Takahashi EM-200 zittert - Lösungen?

  • Hallo Montierungfreunde,


    hat jemand eine Idee, wie ich das leidige Zittern meiner Takahashi EM-200 Montierung in den Griff bekommen kann?
    Gestern wollte ich den Mars beobachten und sowohl in meinem Mak wie auch im Refraktor zitterte Mars im Okular bei der normalen Nachführung so stark, dass ein vernünftiges Beobachten nicht möglich war. Die Vergrößerungen lagen jeweils so um die 230-fach.
    Kürzlich habe ich auch festgestellt, dass bei hochvergrößernden Mondaufnahmen mit meiner DMK31-Kamera das Life-Bild deutlich und hochfrequent zitterte. Wenn ich die Korrekturgeschwindigkeit auf minimal eingestellt habe und danach eine R.A. Taste gedrückt hielt, war das Zittern fast weg. Ebenso bei kurzzeitiger ABschaltung der Nachfürhung. Da glitt das Bild sanft und ohne Zittern durchs Bildfeld.
    Das Montierungszittern scheint also genau bei der exakten Nachführgeschwindigkeit aufzutreten.


    Mir wurde geraten, etwas gegen eventuelle Resonanzen zu unternehmen. Ein Verschieben der Gegengewichte auf Druck oder Zug brachte nichts. Auch das genaue Ausbalancieren oder eine gezieltes, leichtes Ungleichgewicht brachte keinen Effekt.
    Ich nutze momentan noch die Originalsteuerung, welche höchstwahrscheinlich keinen Microschritt macht.


    Höchstwahrschienlich werde ich sowieso auf eine Boxdörfer Dynostar
    mit Microschritt umsteigen. (eigentlich wegen Goto)
    Kann dies das Problem beheben?


    Ansonsten fällt mir nur noch Folgendes ein:
    - zu niedrige Außentemperatur (war -7°C)
    - zu strammes Schneckenspiel


    Bei einer Montierung in dieser Preisklasse sollte das doch eigentlich funktionieren und passen, oder?


    Bin dankbar für jede Anregung.


    Grüße
    Rolf

  • Hi Rolf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hat jemand eine Idee, wie ich das leidige Zittern meiner Takahashi EM-200 Montierung in den Griff bekommen kann?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sicher, Conrad-Getriebe einbauen! [:D][:D][:D][B)]
    Scherz bei Seite, bei meiner EQ6 hat's geholfen. Sonst, der Mikroschritt der Boxdörfer-Steuerung hat Wunder bewirkt. Das Lockern des Schneckenspiels auch. Aber das hast Du Dir ja schon richtig überlegt.


    Die Taka ist ja keine EQ6, aber auch ne Monti. Und wenn sie - wie die EQ6 auch - zittert, dann muss ja die Ursache irgendwie gleich oder, zumindest ähnlich sein.


    Viel Glück und guten Rutsch an alle!


    Christian

  • Hallo.


    Angesichts dessen, dass die EM-200 eigentlich gleich aufgebaut ist wie eine EQ-6 (aber besser), klingt das für mich nach zu viel Anpressdruck der Schnecke auf dem Schneckenrad, oder nach schlecht angezogenen Mototrtägerplatten im Inneren der Moneiterung.


    Edit: Eine dieser beiden möglichen Ursachen, ich weiss nich genau welche, war jedanfalls bei meiner EQ-6 (mit Skysensor 2000 Steuerung & Motoren) dafür verantwortlich, dass ich (nach dem Fett- und Lagerwechsel) ein genau gleiches Verhalten der Montierung hatte...


    Nach nochmaligem Ausbau der Motoren, um zur erneuten Schneckenjustierung von Hand an den Zanrädern drehen zu können (dabei habe ich etws mehr Spiel gelassen als beim ersten mal), war das Problem weg...



    Viel Erfolg bei Deiner Problembehebung. Die EM-200 soll ja um einiges präziser und steifer sein, als ihr chinesischer Nachbau...[:p]

  • Hallo zusammen,


    Schwingungen sind grundsätzlich ein ziemlich teuflisches Problem.
    Die Ursachen dafür sind vielfältig und bei der EM200 muß einiges
    zusammenkommen, damit man hier Schwingungen beobachten kann.
    Natürlich hat die EM200 einen Mikroschrittbetrieb. Eine Änderung
    der Steuerung und der Motoren würden also nichts bringen.


    Mögliche Ursachen liegen in der Konfiguration des Teleskops (Masse
    und Hebel), einer ungeeigenten Aufnahme (Auflage zu klein), dem
    Stativ und natürlich den oben erwähnten Schneckenspiel.


    Konkret wäre in diesem Fall die schmale Vixen-Aufnahme ein guter
    Ansatzpunkt, die Schwingungen in den Griff zu bekommen. Wenn man
    die Möglichkeiten dazu hat, kann man auch mal ein anderes Teleskop
    mit deutlich abweichender Masse oder Hebellänge montieren, um das
    Problem weiter einzugrenzen. Auch das Stativ bietet Ansatzpunkte,
    um z.B. ein einfaches Gewicht dort zu montieren.


    Zuletzt bleibt auch noch ein zu strammer Schneckensitz bei kalten
    Temperaturen. All das läßt sich einstellen und es würde mich sehr
    wundern, wenn das nicht in den Griff zu bekommen wäre, denn die
    die EM200 ist nun wahrlich nicht als Problemkind bekannt. Wir
    stehen jedenfalls in ständiger Korrespondenz mit dem Rolf und
    bemühen uns darum, das Problem in den Griff zu bekommen.


    Klaren Himmel,
    Karl Thurner
    Intercon Spacetec

  • Hallo Rolf,
    Zu deiner EM 200 kann ich aus meiner Erfahrung folgendes sagen:
    ich hatte eine EM200 bei der genau der gleiche Fehler zu beobachten war. Die Originalsteuerung läuft NICHT im Mikroschrittbetrieb. Ich habe deshalb damals eine FS2 Steuerung ( als erster ) für die EM200 benutzt. Das hat sofort funktioniert, der RA-Motor lief sofort um einiges leiser, fast unhörbar.Das frequente Zittern , gerade bei hohen Vergrößerungen an Mond und Planeten , sowie CCd Anwendung war vollständig verschwunden.
    cs Peter

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank an das ICS-Team. Die sind wirlich bemüht, das Problem gemeinsam in den Griff zu bekommen. Dafür schonmal "Daumen hoch" :)


    (==&gt;) Peter


    Ich habe gestern meine FS2 bekommen. Leider war es etwas kniffelig, die Stromparameter für die Originalmotoren einzustellen. Der Strom musste weit höher als angenommen hochgedreht werden (Auch bei der normalen Nachführung). Dafür kann ich jetzt, wie mit der Originalsteuerung (USD III), 250x Schnell-Geschiwndigkeit nutzen.
    Es wäre interessant, welche Motoren Du benutzt und welche Parameter (Motorströme 1 und 2) Du eingestellt hast. Ob die Vibrationen jetzt weg sind, kan ich leider nicht sagen. Ich habe nur festegestellt, das das Schneckenspiel in beiden Achsen im warmen Zustand schon fast nicht spürbar ist. Entweder ist das von Werk aus optimal und exakt eingestellt, oder einfach zu stramm. Wie ist das bei Dir?


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Rolf,
    meine EM200 USD habe ich vor ca. 2 Jahren verkauft, mit der FS 2 Steuerung. Ich habe weiter die Originalmotoren benutzt,die Höchstgeschwindigkeit war weiter bei 50x. Genaue Einstellungen der Stromparameter kann Dir sicher Herr Koch geben, er hat mir damals auch bei der Erstinstallation geholfen.
    Grüsse
    Peter

  • Hallo,


    &gt; dann habe ich bestimmt andere Motorn drin, ...


    Es gibt bei der EM200 mindestens 3 verschiedene Schrittmotor-Varianten. Ich habe schon Wicklungs-Widerstände von 1 Ohm, 2 Ohm und 70 Ohm gesehen. Sogar eine Version mit Servomotoren scheint es zu geben, aber bei der bin mir nicht sicher ob die Original von Takahashi kommt.


    Wenn man also die Schwenk-Geschwindigkeiten vergleichen will, dann muss man auch immer dazusagen um welchen Motor es sich handelt.


    Gruss
    Michael

  • Hallo,


    kleiner Nachtrag:


    Die EM-200 mit der USD-III läuft ganz sicher mit Mikroschrittbetrieb.
    Mit der Entwicklung der USD hat Takahashi immer feinere Schritte
    eingeführt und die aktuelle USD-III ist in dieser Hinsicht auf dem
    aktuellen Stand der Technik. Die Ursachen für die Schwingung im
    System müssen also anderweitig zu suchen sein.


    Klaren Himmel,
    Karl Thurner

  • Hallo,


    das mit dem Mikroschritt stimmt 100%. Habe gerade auf dem Oszi
    mit Strommesszange den Beweis angetreten. Die Stromkurve ist
    ein Sinus, wenn auch mit 8 eindeutigen "Treppenstufen"
    drin.
    Die FS2 Kurve dagegen ist WESENTLICH glatter im Anstieg.


    Grüße
    Rolf

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