Nano Ceri

  • Hallo,
    bei meinem 18-Zöller bin ich zwar erst beim 600er Carbo angelangt; trotzdem habe ich mich schonmal umgesehen, was mich bei den nächsten Arbeitsschritten so erwarten wird. Dabei bin ich bei Piepelow & Brand auf Nano Ceri gestossen (http://www.pieplow-brandt.de/g…poliermittel/nanoceri.htm). Dieses wird als Suspension für Hochleistungsoptiken mit einer Korngröße um die 80-100 nm angeboten. Dann habe ich mir die ausführlichere Beschreibung im Lieferprogramm von P&B angeschaut, wo auch die verschiedenen Ceroxyd-Formen aufgeführt werden: http://www.pieplow-brandt.de/g…odukte/Lieferprogramm.pdf. Daraus geht hervor, dass das feinste Cero eine Korngröße von immerhin etwa 0,5 my aufweist. Die Werbeaussage für Nano Ceri lautet: "Sie müssen polierte Oberflächen realisieren mit einem Rq- Wert von 0,3 nm?" Sind dass noch Dimensionen, die für die optische Astronomie interessant sind oder erst für kurzwelligere Anwendungsbereiche? In welchen Größenordnungen bewegt sich denn die vielzitierte "Mikrorauhigkeit"?
    Gruß,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...In welchen Größenordnungen bewegt sich denn die vielzitierte "Mikrorauhigkeit"?
    Gruß,
    Stefan<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    sehr gute Frage[:D]. Was wir als Spiegelschleifer an Rauheit schaffen weiß eigentlich niemand so ganz genau. Man kann bekanntlich mit relativ geringem Aufwand feine Unregelmäßigkeiten einer opt. Fläche sehr dramatisch darstellen (Lyot- Phasenkontrastverfahren mittels Rußfilter o. ä.). Derartige Bilder sagen leider nix bis garnix aus über den Grad Störung in der Abbildungsqualität. Man kann aber davon ausgehen, dass die makroskopischen Restfehler unserer Optiken (Asti, Zonen sphär. Aberration o. ä.) selbst bei sehr guten Spiegen mehr Streulicht produziern als die Welligkeit, Rauheit und Mikrorauheit zusammen. Sinngemäß sagt das auch Suiter in seinem Buch "Star Testing Astronomical Telescpoes". Dazu muss man nur schonend auf Pech polieren und braucht auch keine Spezialpoliermittel.


    Nach eigenen Messungen an div. Selbstbauspiegeln ist das durch Rauheit verursachte Streulicht wesentlich schwächer als das, was man durch Beugung an der Spiegelbegrenzung oder an Fangspiegelstreben hinnehmen muss. Nach meiner Schätzung liegt die Rauheit unserer Spiegelflächen im Bereich &lt;1/100 lambda wave RMS, natürlich bezogen auf den visuellen Bereich.


    Gruß Kurt

  • hallo!


    die bittere erfahrung hat aber gezeigt, dass es nix schadet, das Ceri HPC gegen ende hin zu schlämmen, also mit wasser aufzurühren und dann abzugiessen. verwenden tut man wohlgemerkt ddas abgegossene ...
    lg
    wolfi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Birki</i>
    <br />hallo!


    die bittere erfahrung hat aber gezeigt, dass es nix schadet, das Ceri HPC gegen ende hin zu schlämmen, also mit wasser aufzurühren und dann abzugiessen. verwenden tut man wohlgemerkt ddas abgegossene ...
    lg
    wolfi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Wolfgang,


    ich schlämme auf und entnehme nach ca. 1 Minute mit der Pipette etwas aus der oberen Phase.


    um Deine Erfahrung effektiv zu nutzen:


    abgießen nach welcher Sedimentationszeit???????????




    Gruß Franjo

  • Hallo Stefan,


    das Thema Nano Ceri hatte ich schon mal aufgeworden, siehe Super-Finish Poliermittel "Nano Ceri". Extrem teures Zeug!


    Meine bisherige Handelsmaxime zur Rauigkeit: Wenn man im gut gebauten Foucaulttester nichts davon sieht, sieht man am Himmel auch nichts. Viel wichtiger ist die genaue Kurve (wie Kurt oben schreibt). Muss ich diese Ansicht revidieren?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrG</i>
    <br />[quote][i]
    um Deine Erfahrung effektiv zu nutzen:
    ...
    abgießen nach welcher Sedimentationszeit???????????
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    nach ca. 15 sekunden...
    lg
    wolfi

  • Hallo, Stathis:
    sorry, dass ich das Thema nochmal aufbringe; allerdings hat bei mir die Suchfunktion nicht funktioniert: Ich bekam die Fehlermeldung Microsoft OLE DB Provider for SQL Server- Fehler '80040e14'
    Syntaxfehler in der Nähe von 'ceri' in der Volltextsuchbedingung 'nano ceri'.


    /search01.asp, line 135


    Aus meiner Sicht musst du nichts revidieren; bei dem Korngrößenvergleich und der zu erzielenden Rauheit hat sich mir im wesentlichen die Frage nach der Quantifizierung der "Mikrorauheit" gestellt. Aber immerhin habe ich auf diesem Wege gelernt, dass ich mein Ceri aufschlämmen und dann das Abgegossene verwenden sollte...[:)]
    Gruß,
    Stefan

  • Hallo Miteinander,


    nach meinem Verständnis mindert das Aufschlämmen vor allem die Kratzergefahr. Ich benutze seit geraumer Zeit ein Ultraschall- Reinigungsgerät. Da wird das Fläschchen mit der Suspension einfach einige Minuten ins Ultraschall- Wasserbad gestellt. Außerden bin ich bei der Politur äußerst sparsam mit der die Neuzgabe von Suspension. D. h. ich poliere an Ende mehr als eine Stunde lang nur mit Wasserzugabe. Außerdem hab ich mir angewöhnt die Supension auf dem Polierer niemals eintrocknen zu lassen. Vor längeren Pausen wird deshalb die Polierscheibe unter fl. Wasser mit einer weichen Bürste abgeschrubbt und irgendwo staubfrei gelagert.


    Keine Ahnung ob diese Maßnahmen die besten Vermeidung von Kratzern sind. Aber ich hab wenig Ärger damit.


    Noch etwas zur Rauheit:
    Nach meinen Ergebnissen der Streulichtmessungen wegen Rauheit kümmert es mich nicht mehr ob die Polierstriche im Lyot- Phasenkontrastbild gerade, gekräuselt, gebogen oder sonstwie aussehen. Mit etwas Trixerei könnte man mit dieser Fototechnik sogar künstlerisch wervolle Raufaser- Tapetenmuster kreiren[8D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meine bisherige Handelsmaxime zur Rauigkeit: Wenn man im gut gebauten Foucaulttester nichts davon sieht, sieht man am Himmel auch nichts. Viel wichtiger ist die genaue Kurve (wie Kurt oben schreibt). Muss ich diese Ansicht revidieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stathis, da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich vertraue dabei sehr auf das, was Physiker wie Suiter, Schoeder und andere über die optische Wirkung von Rauheit herausgefunden haben. Erst wenn man Coronografenoptik bauen will reicht unsere Poliertechnik nicht mehr so richtig.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Ich vertraue dabei sehr auf das, was Physiker ... herausgefunden haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    Dein Vertrauen in unseren Berufsstand ehrt mich! Es gibt Quellen, die für das finale Polieren von Linsen Polierrot empfehlen (... erinnerst Dich :) ?), aber mich schreckt die Sauerei ein wenig ab...
    lg
    wolfi

  • Hallo Wolfi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber mich schreckt die Sauerei ein wenig ab...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    unser Haus hat innen fast nur weiße Wände. Da würden Spuren von Polierrot ausreichen um mich bei meiner besseren Hälfte für den Rest des Lebens unbeliebt zu machen[:I]. Da nehm ich lieber etwas mehr von der nicht wahrnehmbaren Rauheit der Spiegelfläche in kauf[8D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Leute,
    mal eine Gegenfrage: Was bleibt denn von der super-glatten Oberfläche nach dem Polieren noch übrig, wenn der Spiegel seine Alu- oder Silberschicht kriegt?
    Nichts für ungut, aber Werte im einstelligen Nanometerbereich oder gar eine Zehnerpotenz darunter halte ich (mal aus dem Bauch heraus) für überflüssig, wenn die Beschichtung dann im Mikrometerbereich anfällt (Faktor 1000 dicker also).
    Ganz zu schweigen vom Teleskop-Alltag, wo dann noch Hunderte Staubpartikel (da mit dem Auge sichtbar, wohl größer als 100my) auf dem Spiegel abgelagert sind.


    Bleibt auf dem Boden...
    Gruß

  • hallo!
    naja, ich muss gestehen, dass ich mich bei coatings zu wenig auskenne, aber ich will ein paar dinge ins feld führen:
    - das Ceri HPC poliert schnell und erlaubt schnelle korrekturen
    - dafür können recht heftige wischer etc. entstehen (musste ich lernen)
    - aufschlämmen (oder gegen ende des poliervorganges was feineres verwenden) ist da nicht schlecht
    - die vergütung/aluminisierung macht polierdefekte sicherlich nicht wieder gut. letztendlich muss ich mit dem leben, was ich am schluss meiner bemühungen erhalte. das sollte nicht heissen, dass man nicht nach dem bestmöglichen streben sollte, oder?
    lg
    wolfi

  • Hallo ihr Feinoptiker :)
    An Roland, ich habe auch schon mal Opaline genommen wenn man nicht aufpasst gibt es auch Kratzer anscheinend braucht das Mittel eine gewisse Einweichzeit.
    Zum Polierrot, dass gibt auch Kratzer wenn man nicht aufschlämmt, habe ich nämlich auch schon probiert, ausserdem poliert man sich den Wolf. Zur Sauerei von Polierrot, Hpc macht den gleichen Schmutz, Er fällt nur nicht auf weil Er weis ist.
    Zum Schluss, siehe meine Signatur.
    Gruß Erich

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mal eine Gegenfrage: Was bleibt denn von der super-glatten Oberfläche nach dem Polieren noch übrig, wenn der Spiegel seine Alu- oder Silberschicht kriegt?...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nicht viel. Die Welligkeit einer Silberschicht liegt nach Texrerau bei mehreren nm. Die Schichtdicken (Alu oder Silber liegen bei 50- 100 nm und haben bekanntlich unzählige Löchlein und sonstige Störstellen. Trotzdem muss man schon einige Klimmzüge verastalten, wenn man den dadurch verursachten Streulichtpegel vom unvermeidbaren Streulicht des Spiegelrandes messtechnisch nachweisen will weil letzteres wesentlicgh stärker ist.


    Gruß Kurt

  • Hallo Erich, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An Roland, ich habe auch schon mal Opaline genommen wenn man nicht aufpasst gibt es auch Kratzer anscheinend braucht das Mittel eine gewisse Einweichzeit.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ich benutze meine Poliermittel ausschließlich als Suspension im Plastikfläschchen gebrauchsfertig angemischt, kurz aufschütteln, auf die Spiegelfläche mit etwas Wasser aus der Sprühflasche dosieren u gut für mindestens ne halbe Stunde Polieren wo lediglich Wasser nachdosiert wird


    Gruß Roland

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