Newtonauszug zu Crayford umbauen?

  • Hallo Eigenbauer!
    Hat jemand versucht einen Newtonauszug, zwei Zoll, zu einem Crayfordauszug umzubauen?
    Mich würden Eure Erfahrungen interessieren und eventuell ein paar Tipps dazu.
    Besten Dank im Voraus und Grüße von
    Klaus


    <font color="limegreen"><font size="1">Betreff "Crayfordauszug" spezifiziert und vom Technikforum Spiegelteleskope verschoben, da hier der Selbstbau im Vordergrund steht. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hallo Klaus,


    ich weiß nur, dass es einige Umbauten auf Kugellager gibt. Das wäre meiner Meinung nach die erste Voraussetzung für den Umbau in einen Crayford. Allerdings ist der OAZ das einzige aber IMHO wichtigste Bedienelement an einem Teleskop. Da würde ich keinen Cent in eine Bastellösung investieren, sondern mir gleich einen sehr guten kommerziellen OAZ dranbauen.


    Ganz O.K. sind die Crayfords von TS oder Baader, recht ordentlich die von JMI oder Moonlite. Der einzig wahre und wirklich absolut zufriedenstellen funktionierende OAZ kommt allelrdings aus dem Hause Starlight Instruments und heißt "Feathertouch Focuser". Der Name ist Programm und alles ander ist dagegen nur 2. Wahl. Glaube mir, ich hatte alle OAZ's schon durch.


    Ich bin auch leidenschaftlicher Bastler, aber ich denke nicht, dass man mit dem Umbau eines Zahnstangen-OAZ in einen Crayford wirklich das gewünschte Resultat erzielt. Vor alles ist wichtig, dass die Andruckplatte und die Welle gehärtet und absolut glatt sind. Bei billigen Crayfords bist Du nur dauernd am Anpresdruck einstellen und justieren. (So bei TS, Baader und JMI)


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Rolf, das ging ja schnell, besten Dank für die Ratschläge, ich hatte schon eine Ahnung in der Richtung,eigentlich ganz logisch, aber manchmal braucht man eben auch eine andere Meinung. Danke
    und Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    natürlich kommt es auch drauf an, welche Ausrüstung Du zur Verfügung hast. Mit Drehbank und Fräse kann man da sicher etwas machen. Die Frage ist nur, ob sich der Aufwand wirklich rechnet und der OAZ danach absolut butterweich läuft. Nur dann hätte die Umbauaktion wirklich was gebracht. Klar - das Selbstbauerlebnis kann einem dann keiner nehmen. Ich persönlich hasse allerdings Selbstbauten, die nicht wirklich taugen, aber einfach nur billig waren und nur des Bastelns wegen realisiert wurden. (Hab auch solche Projekte :) )


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Klaus


    einen 0815 zum Crayford ist viel zu aufwendig, einfacher wäre ein Komplettneubau, wenn man mal einen TS-Crayford zerlegt hat wird man erstaunt sein wie einfach es ist.
    komplette eigenentwicklung macht auch Sinn, ich habe einen 1,25" Crayford mit nur 18mm minimaler Höhe gebaut, visuell an dem 150560 macht das Sinn


    ich würde mal versuchen das Innenrohr auf 4 Teflonfoliepads zu lagern und vor allen Dingen die Zahnstange durch eine schrägverzahnte Zahnstange mit passendem Ritzel auszutauschen.


    Gruß Frank

  • Hallo Klaus,
    ja damit kann ich dienen:

    ich habe in mit 6 Kugellagern zu einem "Semicrayford" umgebaut.


    Und in Folge sogar motorisiert, das funktioniert ausgezeichnet.

    Allerdings werde ich bald den Gleichstrommotor durch einen Schrittmotor
    ersetzen um die Wiederholgenauigkeit bei der Positionierung zu verbessern.




    Den ganzen Umbaubericht mit mehr Text & Bildern findest Du hier:
    http://www.a2p.at/Astronomie/oaz.html

  • Hallo Rolf, Frank und Armin,
    Für Eure Meinungen und Anregungen, besten Dank.
    Vor Armin`s Eigenbau muß man den Hut ziehen, auch vor seiner Publikation, ohne Einschränkung, auch wenn er mechanisch fertigen ließ.
    Die Meinungen von Rolf und Frank muß ich akzeptieren.
    Meine mechanischen Voraussetzungen sind nicht ausreichend für ein derartiges Projekt,
    deshalb werde ich von einer Veränderung des Newtonauszuges, in einen Crayford, Abstand nehmen.
    Veränderung ist auch nicht ganz zutreffend, wer den Auszug am SN150 von Meade kennt, wird es verstehen ( Kunststoffgehäuse ).
    Der Einzige und mir einleuchtende Weg sind die Teflonfoliepads, allerdings auch nicht ganz ohne, denn der OAZ – Grundkörper ist auch nicht gerade genau zylindrisch beschaffen.
    Das Gesamtspiel im OAZ beträgt 0,3 mm, auf den Radius bezogen, auch nicht gerade wenig.
    Führungseinlagen habe ich schon eingesetzt, aus Kunststoff, recht glatt, aber die Zusammen-setzung ist mir unbekannt.
    Den rechten Erfolg habe ich damit aber nicht, denn durch die Hebelwirkung an der Zahnstange, wird der OAZ bei jeder geringfügigen Betätigung, vor allem bei höherer Vergrößerung, immer noch aus der optischen Achse ausgelenkt, hier kann auch der Motor - Fokusierer nicht helfen. Das noch vorhandene Spiel, kaum messbar, ca. 0,05 mm ( Schätz-
    wert ) reicht dafür aus.
    Visuell, mag dies ja noch angehen.
    Das einzig Gute, die Zahnstange hat eine Schrägverzahnung.


    Also, ich habe da noch ein Problem, ich muß es aber versuchen zu lösen, aber wie gesagt, wenn es am OAZ des SN 150 überhaupt sinnvoll ist.


    Herzliche Grüße und besten Dank,


    Klaus

  • Hallo zusammen,


    Armins "Publikation" in Ehren - hier ist mein Umbau von 2002: http://www.henning-lorch.de/as…ex.html?atm_crayford.html


    Hier sind 2 Bilder:



    (Die Idee, das Handrad als Zahnrad zu benutzen, stammt allerdings nicht von mir)


    Das ganze war mit Schraubzwinge, Handbohrmaschine, Feile und Gewindeschneider am Schreibtisch entstanden. War aber viel Feilarbeit für die Langlöcher (weil meine Feile zu dick war).


    Damals habe ich es wirklich getan, um Geld zu sparen. Zugegeben, er kann sich nicht mit einem echten Crayford messen, weil der Zahnstangenantrieb etwas bremst. Im Vergleich zu vorher ist es allerdings ein himmelweiter Unterschied. Ich hänge da sogar meine Kamera dran, und kann nun mit dem Motorfokus prima vom Laptop aus fokussieren.


    Erst wenn ich den Hebel extrem verlängere (Verlängerungshülse, 4x 2" Barlow, Kamera) wird der OAZ zu weich um es stabil zu halten.


    Ein Kunststoffgehäuse ist allerdings wohl ein Killerargument.


    Grüße, Henning

  • Hallo Henning,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Armins "Publikation" in Ehren - hier ist mein Umbau von 2002<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    um mögliche Mißverständnisse auszuräumen: in meiner "Publikation" steht ganz am Anfang folgendes (mit Verlinkung):
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich stieß durch Zufall auf die Webseite von Henning Lorch, der schon im Jahr 2002 (!) eine sehr ungewöhnliche Umbaumaßnahme vorstellte:
    Er beschreibt, wie er seinen vorhandenen OAZ mit Zahn und Trieb mit je zwei Kugellager spielfrei machte.



    An dieser Stelle herzlichen Dank an Henning Lorch für die Veröffentlichung dieser sehr guten Idee! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich gebe grundsätzlich immer an, woher ich meine Ideen beziehe,
    allerdings habe ich sie eben nach meinen Möglichkeiten modifiziert
    und so adaptiert wie ich meine, dass sie noch besser funktionieren
    könnte (6 Kugellager, Edelstahlwellen)...





    Scharfstellen mit der dSLR und 1200mm Brennweite gehen mit etwas Übung
    innerhalb von 5-10 min locker von der Hand. Mehr benötige ich (im Moment)
    eigentlich nicht, obwohl ich schon an einem MCU gesteuerten Stepper-
    Fokussierer plane...

  • Uuuuups...!!!
    Ich bitte um Entschuldigung! Habe nur den Forenbeitrag betrachtet, nicht Deine Homepage. Und ja, ich erinnere mich wieder dunkel es schonmal gesehen zu haben. Ich habe Dir also sehr unrecht getan, und hoffe Du nimmst die Entschuldigung an. Bin ehrlich zerknirscht!
    Grüße, Henning

  • Wenn man einen stinknormalen crayford mit motorausstatte, gibt es dann überhaupt einen merklichen unterschied zu high end oaz's?? ich meine, mit dem motor kann man ja in (fast) beliebig kleinen Schritten den Fokus suchen!?


    Bedeutet dass wiederum dann, dass ein auf crayford umgebauter oaz mit motor so gut ist wie ein normaler crayford mit motor?? das wäre ja die ultimative sparmöglichkeit!?

  • Hi Stefan,


    naja nicht ganz, aber fast. Der umgebaute ist nicht so stabil wie ein guter Crayford, meiner verbiegt sich, wenn ich mit 2"-Verlängerungshülse und 2"-Powermate die DSLR dranhänge, der Hebel ist mit ca. 25cm und 2kg einfach zu heftig. Ansonsten klappts aber doch recht gut.


    Gruß, Henning

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