Mal eine kurze Bemerkung zum Test zum Planflächen gegen einen
Flüssigkeitsspiegel: Ich habe diesen Test schon mal benutzt
und er funktioniert erwartungsgemäss.
Vorgeschlagen wurde der Test erstmals von Rayleigh.
Beschrieben ist er u.a. im July Heft der Zeitschrift
Sky&Telescope von 1990 sowie im Buch Amateur Telescope Making
Vol. 1 (S. 59/60 in der Auflage von 1970) sowie Vol. 2 (in der Auflage von 1970 auf Seite 121-122) sowie im Buch von Twyman "Prism and
Lens making" auf S.413 ff, sowie im Buch von Malacara auf S. 22.
Das National Bureau of Standards und das britische National Physical Laboratory haben auf diese Weise früher ihre Referenzplanflächen getestet.
Zu dem Test gibt es ferner einen Artikel des letzteren Labors
in British Science News 2, 130 (1948). In der Testapparatur dieses
Labors diente eine 38 cm Plankonvexlinse aus Kriegs-Überbeständen
("surplus") als Kollimator, an welchen (-> Malacara) an sich keine übermässig grossen Anforderungen gestellt werden.
Im Artikel von Sky&Telescope kommen sogar Fresnellinsen zum
Einsatz.
Auch das Reflexionsvermögen an beiden Grenzflächen ist nicht so
unterschiedlich, dass der Kontrast der Interferenzstreifen zu
gering ist. Die Lichtquelle, vorzugsweise eine Natrium-Niederdrucklampe oder Hg-Niederdrucklampe muss nur genügend
hell sein.
Man muss jedoch u.U. einige Stunden warten, bis Planfläche und
Flüssigkeit ihre Temperatur angeglichen haben.
Ich halte diese Methode schon für sehr geeignet, da ein
Flüssigkeitsspiegel im Idealfall bei ca. 500 mm Durchmesser
lediglich ca. Lambda/100 Abweichung gegenüber einer idealen Planfläche
hat und man direkt die nötigen Korrekturen erkennen kann.
Auch wenn das Verfahren etwas unorthodox wirkt, halte ich es
daher für elegant. Jedoch muss man u.a. einige Dinge in Bezug
auf Einstellung der Flüssigkeitsfläche und Isolation von Schwingungen beachten.