Fortsetzung von Tag 1
Tag 2 Donnerstag 13.9.07
der nächste Tag war richtig schön, zeit um das mitgebrachte
Moped (Husaberg FS650)an die frische Luft zu holen
Leider waren die Bedingungen bei weitem nicht optimal um mit vollgetankten 120Kg und einem
breiten Grinsen im Gesicht durch die engen Kehren zu fegen, es war mit max 12C° einfach zu
kalt, das gestreute Salz und das an zahlreichen Stellen über die Straße fließende
Schmelzwasser verhinderte gripfördernde Reifentemperaturen und nach ein paar harmlosen
Rutschern beendete ich den Ausflug. Auch waren wg der dünnen Höhenluft trotz magerer Bedüsung max2/3
der sonst 75 Pferdchen versammelt, was Wheelies die sonst auch im 5ten gehen zuverlässig verhinderte. [}:)][;)]
Nachmittags stand der obligatorische Ausflug zum Pasterzengletscher mit dem darüber
aufragenden Großglockner auf dem Programm.
Wie immer balgten sich unterhalb der Mauer an der Franzjosefshöhe die Murmeltiere und Raben (Korrektur, Raabenfögel oder Pyrrhocorax graculus) [8D]
um das Futter das ihnen Touristen hinabwarfen
Vor Rainers 400mm Kanonenrohr war eigentlich niemand sicher, nicht mal die Bergsteiger auf
dem gut 5Km entfernten Gipfel des Glockners [:0]
eine grandiose Landschaft (Blick nach Südost)
Wieder zurück wurde noch Timms Cartes du Ciel mit erweiterten Objektkatalogen ausgestattet
Auch die zweite Nacht versprach bombastisch zu werden, nachdem mittags mit dem kleinen
Finger die Sonne abgedeckt werden konnte ohne daß man einen Streulichthalo sah. Kurz vor
der Dämmerung checkte ich per Moped noch mal schnell die Lage auf der Nordseite, und
nachdem auch dort kein Wölkchen den Himmel trübte standen wir kurz darauf wieder mit den
Fernrohren auf der Edelweisspitze.
Die Himmelstransparenz war vergleichbar mit dem Vortag, allerdings war das Seeing um Welten
besser, in Zenitnähe war zeitweise das 3,5mm Nagler nutzbar, was ca 735x entsprach.
dementsprechend war jetzt die Jagd auf kleine Objekte eröffnet:
Der ringförmige Abell 70 (PK38-25.1)mit der tangierenden Linse PGC0187663 war überraschend
leicht zu sehen, mit OIII wurde die Ringform des Planetary deutlich, ohne sah man schön die
Galaxie hart an dem runden Nebelkleks. Possbild
Aber auch NGC604, eine der größten oder die größte HII-Region der lokalen Gruppe zeigte
5 oder sechs stellare Punkte die in einem liegenden V angeordnet waren.
bei M57 war der ZS permanent sichtbar, der zweite innerhalb der Nebelschale befindliche
17m-Stern blitzte einige Male auf.
Blue Snowball (NGC7662) offenbarte seine innenliegende Schale, ringförmig, an einer Seite
geöffnet und einige weitere feine Strukturen.
Bei Uranus waren Oberon u Titania auf 12Uhr und der 15m Umbriel auf 6Uhr auszumachen.
Ein absoluter Wadenbeisser war die kleine 17m-Spindel am westlichen Rand von NGC7293
(Helixnebel), dank Uwes kundiger Anleitung war immer wieder mal ein zartes Glimmen in der
Nähe einer markanten Sternkonstellation zu erkennen.
G1 oder Mayall2 der hellste Kugelsternhaufen in M31 verwehrte Timm und mir allerdings seine
2,5 Mio Jahre lang gereisten Photonen, trotz Aufsuchkarte (oder grade deswegen?!) entging
uns das markante Sterndreieck mit dem Doppelstern an einer Seite immer wieder.
Naja, Schwamm drüber, es gibt schlimmeres, wie z.B. solch einen Himmel zu verpassen:
Diese Nacht wurde auch noch bis nach 3Uhr fortgesetzt, wobei Uwe u Gerrit mehr
Durchhaltevermögen zeigten und noch den Sonnenaufgang mitnahmen.
Am Freitag Mittag wollten Rainer u ich eigentlich nur einen kleinen Spaziergang unternehmen
der uns vorerst ca 100m runter zur Seilbahnstation (ca2200m) führte. Von dort aus gingen wir
wieder ein wenig bergan und nach einer knappen halben Stunde befanden wir uns mitten in den
Schneefeldern auf dem Steig hoch zum Scharek (2604m)
Da wollten wir allerdings auch nicht mehr zurück und nahmen leichtbekleidet den Gipfel,
wobei Rainer noch die Kamera und den Rucksack mit den 17 Brotzeiten (die er sicher nur als
Ballast eingepackt hatte [8D]) hochschleppte. Oben war ein netter Tourist so freundlich die
beiden Gipfelstürmer vor dem Glockner abzulichten.
Das anschließende Weissbier ging runter wie Öl [:p]
Heruntergefahren sind wir allerdings mit der Seilbahn, wobei uns zuerst keiner glaubte das
wir in dem Aufzug zu Fuß hochgekommen waren *g*
Abends zog sich der Himmel leider komplett zu: Zeit mit den Kumpels mal ein Bier zu
trinken.
Zwischendurch rief uns die Wirtin zu es wären wieder Sterne sichtbar, eine kurze Analyse
ergab einen 6er Himmel, es nämlich genau 6 Sterne zu sehen [:o)], dann doch lieber wieder Bier
trinken.
Am nächsten Tag reisten wir geschlossen nach ausgiebigem Frühstück wieder ab, das Wetter
war trüb u nass-kalt. Ab der Fuscher Törl wurden wir noch von einem Traktorentreffen etwas
eingebremst, bis runter nach Fusch galt es ca 367 dieser Fahrzeuge zu passieren bis unten
im Tal die Straße endlich wieder frei war.
Der Rest der Heimreise verlief für mich recht unspektakulär, noch einen Stau am Chiemsee
umfahren und dann noch ca 5H ziemlich freie Fahrt bis zur heimatlichen Ankunft.
Eines ist allerdings sicher, Glockner wir kommen wieder!
ps:
auch dieses Mal ein dickes Dankeschön an Rainer für die schönen Bilder.
Grüße Roland