Hallo Leute,
könnt ihr euch das vorstellen: Genau vor 5 Jahren hatten wir begonnen, in der Münchener Volkssternwarte Spiegel zu schleifen. Das ist schon eine richtig feste Institution geworden!
Zu diesem Anlass treffen wir uns beim Griechen Likavitos Kühbachstr. 4 in 81543 München. Als Teminvorschläge stehen Di. 25.09 oder Di. 02.10 ab 19:00 Uhr. Der genaue Termin wird intern verhandelt. Lasst uns Retzina saufen und Syrtaki auf den Tischen tanzen. Auch Neueinsteiger sind willkommen!
Nachfolgend die Veröffentlichung der Vereinszeischrift "Blick ins All" erstellt von Claus-Peter Heidmann:
Code
<b>5 Jahre Spiegelschleif- und Fernrohrselbstbau-Treff</b>
Fernrohrselbstbau hat an der Volkssternwarte eine jahrzehntelange Tradition, war
der Selbstbau früher doch die einzige Möglichkeit für den Sternfreund, sich zu
erschwinglichen Kosten ein "großes" Instrument mit 15 oder gar 20cm Öffnung zu
verschaffen. Unvergessen ist auch das Buch "Fernrohrselbstbau" von Hans
Oberndorfer, das lange Jahre zu den Standardwerken im deutschsprachigen Raum
gehörte. Auch einschlägige Kurse, etwa zum Selbstschliff von Teleskopspiegeln,
hatte es immer wieder mal gegeben.
Im Winter 2001/2002 ließ Martin Elsässer diese Tradition mit einem Selbstbaukurs
wieder aufleben, der zunächst nur den Fernrohrbau mit fertiger Optik umfasste.
Im Frühsommer stellten Patrick Woitala und ich gesprächsweise fest, dass wir
beide Lust hätten mal (wieder) einen Spiegel zu schleifen. Kurz darauf sagte er
mir, Stathis Kafalis, schon damals einer der bekanntesten
Amateurspiegelschleifer und Fernrohrbauer in Deutschland, trage sich mit dem
Gedanken, in München eine Schleifergruppe ins Leben zu rufen. So kam es, dass
wir für den 30.Juli 2002 ein erstes Vorbereitungstreffen ansetzten, bei dem auch
gleich Nägel mit Köpfen gemacht wurden: Wunschteleskope und ihre Optiken wurden
skizziert und eine Beschaffungsliste aufgestellt. Am 3. September 2002 war es
dann so weit: Das Material war eingetroffen und es konnte losgehen. Von nun an
wurden regelmäßig an den Dienstagabenden Arbeitstechniken demonstriert,
Prüfmethoden eingeübt, Fortschritte begutachtet, Probleme diskutiert und - ganz
wichtig - die Motivation zum Weitermachen gestärkt. So entstanden im Laufe der
Zeit Dutzende von Spiegeln, Erstlinge vom klassischen 15cm Format über
ambitioniertere 30cm bis hin zu noch größeren Nachfolgeprojekten. Dank moderner
Techniken können größere aber dünnere, und daher dennoch leichte Spiegel in
guter Qualität hergestellt werden, so dass die Klasse der "großen"
Amateurteleskope heute erst ab einem halben Meter Öffnung beginnt.
Dank Stathis' Ansatz, den Teleskopbau von den Beobachtungsinteressen des
einzelnen her zu sehen, gibt es aber keinen Schießschartenblick nur auf die
Optik, oder nur auf bestimmte Fernrohrbauarten. Den weit gefächerten Interessen
der Teilnehmer entsprechend gab es auch Vorträge, z.B. über Optikrechnung oder
Astrofotografie. Die Aktivitäten und Ergebnisse wurden nicht nur bei den Tagen
der offenen Tür der letzten Jahre präsentiert, sondern fanden auch im Internet,
z.B. bei www.astrotreff.de ihr interessiertes Publikum. Nach den Daten reisen
bekanntlich die Menschen, und so konnte es nicht ausbleiben, dass auch Gäste von
weit hinter dem Horizont persönlich vorbei schauten, z.B. aus dem Badischen oder
aus Hamburg, und auch der bekannte österreichische Feinoptiker Alois Ortner
konnte bereits zwei mal mit seiner mobilen Testausrüstung begrüßt werden.
In den vergangenen fünf Jahren sind aber nicht nur glänzende Glasscheiben aus
dem Spiegelschleif- und Teleskopbau-Treff hervorgegeangen, sondern auch eine
Reihe ebensolcher Optik- und Fernrohrexperten, die ihre Kenntnisse und
Erfahrungen schon mit unzähligen Rat- und Hilfesuchenden geteilt und so bei
Kauf-, Reparatur- und Selbstbauentscheidungen geholfen haben.
Also einen herzlichen Glückwunsch zum Fünfjährigen an Stathis Kafalis und die
Aktiven vom Fernrohrselbstbautreff! (Neue Interessenten sind übrigens immer
willkommen am Dienstagabend um 20 Uhr im Mitgliederraum.)
Claus-Peter Heidmann
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