17P/Holmes Entwicklung update

  • Meinen Bericht vom 26.10. hatte ich hier bereits geschrieben


    <font color="orange"><b>So. 28.Okt. 2007:</b></font id="orange">
    Es wurde eine fast endlose Irrfahrt durch immer dichteren Nebel, z.T nur 30 m Sicht, was tue ich mir da an. Ich gebe nur deshalb nicht auf, weil ich schon so weit gefahren bin und der Kollege per Handy von super Fernsicht "da oben" spricht. Erst in den Voralpen ab 1.300 m Höhe endlich freie Sicht, aber dann was für eine!


    Auf 1.500 m Höhe haben wir unter uns ein Meer von Nebel, auf das der helle Mond scheint, die Berggipfel schauen wie ausgestanzt heraus (siehe Bild). Die Umgebung so hell, dass man lesen kann. Grenzgröße ca. 5,6 mag, trotz hellem Mond im Schwan leichter Milchstraßenansatz.


    Wir postierten uns mit meinem 10" Reisedobson, Ralphs 6" Newton samt diversem Kameraequipment:



    Der Komet immer noch bei 2,6 mag. Mit freiem Auge deutlich flächig ausgefranst. Im Fernglas zart gelbliche Scheibe mit exzentrisch sitzendem hellem Kernbereich, gegenüber vorgestern deutlich angewachsen.


    Im 10 Zoll Reise Dobson wieder ein atemberaubender Anblick:



    Invertierte Version


    Ich komme auf einen Durchmesser der hellen Scheibe von 6,5 Bogenminuten. Sie ist heute nicht mehr ganz so scharf nach außen abgegrenzt. Farbe warm/ gelblich, aber weniger ausgeprägt als vorgestern. Bei 70% Scheibenradius wieder die dunklere Zone. Der Halo jeweils 0,5 Scheibenradius nach außen, sehr diffus auslaufend, ohne ringförmige Aufhellung mehr.


    Hier ein Summenbild aus verschiedenen Belichtungen bis 30 s von Ralph mit Canon 20 D + 500 mm f/8 Boroflex Objektiv:



    Beim Heimfahren hatte sich der Nebel weitgehend verzogen, München hatte aber noch den Deckel drauf.


    <font color="orange"><b>Mo. 29/30.Okt. 2007:</b></font id="orange">
    Heute ist es in München klar wie Klosbrühe. Bereits auf dem Rad mitten in der City an der Ampel dieses fast schon vertraute Stermuster im Perseus. Werde ich Perseus wiedererkennen, wenn der man nicht mehr da ist.


    Ich baue den 24- Zöller im Hinterhof mitten in München auf. fst=4,5, ab und zu leichte Nebelfetzen.


    Holmes wieder weiter angewachsen, ich komme für die Scheibe auf einen Durchmesser von 7,5' und das bei der Entfernung, hey das sind in Wahrheit über 500.000 km, deutlich größer als die Entfernung Erde Mond! Gesamthelligkeit unverändert, Farbe aber nur noch blass gelblich, da die Flächenhelligkeit etwas abgenommen hat.



    Invertierte Version


    Qualitativ wenig Unterschiede zu gestern, aber im 24-Zöller haut das Ding natürlich richtig rein. Ich stehe auf der Leiter (inzwischen steht er im Zenit) und glotze Minuten lang einfach nur in's 20-er Nagler, wundere mich, wie ein kaum 4 km großer Eisklumpen in 245 Mio km Entfernung so ein derartiges Spektakel verursachen kann. Wie ein Spiegel im Foucaulttest mit extrem hohem Berg in der Mitte und Ringzone bei 70% Radius. Die Scheibe läuft Richtung SW deutlich diffuser und weiter aus, Richtung NO schärfer abgegrenzt (so wie z.B. auf Scorpios Bild schön zu sehen ist). Dadurch leicht unsymmetrisches Gesamtbild. Den Pseudonucleus schätze ich auf ca. 8,5 mag. Im 13 mm Nagler (195x) erscheint er mir ab und zu etwas größer als ähnlichhelle Sterne, ab und zu radiale Strahlen? (sehr unsicher, Seeing ist viel zu schlecht).
    Die SW-lich asymmetrisch versetzte Kondensation ist scheinbar weniger mitgewachsen, Übergang zur Scheibe etwas softer.
    Ein Halo ist bei den Stadtbedingungen nicht auszumachen.


    Frage zur Morphologie:
    Wir gucken ja fast von vorne auf den Kometen drauf. Was ist jetzt die Koma? Ist es der helle SW asymmetrisch platzierte Bereich im Inneren oder die helle Scheibe? Ist der Gasschweif der schwache äußere Halo?


    <font color="limegreen"><font size="1">Update 31.10.: Bilder von Ralph eingefürgt</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hallo Stathis,


    schöne Zeichnungen!


    Die innere Scheibe habe ich gestern mit 10" f/4.5 recht ähnlich gesehen, auch die diffuse Ecke, das Halo mit doppeltem Durchmesser wie der innere Bereich.


    Die Frage nach der Perspektive hat mich auch schon beschäftigt, normalerweise sollte der Staubschweif in dem Falle fast in "Flugrichtung", also von uns weg zeigen? Beschleunigt der Sonnenwind die Teilchen mehr als die Bahngeschwindigkeit des Kerns??? Ist etwas verknotet ausgedrückt - trotzdem verständlich was ich meine? Was der Gasschweif dabei macht, dabei habe ich mir noch gar keinen kopf gemacht!


    Morgen soll das Wetter ja wieder mitspielen und der Mond lässt auch etwas mehr Zeit für genussvolles Schauen. Vielleicht kannst du den Frank (schöne Grüsse an der Stelle) nochmal überreden, sein Binoptik auf den Berg hochzuschaffen - wäre sicher ein Highlight!


    Viele Grüsse


    friedl

  • Gestern, den 31.10. war wieder Komet gucken angesagt, diesmal bis 21:30 ohne Mond, da kann der Komet so richtig begeistern - aber so richtig!


    Voralpen 45 km südlich München, 900 m Höhe
    Erst immer wieder Hochnebelschwaden, später aufklarend mit fst= 6,3 mag, Bortle 3-4, Wintermilchstr. deutlich und mittelgut strukturiert. Seeing 3, feucht.
    Instrumente: Auge, 10x50 FG, 20x60 FG, 8" f/4 Dobson, mein 24" f/4,1 Dobson


    Mr. Holmes bot ab 21:00 Uhr eine beindruckende Show. Inzwischen ist er mir freiem Auge deutlich flächig angewachsen, ich schätzte ihn freiäugig wieder auf 2,5 mag, mit unscharf gestelltem Fernglas kommt er sogar fast an Algolhelligkeit heran, also sagen wir in Summe 2,3 mag! Den schönsten Gesamteindruck mit der inzwischen weit ausgedehnten brachte das 20x60 Fernglas und der 8-Zöller vom Kollegen bei 33x.


    Zeichnung an meinem 24" f/4,1 mit 20 mm Nagler


    Invertierte Version


    Die Details von innen nach außen:
    <font color="orange"><b>False Nucleus:</b></font id="orange"> Im 24-Zöller + 9 mm Nagler (280x) liegt die Helligkeit bei 10,3 mag (genau zwischen GSC 334:180 und GSC 338:498) und ist damit deutlich gegenüber vorgestern schwächer geworden. Fast stellar, aber nur fast. In der Scheibe deutlich NO versetzt. Im indirektem sehen deutlich diffus werdend, da die innere Koma sehr hell ist und damit verschmiltzt. Im 7 mm Nagler (360x) helle schmale Materiefahne, verbreiternd und in die diffuse Zentralaufhellung übergehend. Ab und zu Inhomogenitäten? (unsicher).


    <font color="orange"><b>Zentralaufhellung:</b></font id="orange">. Diese sitzt jetzt genau mittig in der Scheibe und ist gegenüber vorgestern nicht mit dem Kometen mitgewachsen. Dafür fällt die Helligkeit jetzt gleichmäßiger nach außen ab. In der Mitte heller Materieschweif vom Nucleus. Hellerer Teil tropfenförmig mit Spitze zum Fals Nucleus. Nach außen immer runder werdend.


    <font color="orange"><b>Dunklere Ringzone:</b></font id="orange">. Kontraste geringer als in den Vortagen. Der Ring geht heute nicht mehr ganz herum, an kräftigsten Richtung NO, Richtung SW in Scheibe verschwindend.


    <font color="orange"><b>Scheibe:</b></font id="orange">: Wieder deutlich angewachsen bei abnehmender Flächenhelligkeit. Ich messe 10,5-11' Durchmesser, oh ha, das ist so groß wie die doppelte Entfernung Erde Mond! Nach NO am schärfsten abgegrenst, nach SW, also in Richtung Zentralaufhellung, wird die Scheibe schneller schwächer und läuft deutlich diffuser etwas weiter nach außen in den Halo hinein. Im 24-Zöller + 20 mm Nagler schwer beeindruckend, zeigt geradezu direkt die 3D-Perspektive leicht schräg von vorn auf Koma+ Schweifstumpf(?) blickend. Farbe weiß, ganz zart in's gelbliche gehend. Jede Menge Hintergrundsterne verhübschen die Szenerie noch weiter- klar, Mr. Holmes steht in der Wintermilchstraße.


    <font color="orange"><b>Halo:</b></font id="orange">. Im 24-Zöller + 20 mm Nagler gar nicht so einfach, da fast gesichtsfeldfüllend. Im 8-Zöller bei 33x: Zart aber deutlich sichtbar, nach außen zunächst gleichbleibend hell, erst zum Schluss leicht diffus auslaufend. Ist scheinbar schneller angewachsen als die Scheibe. Ich komme auf 26' Durchmesser, also ~2,5x so groß wie die helle Scheibe, reicht bis fast an die Sterne SAO 24223 und SAO 24187 heran. Da fehlt nicht mehr viel bis Vollmondgröße. Der Halo ist beindruckend einfach im 10x50 und noch schöner im 20x60 Fernglas, bin so gefesselt, dass ich minutenlang draufstarre und die Genickstarre ignoriere (der Komet steht jetzt bestimmt 60° hoch).
    Am Ende weist mich Ralph darauf hin, dass man den Halo mit freiem Auge sieht[:p] Unglaublich, aber 100%-ig


    ==&gt; Friedl:
    Laut der von Caro verlinkten interaktiven 3D-Grafik der Bahn gucken wir nicht ganz genau von vorn, sondern um ca. 25° seitlich versetzt. Daher erklärt sich wohl diese asymmetrische Erscheinung. Vielleicht ist die Zentralaufhellung einfach schon der Schweif? Die Scheibe wird ja zusehends auch immer unsymmetrischer ==&gt; breiter Staubschweifkegel schräg von vorn? Hätte Hale Bob schräg von vorne betrachtet vielleicht auch so ausgesehen?

  • Hallo Stathis,
    Super Bericht mit genauer Zeichnung.
    Aus Wettergründen konnte ich Holmes gestern erst das erste mal beobachten.
    Meine Beobachtungen unter Bortle 4 Bedingungen auf 500m Höhe mit 20" Dobson und 17x70 Fujinon decken sich zum großen Teil mit deinem Bericht.
    Der beeindruckenste Anblick bot sich dabei im 16x70 Glas.
    Im schönen Sternfeld gelegen, hatte man fast den Eindruck eines sehr hellen Eskimonebels nur ohne Gesicht. (Im Vergleich zur Beobachtung am 20" bei hoher Vergrößerung fehlten die Augen- und Mundhöhlen)
    Hierbei hatte ich erstaunlicherweise einen leichten Grünstich der hellen Scheibe. Auch das Halo war sehr deutlich auszumachen.
    Im 20" Dobson war dann der "warme" Farbeindruck (deutlich gelblich-orange) am 31er Nagler beeindruckend (AP:6mm). Leider hatte ich hierzu keine vergleichende Beobachtungen in den Vortagen bei kleinerer Ausdehnung der Koma.
    Wie waren deine Farbeindrücke gestern?


    CS
    Marc

  • Hallo allerseits,


    dies ist mein erstes Posting in diesem Forum. Ich hoffe, ich kann den erstklassigen Berichten von Stathis noch etwas sinnvolles hinzufügen [;)]


    Meine vorrangig fotografischen Holmes-Beobachtungen habe ich auf einer Report-Webseite zusammengefasst, hier der Link dahin:
    http://www.rattei.de/astroreport/200710holmes/
    Die Seite werde ich auch in den kommenden Tagen und (hoffentlich) Wochen
    immer wieder erweitern.


    Besonders interessant fand ich die Entwicklung von vorgestern abend (31.10.) zu gestern abend (1.11.). Da zeichnet sich nun ein heller Jet ab, der aus dem Pseudonucleus nach Südosten reicht und durch die zentrale Aufhellung hindurch geht. Schaut man genau hin, so erkennt man dass die nicht aus der Mitte des Pseudonucleus sondern von dessen Rand ausgeht. Parallel dazu gibt es weitere, schwach sichtbare Strukturen parallel zu dem Jet und um den Pseudonucleus herum. Gestern abend waren die so deutlich sichtbar wie noch nie.
    Hier ein kontrastverstärktes Negativbild, das Original ist auf o.g. Webseite.

    Ich hoffe auf klaren Himmel heute abend, mal sehen ob die Strukturen sich weiter entwickelt haben.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Andreas, willkommen im Astrotreff. Deine Beobachtungen Tag für Tag zeigen sehr schön, wie dynamisch sich der Komet entwickelt.


    Wir waren gestern wieder in den Voralpen, diesmal auf 1.200 m. Schön trockene Luft, fst= 6,4 (die anderen hätten auf eher 6,7 geschätzt, Bortle 2-3, M33 nicht einfach aber sicher indirekt, gut strukturierte Milchstraße (auch nach Mondaufgang!) SQM= 21,04 mag/"^2. Seeing 3+.


    Die Scheibe ist weiter angewachsen, sie füllt nun im 24- Zöller das 7 mm Nagler (360x) Gesichtsfeld völlig aus, also Scheibe = knapp 13 Bogenminuten Durchmesser. Nach SW noch diffuser geworden.
    Helligkeit mit freiem Auge + Uwes unscharf mach Brille: 2,4-2,5 mag


    Wir versuchten die inneren Details visuell nachzuvollziehen, die Caro und Ralf V. vom Vortag per extrem Bildbearbeitung abgelichtet hatten. Kein einfaches Brot, die Helligkeit ist noch hoch, die Kontraste jedoch sehr gering. Es zeigt sich aber eine recht gute Übereinstimmung mit Andreas Bild hier.


    Meine grobe Skizze des inneren Bereichs mit False Nucleus (Kontraste stark überzeichnet, auch Proportionen stimmen nicht so genau):



    Vom False Nucleus (FN) gehen 2 Dunkelschläuche aus symmetrisch die hellen tropfenförmige Zentralaufhellung "links und rechts" einrahmend. Weiterhin ein hellerer sehr schmaler Jet vom Rand des FN direkt SW durch die Mitte der Zentralaufhellung durch, dort sich verbreiternd. Alles recht unsicher, wir haben nicht alle genau dasselbe gesehen. Vielleicht schreiben Uwe und Friedl noch ihre Version.


    Den False Nucleus selbst schätzte ich auf 10,7 mag (leicht schwächer als GSC3338:498 mit 10,6 mag). Also noch mal gegenüber gestern deutlich schwächer und auch leicht diffuser.


    Der äußere Halo ca. 2,5x Scheibendurchmesser. Richtung NO gut gegen den Hintergrund abgesetzt, nach SW kann ich im 24- Zöller + 20 mm Nagler einfach den Rand nicht finden. Er ist dort diffuser, ab und zu kommt es mir vor, dass die Helligkeit dort nicht homogen ist, sondern zu radialen Streifen neigt. Alles extrem unsicher, nicht fixierbar und außerdem mit dem 10- Zöller von Friedl nicht kompatibel. Dort sehe ich den Halo auch nach SW besser abgegrenzt aber homogen. Hmm... wenn ich im Nachhinein das Bild von Gerald Rehman sehe, stimmt es doch? Es bleibt hart an der Einbildungsgrenze.


    Als Kontrastprogramm hatte MartinB Aufsuchekarten von den zwei Minikometen 8P/Tuttle und 93P/Lovas mitgebracht, damit man mal sieht, was für ein Gigant dieser hier ist. Hierzu siehe separaten Bericht.

  • Gestern abend zwang einen die Wetterlage zur Kometenbeobachtung geradezu in die Alpen, da es am Nachmittag im Vorland immer bewölkter wurde. ich war wieder in 1900m Höhe am Hahntennjoch und die Nacht war fantastisch: wolkenlos, 5..2°C, trockene Luft. Schon der Aufgang des Kometen in der Dämmerung über den Bergen war ein Erlebnis. Der ganze Bericht von gestern ist hier nachzulesen:
    http://www.rattei.de/astroreport/200710holmes/#20071102


    Hier daraus die visuellen Eindrücke:


    <u>Mit bloßem Auge:</u> diffuses, ca. 3 mag hell erscheinendes Scheibchen mit zentraler Aufhellung, auch für Laien sofort auffindbar (vor Ort mit zwei Touristen getestet).


    <u>Mit Fernglas 10x50:</u> Koma als scharf begrenztes Scheibchen mit deutlich erkennbarer zentraler Aufhellung. Der dunklere Ring in der Koma ist gut sichtbar, der Pseudo-Kern jedoch nicht. Um die Koma herum ist schwach aber dennoch deutlich ein Halo sichtbar (im Vergleich zur Umgebung heller Sterne wie alpha Per ist klar zu erkennen, dass es sich nicht um Streulicht handeln kann).


    <u>Mit 5"-Refraktor:</u> bei 30facher Vergrößerung im Weitwinkelokular schwebt der Komet mit Pseudo-Kern und reich strukturierter Koma (heller zentraler Bereich mit Fortsätzen zum Kern und nach außen, dunklerer Ring - asymmetrisch und im Nordosten der Koma sehr kontrastreich, heller und scharf begrenzter Außenbereich der Koma) im Perseus. Dunkle, vom Pseudo-Kern ausgehende Strukturen sind blickweise zu erkennen aber sehr kontrastschwach. Um Koma herum fällt wie ein Halo eine schwach aufgehellte Zone auf, die nicht rotationssymmetrisch ist. Höhere Vergrößerungen bringen nicht mehr Kontrast, sondern weniger.


    Das Aha-Erlebnis des Abends hatte ich gestern mal nicht im Innern der Koma (die sich aber auch gut weiterentwickelt hatte: der dunklere Ring war sehr deutlich asymmetrisch und im Nordwesten wirklich kontrastreich), sondern in dem schwachen Halo um die Koma herum:

    Fotografisch sieht man deutlich einen in südlicher Richtung verlaufender Strahl sowie einen schwächeren nach Südwesten. Sind das Teile des Gasschweifs? Mit scheint der südliche Strahl auf dem Foto blau zu sein. Die Farbe ist übrigens echt: außer einer Tonwertanpassung ist das Bild noch ganz unverarbeitet, daher ist der Kontrast auch nicht so riesig.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ja das IST der Gasschweif ... vergleich mal mit folgendem Bild
    http://hubble.heim.at/holmes-2.htm


    absolut klasse ... ich will auch Bilderchen machen [:(]... aber hier ists natürlich fett bewölkt [:(!]... zum Glück gibts euch das man die spannende Entwicklung auch trotz des Mistwetters weiterverfolgen kann


    LG Sebastian

  • Hi Stathis und weitere Kometenbeobachter,


    sehr interessante Beobachtungen habt ihr da zusammengetragen[:p][:)].


    Ich konnte erst an zweit Tagen den Holmes beobachten und auch gleich knipsen, das kam dabei heraus wenn man das Foto vom 28.10. mit dem vom 1.11.2007 kombiniert:



    Hier gibt es die volle 100%-Crop Version


    Ganz gut ist der Zuwachs des Komadurchmessers zu erkennen. Einen Gasschweif konnte ich am 1.11. auf meinen Aufnahmen noch nicht erkennen auch wenn er schon da ist (hätte doch länger blichten sollen).
    Es bleibt weiterhin sehr spannend.[:0]


    Grüße
    Christoph

  • Gestern war nach 10 Tagen komplett bedecktem Himmel, endlich für kurze Zeit klare Sicht auf den Kometen.


    Direkt aus München Innenstadt, fst= 5 mag. Mit freiem Auge 1 Grad NO von Alpha Persei, nicht mehr so auffällig, man muss schon leicht indirekt gucken. Ich schätze ihn grob irgendwo zwischen 3 und 3,8 mag, die Schätzung wird unsicherer, da er sehr flächig geworden ist.
    Mit 10x50 Fernglas nicht mehr so flächenhell, aber fast Vollmondgroße asymmetrische Scheibe. Darin tropfenförmiger hellerer Innenteil. Was für eine Wuchtbrumme! Immer noch total spektakulär.
    Mit dem 105 mm f/4,1 Newton Super Finder auf Fotostativ sehe ich auch bei 33x (13 mm Nagler) keinen Flase Nucleus mehr, eindeutiges Zeichen, dass dem Jungen langsam das Futter ausgeht. Staubkoma 24'-27' Durchmesser, Richtung SSW stark diffus auslaufend und länger, aber kein Schweif. Die 70% dunklere Zone ist auch im NNO nicht mehr auszumachen. Auch kein Halo mehr:



    Entwicklung des Durchmessers der Staubkoma aus meinen bisherigen Beobachtungen:



    Hoffentlich hält das Wetter noch, dass wir außerhalb der Stadt einen besseren Blick bekommen. Eile ist geboten, der Mond wird ja auch immer dicker.

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