Welche Filter bei früher Sonnenbeobachtung?

  • Grüß euch, alle zusammen!


    Ich habe mir heute beim Astronomie Heute lesen (bla bla, ja ich weiß[;)]) die Frage gestellt, welche Filter die frühen Astronomen bei der Sonnenbeobachtung verwendet haben.


    Beispiele:


    28 v.Chr.: Chinesen beobachten Sonnenflecken
    1611: Johannes Fabricius, Christoph Scheiner, Galileo Galilei und Thomas Harriot beobachten die Sonne erstmals durch ein Teleskop, und entdecken Sonnenflecken
    1843: Heinrich Schwabe schließt nach 17-jährigen Beobachtungen auf eine zehnjährige Periodizität der Sonnenfleckenzahl. Rudolf Wolf berichtigt später auf elf Jahre.
    etc.pp.


    Wie haben die das damals gemacht? Die Baader Sonnenfilterfolie wird ihnen wohl kaum zur Verfügung gestanden haben. [:o)]


    Bitte klärt mich auf!

  • Moin zusammen!


    Chr. Scheiner hat die Sonnenprojektion benutzt, ebenso Harriot - zeitgenössische Abbildungen davon sieht man immer mal wieder in Büchern. Galilei hat wohl hauptsächlich kurz vor Sonnenuntergang (bei leichtem Dunst / Nebel) beobachtet und sich entsprechende Augenschäden zugezogen. Im 19. Jhd. kamen vielfach "Farbgläser" zum Einsatz, also vergleichbar mit den heutigen, gemeingefährlichen Okular-Filtern.
    Große Sonnenflecken kann man durchaus mit bloßem Auge erkennen, wenn die Sonne sehr nahe am Horizont steht. Das werden die alten Chinesen beobachtet haben. In Europa war man ja lange durch die postulierte "Perfektion" der Himmelskörper - besonders der Sonnenscheibe - verblendet. Sonnenflecken fielen da zwar auch schon auf, wurden aber für Wolken und opt. Täuschungen gehalten (Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf).

  • Servus Michael!


    Danke für deine Erläuterungen!


    Die Sache mit den Farbgläsern war schon eine Vermutung von mir. Aber dass man, wenn die Sonne tief am Horizont steht, Sonnenflecken mit dem bloßen Auge erkennen kann, hätte ich nicht für möglich gehalten. Neugierig wär ich schon, aber ausprobieren will ich es dann lieber doch nicht. [;)]

  • Moin Christian!


    Doch, das funzt, ich hab' selbst schon welche gesehen. Man muß natürlich die richtige Witterung abpassen. Diesige Luft ist gut und die Sonne sollte wirklich knapp über dem Horizont stehen. Wenn die Sonne knallrot auf- oder untergeht, dann ist's ideal. Wir hier an der See haben da natürlich einen kleinen Vorteil.
    Bis wieder große Sonnenflecken auftauchen, wird's aber ein paar Jährchen dauern.

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