Pech beim Pechhautgießen

  • Hallo Polierer!


    Heut' hab' ich meine erste Pechhaut gegossen
    und gleich gings schief.
    Alles ging gut bis zum Aufgießen, dann hab'
    ich allerdings nicht bemerkt, daß die Unterlage
    (Bierkasten) nicht in der Waage war (arbeitete
    im Freien) und nach dem Auskühlen war das Pech
    an einem Rand des Tools 4 mm höher als am anderen[xx(]


    Was soll ich jetzt machen? So kann ich ja nicht polieren,
    weil die stärkere Seite wohl mehr nachgeben wird, als
    die dünnere!


    Kann man das Pech wieder ablösen - und wenn ja -
    kann ich das Pech vom Granittool wiederverwenden???


    Need urgent help[:(]
    Gruß
    Wolfgang

  • hi!


    pech kriegst Du runter, indem Du Dein werk in den tiefkühler legst. dann splitterst es ab. Du kannst aber auch, je nachdem, wie risikofreudig Du bist, es mit einem dichten (!) kragen versehen un im backofen wieder flüssig kriegen (geht sehr schnell). wenns ausrinnt, kannst Du den backofen sehr gründlich saubermachen. grundsätzlich sind im pech kohlenwasserstoffe drin, also vielleicht auch nicht gleich danach ein schweinsbratl reinschieben [:D]
    lg
    wolfi

  • Hallo Wolfgang,


    habe gerade gelesen,dass du draußen gearbeitet hast.
    Ich habe bei meinem 8er auch mal auf der Terasse eine Pechhaut gegossen.
    Dabei, da bin ich mir sicher, ist Schmutz durch etwas Wind auf die Pechhaut gekommen.
    Jedenfalls hat es sofort beim Polierbeginn Kratzer gegeben.[}:)]
    Ich dachte mich holt der Teufel. Also Tool in den Gefrierschrank und runter mit dem Zeug.
    Wieder schleifen bis die Kratzer weg waren, dann noch mal das Ganze, aber im Haus.
    Danach klappte es einwandfrei.

  • Hallo Thomas!


    Na ja, da hast du aber halt extrem "Pech" gehabt.
    Die Oberfläche ist bei mir spiegelglatt, aber eben
    halt windschief. Werde deshalb die Ofenmethode ausprobieren,
    hoffen, daß bei entsprechender Viskosität sowieso alle
    möglichen - aber nicht wahrscheinlichen - Verunreinigungen
    im Pechnirvana versinken. Außerdem kann sich ja auch so
    was an der Oberfläche festsetzen. Da bist du nie sicher!


    Weiß irgendwer bei welcher Temperatur Pech28° schmilzt?
    Möchte nämlich das Tool komplett in Alufolie im Rohr
    einpacken, habe dann keine Sichtkontrolle und muß
    es dann rausnehmen, um es auf eine waagrechte Fläche zu stellen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo,


    ich polier ja jetzt auch schon einige Zeit rum und ich find immer wieder Dinge raus wie es besser geht.


    Lagern der Pechhaut im Wasser hab ich aufgegeben, stattdessen nehm ich jetzt Frischhaltefolie.
    Angepasst und warm gemacht hab ich die Pechhaut immer mit heiss Wasser aus dem billig Wasserkocher. Jetzt nehm ich einen kleinen Gasbrenner. Vorsichtig und gleichmässig drüberfahren und die Pechhaut
    ist butterweich. Bester Vorteil gegenüber Wasser: Das Tool, wo die Pechhaut draufliegt erhitzt sich nicht so stark mit. Noch besser wäre glaub ich, ein Heissluftföhn.


    Gruss Gerold

  • hallo!
    es schmilzt bei ca. 60° in wenigen minuten. pech hat kaum eine fliessgrenze, d.h. der übergang von fest zu flüssig geht sehr rasant.


    das einpacken in alufolie kannst vergessen - das wird nur sofort ein pech/alufoliengatsch. mach Dir lieber einen wirklich dichten rand aus karton - den kannst in alufolie einpacken - und dichte das ganze nahc unten mit gaffa tape oder sowas ab. und breite unmengen von alufolie, backblechen etc. im ofen aus. das ganze geht, wie schon gesagt, sehr schnell und ist dann sehr, sehr flüssig!


    lg
    wolfi

  • Hallo Wolfgang,


    vom Backofen rate ich Dir dringend ab. Der Gestank in der Küche ist exorbitant und bereitet evtl. größere Schwierigkeiten mit der "besseren Hälfte". [V]


    Mit einem Heissluftfön (die Dinger zum Abbeizen) (möglichst im belüfteten Keller oder im Freien) hab ich dasselbe Problem auch schon behoben. Nur nicht zu nahe hinhalten, damit es nicht zu kochen anfängt!


    Wenn Du neu giessen willst, ist es eine weitere Möglichkeit, das ganze Tool in ca. 60° warmes Wasser zu legen. (Temperatur knapp unterhalb der Schmerzgrenze[8D]) Je nachdem, wie glatt der Untergrund bzw. wie dick die Pechhaut ist, kann man sie dann fast komplett vom Tool entfernen, wenn sie ungefähr die Viskosität von Knetmasse erreicht hat. Wenn Du sie am Anfang nicht abheben kannst, fahr mit einer Klinge oder einem Spachtel dazwischen.


    Das hab ich schon ein paar Mal gemacht, es funktioniert bestens.

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

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  • Hallo Wolfgang,
    das mit der schiefen Pechhaut ist Künstler-Pech. Entweder Du entfernst sie, wie von Wolfi, Thomas und all den anderen oben beschrieben, oder Du schüttest noch mal eine Schippe drauf: Bestehendes Pech mit Fön anwärmen, dann frisches Pech fein verteilt draufgießen, bis alles im Lot ist.
    Vorher ein Suppenteller mit Wasser füllen und als Wasserwaage missbrauchen :)


    Gruß und viel Glück

  • hallo


    wenn Sommer wäre könnte man es auch in einer Käseglocke in die Sonne stellen, pech fliest ganz sicher schon bei sommerlicher Raumtemperatur von 32°, aber das dauert dann etwas länger
    wenn ich Pechhaut gieße mache ich oft bloß Malerkrepp als Rand, seltsammer Weise geht das gut wieder ab vom Pech


    Gruß Frank

  • Hallo an alle!


    Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise!
    Also ich werde mal die Masse auf dem Tool
    belassen und mit einer eurer vorgeschlagenen
    Methoden versuchen das Niveau anzupassen.


    Küss die Hand
    Wolfgang

  • Küss die Hand? dann hättest du doch stielecht mit servus anfangen müssen


    das ist ja ein Multidurcheinander


    früher sollen die Optiker das Pech einfach kleingebröselt und auf das Toolgekippt haben die Optik mit irgendeiner Trennschicht drauf und gewartet bis es festgepappt war[:D]


    Gruß Frank

  • <b><font size="3"><font color="red">Pech hat im Backofen nichts zu suchen, da Pechdämpfe giftig sind!</font id="red"></font id="size3"></b>


    Mein Vorschlag:
    Kragen aus Kreppband machen, horizontal ausrichten und erwärmen
    1. in 60-80° heißes Wasser horizontal legen. Z.B. Kochtopf auf dem Herd
    2. Ein Tool aus Borosilikatglas kann man auch direkt auf die Herdplatte legen, und gaaaanz langsam erwärmen.
    3. 500 Watt Strahler drüberhalten.


    Beim Heißlustföhn hätte ich Sorge, dass die oberste Schicht zu heiß wird und austrocknet. Außerdem hätte ich Sorge, dass harte Partikel auf die Pechhaut geblasen werden. Vielleicht ist diese Sorge aber unbegründet? Kann jemand Erfahrungen beisteuern?


    Wie schon erwähnt, erhöht Feinschliff ab 15 my und erst recht Pechhaut gießen und polieren im Freien die Kratzergefahr. Sicherer ist es, drinnen zu arbeiten. Beim Pechhaut Gießen für gute Belüftung sorgen (Fenster auf).

  • Hallo Stathis!


    Is noch nix passiert mit Ofen und so....;-)


    Stimmt! Pech ist karzinogen.
    Leute, die berufsmäßig über Jahre mit Pech umgehen,
    kriegen davon sogar Hautkrebs! Also am besten auch
    mit feinem Handschuhzeug arbeiten.


    Ich hab bei irgendwem gelesen,
    daß er das Tool (auch zum Warmpressen) umkreppt
    und einfach mit heißem Wasser auffüllt.
    Werde das mal probieren, obwohl ich Zweifel habe,
    dass das Pech soweit verflüssigt, daß es sich nivelliert.


    Gruß
    Wolfgang


    PS: Hab' bis Microgrit 3 (1 Stunde) geschliffen (Granit)
    und keine Kratzer (alles indoor) Muß mir die Oberfläche aber nochmal
    genau mit dem Mikroskop anschaun.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br /><b><font size="3"><font color="red">Pech hat im Backofen nichts zu suchen, da Pechdämpfe giftig sind!</font id="red"></font id="size3"></b>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    grüss euch!


    jo - eh. muss man halt nachher lüften, das backrohr. einatmen tust Dus wahrscheinlich mehr, wennst mitm heissluftföhn oder mit der lötlampe draufhältst. das eigentliche problem mit der heissluftföhnmethode ist aber eher, dass Du das pech kaum so homogen flüssig kriegen wirst, dass sich ein flüssigkeitsspiegel ausbildet. mit warmen wasser gralub ich das auch nicht. draugiessen wäre da schon eher eine methode, die pechahut sollte aber nicht dicker als ca. 8 mm sein...
    lg
    wolfi

  • Hallo Leute,
    mein bevorzugter Pech-Arbeitsplatz ist auf dem Ceran-Kochfeld in der Küche unter der Dunstabzughaube. Die hat einen Ausgang nach draußen, damit ist das Problem mit den Ausdünstungen perfekt gelöst.


    Ich bearbeite das Pech grundsätzlich nur in warmem Zustand. Dadurch kann nichts absplittern und im Haus 'rumfliegen.
    Pechkleckse z.B. auf der Arbeitsfläche lassen sich perfekt mit einem Küchenpapier mit etwas Waschbenzin dran wegbekommen. Auf PVC muß das Pech sofort entfernt werden, sonst bleiben häßliche Flecke!


    Beim Gießen größerer Pechhäute (so ca. über 25 cm) wärme ich das Tool etwas vor, damit wird das Gießen einer gleichmäßigen Pechhaut etwas einfacher.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Leute!


    Heißwasseraufgußmethode = Fehlanzeige.
    Selbst mit kochend heißem Wasser läßt
    sich das Niveau nicht pressen. Selbst
    wenn man den Spiegel auflegt und sich
    draufsetzt. Sch****. Wahrscheinlich hab'
    ich mit der dazwischengelegten Alufolie
    noch den Spiegel zerkratzt. Wenn das der
    Fall ist, dann war das mein letzter post
    in diesem Forum.......
    Tip: sorgt dafür, daß das bekackte Tool
    beim Aufgießen in der Waage ist, damit
    das bekackte Pech plan ausfließt. There's no way back...
    Gruß
    Wolfgang


    PS: Mit dem heute eingetroffenen 40-fach
    Mikroskop zeigt sich ein feiner 2cm Kratzer, sehr
    wenige vereinzelte Pits.
    Hat jemand schon mal versucht die Pechhaut
    von einem Granittool zu entfernen?
    Gefriermethode funktioniert bei mir nur zum
    Absprengen des Pechrands
    [V]
    Gruß
    Wolfgang

  • hallo!
    1.) dass das mit dem heissen wasser ned geht, hab ich Dir aber gsagt ...
    2.) was machst denn mit der alufolie dazwischen, bub??? aber so leicht verkratzt ein spiegel auch wieder nicht...
    3.) die pechhaut kriegst runter, indem Du das tool in den gefrierschrank legst (siehe oben). zwangsläufig ist das pech nicht kontaminiert. hängt davon ab, wie sauber Du arbeitest.
    lg
    wolfi

  • YEAHHH!! I'll be back baby[:D][:D][:D]


    Dank der Methode von neubi hat's funktioniert.
    Hab' das Tool mit Pechseite nach unten in die
    mit Wasser gefüllte Pfanne gelegt und langsam
    aufgeregelt[:D]
    Als das Pech dann knetmassig war, ließ es sich
    tatsächlich recht leicht mit der Spachtel ab-
    schaben.
    Aber was tun mit den hartnäckigen Resten, die
    die Oberfläche doch ziemlich versauen? Nitroverdünnung!!
    Ging ratzfatz, weil Pech nur blackmagic 28 hat[xx(],
    Nitroverdünnung aber whitemagic 2528 [:p].
    Sieht aus wie neu:



    The quest goes on!!!


    greetz
    Wolfgang

  • Moin Wolfgang,


    so sauber brauchst du dein Tool gar nicht zu wienern, im Gegenteil, ein paar kleine Reste u ein dünner Pechfilm sorgen für bessere Haftung der Pechhaut, ausserdem ist das Hantieren mit Nitroverdünnung auch nicht das Gesündeste - hast doch hoffentlich draussen gearbeitet und Handschuhe getragen!
    Terpentinersatz ist da weit unkritischer - so, das musste ich mal zum Schutz etwaiger Nachahmer loswerden [:D]


    viel Spass weiterhin


    Roland

  • Moin Roland,


    Terpentinersatz ist gut, wenn er gerade herumliegt -
    bei mir war's halt Nitroverdünnung und bei zehn anderen
    werden's noch zehn andere Sachen sein, nich?
    Außerdem kehr ich ja nicht zur Pechhaut zurück, sondern
    zu einer noch zu entscheidenden Carbo- , oder Microgritgröße,
    nachdem das neu eingetroffene Mikroskop - wie gesagt - neue
    Fakten geschaffen hat, was die Oberfläche betrifft.


    Viel Spaß wünsch' ich mir auch
    Euer
    Wolfgang

  • Hallo


    die gefriermethode funktioniert eigentlich immer, auch bei Granit, bisschen druckvoll kratzen muß man schon


    kann mir nicht vorstekllen das Alufolie Kratzer macht die man nicht rauspolieren kann, das bisschen Alox das auf der Oberfläche ist


    Gruß Frank

  • Hallo Wolfi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">jo - eh. muss man halt nachher lüften, das backrohr. einatmen tust Dus wahrscheinlich mehr, wennst mitm heissluftföhn oder mit der lötlampe draufhältst. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist wahrscheinlich das geringere Problem. [8D]


    Hast Du schon mal einen Zwetschgndatschi nach dem Erwärmen der Pechaut im Backofen gemacht?[V]


    Guten Appetit!

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
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