Foucault 14 Zoll

  • Hallo,


    nach langer Zeit geht es mal wieder weiter mit meinem 14 Zoll (f/5,2).
    Der Spiegel ist mittlerweile auspoliert und sieht wie folgt aus:



    Die Messerschneide kommt von <b>links</b>. Hätte übrigens nicht gedacht, dass es so einfach ist, das zu fotografieren.
    Ich hatte eine ganze Zeit lang mit einer Pechhaut (14") poliert, die fast nur am Rand und ganz in der Mitte angepasst war, weil der Rand am Anfang gar nicht wollte. Gestern hatte ich wohl den Foucaulttest etwas fehlinterpretiert (sah ungefähr so aus wie jetzt auch) und die Pechhaut wieder so angepasst, dass sie komplett greift, also über die ganze Fläche. Viel hat sich nicht getan und die gesamte Schnittweitendifferenz liegt bei ca. 3mm.
    Kann es sein, dass ich jetzt den äußersten Rand noch abflachen muss, und die Zone so bei 30% (von der Mitte aus gesehen), wenn ich FigureXP glaube? Um erst einmal zur Sphäre zu kommen.
    Ist es sinnvoll hierfür das Tool genau an den entgegengesetzten Zonen einzudrücken bzw. abzukratzen, oder gibt es bessere Methoden? Polieren mache ich nur MOT da ich ein bröselndes Tool habe, und wenn es möglich ist, würde ich auch so weiter machen. Habe mir mit TOT-versuchen schon einige Kratzer eingefangen.


    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Florian


    P.S. Auf dem Bild sieht es irgendwie so aus, als wäre der Rand abgesunken, links der alleräußerste dunkle Bereich. Allerdings kann ich beim Taschenlampenreflex nichts ungewöhnliches feststellen (also dass er zusammengedrückt würde o.ä. Vielleicht ist er auch nur "leicht" abgesunken, oder ist das einfach nur ein Beugungsphänomen das durch den Test auftritt, weil es eben am Rand ist?

  • Der Rand abgesunken?
    Das ist eher eine Achterbahn, da geht es drunter und drüber. Du hast mindestens drei Zonen (graue Bereiche zwischen den Licht-Schattenübergänge die man zu Kreislinien verbinden kann) gleicher Brennweite, mit Bereichen von längerer und kürzerer Brennweite dazwischen, davor und dahinter. (Also 7 identifizierte Zonen, drei gleich, zwei größer und zwei kleiner)
    Je nachdem..., ein Bild reicht nicht aus für ein abschließendes Urteil. Gib uns entweder eine Bildserie mit gleichmäßig anwachsenden Schnittweiten oder die Schnittweiten zu einer definierten Coudermaske.
    Das Bild kann nämlich auch was Gutes heißen, wenn Du noch an der Sphäre arbeitest und die Bereiche gerade mal etwas darüber und darunter liegen. Teste mal aus, wieviel zehntel mm Schnittweite notwendig sind um
    a) aus dieser Position die innerste Mitte auszugrauen
    b) aus dieser Position den mittleren Licht-Schatten-Bereich auszugrauen (also um halb sich selbst verschieben)
    c) den Licht-Schatten-Bereich um b) herum auszugrauen
    c) den Rand auszugrauen.
    Einmal musst Du dafür den KR verkürzen und einmal verlängern, um jeweils zwei Fliegen zu klatschen. Dann hast Du zumindest die Maximalwerte der schon einpolierten Schnittweiten.


    Gruß


    PS: 3mm Schnittweite um alle Bereiche einmal auszugrauen - besonders wenn 2,5 davon nur für den Rand gebraucht werden sind zuviel. Wenns so ist...

  • Hallo Kalle, danke für deine ausführliche Antwort!


    Was meinst du denn mit "zuviel"? Zuviel wofür, um als "Sphäre" zu gelten ;) oder um es weg zu polieren, oder wofür?
    Also auf den alleräußersten Rand habe ich nicht mehr wirklich geachtet, aber die längste Schnittweite hat der große Bereich zwischen Rand und Mitte der im Bild auf der linken Seite schwarz und auf der rechten hell ist.
    Von dort aus gesehen braucht es ca. 3mm nach vorne um die Mitte und die äußere Zone auszugrauen. Den Spiegel in 3 Zonen aufgeteilt von der Mitte aus gesehen also 0mm, 3mm, 0mm, den alleräußersten (abgesunkenen?) Rand nicht mitgerechnet.


    Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,
    ganz einfach, wenn's jetzt 0,3mm gewesen wären, hätte ich gesagt, praktisch eine Sphäre von der man aus Richtung Parabel starten kann. So aber eine nicht definierte 'Achterbahn'. Du hast praktisch einen ordentlichen ringförmigen Wulst, der einen um 3mm verlängerte KR hat. Wulst ist eigentlich der falsche Ausdruck, denn der innere Bereich liegt sozusagen auf einem 'Hochplateau', der Wulst entspricht dem abfallenden Hang in die äußere 'Tiefebene'. (Ich hoffe, ich bringe das jetzt richtig herum [:)].)


    Ich schätze, da hilft jetzt keine bestimmte Strichführung, sondern nur ein ständig neu angepasstes Tool zur Sphäre zurück. Bloß keine monotonen Striche, sondern Vielfalt und ständig neu pressen. Das zumindest wäre meine Strategie.


    Gruß

  • Hallo Kalle,


    nach ca. 2,5h Polieren gestern und heute (von denen allerdings die erste Stunde nicht sooo effektiv war, weil ich die Pechhaut heute nocheinmal besser angepasst habe) ist der Schnittweitenunterschied nun bei "nur noch" 2,5mm. Abkratzen der Bereiche auf der Pechhaut funktioniert bei mir irgendwie besser als das Pressen mit Papier dazwischen. Aber das nur nebenbei.
    Die Fläche sieht jetzt auch schon viel gleichmäßiger aus, soweit ich das beurteilen kann. Ich werde so nun erst einmal weiter machen und beobachten, wie es sich entwickelt.


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Florian

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