Was darf man am Schweizfirmament nicht verpassen?

  • N´Abend,


    mein Urlaub steht demnächst an und ich frage mich (auf gutes Wetter hoffend), welche Sternbilder und Objekte ich auf keinen Fall ausser Acht lassen sollte. Ein bisserl mehr im Süden bin ich dann ja schon...nur die Frage: Ist das schon mehr vom Südhimmel zu erkennen?


    Reine Luftlinie dürfte der Urlaubsort höchstens 400km südlicher als der Wohnort liegen. Kann man da etwas mehr erwarten als in Deutschland??? Mal abgesehen von etwa 1100m Höhenunterschied mehr (wovon ich mir viel verspreche).

  • Hi Alex!


    Die 400km werden wohl kaum neue Horizonte eröffnen; 1100m Höhenunterschied machen sich allerdings schon bemerkbar! Mit ansteigender Seehöhe wird die Durchsicht besser. Achte aber darauf, dass du bei der Höhe windgeschützt stehst! Auf 1100m Höhe (bzw. noch mehr) kann der Wind die Beobachtung schon ordentlich verderben.


    Gib einfach in einem Astroprogramm die Koordinaten deines Urlaubsziels ein, dann siehst du was dich genau erwartet.


    Wenn du was vom Südhimmel sehen willst, dann verlege den Urlaub nach Namibia oder Südafrika. Da hast du dann wirklich das volle Programm. [;)]

  • Wohin in die Schweiz fährst du denn? Ich meine weil 1'100m ist nicht viel wenn man in den Bergen ist. Ich wohne im Tal und da sind es schon 500m üNN, wenn ich losfahre dann auf min 1'500m und wenn wirklich gutes Wetter kommen soll, dann auf über 2'000m. Da bin ich hier übrigens nicht der Einzige der es so macht. Wenn du mir also den Ort nennen kannst, kann ich dir vielleicht sagen wo du da am Besten zum gucken hin fährst. Der HImmel hie rist echt gut, unter 5m7 hatte ich noch nie und meistens liegt er bei 6m0 bis 6m5.

  • Moin Alex,
    eine durchaus berechtigte Frage, die ich mir auch immer stelle, wenn ich mich Richtung Süden bewege.
    Es ist recht einfach, das herauszufinden.
    Da ich ein alter Segler bin, ist Navigation kein fremdes Metier.
    Also:
    Eine Bogenminute auf einem Großkreis (Längengrad) entspr. einer Seemeile.
    Eine Seemeile = 1,852km
    Wenn du also 400km nach Süden fährst, sind das 400km/1,852=216sm
    Da ein Grad 60 Bogenminuten hat,folgt daraus: 216'/60 = 3,6Grad.
    Du wirst den südlichen Sternenhimmel also genau 3,6 Grad höher sehen können als bei deinem Wohnort.
    Das ist nicht viel, aber immerhin.

  • Servus,


    ja das hab ich mir schon fast gedacht das man soviel nicht mehr sehen kann vom Südhimmel, da bleibt wohl wirklich nur namibia [:D]
    Nee nee, erst mal nicht.


    Da mach ich mir mal Hoffnungen auf eine schönen Himmel und gute Sicht. Wahrscheinlich wird auch die Horizontnahe Sicht durch Eiger und Schreckhorn verdeckt sein die auf der gegenüberliegenden Seite des Tals sind.
    Der Urlaubsort ist übrigens Grindelwald. Das Chalét ist abseits des hauptortes gelegen auf 1400m etwa (mit GoogleEarth Höhenangabe ausfindig gemacht).
    Welche Himmelsrichtung nun frei von Bergen ist kann ich noch nicht sagen oder welchen Beobachtungsplatz man dort Nachts ungestört aufsuchen kann. Das letzte Mal war ich 2005 dort.

  • Also ich wohne genau gegenüber, in Obwalden. Also nur einmal übern Brünig rüber. Von Grindelwald kannste supi auf den Susten fahren. Aber obacht, heute morgen lag schon Schnee und der Grimesl war kurzfristig gesperrt. Wir haben heute Schnee bis auf 1200m. Wird aber noch nicht liegen bleiben. Je nachdem wann du fährst, am 15.09. ist auf dem Simplon ein Teleskopmeeting mit Raclette. Könnte ja die Reise wert sein, der ist nämlich noch ne Ecke höher und beherbergt ne Sternwarte. Ansonsten ist in der Ecke noch der Gurnigel, bei Thun, da fahren die Berner Sterngucker immer hin. Etwas oberhalb des Bergrestaurants ist eine grosse Panzerplatte, einfach ideal.

  • Hallo Alex,
    konkrete Objekte kann ich Dir auch nicht nennen. Aber generell bringen nach meiner Erfahrung 400 km gen Süden schon etwas! Die ganzen schönen Sommerobjekte im Schützen und Skorpion z.B. habe ich von Schleswig-Holstein aus höchst selten gut beobachten können. Beim ITV dagegen, sofern das Wetter mitspielte, war's ein Fest!
    Jetzt wohne ich auf geogr. Breite der Schweiz (Liechtenstein), und es ist natürlich nochmal ganz anders, wenn die Sommersternbilder (oder im Winter z.B. Großer Hund oder Hase) richtig hoch stehen. Für Dich dürfte der Unterschied zwar geringer ausfallen, aber dennoch...
    Wichtiger finde ich, dass die atmosphärischen Bedingungen genauso wechselhaft sind wie anderswo auch. Von daher: einfach ausprobieren, so wenig konkret sich das anhört.
    Und vor allem: Die Horizontsicht ist bei 1100 Metern nicht selbstverständlich, wie schon jemand angemerkt hat. Ob Mittelland, Tal oder Hochgebirge, das macht schon manchmal ein paar Dutzend Grade aus.
    Hoffe, das hilft auch ohne konkrete Objektangaben. Übrigens findet in Graubünden am kommenden Wochenende ein Teleskoptreffen http://www.mirasteilas.net/ statt. Bei mir reicht's leider höchstens für eine Stippvisite.
    Schönen Urlaub!
    Grüße von Hartwig

  • Servus,


    ob ich es auf den Simplon schaff (Lust habe), weiss ich noch nicht. Ich reise am 15. Sept. auch erst an. Werde an diesem Tag dann seit 5 Uhr früh auf den Beinen sein (zuvor Fortbildung in Stuttgart bis mittags) und von dort aus direkt weiter.
    Inwiefern ich da noch fit wär und das Wetter mitspielt .... [?][?][?]


    Das Chalét befindet sich direkt am Hang des First, vielleicht pack ich mir auch mal den ganzen Kram und zieh ein paar Meter nach oben. Vorher werd ich das aber erst erkunden. Dort ists ziemlich steil und ich will nicht mein Geraffel nachts irgendwie den Berg runter werfen. Das wär dann nen Beitrag für den "Pannen-Thread" hier im Forum [:D]

  • Hallo Alex,


    als alter Kärntenbeobachter( seit 1986) kann ich Dir sagen,
    daß sich der Weg in den Süden, auch wenn es nur 400km sind lohnt.
    Dann noch auf Höhe gehen, passt scho.
    Wenn ich in den Bergen war,
    habe ich danach bei den heimatlichen Bedingungen ein paar Wochen keine Lust zum Spechteln.
    Die Sommermilchstrasse im Schützen ist in den Bergen knalliger als im schwäbischen Soich.
    Wenn Du Glück hast blitzen die Sterne zwischen den Bergketten durch.
    Objekte am Herbsthimmel wie der Helixnebel, NGC 253 im Sculptor,
    sowie Galaxien und Planetarische Nebel(246) in den Fischen und im Walfisch,
    sind Objekte die ins Programm gehören.
    Auch kannst Du mal testen wie viele Galaxien rund um 7331 mit deinem Teleskop zu sehen sind.
    891 ging nicht zu Hause mit 8Zoll(?), in den Bergen wirst Du Sie recht einfach finden und sehen.
    Bei guten Bedingungen ist M33 ein Objekt für das blosse Auge.
    Am frühen Abend schnell M51 spechteln und gegen Morgen mit dem Orion abschliessen.
    Vor dem Morgengrauen ist das Zodiakallicht zu sehen,
    am Abend vor der Dämmerung der Erdschatten.
    Ach ja, den Schwan im Zenith nicht vergessen, Cirrusnebel siehst Du dort auch ohne Filter....


    Wer sagt hier, der Unterschied ist nicht gross?


    Eine persönliche Beratung gerne am 12.9. beim Stammtisch der Backnanger Sterngucker.[:D]

  • Stammtisch geht klar [:D]


    Danke schonmal. Neben diesen Objekten werde ich mir auch bekannte vornehmen, bin auf den Unterschied sehr gespannt. Nebelfilter hätte ich auch gar nicht zur Auswahl.
    Du meinst wieviele der Galsxien ich im Stephan´s Quintett erkennen kann? Bisher blieb die Suche nach NGC7331 von hier aus erfolglos...
    Hab gerade schonmal die Lage gecheckt wie es sich mit dem Mond in der Zeit verhält...und wie ich gehofft hatte hält er sich schon im "Untergrund" [;)]
    D.h. fröhliches DS.
    Mal sehen ob Orion sich schon zeigt in den Morgenstunden und wie ich den Mars betrachten und fotografieren kann.
    Vorfreude kommt auf ...

  • Ich kann dem Gerd nur zustimmen


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...daß sich der Weg in den Süden, auch wenn es nur 400km sind lohnt...Wer sagt hier, der Unterschied ist nicht gross?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für einen Flachländer ist der Unterschied riesig ! Obwohl ich zu Hause vor der Terassentür einen wirklich guten Sternenhimmel hab (die offizielle Adresse/der Straßenname meines Hauses am Rand eines kleinen Dorfes in Oberösterreich lautet nicht zufällig: "Unterm Sternenhimmel 3") ist der Unterschied in den Alpen immer wieder gewaltig (wenn das Wetter passt), siehe dazu auch hier und hier

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