiges willst, pack Velours rein.

  • Hallo,


    ich machte mir eine Testtafel mit verschiedenen Lacken, unter anderem Schultafellack, verschiedenen Modellbau-Mattlacken, das ganze auch auf strukturierter Oberfläche (Untergrund Antiklack), und Veloursfolie. Wenn immer möglich (also vielleicht nicht gerade am Fangspiegelrand...), würde ich Veloursfolie nehmen. Der Unterschied im Lichtschluckvermögen ist enorm. Ich würde die Folie gründlich absaugen, und dann gründlich mit Fusselrollern behandeln. So hatte ich noch keine Probleme mit nachträglichem Fusseln.


    Ciao,
    Roland


    PS: Hehe, irgendwie war das jetzt gleichzeitig mit Ptengs Antwort. Aber auch weitgehend inhaltsgleich [;)]

  • Hi,


    das Problem bei matten Lacken ist: Sie sind nur wirklich matt, wenn man sie sehr dünn aufträgt. Sprühen ist da fast Pflicht...
    Gleichzeitig kann man die Streuwirkung verstärken, in dem man dem Lack noch z.B. feinen Sand befügt (was sich natürlich mit dem sprühen nicht wirklich verträgt...).
    Kurzum: Veloursfolie ist einfacher und billiger.


    Ciao, Udo

  • Hallo,
    größere Tuben mit DC-Fix, kleine Sachen mit Abtönfarbe Schwarz. Schon mal ausprobiert?
    Die ist zwar mechanisch nicht stabil, aber unheimlich lichtschluckend.

  • Moin Zusammen,


    das Problem bei der Schwärzung liegt vor allem darin, dass der Tubus zu eng ist und deshalb das Licht streifend einfällt. Dabei wird prinzipiell viel mehr diffus reflektiert als bei annähernd senkrechtem Einfall. Nach eigenen Vesuchen ist unter diesen Umständen schwarze Velours-Folie mit Abstand die zweitbeste Lösung.


    Die beste Lösunmg wäre ein neuer Tubus mit ca. 30 mm mehr Innendurchmesse und Veloursfolie. Außerdem braucht man vorne genügend Länge, damit man beim Einblick ohne Okular nur den FS und schwarze Wand sieht. Sonst ist die ganze Auskleidung/Schwärzung nur halber Kram. Diese Verlängerung kann mam auch als abnehmbare Taukappe aus leichtgewichtigem Material ausführen.


    Eine weitere Verbesserung wäre eine Blende ganz vorne in der Taukappe. Das geht aber praktisch nur bei vergrößertem Tubusdurchmesser. Allem Anschein nach bringt der größere Tubusdurchmesser auch noch eine Reduzierung des Tubusseeing. Das wussten übrigens schon die Selbstbauer in der Vor- PC- Zeit[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Wenn man also jetzt, ohne beim Metallbauer ein Kanalrohr in Auftrag zu geben, mit dem bestehenden Tubus arbeiten will, wäre eine Taukappe von vielleicht Länge=Durchmesser zusammen mit Veloursfolie demnach schon mal "was"...
    Die Taublende leuchtet unmittelbar ein. Beim größeren Tubus braucht es dann ja neben besagtem Rohr auch noch neue Fangspiegelspinne, Halter für Hauptspiegel und Okularauszug, oder?
    Dann ist es doch einfacher, beispielsweise einen der Martini-Bausätze zu erwerben und dann mit einer weiten, dunklen Socke zu arbeiten.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man also jetzt, ohne beim Metallbauer ein Kanalrohr in Auftrag zu geben, mit dem bestehenden Tubus arbeiten will, wäre eine Taukappe von vielleicht Länge=Durchmesser zusammen mit Veloursfolie demnach schon mal "was"...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    sicher bringt die zusätzliche Taukappe auch bei den üblichen engen Röhren eine Verbesserung der Streulichtunterdrückung. Es darf eben kein Licht aus der Umgebung oder vom leider meist aufgehhelltem Himmel direkt in das Gesichtsfeld strahlen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Beim größeren Tubus braucht es dann ja neben besagtem Rohr auch noch neue Fangspiegelspinne, Halter für Hauptspiegel und Okularauszug, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die genannten Teiles lassen sich wahrscheinlich problemlos an einen größeren Tubusdurchmesser anpassen. Jedenfalls sind die relativ preigünstigen GSO- Dobsons o. ä. meistens recht gute Quellen für die eigentliche Optik[8D]. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ...Dann ist es doch einfacher, beispielsweise einen der Martini-Bausätze zu erwerben und dann mit einer weiten, dunklen Socke zu arbeiten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich weiß nicht ob schon mal jemand die Kombination Gitterohr +“Socke“ bezüglich Tubusseeing kritisch untersucht hat. Durchaus möglich, dass bei genügend Abstand der Socke vom Stahlenbündel das Problem Tubussseeing vernachlässigbar wird. Zufällig hab ich gerade so etwas in der Art im Bau (10“ f/6,4). Bin selber neugierig was dabei herauskommen wird. Der wird allerdings parallaktisch mit Nachführung aufgestellt werden. Das hat aber nichts mehr mit Tubusseeing und Schwärzung zu tun.


    Gruß Kurt

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