Rayleigh water test

  • Mal eine kurze Bemerkung zum Test zum Planflächen gegen einen
    Flüssigkeitsspiegel: Ich habe diesen Test schon mal benutzt
    und er funktioniert erwartungsgemäss.


    Vorgeschlagen wurde der Test erstmals von Rayleigh.


    Beschrieben ist er u.a. im July Heft der Zeitschrift
    Sky&Telescope von 1990 sowie im Buch Amateur Telescope Making
    Vol. 1 (S. 59/60 in der Auflage von 1970) sowie Vol. 2 (in der Auflage von 1970 auf Seite 121-122) sowie im Buch von Twyman "Prism and
    Lens making" auf S.413 ff, sowie im Buch von Malacara auf S. 22.


    Das National Bureau of Standards und das britische National Physical Laboratory haben auf diese Weise früher ihre Referenzplanflächen getestet.


    Zu dem Test gibt es ferner einen Artikel des letzteren Labors
    in British Science News 2, 130 (1948). In der Testapparatur dieses
    Labors diente eine 38 cm Plankonvexlinse aus Kriegs-Überbeständen
    ("surplus") als Kollimator, an welchen (-> Malacara) an sich keine übermässig grossen Anforderungen gestellt werden.
    Im Artikel von Sky&Telescope kommen sogar Fresnellinsen zum
    Einsatz.


    Auch das Reflexionsvermögen an beiden Grenzflächen ist nicht so
    unterschiedlich, dass der Kontrast der Interferenzstreifen zu
    gering ist. Die Lichtquelle, vorzugsweise eine Natrium-Niederdrucklampe oder Hg-Niederdrucklampe muss nur genügend
    hell sein.


    Man muss jedoch u.U. einige Stunden warten, bis Planfläche und
    Flüssigkeit ihre Temperatur angeglichen haben.


    Ich halte diese Methode schon für sehr geeignet, da ein
    Flüssigkeitsspiegel im Idealfall bei ca. 500 mm Durchmesser
    lediglich ca. Lambda/100 Abweichung gegenüber einer idealen Planfläche
    hat und man direkt die nötigen Korrekturen erkennen kann.


    Auch wenn das Verfahren etwas unorthodox wirkt, halte ich es
    daher für elegant. Jedoch muss man u.a. einige Dinge in Bezug
    auf Einstellung der Flüssigkeitsfläche und Isolation von Schwingungen beachten.

  • Hi Amateurastronom,


    bin Dir richtig dankbar, dass Du genau die Informationen nachgeliefert hast, die mir nicht mehr eingefallen sind. Ich bin zwar mit meinem Vorschlag zunächst einmal "abgebürstet" worden, aber wahrscheinlich deswegen, weil ich Deine "Referenzen" nicht mitgeliefert habe. Vorschläge gegen die Denk-, Seh- und Hör-Gewohnheit haben es naturgemäß schwer, manchmal sogar bei jüngeren Menschen.


    Die Versuche, die ich zu dieser Sache hinter mir habe, waren so ähnlich aufgebaut: Die Lichtquelle eine Hochdrucklampe mit einem Ringtrafo auf einem definierten Arbeitspunkt gehalten, bei dem das gelbliche Licht sehr monochromatisch reagierte, (was man an den Interferenzstreifen sehr gut erkennen kann), die Kollimations-Linse, plankonvex 250/1200 von einem sehr alten und erfahrenen Feinoptiker, eine normale Glassscheibe, der Träger-Kasten der Einrichtung aus Schwingungsgründen an die Wand geschraubt und damit von den Bodenschwingungen abgekoppelt, die Wasserschüssel auf ein System von 3 Punkten gesetzt, bei dem 2 Punkte justierbar sind, also so ähnliche Testbedingungen, wie in Deinem Posting auch beschrieben. Vielleicht erreichst ja Du mit Deinem Posting, daß sich unsere beiden Kontrahenten doch noch ernsthafter mit diesem Testverfahren auseinandersetzen, denn die Grundüberlegung ist überhaupt nicht neu.


    Dankbare Grüße


    Micha

  • Hallo Michael!


    Michael Moser schrieb:


    >bin Dir richtig dankbar, dass Du genau die Informationen
    >nachgeliefert hast, die mir nicht mehr eingefallen sind.


    Nichts zu danken, aber zum Glück habe ich ein
    hervorragendes Gedächtnis.


    Ich wollte das nur nachtragen, da z.B. Kurt gerade so einen
    Planspiegel testen will und da könnte dieser Test gute Dienste
    leisten.


    Den Sky& Telescope-Artikel habe ich leider noch nicht wiedergefunden.
    Er liegt wahrscheinlich im zweiten Stapel von Heften aus den
    frühen 90er Jahren. Morgen suche ich mal weiter.
    Man kann den Sky&Telescope-Artikel aber auch leicht finden,
    indem man auf http://www.skypub.com sucht. Dort wird angegeben,
    dass es sich um S. 89 (Gleanings for ATMs) im July 1990 Heft
    handelt und der Autor ein gewisser Edward L. Jones ist.


    >Ich bin zwar mit meinem Vorschlag zunächst einmal "abgebürstet"
    >worden, aber wahrscheinlich deswegen, weil ich Deine "Referenzen"
    >nicht mitgeliefert habe. Vorschläge gegen die Denk-, Seh- und
    >Hör-Gewohnheit haben es naturgemäß schwer, manchmal sogar bei
    >jüngeren Menschen.


    Das habe ich gelesen und einige Einwände (etwa eine Flüssigkeit
    sei kein idealer Planspiegel bzw. keine Kugelfläche vom Erdradius
    oder nicht isotrop) haben mich offen gesagt etwas überrascht.
    Immerhin wurden Quecksilberplanspiegel schon von der NASA zum
    Test von Optiken in Autokollimation benutzt und sind nicht so
    ungewöhnlich. Obendrein betreibt die Kollaboration von
    E.F. Borra al. von der Laval-Universität in Kanada sogar ein 4m Spiegelteleskop mit einem rotierenden Quecksilberspiegel als Hauptspiegel zur Photographie von Galaxien im Rahmen einer Supernovasuche etc., das schon oft in Zeitschriften zu sehen war.


    Aber Flüssigkeiten sind Optikern vielleicht als unorthodoxe
    Lösung oft etwas suspekt. Wie ich kürzlich las, stiess Bernhard Schmidt's Vorschlag, eine Flüssigkeitslinse in einem Apochromaten einzusetzen, in den 20er Jahren bei Fachzeitschriften ebenfalls auf
    Ablehnung.


    Andererseits können wir Amateure uns keine 4000 Euro Planspiegel
    zum Test einer einzigen Planfläche leisten. Sonst wird der Selbstbau
    durch solche Hilfsmittel teurer als der Kauf einer fertigen
    Optik für DM 2000 + MWSt. bei Firmen wie Lichtenknecker.


    >Die Versuche, die ich zu dieser Sache hinter mir habe, waren so
    >ähnlich aufgebaut: Die Lichtquelle eine Hochdrucklampe mit einem
    >Ringtrafo auf einem definierten Arbeitspunkt gehalten, bei dem das
    >gelbliche Licht sehr monochromatisch reagierte, (was man an den
    >Interferenzstreifen sehr gut erkennen kann),


    Ich habe eine 18W Natriumdampf-Niederdrucklampe mit Drosselspule
    und Kondensator lt. Datenbuch von Philips benutzt. Vermutlich
    hattest Du eine ähnliche Lampe. Der Vorteil der Natriumdampflampen
    ist die grosse Helligkeit und günstigen Eigenschaften als Lichtquelle
    für Interferometer.


    >die Kollimations-Linse, plankonvex 250/1200 von einem sehr alten und
    >erfahrenen Feinoptiker,


    Für kleine Flächen habe ich eine grosse Plankonvexlinse benutzt,
    für grössere eine Fresnellinse. Das reicht völlig, weil man
    schließlich die Dicke das Wasserfilms anstatt grosser
    opt. Weglängendifferenzen im Interferometer bestimmen will und
    Aberrationen der Linse aufgrund der geringen Dicke
    das Flüssgkeitsfilms von vielleicht 0.2-0.5 mm keine grosse
    Rolle spielen. Würde man einen Luftspalt von 50 oder 1000 mm
    (Laser-Interferometer) haben, sähe das anders aus.


    >eine normale Glassscheibe, der Träger-Kasten der Einrichtung aus
    >Schwingungsgründen an die Wand geschraubt und damit von den
    >Bodenschwingungen abgekoppelt, die Wasserschüssel auf ein System von
    >3 Punkten gesetzt, bei dem 2 Punkte justierbar sind,


    Ich hatte 3 Einstellschrauben vorgesehen. Das Parallelstellen
    der Glasfläche und Wasseroberfläche ist der kniffligste Punkt mit.
    Die Einstellmechanik habe ich gegenüber dem obigen Artikel verändert.


    Bei mir stand alles auf dem Boden. Die Probleme mit Schwingungen
    hielten sich selbst direkt an einer Landstrasse in Grenzen.
    Heute würde ich evtl. noch Sorbothane-Pads zur Isolation von
    Schwingungen benutzen.


    >also so ähnliche Testbedingungen, wie in Deinem Posting auch
    >beschrieben. Vielleicht erreichst ja Du mit Deinem Posting, daß sich
    >unsere beiden Kontrahenten doch noch ernsthafter mit diesem
    >Testverfahren auseinandersetzen, denn die Grundüberlegung ist
    >überhaupt nicht neu.


    Ich halte den Test prinzipiell für so geeignet, weil er kein
    teures Material benötigt und einen absoluten Standard nutzt.


    Momentan plane ich nach guten Erfahrungen mit obigem Test
    die Verwendung einer Flüssigkeitslinse zum Test meines neuen
    Spiegels (Holleran-Nulltest, siehe Applied Optics, 1963 S. 1336).

  • Hallo Amateurastronom,


    unsere Versuchsbedingungen müssen wirklich sehr ähnlich abgelaufen sein. Der Flüssigkeitsfilm über der Glasfläche dürfte sich nach meiner Schätzung bei 1-2 mm bewegt haben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hatte 3 Einstellschrauben vorgesehen. Das Parallelstellen
    der Glasfläche und Wasseroberfläche ist der kniffligste Punkt mit.
    Die Einstellmechanik habe ich gegenüber dem obigen Artikel verändert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieses Problem läßt sich dadurch leicht lösen, indem man im Brennpunkt dieser Kollimationslinse 250/1200 eine kleine helle Glühlampe setzt, die über die 45-Grad-Glasscheibe durch das System schickt und wie bei einer Autokoolimation wieder zurückgeworfen wird. Im Fokus entstehen zunächst zwei Bilder, eines von der Wasseroberfläche und eines von der Glasfläche, die man wie bei einem Fernrohr mit einem Okular anschaut. Bringt man durch die Justage der Wasserschüssel beide Bilder zur Deckung, dann interferieren die beiden dünnen Flächen.


    Mit dem Holleran-Nulltest werde ich mich befassen.


    Micha

  • Hallo Amateurastronom,
    Herzlich Willkommen im Board!
    Es freut mich ehrlich, dass Leute mit außergewönlichen
    Prüferfahrungen dies hier vorbringen. Natürlich werde ich mich gerne an der Sachdiskussion beteiligen. Vorher halte ich es aber für zweckdienlich einige Missverständnisse auszuräumen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich wollte das nur nachtragen, da z.B. Kurt gerade so einen
    Planspiegel testen will und da könnte dieser Test gute Dienste
    leisten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die ersten Prüfergebnisse sowie die weitere Vorgehensweise hab ich bereits veröffentlicht in dem Beitrag "größere Planspiegel, Aktualisierung“ " , zu finden am Ende des Eingangspostings
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6387


    Mir wird das Messergebnis einer professionellen Prüfstelle reichen. Deshalb werde ich mir wohl kaum die von Dir genutzte Anlage bauen. Es steht dem nichts im Wege, den Test auch mit der Wasserobeflächen- Methode zu machen, sofern jemand die Möglichkeit dazu hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...und einige Einwände (etwa eine Flüssigkeit
    sei kein idealer Planspiegel bzw. keine Kugelfläche vom Erdradius
    oder nicht isotrop) haben mich offen gesagt etwas überrascht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, ich hab mir darauf hin den o. a. Thread noch einmal durchgelesen und kann derartige Formulierungen dort nirgends finden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Andererseits können wir Amateure uns keine 4000 Euro Planspiegel
    zum Test einer einzigen Planfläche leisten. Sonst wird der Selbstbau
    durch solche Hilfsmittel teurer als der Kauf einer fertigen
    Optik für DM 2000 + MWSt. bei Firmen wie Lichtenknecker.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist wohl wahr. Wir haben ebenso wenig die Möglichkeiten der Nasa, noch die eines National Bureau of Standards und des britischen National Physical Laboratory. Ich bin ganz sicher dass sich die Physiker und Ingierneure dort sehr exzessiv u. a. mit den Problemen der Auflösung und Reproduziertbarkeit der Rayleigh Water Tests beschäftigt haben. Meine erklärte Absicht war und ist es, zu zeigen wie man mit bekannten Amateurmitteln brauchbare Planspiegel herstellen und prüfen kann.


    Gruß Kurt

    PS.: Schau Dir auch auch bitte mal die Ergebnisse von "Danist" an. Sein Planspiegel wurde von einem fachkundigen Optiker Namens Alois Orther geprüft und für gut befunden.
    http://avf.astronomie.ch/steiner/planspiegel.htm

  • Hallo Amateurastronom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dort wird angegeben, dass es sich um S. 89 (Gleanings for ATMs) im July 1990 Heft handelt und der Autor ein gewisser Edward L. Jones ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, der Originaltitel lautet: "The Raleigh Water Test" by Ed Jones, Sky & Telescope, July 1990, Page 89, siehe:
    http://astro.umsystem.edu/atm/ARCHIVES/MAR03/msg00463.html


    Die zweite der hier zitierten Quellen - "A Flat Tester right Under Your Nose" by Richard Parker, ATM Journal, Issue 17-18, pages 22-27 - liegt mir vor. Bei Bedarf kann ich den Artikel an Interessierte weiterleiten.


    Freundliche Grüße: Uwe

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MichaelMoser</i>
    <br />Hi Kurt,


    in der Antwort Amateurastronom ==&gt; Micha Erstellt am: 06.12.2003 : 04:53:21 Uhr findest du die Textstelle.


    Micha



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Micha,
    warte doch bitte ab was Amateurastronom sagen wird, weil es um sein Zitat geht.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt und Michael!


    Kurt schrieb:


    &gt;Herzlich Willkommen im Board!
    &gt;Es freut mich ehrlich, dass Leute mit außergewönlichen
    &gt;Prüferfahrungen dies hier vorbringen. Natürlich werde ich mich gerne
    &gt;an der Sachdiskussion beteiligen.


    Danke, ich wollte dieses Testverfahren unverbindlich als Alternative
    beschreiben und vorschlagen. Falls es irgendwelche Schwierigkeiten
    mit einer Planfläche gibt, kann man darauf mit erträglichem
    Aufwand zurückgreifen, um Abweichungen von der Idealform zu
    erkennen.


    Dummerweise bin ich gerade erst zurückgekommen, hatte dann
    Computerprobleme (ich fürchte fast, dass sich ein Dialer unter Windows installiert hat, der meine Verbindung unterbrach und einen seltsamen
    Requester auf den Bildschirm brachte - daher klappt nur
    Internet unter Linux) und muss jetzt nochmal wegfahren, so dass ich voraussichtlich erst nach Mitternacht auf Eure Artikel antworten kann.


    Ich komme dann darauf zurück.

  • Hi Kurt,


    meine Antwort bezog sich ausschließlich auf Deine folgende Bemerkung:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sorry, ich hab mir darauf hin den o. a. Thread noch einmal durchgelesen und kann derartige Formulierungen dort nirgends finden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Textstelle, die du nicht gefunden hast, stammt aus der Antwort Amateurastronom ==&gt; Micha Erstellt am: 06.12.2003 : 04:53:21 Uhr.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das habe ich gelesen und einige Einwände (etwa eine Flüssigkeit
    sei kein idealer Planspiegel bzw. keine Kugelfläche vom Erdradius
    oder nicht isotrop) haben mich offen gesagt etwas überrascht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich wollte dir freundlicherweise nur beim Suchen helfen.


    Micha

  • Hallo zusammen!


    Ich antworte mal zusammengefasst in einem Artikel:


    Mittlerweile ist mein Rechner hoffentlich frei von Dialer-Portal-
    Programmen, die ich entweder einer Recnernutzung durch meinen Bruder
    kürzlich oder der URL einer Parodieseite mit Link zu einer besonders üblen Dialer-Seite in einer heutigen Mail eines Kollegen zu verdanken habe.


    Dafür ist es jetzt schon so spät, dass ich die Jupiter-Beobachtung
    vermutlich fast ganz streichen muss :( .


    Kurt schrieb:


    &gt;Vorher halte ich es aber für zweckdienlich einige Missverständnisse
    &gt;auszuräumen.


    Bei einigen Dingen kann es sich sicherlich nur um Missverständnisse
    handeln, denn anders kann ich mir zumindest einen Einwand
    nicht erklären. Dazu gleich mehr unten. Ich habe das gestern nicht
    richtig zitiert, da es schon sehr spät war.


    &gt;Die ersten Prüfergebnisse sowie die weitere Vorgehensweise hab ich
    &gt;bereits veröffentlicht in dem Beitrag "größere Planspiegel,
    &gt;Aktualisierung“ " , zu finden am Ende des Eingangspostings
    &gt;http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6387
    &gt;
    &gt;Mir wird das Messergebnis einer professionellen Prüfstelle reichen.
    &gt;Deshalb werde ich mir wohl kaum die von Dir genutzte Anlage bauen. Es
    &gt;steht dem nichts im Wege, den Test auch mit der Wasserobeflächen-
    &gt;Methode zu machen, sofern jemand die Möglichkeit dazu hat.


    Das sollte auch nur ein Vorschlag sein, falls ein Test gegen eine
    gute Planfläche während der Herstellung nötig werden sollte.
    Ich hatte die letzten Bilder fälschlich für Simulationen gehalten,
    so dass ich dachte, der Stand der Arbeiten sei noch nicht so weit fortgeschritten, da ich den Artikel nur überflogen hatte.


    &gt;sorry, ich hab mir darauf hin den o. a. Thread noch einmal
    &gt;durchgelesen und kann derartige Formulierungen dort nirgends finden.


    Ich wollte das eigentlich nicht auswalzen. Da aber zumindest einige Gegenargumente vermutlich nur auf Missverständnissen zum Test beruhen, gehe ich darauf mal kurz ein.
    Da wurde z.B. geschrieben, dass die Unebenheiten des Bodens durch das Öl drücken würden und die Rückseite der Platte in die Messung einginge.


    Hier liegt offenbar eine falsche Vorstellung vom Test vor.


    Bei diesem Fizeau-Interferometer gegen eine Flüssigkeitsfläche
    wird die Vorderseite des Prüflings gegen die Flüssigkeitsfläche gemessen und Interferenz zwischen dem an der Flüssigkeit und an der Vorderseite reflektierten Licht genutzt.
    Bei der Grösse der Lochblende, die ich gewählt habe, ist man auf die Nutzung relativ dünner Flüssigkeitsfilme beschränkt.
    Die Rückseite und Homogenität des Glases spielt insofern keine (direkte) Rolle. Die Rückseite liegt beim Test auf dem Boden des vorzugsweise dunklen Gefässes.


    Auch ist es so, dass die Flüssigkeitsfläche abgesehen vom Randbereich
    -also an der Gefäßwand- in Abwesenheit von Staub und Schwingungen eine ideale Plan- bzw. Kugelfläche mit Erdradius darstellt und diese nach einer Temperierphase allerspätestens in Bezug auf den Brechungsindex auch sehr homogen ist.


    Der Brechungsindex von Wasser bei 20°C und der Natrium-D-Linie
    entspricht ferner dem Literaturwert von 1.333, da die zugesetzten
    Tensidmengen verschwindend gering sind. Es wird nur eine kleine
    Menge einer vorher verdünnten Tensidlösung zugesetzt, um die
    Oberflächenspannung (die Oberfläche eines Mols Substanz enthält nur ca. 10^16 Atome/Moleküle - gegenüber 6.023*10^23 Molekülen im gesamten Volumen also eine ziemlich kleine Zahl) etwas zu vermindern. In den Brechungsindex von Mischungen gehen aber Molenbrüche und Molrefraktionen ein und der Molenbruch von Tensid beim Zusatz weniger Milligramm bis Mikrogramm pro Liter ist in sehr guter Näherung praktisch gleich Null.


    Problem des Tests sind jedoch (lokale) Schwingungen insbesondere
    auch durch die Drosselspule der Lampe, die deshalb entsprechend montiert werden sollte (ansonsten wackeln die Interferenzstreifen am
    Rand des Prüflings etwas, wo die Wasserschicht flach wird) und Staub.


    Etwas umständlich/mühsam ist auch das Parallelstellen von Prüfling und
    Flüssigkeitsfläche und die Einstellung der benötigten Flüssigkeitshöhe. Im Extremfall sieht man bei zu dicker Schicht die Interferenzstreifen nicht oder diese liegen bei falscher Einstellung
    extrem dicht.


    &gt;Das ist wohl wahr. Wir haben ebenso wenig die Möglichkeiten der Nasa,
    &gt;noch die eines National Bureau of Standards und des britischen
    &gt;National Physical Laboratory. Ich bin ganz sicher dass sich die
    &gt;Physiker und Ingierneure dort sehr exzessiv u. a. mit den Problemen
    &gt;der Auflösung und Reproduziertbarkeit der Rayleigh Water Tests
    &gt;beschäftigt haben. Meine erklärte Absicht war und ist es, zu zeigen
    &gt;wie man mit bekannten Amateurmitteln brauchbare Planspiegel
    &gt;herstellen und prüfen kann.


    So schwierig ist es nicht, damit reproduzierbare Ergebnisse zu
    bekommen. Die Nutzung von Flüssigkeitsspiegeln ist daher in
    einigen Amateurpublikationen zu finden (beispielsweise bei
    Macintosh, Advanced Telescope Making techniques, Vol. 2).


    &gt;PS.: Schau Dir auch auch bitte mal die Ergebnisse von "Danist" an.
    &gt;Sein Planspiegel wurde von einem fachkundigen Optiker Namens Alois
    &gt;Orther geprüft und für gut befunden.


    Das mag schon sein. Ich hatte ebenfalls vor Jahren vor, den Ritchey-
    Common-Test zum Test einer grossen Planfläche zu verwenden. Da ich jedoch besorgt war, Fehler zu produzieren, die nur über einen Test gegen einen guten Planspiegel lokalisiert werden können, entschloss
    ich mich für den obigen Test, obwohl ich zuerst selbst einige
    Bedenken hatte, und war damit ziemlich zufrieden.
    Z.B. konnte man mit dem Test auch leicht das Profil einer flachen
    Schmidtplatte mit der Methode ansehen, um dieses grob zu überprüfen.


    Michael Moser schrieb:


    &gt;unsere Versuchsbedingungen müssen wirklich sehr ähnlich abgelaufen
    &gt;sein. Der Flüssigkeitsfilm über der Glasfläche dürfte sich nach
    &gt;meiner Schätzung bei 1-2 mm bewegt haben.


    Das ist möglich. Ich habe jedoch mit einem ziemlich dünnen Flüssigkeitsfilm gearbeitet. Bei grösseren Dicken hatte ich
    Schwierigkeiten mit Schwingungen und die Grösse meiner Lochblende
    war auf Schichtdicken um 1 mm und weniger abgestimmt.


    &gt;Dieses Problem läßt sich dadurch leicht lösen, indem man im
    &gt;Brennpunkt dieser Kollimationslinse 250/1200 eine kleine helle
    &gt;Glühlampe setzt, die über die 45-Grad-Glasscheibe durch das System
    &gt;schickt und wie bei einer Autokoolimation wieder zurückgeworfen wird.
    &gt;Im Fokus entstehen zunächst zwei Bilder, eines von der
    &gt;Wasseroberfläche und eines von der Glasfläche, die man wie bei einem
    &gt;Fernrohr mit einem Okular anschaut. Bringt man durch die Justage der
    &gt;Wasserschüssel beide Bilder zur Deckung, dann interferieren die
    &gt;beiden dünnen Flächen.


    Ich hatte damals grob anhand der Reflexe der Lichtquelle ohne Linse vorjustiert. Die Feineinstellung erforderte trotzdem etwas Fingerspitzengefühl.


    &gt;Mit dem Holleran-Nulltest werde ich mich befassen.


    Den will ich in den nächsten Tagen probieren. Problem ist hier,
    dass die Intensitäten (bei einem unverspiegelten Prüfling)
    noch viel geringer sind, da man eine Testflüssigkeit mit einem Brechungsindex von n=sqrt(2)=1.414 für einen Parabolspiegel einsetzen muss.
    Ferner muss man mit einer monochromatischen Lichtquelle testen.


    Die Auswahl der Testflüssigkeit stellt auch ein Problem dar,
    da viele Substanzen zu teuer, hygroskopisch, giftig oder reaktiv sind.
    Ideal wäre eine Natrium-Niederdrucklampe, da Brechungsindizes
    manchmal nur für die D-Linie sowie die H-alpha und beta-Linie zu finden sind. Ich wollte eine Halogenlampe mit Interferenzfilter
    benutzen. Es ist aber noch nicht klar, ob ich wegen der geringen
    reflektierten Intensität damit auskomme.
    Es ist leider auch gar nicht so einfach, ein passendes Gefäss
    zu finden, das gross genug aber nicht zu gross ist, so dass man
    mit &lt;=1 Liter Testflüssigkeit auskommt.


    Uwe Suessenberger schrieb:


    &gt;ja, der Originaltitel lautet: "The Raleigh Water Test" by Ed Jones,
    &gt;Sky & Telescope, July 1990, Page 89, siehe:
    &gt;http://astro.umsystem.edu/atm/ARCHIVES/MAR03/msg00463.html


    Ja, ich konnte ihn allerdings noch nicht heraussuchen, da
    ich leider noch mit einem anderen Problem seit Tagen zu kämpfen
    habe (Lärm), das mir die Nachtruhe seit der letzten Woche stört.


    &gt;Die zweite der hier zitierten Quellen - "A Flat Tester right Under
    &gt;Your Nose" by Richard Parker, ATM Journal, Issue 17-18, pages 22-27 -
    &gt;liegt mir vor. Bei Bedarf kann ich den Artikel an Interessierte
    &gt;weiterleiten.


    Das müsste dann evtl. noch ein weiterer Artikel sein, sofern er mit
    denen im Buch von Ingalls Amateur Telescope Making Vol. 1/2
    und dem in Sky&Telescope nicht z.T. identisch ist.

  • Hallo Amateurastronom,


    &gt;Die zweite der hier zitierten Quellen - "A Flat Tester right Under
    &gt;Your Nose" by Richard Parker, ATM Journal, Issue 17-18, pages 22-27 -
    &gt;liegt mir vor. Bei Bedarf kann ich den Artikel an Interessierte
    &gt;weiterleiten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das müsste dann evtl. noch ein weiterer Artikel sein, sofern er mit denen im Buch von Ingalls Amateur Telescope Making Vol. 1/2 und dem in Sky&Telescope nicht z.T. identisch ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    der Artikel ist identisch mit dem in "The Best of ATM Journal, Vol.2", Seite 345-356. Kurzrezension der beiden Bände in SuW 12/2003, S. 88.


    Grüße: Uwe

  • Hi Amateurastronom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hatte damals grob anhand der Reflexe der Lichtquelle ohne Linse vorjustiert. Die Feineinstellung erforderte trotzdem etwas Fingerspitzengefühl.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine M6-Inbusschrauben justierte ich zartfühlends mit einem Inbusschlüssel. Zunächst war ich glücklich, wenn ich überhaupt viel Interferenz-Linien sehen konnte. Dann versucht man so wenig Linien einzustellen, wie geht. Eine falsche Bewegung, und der Spaß fängt von vorne an. Neben Geduld braucht es eine ganz ruhige Hand. An meiner Aufnahme im anderen Thread läßt sich aber die Qualität der Streifen zeigen. Möglicherweise wäre mit Laserlicht der Kontrast der Streifen besser.


    Das Entspannen der Wasseroberfläche funktioniert so ähnlich wie bei homöopathischen Medikamenten: Man fügt einem Viertelliter Wasser einen Tropfen Spüli zu, vermischt es, wartet bis der Schaum weg ist,
    und gießt davon wieder wenige Tropfen in das eigentliche Wasserbad. Zuvor läßt man sowohl das Wasser, wie den Prüfling viele Stunden im gleichen Raum temperieren.


    Bereits Tycho Brahe hat die Genauigkeit einer Wasseroberfläche für die Bestimmung von Sternörtern zu nutzen gewußt, warum also nicht auch Glas gegen Wasser prüfen, wo doch beide Stoffe eine Flüssigkeit sein sollen.


    Zum Holleran-Nulltest noch eine Frage: Über der waagrechten Parabel steht eine Wasserlinse mit einem Brechungsindex so um die 1.33. Kann es sein, daß diese Linse eine Dicke von 993.2 mm hat wenn man einen 250/1000 Newtonspiegel zugrunde legt? Für diesen Fall gäbe es eine Null-Lösung, wenn ich mich nicht verrechnet habe.


    Micha

  • Uwe Suessenberger schrieb:


    &gt;der Artikel ist identisch mit dem in "The Best of ATM Journal,
    &gt;Vol.2", Seite 345-356. Kurzrezension der beiden Bände in SuW 12/2003,
    &gt;S. 88.


    Aha, da hatte ich diesen Titel schon mal gelesen. Band 1 hatte
    ich nämlich vor ein paar Tagen bestellt. Diesen Artikel kenne
    ich noch nicht.


    Um vielleicht nochmal in einem Satz auf den zentralen Punkt zurückzukommen, der scheinbar einige Missverständnisse auslöste:
    Der Prüfling wird nicht etwa ÜBER dem Wasser als Referenzfläche aufgehängt, sondern IM Wasser untergetaucht, so dass die
    zu prüfende Fläche dicht unter der Wasseroberfläche liegt.


    &gt;Meine M6-Inbusschrauben justierte ich zartfühlends mit einem
    &gt;Inbusschlüssel. Zunächst war ich glücklich, wenn ich überhaupt viel
    &gt;Interferenz-Linien sehen konnte.


    Ich hatte meine dreieckige Grundplatte so gross gemacht, dass
    man mit einer Art Schrankknöpfen mit langem, feinem Gewinde
    als Füssen relativ genau wenige Interferenzstreifen einstellen konnte.
    Trotzdem reichte dann bereits vielleicht eine 20. Umdrehung, um anstelle von 5-6 Interferenzstreifen 20-30 zu sehen.


    &gt;An meiner Aufnahme im anderen Thread läßt sich aber die Qualität der
    &gt;Streifen zeigen.


    Die Aufnahme ist schön geworden.


    &gt;Möglicherweise wäre mit Laserlicht der Kontrast der Streifen besser.


    Das hatte ich auch probiert, doch bekommt man dann leicht störende
    zusätzliche Interferenzen, so dass ich bei der Natriumdampflampe
    geblieben bin.


    &gt;Man fügt einem Viertelliter Wasser einen Tropfen Spüli zu, vermischt
    &gt;es, wartet bis der Schaum weg ist, und gießt davon wieder wenige
    &gt;Tropfen in das eigentliche Wasserbad. Zuvor läßt man sowohl das
    &gt;Wasser, wie den Prüfling viele Stunden im gleichen Raum temperieren.


    Wenn man zuviel nimmt, bekommt man auch leicht selbst bei vorsichtigem
    Zusatz per Pipette zu viele mehr oder weniger störende Blasen.


    &gt;Zum Holleran-Nulltest noch eine Frage: Über der waagrechten Parabel
    &gt;steht eine Wasserlinse mit einem Brechungsindex so um die 1.33. Kann
    &gt;es sein, daß diese Linse eine Dicke von 993.2 mm hat wenn man einen
    &gt;250/1000 Newtonspiegel zugrunde legt? Für diesen Fall gäbe es eine
    &gt;Null-Lösung, wenn ich mich nicht verrechnet habe.


    Wasser kann man nur für elliptische Spiegel mit kon. Konstante von
    ca. -0.777 nehmen. Die Dicke der Linse sollte möglichst klein
    sein. Ich bin von 8 mm ausgegangen.


    Für einen Parabolspiegel braucht man eine Flüssigkeit mit
    einem Brechungsindex bei ca. 1.414, um mit geringer Schichtdicke zu
    messen. Als Flüssigkeiten kämen z.B. in Frage Glykoldiacetat (n=1.415, genau mit Natrium D-Licht zu messen, da im blauen und roten der Brechungsindex deutlich höher ist), Methacrylsäuremethylester (n=1.414, Rohstoff von Plexiglas, polymerisiert leider leicht, ist ziemlich flüchtig, gesundheitsschädlich und riecht stark fruchtartig; Brechungsindices im Roten und Blauen muss
    ich erst per Crossfire/Beilstein nachsehen) sowie diverse andere Ester, Ether und Alkohole in Frage, die aber z.T. wegen ihres Geruchs oder physiologischer Eigenschaften wie Pentanol oder
    Ethylenglykolmonopropylether eher ausscheiden.


    Ich habe jetzt, obwohl ich eine alte Menge letzteren Esters für andere Zwecke besitze, einen anderen relativ preiswerten Ester (Oxalsäurediethylester) ausgewählt, der n=1.410 bei der D-Linie und eine sehr geringe Dispersion besitzt und unbedenklich sowie dank hohem Siedepunkt fast geruchsfrei ist. Nachteil ist jedoch, dass einige Kunststoffe wie PVC von ihm angegriffen werden - er findet daher als umweltfreundlicher Weichmacher Verwendung.
    Bei 589 nm komme ich damit bei meinem 12.5" Spiegel und R=4 m auf etwa Lambda/50 Restfehler, bei 656 nm würde ein solcher Parabolspiegel etwa Lambda/13 Fehler zeigen.


    Dummerweise hält mich die Suche nach der störenden Lärmquelle
    immer noch in Atem :-((( .

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